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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Glases für eine Glasröhre einer
Leuchtstofflampe, und insbesondere die Verwendung eines Glases für eine Lichtquelle
in einer Beleuchtungsanordnung für
eine Flüssigkristallanzeigeeinheit.
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Man
unterscheidet allgemein zwischen Flüssigkristallanzeigeeinheiten
mit Lichtbeugung und solchen mit Lichtübertragung. Bei ersteren werden
natürliche
Strahlen oder Raumlicht zum Beleuchten des Anzeigebildes verwendet.
Diese Flüssigkristallanzeigen
werden im übrigen
hauptsächlich
bei Geräten
mit geringem Energieverbrauch, wie etwa Armbanduhren, elektronischen
Taschenrechnern oder ähnlichem
eingesetzt.
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Hingegen
besitzen Flüssigkristallanzeigeeinheiten
mit Lichtübertragung
eine eigene Lichtquelle, wie etwa eine Hintergrundbeleuchtungsanordnung,
und werden hauptsächlich
für Bauelemente
verwendet, die für Anzeigen
mit hoher Bildqualität
benötigt
werden, wie etwa für
die farbigen Anzeigen von Flüssigkristallanzeigeeinheiten
mit aktiver Matrix oder ähnlichem.
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Die
Hintergrundbeleuchtungsanordnung besitzt als Lichtquelle eine Leuchtstofflampe,
die einer herkömmlichen
Leuchtstofflampe zum Einsetzen in einen Beleuchtungskörper im
Haushalt ähnelt.
Allerdings weist die Glasröhre
einen kleinen Durchmesser und eine geringe Glaswanddicke auf.
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Bei
Leuchtstofflampen für
eine Hintergrundbeleuchtungsanordnung wird üblicherweise Blei-Soda-Silikatglas
für die
Glasröhre
verwendet. Das Glas schließt
mit Nickel-Eisen-Leitungsdrähten
dicht ab.
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In
letzter Zeit dürfen
Leuchtstofflampen für
die Hintergrundbeleuchtung nur mehr eine geringe Größe aufweisen,
da die Flüssigkristallanzeigeeinheiten
kleiner und leichter werden und weniger Energie verbrauchen. Mit
der geringen Größe der Leuchtstofflampen
ist eine niedrigere mechanische Festigkeit des Aufbaus und eine
erhöhte
Wärmeerzeugung
verbunden. Deshalb muss die darin verwendete Glasröhre eine
erhöhte Festigkeit
und eine verminderte Wärmedehnung
aufweisen.
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Andererseits
werden vermehrt Bedienungsschaltkreise mit hoher Frequenz verwendet,
um die Lumineszenzeffizienz zu erhöhen. Dafür darf bei der Glasröhre allerdings
nur ein geringer dielektrischer Verlust auftreten.
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Herkömmliches
Blei-Soda-Silikatglas erfüllt
diese Bedingungen allerdings nur unzureichend.
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Daher
wurden Versuche unternommen, Leuchtstofflampen mit einer Glasröhre aus
hartem Bor-Silikatglas herzustellen, das über eine hohe thermische und
mechanische Festigkeit verfügt
und bei dem im Vergleich zum Blei-Soda-Silikatglas nur ein geringer
dielektrischer Verlust auftritt. Dies führte zur Entwicklung und zum
Vertrieb von Leuchtstofflampen, bei denen die Glasröhre aus
hartem Bor-Silikat-Glas,
das mit Wolfram dicht abschließen
kann, und aus Wolframdrähten
besteht. Das dabei eingesetzte mit Wolfram abdichtende Glas wurde
ansonsten üblicherweise
für Xenon-Blitzlichtlampen
verwendet.
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Ein
anderer Ansatz ging dahin, für
die Glasröhre
ein hartes Bor-Silikat-Glas zum dichten Abschließen mit sogenanntem "Kovar"-Draht, einer Eisen-Nickel-Kobalt-Legierung, zu verwenden.
Dieses Glas wurde normalerweise als Dichtungsglas oder für Linsen
in verschiedenen Elektronenröhren
und Blitzwürfeln
verwendet.
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Bei
diesen beiden Arten von Leuchtstofflampen erfährt die Bor-Silikat-Glasröhre eine
sogenannte Ultraviolettstrahlen-Überbelichtung,
d. h. sie wird den ultravioletten Strahlen ausgesetzt, die das in
der Röhre
aktivierte Quecksilbergas ausstrahlt, und dadurch verfärbt. Hierdurch
sinkt die Luminiszenz der Leuchtstofflampe und die Farbe des ausgestrahlten
Lichts ändert
sich. Dies verschlechtert die Schirmhelligkeit und die Farbwiedergabeeigenschaften
der Flüssigkristallanzeigeeinheit.
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Um
das Problem der Überbelichtung
zu lösen,
wird zum Schutz der Glasröhre
vor ultravioletten Strahlen auf der Innenfläche der Glasröhre eine
Schicht aus Al2O3 oder
TiO2 vorgesehen, die ultraviolette Strahlen reflektiert
oder absorbiert, wobei wiederum der Leuchtstoffilm auf die Schutzschicht
aufgebracht wird. Dies führt
jedoch zu einer Erhöhung
der Herstellungskosten der Leuchtstofflampe. Im Hinblick auf eine
weitere Verkleinerung der Glasröhren
wird es schwierig, eine gleichmäßige Mehrfachschicht
aus Schutzschicht und Leuchtstoffilm herzustellen.
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Aus
der
US 4,342,553 A außerdem ein
Borsilikatglas für
die Umhüllung
eine Blitzlampe bekannt. Die
US-A-2,877,144 offenbart
ein mittels zweier Glasschichten hermetisch verschlossenes Element
aus einem ferromagnetischen, dielektrischen Material.
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In
der
US 2,570,020 A wird
ein Blei-Borsilikatglas mit niedrigem Expansionskoeffizienten für Kathodenstrahlröhren beschrieben
und aus der
US-A-4,565,791 sind
Gläser
für ophthalmische
Anwendungen bekannt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Glas für die Verwendung
in einer Glasröhre
in einer Leuchtstofflampe zu offenbaren, das mit Wolfram und der
Kovar-Legierung dicht abschließen
kann, eine Beständigkeit
gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlen aufweist und das für die Verwendung in einer Leuchtstofflampe
mit geringer Größe geeignet
ist, welche ihrerseits als Lichtquelle für eine Beleuchtungsanordnung
in einer Flüssigkristallanzeigeeinheit
dient.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung eines Glases für eine Glasröhre in einer Leuchtstofflampe
offenbart, wobei das Glas im Wesentlichen aus Bestandteilen mit
den folgenden Gewichtsanteilen besteht: 66.5–79% SiO2,
12.5–25% B2O3, 0.5–10% Al2O3, 1–16% Li2O + Na2O + K2O, 0–5%
ZrO2, 0.05–5% TiO2,
0–1.5%
PbO und 0.05–11%
TiO2 + PbO + Sb2O3..
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Gemäß einen
weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines Glases für
eine Glasröhre
zur Verwendung in einer Leuchtstofflampe offenbart, wobei das Glas
im Wesentlichen aus Bestandteilen mit den folgenden Gewichtsanteilen
besteht: 55–79%
SiO2, 12.5–18.7% B2O3, 0.5–10%
Al2O3, 1–16% Li2O + Na2O + K2O, 0–5%
ZrO2 , 0.05–5% TiO2, 0–1.5%
PbO und 0.05–11%
TiO2 + PbO + Sb2O3 Das Glas kann für Glasröhren von Leuchtstofflampen
in einer Beleuchtungsanordnung, die zu einer Flüssigkristallanzeigeeinheit
gehört,
verwendet werden.
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Es
ist Ziel der vorliegenden Erfindung, die Verwendung eines Glases
zu offenbaren, das zur Herstellung von Glasröhren von Leuchtstofflampen
verwendet werden kann, die als Lichtquellen in Hintergrundbeleuchtungsanordnungen
von Flüssigkristallanzeigeeinheiten
dienen.
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Das
harte Glas weist einen linearen Expansionskoeffizienten von 34 bis
55·10-7/°C (bei 30
bis 380°C) auf,
der demjenigen von Wolframmetall und der Kovar-Legierung vergleichbar ist. Außerdem weist
das harte Glas eine ausgesprochen hohe Beständigkeit gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlen auf.
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Wenn
das harte Glas für
eine Leuchtstofflampe verwendet wird, bei der die Leitungsdrähte aus
Wolfram bestehen, setzt sich das harte Glas vorzugsweise im wesentlichen
aus folgenden Gewichtsanteilen zusammen: 73 bis 79% SiO2,
12,5 bis 25% B2O3,
0,5 bis 10% Al2O3,
1 bis 11% Li2O + Na2O
+ K2O, 0,01 bis 5% ZrO2,
0,05 bis 11 % TiO2 + PbO + Sb2O3, wobei der lineare Expansionskoeffizient
34 bis 43·10–7/°C bei 30
bis 380°C
beträgt.
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Für die oben
erwähnte
Begrenzung der jeweiligen Anteile der Bestandteile gibt es folgenden
Grund: SiO2 dient zur Ausbildung der Gitterstruktur.
Der Gehalt an SiO2 beträgt 73 bis 79%, vorzugsweise
73 bis 78%. Wenn der Gehalt an SiO2 79% übersteigt,
sinkt der lineare Expansionskoeffizient zu stark und das Schmelzen des
Glases wird unmöglich.
Liegt der SiO2-Anteil unter 73%, wird der
lineare Expansionskoeffizient zu hoch, um Wolfram abzudichten, und
die chemische Beständigkeit
nimmt eher ab. Das Glas zeigt hierdurch oft Verwitterungserscheinungen,
was zu einer niedrigen Lumineszenz der Leuchtstofflampe führt.
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B2O3 ist ein Bestandteil,
der zum leichten Schmelzen sowie zur Einstellung der Viskosität des Glases benötigt wird.
Sein Gehalt beträgt
12,5 bis 25%, vorzugsweise 14 bis 22%. Wenn der Gehalt an B2O3 25% überschreitet,
wird die Viskosität
zu gering. Außerdem
kann aufgrund von Verdunstung kein homogenes Glas mehr erzeugt werden
und die chemische Beständigkeit
verschlechtert sich. Wenn der Gehalt an B2O3 geringer als 12,5% ist, wird das Schmelzen
problematisch und die Viskosität
ist zu hoch, um mit Wolfram abzudichten.
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Al2O3 dient als Bestandteil
zum Stabilisieren des Glases. Der Gehalt an Al2O3 liegt bei 0,5 bis 10%, vorzugsweise bei
1 bis 2,2%. Wenn der Gehalt an Al2O3 über
10% beträgt,
wird das Schmelzen des Glases unmöglich. Liegt der Gehalt an
Al2O3 bei unter
0,5%, steigt die Schmelztemperatur so extrem an, daß eine Herstellung
von homogenem Glas kaum möglich
ist. Außerdem
sinkt die chemische Beständigkeit.
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Die
Alkalimetalloxide Li2O, Na2O
und K2O sind Bestandteile, die das Schmelzen
des Glases erleichtern und auch zur Anpassung des lineare Expansionskoeffizienten
und der Viskosität
dienen. Der Gesamtgehalt an Alkalimetalloxiden beträgt 1 bis
11%, vorzugsweise 5,1 bis 9%. Wenn der Gesamtgehalt an Alkalimetalloxiden bei über 11%
liegt, ist der lineare Expansionskoeffizient zu hoch, um eine Abdichtung
des Wolfram-Drahtes zu ermöglichen,
und die chemische Beständigkeit
wird äußerst gering.
Wenn der Gesamtgehalt bei unter 1% liegt, wird der lineare Expansionskoeffizient
zu niedrig.
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Die
Anteile der jeweiligen Alkalimetalloxide sind wie folgt:
- Li2O: 0 bis 4%, vorzugsweise 0 bis 2%;
- Na2O: 0 bis 10%, vorzugsweise 0 bis
5,9%;
- K2O: 0 bis 10%, vorzugsweise 0 bis 4%.
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Wenn
der Gehalt an Li2O bei über 4% liegt, steigen Schmelztemperatur
und Wärmedehnungskoeffizient
zu stark an. Liegt der Gehalt von Na2O bei über 10%,
kommt es während
eines Erwärmungsvorgangs
während
der Herstellung der Leuchtstofflampe zu einer Verunreinigung des
Leuchtstoffes durch Na+–Ionen,
was die Lumineszenz der Lampe verringert. Außerdem wird der Wärmedehnungskoeffizient
zu hoch.
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Beträgt der K2O-Anteil mehr als 10%, so wird der lineare
Expansionskoeffizient zu hoch.
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ZrO2 ist ein Bestandteil zur Verbesserung der
chemischen Beständigkeit.
Sein Gehalt beträgt
0,01 bis 5%, vorzugsweise 0,1 bis 3%. Wenn der ZrO2-Gehalt
5% übersteigt,
ist die Schmelztemperatur so hoch, daß kein homogenes Glas mehr
erzeugt werden kann. Außerdem
lassen sich die Glasröhren
nicht mehr genau dimensionieren, was ihr Aussehen beeinträchtigt,
so daß keine
Glasröhren
von hoher Qualität
hergestellt werden können.
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Andererseits
sinkt bei einem ZrO2-Gehalt von unter 0,01%
die chemische Beständigkeit.
Das Glas wird dann anfällig
für Verwitterung
und ein gleichmäßiges Auftragen
der Leuchststoffschicht wird unmöglich.
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TiO2, PbO und Sb2O3 sind Bestandteile, die dem Glas eine hohe
Beständigkeit
gegen Überbelichtungs durch
ultraviolette Strahlen verleihen. Der Gesamtgehalt an TiO2, PbO und Sb2O3 beträgt
0,05 bis 11%, vorzugsweise 0,1 bis 5,5%. Wenn der Gesamtgehalt 11% überschreitet,
erhöht
sich die Entglasungs- und Verdunstungswirkung, so daß es unmöglich wird,
eine homogene Glasröhre
mit präzisen
Abmessungen herzustellen.
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Andererseits
kann bei einem Gesamtgehalt von unter 0,05% keine Beständigkeit
gegen Überbelichtung
erzielt werden.
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Der
TiO2-Gehalt beträgt 0,05 bis 5%, vorzugsweise
0,1 bis 3%, der PbO-Gehalt liegt dann bei 0 bis 1,5% und der Sb2O3-Gehalt bei 0
bis 4%, vorzugsweise bei 0 bis 1%.
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Soll
das Glas PbO enthalten, dann liegt der TiO2-Anteil
bei 0,05 bis 5%, vorzugsweise bei 0,05 bis 2%, der PbO-Anteil bei
0,05 bis 1,5%, vorzugsweise bei 0,1 bis 1,5%, und der Sb2O3-Anteil bei 0
bis 4%, vorzugsweise bei 0 bis 1%.
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Wird
ein Sb2O3-Gehalt
gewünscht,
so liegt der TiO2-Anteil bei 005 bis 5%,
vorzugsweise bei 0,05 bis 2%, der PbO-Anteil bei 0 bis 1,5%, vorzugsweise
bei 0 bis 1,5% und der Sb2O3-Anteil
bei 0,1 bis 4%, vorzugsweise bei 0,2 bis 1%.
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In
all den oben beschriebenen Fällen
führt ein Überschreiten
der Obergrenze an TiO2 dazu, dass unerwünschtes
farbiges Glas erzeugt wird. Außerdem
ist es äußerst schwierig,
transparentes, homogenes Glas zu erzeugen, da die Schmelztemperatur
zu hoch ist.
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Liegt
der PbO-Anteil über
der oberen Grenze, so verfärbt
sich das Glas ähnlich
leicht wie beim TiO2-Anteil. Außerdem verhindert
Verdunstung während
des Schmelzens eine Herstellung homogenen Glases und belastet darüber hinaus
die Umwelt.
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Liegt
der Sb2O3-Gehalt über der
oberen Grenze, kann ebenfalls kein homogenes Glas erzeugt werden.
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Ist übermäßig viel
PbO und Sb2O3 im
Glas enthalten, kommt es während
eines Wärmebehandlungsschrittes
bei der Herstellung der Leuchtstofflampe zu einer für eine Leuchtstofflampe
unerwünschten
Braun- bzw. Schwarzverfärbung
des Glases.
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Im
folgenden wird erklärt,
warum der lineare Expansionskoeffizient des Glases auf 34 bis 43·10-7/°C bei 30
bis 380°C
beschränkt
ist. Außerhalb
des genannten Bereichs kommt es bei der Glasröhre zu einem langsamen Auslaufen
und/oder es entstehen Sprünge,
die die Leuchtstofflampe beschädigen,
weil der lineare Expansionskoeffizient von dem des Wolfram-Metalls
abweicht.
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Wenn
das Glas gemäß der vorliegenden
Erfindung für
eine Leuchtstofflampe verwendet wird, bei der Leitungsdrähte aus
Kovar-Legierung verwendet werden, besteht das Glas vorzugsweise
aus den folgenden Bestandteilen: 61 bis 73% SiO2,
15,2 bis 25% B2O3,
1 bis 10% Al2O3,
4 bis 16% Li2O + Na2O
+ K2O, 0,01 bis 5% ZrO2,
0,05 bis 11% TiO2 + PbO + Sb2O3. Dieses Glas weist einen linearen Expansionskoeffizienten
von 43 bis 55·10-7/°C bei 30
bis 380°C
auf.
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Die
Bestandteile sind aus dem folgenden Grund auf die oben genannten
Prozentsätze
beschränkt.
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SiO2 dient zur Ausbildung der Gitterstruktur.
Der Gehalt an SiO2 liegt bei 61 bis 73%,
vorzugsweise bei 61 bis 72%. Wenn der Gehalt an SiO2 73% überschreitet,
wird der lineare Expansionskoeffizient zu niedrig, um mit der Kovar-Legierung
abzudichten und das Schmelzen des Glases wird problematisch. Liegt
der Gehalt an SiO2 bei unter 55%, so verschlechtert
sich die chemische Beständigkeit
und es kommt zu Verwitterungserscheinungen, wodurch die Lumineszenz
der mit diesem Glas ausgestatteten Leuchtstofflampe sinkt.
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B2O3 ist ein Bestandteil,
der das Schmelzen des Glases begünstigt
und zur Einstellung der Viskosität des
Glases benötigt
wird. Sein Gehalt beträgt
15,2 bis 25%, vorzugsweise 16 his 24%. Wenn der Gehalt an B2O3 25% überschreitet,
wird die Viskosität
zu niedrig. Außerdem
kann aufgrund von Verdunstung kein homogenes Glas mehr erzeugt werden
und die chemische Beständigkeit
verschlechtert sich. Wenn der Gehalt an B2O3 bei unter 15,2% liegt, wird das Schmelzen
problematisch und die Viskosität
ist zu hoch, um mit der Kovar-Legierung
abzudichten.
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Al2O3 dient als Bestandteil
zum Stabilisieren des Glases. Der Gehalt an Al2O3 liegt bei 1 bis 10%, vorzugsweise bei 1
bis 4,9%. Liegt der Gehalt an Al2O3 bei über
10%, wird das Schmelzen problematisch. Wenn der Gehalt an Al2O3 unter 1% liegt,
ist die Schmelztemperatur zu hoch, wodurch die Herstellung von homogenem
Glas problematisch wird. Außerdem
sinkt die chemische Beständigkeit.
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Die
Alkalimetalloxide Li2O, Na2O
und K2O sind Bestandteile zur Verbesserung
der Schmelzbarkeit des Glases sowie zur Anpassung des lineare Expansionskoeffizienten
und der Viskosität.
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Der
Gesamtgehalt an Alkalimetalloxiden beträgt 4 bis 16%, vorzugsweise
5,1 bis 13%. Wenn der Gesamtgehalt an Alkalimetalloxiden bei über 16%
liegt, sind der lineare Expansionskoeffizient und die Viskosität zu hoch,
um eine Abdichtung mit der Kovar-Legierung zu ermöglichen,
und die chemische Beständigkeit
wird äußerst gering.
Wenn der Gesamtgehalt bei unter 4% liegt, ist der lineare Expansionskoeffizient
zu niedrig.
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Die
Anteile der jeweiligen Alkalimetalioxide sind wie folgt:
- Li2O: 0 bis 4%, vorzugsweise 0 bis 3%;
- Na2O: 0 bis 4,5%, vorzugsweise 0 bis
3,9%;
- K2O: 0 bis 15%, vorzugsweise 0 bis 13%.
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Wenn
der Gehalt an Li2O bei über 4% liegt, kommt es leicht
zur Entglasung und der lineare Expansionskoeffizient wird zu hoch.
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Liegt
der Gehalt an Na2O bei über 4,5%, kommt es während eines
Erwärmungsschrittes
bei der Herstellung der Leuchtstofflampe zu einer Verunreinigung
des Leuchtstoffes durch Na+–Ionen,
was die Lumineszenz der Lampe verringert. Gleichzeitig wird der
Expansionskoeffizient zu hoch.
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Beträgt der K2O-Anteil mehr als 15%, so wird der lineare
Expansionskoeffizient zu hoch.
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ZrO2 ist ein Bestandteil zur Verbesserung der
chemischen Beständigkeit.
Sein Gehalt beträgt
0,01 bis 5%, vorzugsweise 0,1 bis 3%.
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Wenn
der ZrO2-Gehalt 5% übersteigt, kommt es leicht
zur Entglasung, wodurch das Glas uneinheitlich wird. Dadurch lassen
sich Röhren
aus derartigem Glas bei der Herstellung nicht genau dimensionieren,
was ihr Aussehen beeinträchtigt,
so daß keine
Glasröhren
von hoher Qualität
erzeugt werden können.
Andererseits verschlechtert sich bei einem ZrO2-Gehalt
von unter 0,01% die chemische Beständigkeit und das Glas wird anfällig für Verwitterung.
Ein gleichmäßiges Auftragen
der Leuchtstoffschicht auf die Glasröhre wird dadurch schwierig.
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TiO2, PbO und Sb2O3 sind Bestandteile, die dem Glas eine hohe
Beständigkeit
gegen Überbelichtung durch
ultraviolette Strahlen geben. Der Gesamtgehalt dieser Bestandteile
beträgt
0,05 bis 11%, vorzugsweise 0,1 bis 5,5%.
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Wenn
der Gesamtgehalt 11% überschreitet,
erhöht
sich die Entglasungs- und Verdunstungswirkung, so daß es schwierig
wird, eine homogene Glasröhre
mit präziser
Dimensionierung herzustellen. Andererseits kann bei einem Gesamtgehalt
von unter 0,05% keine Beständigkeit
gegen Überbelichtung
erzielt werden.
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Der
TiO2-Gehalt beträgt 0,05 bis 5%, vorzugsweise
0.1 bis 3%, der PbO-Gehalt liegt bei 0 bis 1,5% und der Sb2O3-Gehalt bei 0
bis 4%. vorzugsweise bei 0 bis 1%.
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Soll
das Glas PbO enthalten, dann liegt der TiO2-Anteil
bei 0,05 bis 5%, vorzugsweise bei 0,05 bis 2%, der PbO-Anteil bei
0,05 bis 1,5%, vorzugsweise bei 0,1 bis 1,5%, und der Sb2O3-Anteil bei 0
bis 4%, vorzugsweise bei 0 bis 1%.
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Wird
ein Sb2O3-Gehalt
gewünscht,
so liegt der TiO2-Anteil bei 0,05 bis 5%,
vorzugsweise bei 0,05 bis 2%, der PbO-Anteil bei 0 bis 1,5%, vorzugsweise
bei 0 bis 1,5% und der Sb2O3-Anteil
bei 0,1 bis 4%, vorzugsweise bei 0,2 bis 1%.
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In
all den oben beschriebenen Fällen
führt ein
TiO2-Anteil über der oberen Grenze leicht
zu einer Färbung
des Glases.
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Außerdem ist
es dann äußerst schwierig,
transparentes und homogenes Glas zu erzeugen, weil die Schmelztemperatur
zu hoch liegt.
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Liegt
der PbO-Anteil über
der oberen Grenze, so verfärbt
sich das Glas ähnlich
leicht wie beim TiO2-Anteil. Außerdem verhindert
Verdunstung während
eines Schmelzvorgangs eine Herstellung homogenen Glases.
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Liegt
der Sb2O3-Gehalt über der
oberen Grenze, kann ebenfalls kein homogenes Glas erzeugt werden.
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Ist übermäßig viel
PbO und Sb2O3 im
Glas enthalten, kommt es während
eines Wärmebehandlungsschrittes
bei der Herstellung der Leuchtstofflampe zu einer für eine Leuchtstofflampe
unerwünschten
Braun- bzw. Schwarzverfärbung
des Glases.
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Im
folgenden wird erklärt,
warum der lineare Expansionskoeffizient des Glases auf 43 bis 55·10–7/°C bei 30
bis 380°C
beschränkt
ist. Außerhalb
des oben genannten Bereichs kommt es bei der Glasröhre zu einem
langsamen Auslaufen und/oder es entstehen Sprünge, die die Leuchtstofflampe
beschädigen,
weil der lineare Expansionskoeffizient von dem der Kovar-Legierung
abweicht.
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Das
erfindungsgemäße Glas
kann zur leichteren Einstellung der Viskosität und zur Verbesserung der chemischen
Beständigkeit,
der Schmelzbarkeit und Vergütbarkeit
des Glases geeignete Mengen von SrO, BaO, CaO, MgO, ZnO, P2O5, As2O3, SO3, F2, Cl2 oder anderen
Bestandteilen enthalten.
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Es
folgt eine Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1
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Die
Tabellen 1 bis 3 zeigen Proben Nr. 1 bis 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
und eine Vergleichsprobe Nr. 12.
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Die
Proben gemäß den Tabellen
wurden jeweils wie folgt hergestellt.
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Die
Materialien zur Herstellung der Glasproben wurden zu jeweiligen
Zusammensetzungen gemäß den in
den Tabellen genannten Beispielen vermischt. Danach wurden die vermischten
Rohstoffe zur Herstellung der Glasproben in einem Platinschmelztiegel
bei 1.500°C über einem
Zeitraum von 5 Stunden zu flüssigem
Glas eingeschmolzen. Das flüssige
Glas wurde so ausgeformt und bearbeitet, daß es eine bestimmte Umrißform erhielt.
So entstanden die einzelnen Proben, bei denen dann der lineare Expansionskoeffizient
bei 30 bis 380°C
sowie die Spektralübertragung
vor und nach der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht gemessen wurde.
Die gemessenen Eigenschaften sind in den Tabellen 1 bis 3 aufgeführt.
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Wie
sich aus den Tabellen ergibt, weisen die Proben Nr. 1 bis 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung einen linearen Expansionskoeffizienten von 36,5 bis 40,1·10–7/°C auf, der
dem von Wolfram-Metall ähnlich
ist. Außerdem
beträgt
die Reduzierung der Lichtübertragung
nach der Bestrahlung mit ultaviolettem Licht in etwa 1% oder weniger.
Somit besitzen die Proben gemäß der vorliegenden
Erfindung offensichtlich eine hohe Beständigkeit gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlen.
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Andererseits
weist die Vergleichsprobe Nr. 12 einen linearen Expansionskoeffizienten
von 38,0·10–7/°C auf und
kann somit Wolfram-Metall abdichten. Da die Vergleichsprobe allerdings
kein TiO2, PbO und Sb2O3 enthält,
kommt es bei ihr zu einer hohen Reduzierung der Lichtübertragung
nach der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht. Diese Vergleichsprobe
besitzt also nur eine geringe Beständigkeit gegen die Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlen.
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Der
lineare Expansionskoeffizient wurde durch eine selbstaufzeichnende
Differentialthermographie bei 30 bis 380°C als mittlerer Expansionskoeffizient
von einzelnen Proben mit jeweils einem Durchmesser von 3 mm und
einer Länge
von 50 mm bestimmt.
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Die
Beständigkeit
gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlen wurde wie folgt ermittelt.
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Es
wurde eine Probenglasplatte mit einer Dicke von 1 mm bereitgestellt,
deren beide Oberflächen spiegelglatt
poliert wurden. Für
diese Probenglasplatte bestimmte man eine Wellenlänge, bei
der die Probenglasplatte eine Lichtübertragung von 80% aufwies.
Außerdem
wurde die Probenglasplatte 1 Stunde lang mit ultravioletter Strahlung
mit einer mittleren Wellenlänge
von 253,7 nm aus einer Niedrigdruck-Quecksilberlampe mit einer Leistung
von 40 Watt bestrahlt. Danach wurde die Lichtübertragung dieser Glasplatte
für ein
Licht der Wellenlänge
bestimmt, bei der die Glasplatte vor der Bestrahlung mit ultraviolettem
Licht eine Lichtübertragungsrate
von 80% aufgewiesen hatte. Die Reduzierung der Lichtübertragung
wurde durch Berechnung der Differenz zwischen der Lichtübertragung
vor und nach der Bestrahlung mit ultravioletten Strahlen ermittelt.
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Bei
Glas, das für
Leuchtstofflampen als Hintergrundlicht für Flüssigkristallanzeigeeinheiten
verwendet wird, ist es wichtig, daß dieses Glas eine hohe Beständigkeit
gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlung aufweist, d. h. daß es nur zu einer geringen
Reduzierung der Übertragung
kommt.
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Beispiel 2
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Die
Tabellen 4 und 5 zeigen Proben Nr. 13 bis 20 gemäß der vorliegenden Erfindung
sowie eine Vergleichsprobe Nr. 21.
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Jede
der in den Tabellen dargestellten Proben wurde auf ähnliche
Weise vorbereitet wie bei Beispiel 1 und es wurde jeweils der lineare
Expansionskoeffizient bei 30 bis 380° sowie die Spektralübertragung
vor und nach der Bestrahlung mit ulraviolettem Licht ermittelt.
Die gemessenen Eigenschaften sind in den Tabellen 4 und 5 aufgeführt. Wie
sich aus den Tabellen ergibt, besitzen die Proben Nr. 13 bis 20
offensichtlich einen linearen Expansionskoeffizienten von 45,3 bis
54,6·10–7/°C, der dem
Expansionskoeffizienten der Kovar-Legierung in etwa entspricht.
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Außerdem tritt
bei den Proben Nr. 13 bis 20 offensichtlich eine Reduzierung der
Lichtübertragung
von 1% oder weniger auf und sie besitzen somit eine hohe Beständigkeit
gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlung.
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Andererseits
weist die Vergleichsprobe Nr. 21 ebenfalls einen linearen Expansionskoeffizienten
auf, der innerhalb des Bereichs 43 bis 55·10–7/°C liegt, und kann daher mit
der Kovar-Legierung abdichten.
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Allerdings
enthält
die Vergleichsprobe Nr. 21 kein TiO2, PbO2 und Sb2O3, weshalb die Reduzierung der Lichtübertragung
nach der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht bei 8,5% liegt. Damit
weist die Vergleichsprobe selbstverständlich eine geringe Beständigkeit
gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlung auf.
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Aus
der obigen Beschreibung geht hervor, daß das erfindungsgemäße Glas
ausgezeichnet zur Herstellung von Glasröhren für Leuchstofflampen mit geringem
Durchmesser als Lichtquellen einer Flüssigkristallanzeigeeinheit
geeignet ist, weil das Glas einen linearen Expansionskoeffizienten
aufweist, bei dem ein dichtes Abschließen mit Wolfram-Metall und
der Kovar-Legierung möglich
ist, und außerdem
eine hohe Beständigkeit gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlung besitzt.
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Eine
Glasröhre
mit kleinem Durchmesser für
eine Leuchtstofflampe als Lichiquelle für eine Flüssigkristallanzeigeeinheit
aus dem erfindungsgemäßen Glas
weist somit eine hohe Beständigkeit
gegen Überbelichtung
durch ultraviolette Strahlung auf, wodurch man eine Flüssigkristallanzeigeeinheit
erhält,
die vor einem Qualitätsverlust
durch Verfärben
des Glases geschützt
ist.