DE1966310C3 - Erythromycinhydrazonderivate - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H17/00—Compounds containing heterocyclic radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H17/04—Heterocyclic radicals containing only oxygen as ring hetero atoms
- C07H17/08—Hetero rings containing eight or more ring members, e.g. erythromycins
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Description
düngen gegen Staphylococcus aureiis und Diplucoccus
pneumonia. Daraus geht hervor, daß Erythromycylamin selbst antibakteriell wirksam ist, d. h. daß keine
chemischen oder enzymalischen Veränderungen erforderlich
sind, um Erythromycylamin in eine antibimisvh aktive Form überzuführen.
Erythroniycylamin ist in viirn gegen gramnegative
und gramposiiivc Bakterien wirksam. Tabelle II zeigt sein aritibkitisches Spektrum in vitro gegenüber
verschiedenen Mikroorganismen aufgrund von Bestimmungen nach der Scheibchenmethode unter Verwendung
von Trypthicase-Soja-Agar als Kulturmedium. In
Spalte 1 der Tabelle II ist die Bezeichnung des Testorganismus, in Spalte 2 die minimale Hemmkonzentration
(in Mikrogramm pro Milliliter), bei der Erythromycylamin das Wachstum des in Spalte I
angegebenen Organismus hemmt, und in Spalte i der entsprechende Wert für Erythromycin (in Form des
Glucoheptonatsalzes) angegeben.
Organismus
subkutan
S. pvoyenes
S. \ureus
I) pneumonia
2.6
1(1.4
1(1.4
1(1.4
1(1.4
iir.il
26
26
Ervthromvcvlamin isl zur Bekämpfung der durch S.
l'yogcncs verursachten Infektion ebenso wirksam wie
Propionylerylhromycin oder ErylhriMmcinhase und
überraschenderweise wirksamer als jede dieser Verbin-
Tabelle II | MIC in nicg/ml für i-.rylhro- inycvhimin |
MIC" in mcg/nil für F.ryihro- mycin-Ciluco- hcptomil |
Organismus | 100,(K) | 50,(K) |
Pseudomonas sp. X-239 | 6,25 | 12,5 |
E. coli EC-OI27 | 6,25 | 12,5 |
K. coli KC-14 | 25.(K) | 50,00 |
Proteus sp. (Indol -lPR-6 |
I(K),(K) | 100,00 |
Proteus sp. (Indol +)PR-9 |
6,25 | 25.00 |
K. acrobiictcr K-I | 3,13 | 6.25 |
K. acrobaclcr ΚΛ-Ι4 | 0.2 | 0.2 |
S. aiircus PS-3055 | 3,13 | 1,56 |
S. aurcusiVIR-3130 | 6,25 | 25,00 |
S. lyphinuirium S-4 | 6.25 | 25,00 |
S. typhos» T-36 | 6.25 | 12,5 |
Salmonella sp. SA-12 | 3.13 | 12.5 |
Shigella sp. SI 1-3 | ||
Erythrc.nycylamin zeichnet sich also in vitro und in
vivo durch anlibiotischc Aktivität gc^cn gramposiiivc
und gramnegative Organismen aus. Erythromycylamin k?nn daher zur Bekämpfung von Slaphylococcen oder
Streptococceti. die auf Geräten. Einrichtungen, Wänden
und Böden und zahnärzllichcn und ärztlichen Praxisräumen
und in Krankenhäusern vorkommen, angewandt werden. Erythromycylamin kann ferner zur iiehandlung
von Infektionen bei Tieren oder Menschen angewaiull werden, die durch palhogene Mikroorganismen, zum
Beispiel Staphylococcen, Pncumococcen, Strcptocoo.cn
(einschließlich hämolyi'uche Streplococccn) sowie
Stämme von Ncisseria. Hemphiltis. Corynebaclerium.
Bnicellii und Clostridium verursacht werden. Wenn
Lrvlhromycvlamin /ur Behandlung von Infektionen hei Saugetieren verwendet wird, kann es in mehreren
Dosen in Mengen von (l.i bis 2 μ pro l'ag verahmeht
werden.
Erythroimcylamin wird ;in Saugetiere gewöhnlich niif
oralem Wege entweder in Form von Kapseln oder
!'ableiten verabreichI.
Der Vorteil der Verwendung von Erythromyeylamin liegt nicht nur darin, daß jede Gefahr, daß eine
abnormale Leberfunktion induziert wird, praktisch vermieden wird, sondern auch darin, daß es im Vergleich
zu Erythromycin überraschenderweise die Darmbewegung nicht oder nur wenig erhöht.
Die verringerte Darmbewegung bei Verabreichung von Erythromycylamin im Vergleich zu Erythromycin
zeigt der folgende Versuch, bei dem Erythromycin und Erythromycylamin an Hunde mit dauerimplaniierten
Induktionsspulen an den Darmwänden verabreicht werden. In Spalte I der Tabelle III ist die Dosis des
verwendeten Antibioticum*, in Spalte 2 der Verabreichungsweg,
in Spalte 3 und 4 die Stärke der Reaktion auf Erythromycin, in Spalte 5 die Zahl der mit
Erythromycin getesteten Munde, die sich um der
getesteten Anzahl erbrechen, in Spalte b und 7 d;is Ausmaß und die Stärke der Reaktion auf Verabreichung
von Erythromycylamin und in Spalte 8 die /ahl der
Tiere, die sich von den getesteten Tieren erbre, hen. angegeben.
Tabelle III | Weg | Erythromycin Stärke |
Dauer | I.!brechen | F.rylliromycylaiiiin Stärke Dauer |
1 ihreclKM |
Dosis in mg/kg |
oral (V iv |
+ + +
++ + |
2 Stein. | 3/3 1/2 |
+■ 0 |
()/(, on |
10 2-4 5-8 |
||||||
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß Erythromycylamin
den Darm nicht annähernd so reizt wie Erythromycin selbst.
Erythromycylamin ist ferner beständiger gegen Säure als Erythromycin. Diese erhöhte Beständigkeit zeigt
sich, wenn man Erythromycylamin im Experiment angesammeltem menschlichem Magensaft (pH = 1.2)
aussetzt. In der ersten Spalte von Tabelle IV ist das getestete Antibioticum, in Spalte 2 der Anteil des
Antibioticums in -Prozent, der nach 5 Minuten langer
Einwirkung von angesammeltem menschlichem Magensaft noch vorhanden ist, und in Spai c 3 die nach IO
Minuten langer Einwirkung noch vorhandene Menge angegeben.
Nach
5 Minuten
Nach
IO Minuten
Erythromycin | 3% | *) |
lirythromycylamin | 67% | 47·: |
*) Nicht gemessen. |
Wie daraus zu ersehen ist, bleibt Erythromycylamin unter sauren Bedingungen wesentlich langer erhalten
als Erythromycin.
Die erfindungsgemäflen Verbindungen werden dadurch hergestellt, daß man Erythromycinhydra/.on in
üblicher Weise mit Aceton umsetzt. Das N'-Isopropylderivat von Eryihromycylhyilra/on erhält man aus
dem M'-Isopropylidenderivat des Eryihrotnycinhydrazons
durch katalytische Hydrierung unter Verwendung von Platinoxid als Katalysator.
J g Erythromveinhyilra/on werden iii Aceton feinst
rind etwa 4 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen.
Nach Abkühlen wird das N'-Isopropylidcnderivai
von Erythromycinhydrazon in kristalliner Form vom [·'.
j-, 145— 147° erhalten und durch Abfiltrieren isoliert. Das
kriotalline Produkt liefert bei der Dünnschichtchromatographie
einen einzigen Fleck. Die Struktur der Verbindung wird durch clektrometrische Titration.
Röntgcnbeugung und IR- und UV-Spcktmskopie
tu nachgewiesen.
Gewichtsanalyse in % für C'mHmNiOu:
Bcr.: C 60,96; H 9,34; N 5,33.
Gef.: C 6039; H 9,46; N 5.20.
Bcr.: C 60,96; H 9,34; N 5,33.
Gef.: C 6039; H 9,46; N 5.20.
ei 40 g des oben erhaltenen N'-Isopropylidendcrivats
von Erythromycinhydrazon werden in 150 ml Eisessig gelöst und bei einem Wasscrstoffdruck von 4.2 kg/cm-40
Stunden bei 28°C in Gegenwart von PtO: hydriert. Die Reduktion verläuft über das intermediäre Dihy-
.iii drodcrivat, nämlich über das N'-Isopropyldcrivat des
Erythromycinhydrazons. Der Katalysstor wird abfiltriert und das Lösungsmittel unter Vakuum entfernt.
Der dabei angefallene Rückstand wird in Äther gelöst. Die Äiherlösung wird mit IO%iger Natriumhvdro\idlö-
.ii sung und Wasser gew aschcn und anschließend ueirocknet.
Durch nachfolgendes Einengen und Abkühlen dieser Äthcrlösung fällt das gewünschte Erylhromycylamin
aus. das bei etwa 125 C schmilzt.
10 g des gemäß Beispiel I erhaltenen N'-Isoprop\lidenderivate
von Erythromycinhydrazon werden tinier Verwendung von 2,5 g PtC). in 350 ml Äthanol bei einem
Wasserstoffdruck von 4.2 kg/cm- 40 Stunden bei 2« C Vi hydriert. Nach Abfiltricren des Katalysators und
Eindampfen des Filtrats im Vakuum wird ein Rückstand erhalten, der nach Umkristallisieren aus Isopnip.mold.is
N'-Isopropylderivat von Oythromycinhvdra/on liefen.
das bei etwa I J(KC schmilzt.
Gewiehisanalysc in % für ( .„II-,N.(ί>;
Her.: ( bO.HO; Il 4.Ί7; N "i. >_>.
(iff.: C b0A'\: Il ι).")(ι; Ν i.VS
(iff.: C b0A'\: Il ι).")(ι; Ν i.VS
Claims (2)
1. N'-lsopropylidenderivat von Erythromycinhydrazon.
2. N'-Isopropylderivat von Erythromycinhydrazon.
Die Erfindung betrifft das N'-lsopropylidenderivat von Erythromycinhydrazon und das N'-Isopropylderivat
von Erythromycinhydrazon.
Diese erfindungsgemäßen Verbindungen werden als r,
Zwischenprodukte zur Herstellung von Erythromycylamin
verwendet, das ein wertvolles Antibiotikum darstellt.
Der Name »Erythromycylamin« ist aus der Literatur bekannt. In der Veröffentlichung von Gerzon und
Mitarbeitern, Journal of American Chemical Society. Bd. 78, S. 6396, Fußnote 3 (1956), ist angegeben, daß die
Untersuchung von durch reduktive Aminierung von Erythromycin erzeugtem Erythromycylamin Gegenstand
einer späteren Veröffentlichung sein werde. r> Ferner ist in mehreren Veröffentlichungen (Tetrahedron
Letters. 1645 [1967], Croatica Chemica Acta, 39, 273 [Ϊ9671 und der GBPS 11 00 504 angegeben, daß
Eryihromycylamin durch Reduktion von Erythromycinoxim
mit Natriumborhydrid entsteht. Keine dieser ι»
Methoden liefert jedoch authentisches Erythromycylamin. Die reduktive Aminierung von Erythromycin
^r<?ibt ein Produkt unbekannter Struktur, und die
Behandlung von Erythromycinoxim (als Hydrochloridsalz)
mit Natriumborhydrid liefert lediglich gereinigtes π Erythromycinoxim. Das Erythromycylamin ist somit aus
diesen Literatursiellen nicht bekannt. Aus den erfindungsgemäßen
Verbindungen wird es nach der im Anschluß an das Beispiel I beschriebenen Methode
hergestellt. 4»
Das Erythromycylamin zeichnet sieh durch ausgeprägte anlibiotischc Aktivität aus. deren Größenordnung
der des Stammantibiotieums entspricht. Es ist oral zur Behandlung von Infektionen bei Mäusen durch
verschiedene grampositive Organismen wirksam. Die i·
folgende Tabelle I enthält Angaben über die antibiotische Aktivität von Erythromycyiamin in vivo. In Spalte I
der Tabelle I isi die Bezeichnung des zum Infizieren der
Mäuse verwendeten Organismus, in Spalte 2 die EDy1
(Dosis, die 50% der infizierten Tiere heilt) für '■"
Erythromycylamin in mg/kg · 2 bei subkutaner Verabreichung und in Spalte 3 der entsprechend'.· Wen hei
oraler Verabreichung angegeben.
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