Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Zerklei
nern von Gemüse und anderen Früchten, entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1
Derartige Gemüseschneidegeräte sind seit über 100 Jah
ren bekannt. Das Schneidgut wird in der Regel durch einen
Einfülltrichter einer Schneidkammer zugeführt und dort auf
verschiedene Weisen zerschnitten. Das geschnittene Schneid
gut kann gegebenenfalls durch einen gelochten, siebartigen
Boden fallen und beispielsweise von einem Auffangbehältnis
aufgefangen werden.
In der DE-PS 8 85 467 wird eine Obst- und Fruchtschneide
maschine beschrieben, bei der auf einer beidseitig gelager
ten Welle axial voneinander beabstandet sowie umfangsver
setzt angeordnete doppelschneidige Messer vorgesehen sind,
zwischen denen flache Stege an der Gehäusewand fest ange
bracht sind. Das Gehäuse ist zweischalig ausgebildet, wobei
beide Gehäuseteile Wandöffnungen aufweisen und zueinander
verstellbar sind, wodurch verschieden große Sieböffnungen
eingestellt werden können. Das zugeführte Schneidgut wird
in der Schneidkammer von den Messern zunächst mitgenommen,
bis es an die Stege stößt, von denen es gehalten wird. Dann
wird das Schneidgut zerschnitten, wobei der Steg als Gegen
halter für die Messer dient.
Das in der Regel klebrige Schneidgut kann an den Ste
gen hängenbleiben oder fällt aufgrund seiner Schwerkraft
auf den gelochten Siebboden. Durch die darin vorgesehenen
Öffnungen fällt es jedoch nicht immer wie gewünscht hin
durch, weil die geschnittenen Stücke entweder zu groß sind
oder am Boden festkleben. Die durch die Drehbewegung der
Welle im folgenden auf die Stücke auftreffenden Messer sol
len das Schneidgut weiter zerkleinern. Es kommt jedoch zu
einer statischen Situation in der Schneidkammer, weil die
an den Stegen oder am Siebboden anhaftenden Partikel zwar
ständig von dem Messer durchdrungen werden, die Messer
jedoch die gleiche Bewegungsbahn im Schneidgut durchlaufen.
Dies führt zur Verstopfung der Schneidkammer und verhindert
weitere Schneidevorgänge.
Ebenfalls problematisch ist das Schneiden von größeren
Schneidgutstücken, die nicht direkt in die Schneidkammer
fallen, sondern von den Messern gegen die Gehäusewand
gedrückt werden. Die Messer bewirken dann lediglich paral
lele radiale Einschnitte in das Schneidgut.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zerklei
nerungsgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 umrissenen
Art anzugeben, das relativ einfach aufgebaut und zu bedie
nen ist und eine hervorragende Schneidleistung aufweist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und ist demnach dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils zwei benachbarte Messer mittels eines radial außen
angeordneten Quermessers als U-förmige Bügelmesser ausge
bildet sind, und das Quermesser mit geringem Abstand an der
Innenfläche des gelochten Bodens entlanggeführt ist.
Das Prinzip der Erfindung beruht im wesentlichen dar
auf, die Messer U-bügelförmig auszubilden, wobei das Quer
messer des Bügels dicht an der Innenfläche des gelochten
Bodens entlangstreicht. Dies ermöglicht, das Gerät verstop
fende Schneidgutteile, die sich am gelochten Boden festge
setzt haben, durch Abschaben zu lösen und weiter zu trans
portieren. Dabei findet in vorteilhafter Weise auch eine
Durchmischung des Schneidguts in der Schneidkammer statt
und das Schneidgut verharrt nicht in statischem Zustand im
Gerät. Es ergeben sich laufend neue Konstellationen, wobei
die Schneidgutstücke an unterschiedlichen Stellen in der
Schneidkammer auf Schneidwiderlager treffen, und von den
mit den Schneidwiderlagern zusammenwirkenden Messern weiter
zerschnitten werden. Dadurch lassen sich kleine Schnitzel
schneiden, die die gewünschte Größe aufweisen und durch den
gelochten Boden hindurchfallen können.
Weiterhin vorteilhaft ist, daß von oben zugeführtes
Schneidgut von den Bügelmessern zunächst mitgenommen und
von diesen gegen die Innenflächen einer Seitenwand gedrückt
wird. Diese bildet im folgenden die Widerlagerfläche für
die Bügelmesser. Beim weiteren Drehen der Messerwelle
schneidet das Messer ein Stück aus dem Schneidgut heraus,
so daß das herausgeschnittene Stück klein genug ist, um
weitertransportiert werden zu können.
Die U-bügelförmige Ausbildung der Messer führt außer
dem zu einer großen Stabilität des Messers und ermöglicht
auch das Schneiden von harten Gemüsen, wie Zwiebeln.
Aus der DE-PS 1 62 584 ist eine Schneidwalze für Maschinen
zum Zerkleinern von Früchten aller Art bekannt. Dort ist
eine Schneidwalze mit stufenförmig ausgebildeten Messerrei
hen versehen, mit abwechselnd nach oben und nach unten aus
gebogenen rillenförmigen Schneiden. Mit dieser Schneidwalze
wird bezweckt, walzenförmige Schnittprodukte zu erhalten.
Bei dieser Konstruktion ist es nicht vorgesehen, die
geschnittenen Stücke durch einen gelochten Boden hindurch
fallen zu lassen. Außerdem werden hier die einmal geschnit
tenen Stücke nicht weitertransportiert. Weiterhin ist die
Schneidwalze nur mühsam zu reinigen.
Aus der DE-PS 1 83 155 ist weiterhin eine Maschine zum
Zerschneiden von Fleisch, Semmeln, Speck und dgl. bekannt,
bei welcher das durch im Zuführungsschacht befestigte Mes
ser zunächst in Streifen geschnittene Schneidgut durch an
einer Trommel angeordnete, in zwei zueinander senkrecht
stehende Ebenen wirkende Messer in Würfel geschnitten wird.
Diese Konstruktion ist sehr aufwendig. So wird u. a. ein
Stopfholz benötigt, um das Schneidgut in eine in Drehrich
tung vor dem Quermesser angeordnete Stufe zu drücken.
Aus der DE-PS 1 07 295 ist weiterhin eine Maschine zum
Zerschneiden von Zwiebeln und dgl. bekannt, bei der von
messerartigen Zwischenwänden gekreuzte Messer auf einer
Walze angeordnet sind, die bei ihrer Drehung die Zwiebel im
Zusammenwirken mit den Messern korrespondierenden, am
Innengehäuse im Drehbereich der Messer angebrachten Zahn
reihen zerschneiden. Die messerartigen Zwischenwände sind
von den freien Enden der Messer beabstandet angeordnet. Die
Zahnreihen sowie am Boden angebrachte Abstreifplatten
streifen von den Messern daran haftende Stücke zwar ab. Die
messerartigen Zwischenwände können das Schneidgut jedoch
nicht mitnehmen. Somit kommt es nicht zu einer Durchmi
schung des Schneidguts.
Der umfangreiche Stand der Technik zeigt etliche
Lösungsansätze zum Zerkleinern von Gemüsen und anderen
Früchten, die sämtlich sehr aufwendig sind.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung sind axial benachbarte Bügelmesser umfangsversetzt auf
der Welle angeordnet. Somit wirken jeweils nur bestimmte
Messer zugleich mit den Schneidwiderlagern zusammen, was
den Kraftaufwand beim Schneiden des Schneidguts gleichmäßig
auf eine ganze Umdrehung der Messerwelle verteilt. Außerdem
kann so bedeutend mehr Kraft auf eine Messerschneide
gebracht werden, als wenn alle Messer gleichreihig angeord
net sind. Somit erlaubt diese vorteilhafte Ausführungsform
zusammen mit der bereits erwähnten hohen Stabilität des
Messers ein leichtgängiges auch härteren Gemüses.
Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispie
les näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch das Gerät,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Schnittlinie II-II in Fig.
1 durch das Gerät (ohne Auffangbehältnis) und
Fig. 3 einen gegenüber Fig. 1 um 90° gedrehten Längs
schnitt durch den Schneidkammerbereich des Geräts.
Das in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Gerät
umfaßt zunächst eine Schneidkammer 11 und ein Auffangbe
hältnis 12 für das geschnittene Schneidgut. Auf der
Schneidkammer 11 kann ein Deckel 13 lösbar angebracht sein,
um beispielsweise den Austritt ätherischer, schleimhautrei
zender Öle, wie sie namentlich beim Zwiebelschneiden auf
treten, zu vermeiden.
Die Schneidkammer 11 weist unten die Form eines Halb
kreiszylinders auf und wird von einem gelochten Boden 14
begrenzt, der die Schneidkammer 11 vom Auffangbehältnis 12
trennt. In der Schneidkammer 11 ist eine Messerwelle 15
angeordnet, die beidendig in gegenüberliegenden Wänden 16,
17 der Schneidkammer 11 gelagert ist. Die Messerwelle 15
ist mittels einer Handkurbel 18 drehbar, die außerhalb der
Schneidkammer 11 angeordnet ist.
Auf der Messerwelle 15 sind im Ausführungsbeispiel
sechs U-bügelförmige Messer 19 angeordnet. Jeweils zwei
axial benachbarte U-förmige Messer 19 sind in Fig. 1 um je
60° umfangsversetzt dargestellt. Eine abweichende Geometrie
zeigt Fig. 3 mit um je 120° umfangsversetzten Messern 19, von
denen jeweils zwei in axialer Flucht angeordnet sind. Zwi
schen jeweils zwei U-förmigen Messern 19 ist ein Schneidwi
derlager 20 angeordnet, das als Haltesteg für das Schneid
gut dient und mit den Messern 19 zusammenwirkt.
Die Schneidwiderlager 20 sind lose auf der Welle 15
gelagert und fest im gelochten Boden 14 verankert.
Durch Betätigung der Handkurbel 18 wird die Messer
welle 15 in Drehbewegung versetzt, wobei die fest auf der
Messerwelle 15 angeordneten Messer 19 der Drehbewegung fol
gen. Die bezüglich der Schneidkammer 11 feststehenden
Schneidwiderlager 20 drehen sich nicht mit.
Von oben in die Schneidkammer 11 eingeführtes Schneid
gut wird durch die Drehbewegung der Messer 19 zunächst mit
genommen, bis es auf eine Innenfläche 21a, 22a einer
Schneidkammerwand 21, 22 trifft, an der die Quermesser 24
(Fig. 3) dicht entlangstreifen. Hier wird es zwischen den
bügelförmigen Messern 19 und den Innenflächen 21a, 22a
gehalten bis die Kraft der Messer 19 genügend groß ist, um
das Schneidgut zu durchdringen und ein Stück daraus heraus
zuschneiden. Das angeschnittene Schneidgut verändert auf
grund seiner neuen Gestalt seine Position, fällt beispiels
weise ein Stück weiter nach unten und wird von einem nach
folgenden Bügelmesser 19 erneut geschnitten. Auf diese
Weise wird das Schneidgut sukzessive zerkleinert.
Etwa im Innenraum der U-förmigen Messer 19 anhaftende
ausgeschnittene Schneidgutstücke werden jeweils bei einem
folgenden Schneidvorgang aus dem Innenraum der Messer 19,
herausgedrückt. Somit befinden sich nach und nach mehr
kleine Stücke des Schneidguts in der Schneidkammer 11. Sind
die Stücke noch nicht klein genug, um durch die Öffnungen
23 des gelochten Bodens 14 zu fallen, werden sie von den
Messern 19 mitgenommen und gegen die Schneidwiderlager 20
gedrückt. Die Schneidvorgänge wiederholen sich solange, bis
das Schneidgut in genügend kleine Stücke geschnitten ist,
daß diese durch die Öffnungen 23 hindurchfallen können.
Geschnittenes Schneidgut, das sich in Folge seiner
klebrigen Konsistenz am gelochten Boden 14 festsetzt, wird
von den Quermessern 24 der U-förmigen Messern 19 vom
gelochten Boden 14 abgestreift und weiterbefördert. Der
beim Schneidvorgang aus dem Gemüse aus tretende Saft kann
durch diese Abstreifbewegung ebenfalls erleichtert durch
die Öffnungen 23 nach unten hindurchtreten.
Die Messerwelle 15 ist in beide Drehrichtungen drehbar
und ermöglicht so bei ungünstig festgeklemmten Schneidgut
stücken ein Loslösen dieser Stücke und eine Fortsetzung des
Schneidvorganges.
Der in Fig. 2 gezeigte, gelochte Boden 14 weist ent
lang seiner Mittelachse M parallel zur Achse 25 der Welle
15 einen Spalt 26 auf, der mit mehreren quer zum Spalt 26
verlaufenden und zu diesem hin offenen Aussparungen 27 ver
sehen ist, die ein Einstecken der Schneidwiderlager 20 in
den Spalt 26 ermöglichen. Dadurch werden die auf der Welle
15 nur lose gehaltenen Schneidwiderlager 20 im gelochten
Deckelboden 14 verankert und auf besonders einfache Weise
gegen die Drehbewegung der Welle 15 festgehalten.
Die Länge der Schneidwiderlager 20 ist notwendiger
weise etwas größer als der Radius R des halbkreisförmigen
Zylinders, den der gelochte Boden 14 ausbildet. Die Länge
der Seitenmesser 28, die zusammen mit der Quermessern 24
die u-förmigen Bügelmesser 19 formen, ist nur geringfügig
kleiner als der Radius R. Dadurch ist ein enges Entlangfüh
ren der Quermesser 24 an der glatten Innenfläche 29 des
Bodens 14 gewährleistet.
Die U-förmigen Messer 19 können beispielsweise aus
Bandstahl gefertigt sein, der in die gewünschte Form gebo
gen ist. Es kann sich als vorteilhaft erweisen, die Messer
19 mit einem Antihaftbelag zu beschichten.