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Die
Erfindung betrifft ein schlüssel-
und drückernußbetätigbares
Schloß mit
Riegel und Falle, mit einem schlüsselbetätigbaren
Riegelschluß-Getriebe und
einem drückerbetätigbaren
Fallen-Rückzugsgetriebe
und mit einem von der Nuß auf
das Riegelschluß-Getriebe
mit Bewegungsspiel wirkenden Übertragungsglied
zum nußbetätigbaren
Riegelrückschluß.
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Ein
Schloß der
in Rede stehenden Art ist bekannt aus der
DE 38 23 504 C1 , wobei der
Schließbart
eines Freilaufzylinders bei Schließdrehung mittels des Schlüssels einen
Zahnkranz antreibt und über
diesen ein mehrere Zahnräder
aufweisendes Riegelschluß-Getriebe.
Dessen Letztrad kämmt
mit einer Zahnleiste eines Treibstangenschiebers. Des weiteren ist
an der Drückernuß eine Außenverzahnung
vorhanden, die mit einem das Übertragungsglied
bildenden weiteren Zahngetriebe kämmt. Letzteres umfaßt ein unmittelbar
mit der Drückernuß in Zahneingriff
stehendes Zahnrad, welches mit einem weiteren Zahnrad kämmt. Dieses
steht mit Bewegungsspiel mit einem als Zahnsegment gestalteten Schwenkhebel
in Zahneingriffsverbindung, wobei die Verzahnung des Schwenkhebels
mit einer weiteren Verzahnung des Treibstangenschiebers zusammenwirkt.
Das Bewegungsspiel ist vorgesehen, damit bei normaler Drückerbetätigung zum
Zurückziehen
der Falle diese Bewegung nicht auf das Riegelschluß-Getriebe übertragen
wird. Bei vorgeschlossenem Riegel dagegen ist dieses Bewegungsspiel
eliminiert. Wird bspw. im Panikfall der Drücker in Uhrzeigerrichtung abwärts geschwenkt,
so erfolgt über die
Außenverzahnung
der Drückernuß eine Mitnahme
des mit ihm kämmenden
Zahnrades. Dieses dreht das ihm zugeordnete Zahnrad in Uhrzeigerrichtung,
wobei ein Mitnahmefinger desselben den Schwenkhebel mitnimmt, welcher über seine
Verzahnung mit derjenigen des Treibstangenschiebers kämmt und
diesen in Aufwärtsrichtung
bewegt. Einhergehend über
die Zahnleiste wird das Letztrad des Riegelschluß-Getriebes mitgenommen. Es
ist also als Übertragungsglied
zwischen Drückernuß und dem
Riegelschluß-Getriebe
eine Mehrzahl von Bauteilen eingesetzt, welche den Herstellungsaufwand eines
solchen Schlosses erhöhen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Schloß in herstellungstechnisch
einfacher Weise so auszugestalten, daß die für die Panikfunktion notwendigen
Bauteile auf ein Minimum reduziert sind.
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Diese
Aufgabe ist zunächst
und im wesentlichen bei einem Schloß mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst,
wobei darauf abgestellt ist, daß das Übertragungsglied
als flexibles Zugglied ausgebildet ist.
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Zufolge
derartiger Ausgestaltung ist ein Schloß der in Rede stehenden Art
angegeben, daß sich
durch einen besonders einfachen, kostensparend herzustellenden Aufbau
auszeichnet, und zwar ohne Beeinträchtigung der Funktion, insbesondere im
Panikfall. Das Übertragungsglied
ist nunmehr als flexibles Zugglied ausgebildet. Weitere Bauteile
sind nicht erforderlich. Bei zurückgeschlossenem
Riegel besteht zwischen diesem flexiblen Zugglied und dem Riegelschluß-Getriebe
das notwendige Bewegungsspiel. Das bedeutet, daß die Falle durch Drückerbetätigung zurückziehbar
ist, ohne daß diese
Bewegung sich auf das Riegelschluß-Getriebe überträgt. Erfolgt das Vorschließen des
Riegels, gelangt das flexible Zugglied in eine Spannstellung zwischen
der Drückernuß und dem
Riegelschluß-Getriebe,
so daß bei
Drückerbetätigung im
Sinne eines Zurückziehens der
Falle einher gehend das Riegelschluß-Getriebe angetrieben wird
und damit den Riegel zurückzieht. Das
Festlegen des Zuggliedes kann dabei an einem der Nuß zugeordneten
Schwenkarm, insbesondere Fallenbetätigungsarm, erfolgen. Auf diese
Weise erfüllt
letzterer eine Doppelfunktion, indem er einerseits die Falle bei
Drückerbetätigung zurückzieht
und andererseits die Anbindungsstelle für das Zugglied darstellt. Die
andere Anbindungsstelle des Zuggliedes befindet sich dagegen am
Letztglied des Riegelschluß-Getriebes,
insbesondere Zustzriegel-Schlußgetriebes.
Dieses kann dazu dienen, eine Treibstange zu verlagern. Hierbei
ist es möglich,
daß das
Zugglied an einem Schieber, wie Treibstange oder dergleichen, oder
an der Nabe eines Zahnrades des Riegelschluß-Getriebes angreift. Stets
ist jedoch erreicht, daß bei
vorgeschlossenem Riegel das Zugglied gespannt ist und bei zurückgeschlossenem
Riegel eine ungespannte Stellung des Zuggliedes vorliegt. Insbesondere
erweist es sich von Vorteil, wenn das entsprechende Zahnrad das
Letztrad des Riegelschluß-Getriebes
ist. Das Zugglied selbst kann als Band oder Kette ausgebildet sein.
Es kann hierzu ein Gewebeband, ein Stahlband oder Kunststoffband eingesetzt
sein. Es empfiehlt sich jedoch, daß das Zugglied ein Federstahlband
ist, welches die Nabe mehrfach umschlingt und dort mittels einer
in einem Schlitz der Nabe steckenden Abwinklung gehalten ist. Einhergehend
mit einer Drehung des Letztrades und damit der Nabe erfolgt beim
Vorschließen
des Riegels über
das Riegelschluß-Getriebe
eine solche Drehmitnahme des Letztrades, wobei das Federstahlband
aufgewickelt wird und dadurch in die Spannstellung zum Schwenkarm
der Nuß tritt. Schließlich besteht
ein vorteilhaftes Merkmal noch darin, daß das Schloß einen Schließzylinder
beinhaltet, welcher als Freilaufzylinder gestaltet ist. Das bedeutet,
in Vorschließstellung
des Riegels durch Drückerbetätigung über das
Letztrad das Riegelschluß-Getriebe
betätigt
werden kann, was durch den als Freilaufzylinder gestalteten Schließzylinder nicht
behindert wird.
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Nachstehend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
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1 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen, als
Treibstangenschloß ausgebildeten
Schlosses, welches einen Freilaufzylinder beinhaltet,
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2 die
klappfigürliche
Darstellung der 1,
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3 eine
Ansicht des Schlosses bei abgenommener Schloßdecke und zurückgeschlossenem Riegel,
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4 eine
Herausvergrößerung des
Schlosses im Bereich des ungespannten Zuggliedes, also die rückgeschlossene
Stellung des Riegels betreffend,
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5 eine
Darstellung gemäß 3,
wobei jedoch abweichend von dieser der Riegel vorgeschlossen ist
und
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6 eine
Herausvergrößerung der 5 im
Bereich des gespannten Zuggliedes.
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Das
als Treibstangenschloß ausgebildete Schloß besitzt
eine langgestreckte Schloßstulpe 1 mit
daran befestigtem, rechtwinklig zur Schloßstulpe ausgerichteten Schloßboden 2.
Parallel zu diesem erstreckt sich eine Schloßdecke 3, welche durch
Nietung oder Schrauben in ihrer Parallelstellung gehalten ist. Zwischen
dem Schloßboden 2 und
der Schloßdecke 3 erstreckt
sich das Schloßeingerichte. Dieses
beinhaltet eine vom Schloßboden 2 und Schloßdecke 3 gelagerte
Drückernuß 4.
Eine in dieser mittig vorgesehene Vierkantöffnung 5 dient zur Aufnahme
eines nicht veranschaulichten Drückerdornes
eines Drückers 6.
An der Drückernuß 4 greift
ein federbeaufschlagter Schieber 7 an, welcher die Drückernuß 4 entgegen
Uhrzeigerrichtung belastet. Die Grundstellung der Drückernuß 4 ist
begrenzt durch einen gehäusefesten
Stehbolzen 8.
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Oberhalb
der Drückernuß 4 ist
eine Falle 9 geführt.
Diese beinhaltet einen eine Fallenschräge ausbildenden Fallenkopf 9' und einen sich
an diesen anschließenden
Fallenschwanz 9''. Eine als Druckfeder
gestaltete Fallenfeder 10 belastet die Falle 9 in Ausschlußrichtung.
Begrenzt wird deren Bewegung durch einen Fallenbetätigungsarm 11 der
Nuß 4.
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Unterhalb
der die Schloßstulpe 1 durchsetzenden
Falle 9 ist im Schloßgehäuse ein
Riegel 12 geführt,
dessen Riegelkopf 12' die
Schloßstulpe 1 durchgreift.
Der Riegelkopf 12' setzt
sich in einen Riegelschwanz 12'' fort.
Unterhalb des Riegels 12 nimmt das Schloßgehäuse einen
Schließzylinder 13 auf.
Es handelt sich bezüglich
desselben um einen Freilaufzylinder, dessen mit einem Schließbart 14 versehenes
Schließglied 15 durch
Einstecken des zugehörigen
Schlüssels
mittels des einen oder anderen Zylinderkerns gekuppelt ist und demgemäß durch
Schließdrehung
angetrieben wird. Bei abgezogenem Schlüssel dagegen besteht keine
Kupplung zwischen dem Zylinderkern und dem Schließglied 15 selbst.
Der Schließbart 14 ragt
in einen Radialspalt 16 eines im Treibstangenschloß drehbar
gelagerten Zahnkranzes 17, welcher mit zwei oberhalb des Schließzylinders 13 dreh bar
gelagerten Abtriebsrädern 18 und 19 kämmt. Deren
Achsen sind in einem solchen Abstand zueinander angeordnet, daß mindestens
ein Abtriebsrad in Zahneingriff zum Zahnkranz 17 steht.
Damit der Schließbart 14 nicht
mit den Abtriebsrädern 18, 19 bei
seiner Drehbewegung kollidiert, liegt ein Mittenversatz zwischen
Drehachse des Schließgliedes 15 und
derjenigen des Zahnkranzes 17 vor.
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Die
Abtriebszahnräder 18, 19 kämmen mit einem
sich zwischen Schloßboden 2 und
Riegelschwanz 12'' erstreckenden
Untersetzungs-Zahnrad 20. Dessen im Schloßboden 2 sitzende
Achse durchgreift einen Schlitz des Riegelschwanzes 12'' und trägt auf der anderen Breitseite
desselben ein gegenüber
dem Untersetzungszahnrad 20 kleineres Zahnrad 21.
Dieses kämmt
mit einem weiteren Zahnrad 22, welches auf gleicher Achse
ein Ritzel 23 trägt. Das
Ritzel 23 steht in Zahneingriff mit einem Zahnrad 24.
Achsengleich ist dieses mit einem verzahnten Letztrad 25 verbunden.
Sodann kämmt
das Ritzel 23 mit einer Zahnleiste 26 an der Oberseite
des Riegelschwanzes 12''. Auf diese
Weise wird ein Riegelschluß-Getriebe G geschaffen.
Weiter beinhaltet das Schloß einen
nicht veranschaulichten Wechsel, um insbesondere vom Türäußeren her
nach Zurückschließen des
Riegels 12 die Falle 9 zurückziehen zu können.
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Zwischen
dem Fallenbetätigungsarm 11 der Drückernuß 4 und
dem Riegelschluß-Getriebe
G ist ein Übertragungsglied
vorgesehen. Letzteres ist als flexibles Zugglied 27 ausgebildet,
welches an dem Fallenbetätigungsarm 11 mittels
einer Schraube 28 festgelegt ist. Es kann aber auch eine
Nietung erfolgen. Die Befestigungsfläche 11' läuft jenseits der Befestigungsstelle
konzentrisch zur Drehachse der Drückernuß 4, vergl. insbesondere 4.
Aus dieser Figur geht auch insbesondere her vor, daß das Zugglied 27 am
Letztglied des Riegelschluß-Getriebes
G angreift, und zwar an dem dortigen Letztrad 25. Da dieses
mit der zahnstangenartigen Verzahnung 29 eines Schiebers 30 kämmt, welcher
zur Festlegung von Treibstangen 31, 32 dient,
erfüllt
das Riegelschluß-Getriebe
G noch die Aufgabe eines Zusatzriegel-Schlußgetriebes.
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Es
wäre möglich, daß das Zugglied 27 auch an
dem Schieber 30 angreift. Beim Ausführungsbeispiel erfolgt der
Angriff des Zuggliedes 27 jedoch an der Nabe 33 eines
Zahnrades des Riegelschluß-Getriebes
G. Dieses Zahnrad ist, wie vorher ausgeführt wurde, das Letztrad 25 des
Riegelschluß-Getriebes G.
Beim Ausführungsbeispiel
ist für
das Zugglied Federstahlband verwendet, dessen dem Letztrad 25 zugekehrtes
Ende die Nabe 33 mehrfach umschlingt. Dort ist das Ende
mittels einer in einem Diametralschlitz der Nabe 33 steckenden
Abwinklung 27' gehalten.
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Wie 3 und 4 zeigen,
bildet das der Nabe 33 zugekehrte Ende des Zuggliedes 27 lose Schlaufen
S, die zu einem Bewegungsspiel zwischen Drückernuß 4 und Riegelschluß-Getriebe
G führen.
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Es
stellt sich folgende Wirkungsweise ein: Erfolgt gemäß 3 und 4 eine
Verlagerung des Drückers 6 in
normaler Drückerverlagerungsrichtung, so
wird über
den Fallenbetätigungsarm 11 die
Falle 9 entgegen der Kraft der sie belastenden Fallenfeder 10 in
Schloßeinwärtsrichtung
gezogen. Nach Loslassen des Drückers 6 kehrt
dieser aufgrund seiner ihm zugeordneten Federbelastung in die Ausgangslage zurück, und
die Fallenfeder 10 treibt die Falle 9 in ihre Vortrittsstellung.
Bei dieser Drückerverlagerung
findet aufgrund des Bewegungs spiels zwischen dem Zugglied 27 und
dem Letztrad 25 des Riegelschluß-Getriebes G keine Betätigung desselben statt,
so daß die
Riegelglieder in ihrer Stellung verharren.
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Das
Vorschließen
des Riegels 12 erfordert eine Schließdrehung des betreffenden Zylinderkernes
unter Mitnahme des Schließgliedes 15,
dessen Schließbart 14 den
Zahnkranz 17 antreibt und damit die weiteren Zahnräder.
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Das
Ritzel 23 bewirkt dabei im Zusammenwirken mit der Zahnleiste 26 ein
Vorschließen
des Riegels 12 in die Stellung gemäß 5 und 6, während der
Treibstangen-Anschlußschieber 30 in Abwärtsrichtung
fährt und
dabei die an ihm befestigten Treibstangen 31, 32 mitnimmt
mit den daran befestigten, nicht näher bezeichneten Riegelgliedern. Bei
diesem Vorschließen
ist die Drehung des Letztrades 25 derart, daß das ihm
zugekehrte Ende des Zuggliedes 27 auf die Nabe 33 aufgewickelt
wird, wodurch die Schlaufenbildung aufgehoben wird und fest aneinanderliegende
Windungen S' entstehen
unter Eliminierung des Bewegungsspiels zwischen Drückernuß 4 und
dem Letztrad 25.
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Es
ist nun möglich,
sowohl die Falle 9 als auch den Riegel 12 ausschließlich durch
Drückerbetätigung zurückzuziehen
unter Verwirklichung einer Panikfunktion. Der auf der Türinnenseite
befindliche Drücker 6 nimmt
die Drückernuß 4 mit,
deren Fallenbetätigungsarm 11 die
Falle 9 zurückzieht.
Einhergehend wird über
das gespannte Zugglied 27 zwischen dem Fallenbetätigungsarm 11 und
dem Letztrad 25 dasselbe mitgenommen. Hierbei wird der
Treibstangen-Anschlußschieber 30 in
Aufwärtsrichtung
mit den Treibstangen 31, 32 und den daran sitzenden Riegelgliedern
bewegt, die außer
Eingriff mit türrahmenseitigen
Gegenschließteilen
gelangen. Ferner bewirkt das drehmitgenommene Letztrad 25 eine Drehmitnahme
der weiteren Zahnräder
des Riegelschluß-Getriebes
G, wobei über
das Ritzel 23 im Zusammenwirken mit der Zahnleiste 26 des
Riegels 12 dieser in die zurückgezogene Stellung gelangt.
Der Zahnkranz 17 wird ebenfalls drehend mitgenommen, was
durch das entkuppelte Schließglied 15 möglich ist.
Es stellt sich somit nach erfolgter Drückerverlagerung 6 wieder
die Ausgangsposition gemäß 3 und 4 ein.