DE19653270A1 - Geberzylinder für hydraulische Betätigungssysteme - Google Patents
Geberzylinder für hydraulische BetätigungssystemeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Geberzylinder für hydraulische Betä
tigungssysteme insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit einem in einem
Gehäuse aus gebildeten Kolbenraum und einem darin axial verschieb
bar angeordneten Kolben, einem in den Kolbenraum mündenden Druck
anschluß und einem Anschluß zur Verbindung des Kolbenraumes mit
einem Nachlaufbehälter
Solche Geberzylinder sind beispielsweise aus der DE 31 11 411 C2
und der DE 44 04 859 A1 bekannt. Sie dienen als Hauptzylinder zur
Betätigung hydraulischer Bremsen oder Kupplungen. Damit im Kolben
raum ein Volumenausgleich der Hydraulikflüssigkeit stattfinden
kann, der beispielsweise durch Temperaturschwankungen oder durch
Verschleiß an den Betätigungsorganen (Brems- oder Kupplungsbeläge)
notwendig wird, ist der im Geberzylinder ausgebildete Kolbenraum
mit einem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Nachlaufbehälter ver
bunden. Damit im Kolbenraum Druck aufgebaut werden kann, muß in
der Druckaufbauphase der Nachlaufbehälter vom Kolbenraum abge
trennt werden. Die bekannten Geberzylinder sind hierzu mit einem
Primär- und einem Sekundärraum versehen. Der Primärraum dient zum
Druckaufbau, der Sekundärraum ist während der Druckaufbauphase mit
dem Nachlaufbehälter verbunden. Der Sekundärraum wird durch einen
Ringspalt zwischen Kolben und Gehäusewand ausgebildet, der in axi
aler Richtung durch zwei Dichtungen begrenzt wird. Wird der Kolben
zum Druckaufbau betätigt, fährt die vordere Kolbendichtung über
die die Verbindung zwischen Kolbenraum und Nachlaufbehälter her
stellende Schnüffelbohrung hinweg und trennt diese somit vom Pri
märraum ab.
Solche Geberzylinder bauen aufgrund des notwendigen Sekundärraumes
recht lang. Außerdem besteht immer die Gefahr, daß die die Schnüf
felbohrung überstreichende Kolbendichtung beschädigt wird, was zu
einem Ausfall des Geberzylinders führen würde. An die Fertigungs
qualität sind deshalb sehr hohe Anforderungen gestellt. Die zuneh
mende Fahrzeugoptimierung bei gleichzeitiger Zunahme an Ausstat
tungselementen eines Kraftfahrzeuges bringt es mit sich, daß im
Motorraum für die einzelnen Bauelemente immer weniger Platz zur
Verfügung steht. An alle Bauteile wird daher die Anforderung einer
möglichst kompakten Bauweise gestellt.
Von dieser Problemstellung ausgehend soll ein eingangs erläuterter
Geberzylinder so fortgebildet werden, daß seine Baulänge möglichst
kurz gehalten werden kann.
Zur Problemlösung zeichnet sich ein gattungsgemäßer Geberzylinder
durch ein über den Kolben betätigbares Schließelement aus, das die
Verbindung zwischen dem Nachlaufbehälter und dem Kolbenraum ver
schließt, solange im Kolbenraum Druck aufgebaut wird.
Durch diese Ausgestaltung entfällt der bisher notwendige Sekundär
raum im Geberzylinder. Hierdurch kann die Baulänge nicht nur deut
lich reduziert werden, sondern auch die bisher verwendete zweite
Dichtung. Dadurch können nicht nur die Reibkräfte reduziert wer
den, was zu einer geringeren notwendigen Verschiebekraft führt,
sondern es wird auch eine mögliche Geräuschquelle eliminiert.
Vorzugsweise ist das Schließelement ein in dem im Gehäuse ausge
bildeten Zulaufkanal angeordneter Stößel, der in der geöffneten
Stellung in den Kolbenraum hineinragt und in der geschlossenen
Stellung auf einen Dichtring einwirkt. Über diesen Dichtring er
folgt die Abtrennung des Zulaufkanals. Der Stößel ist vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigt. Dadurch kann nicht nur das Gewicht redu
ziert werden, sondern es wird auch eine Beschädigung des Kolbens,
der bei der Betätigung gegen den Stößel anläuft und diesen in ra
dialer Richtung in den Zulaufkanal hineindrückt, vermieden. Der
Stößel übernimmt die Funktion eines Steuerkolbens.
Der den Zulaufkanal verschließende Dichtring weist vorzugsweise
zwei im Querschnitt kreisringförmige Bereiche auf, und der radial
äußere Bereich ist mit einer Mehrzahl von in beide Richtungen axi
al hervorspringender Rippen versehen. Durch diese Rippen werden
Kanäle ausgebildet, die den Zulauf der Hydraulikflüssigkeit vom
Nachlaufbehälter in den Kolbenraum sicherstellen, wenn der Stößel
in seiner geöffneten Stellung ist. Dadurch kann die Fertigungsto
leranz sehr niedrig gehalten werden. Der Axialspalt zwischen Stö
ßel und dem Dichtsitz kann entsprechend klein ausgeführt sein, so
daß der Stößel nur kurze Hübe ausführen muß, um von der geöffneten
in die geschlossene Stellung zu gelangen.
Vorzugsweise sind die Rippen über den Umfang des radial äußeren
Bereichs regelmäßig verteilt angeordnet.
Um eine sichere Betätigung und ein Verkanten des Stößels zu ver
meiden, ist sein in den Kolbenraum ragendes Ende vorzugsweise bal
lig ausgebildet.
Der Stößel ist im Querschnitt vorzugsweise T-förmig ausgebildet
und weist insbesondere vorzugsweise wenigstens eine radial außen
liegende Axialbohrung oder in axialer Richtung verlaufende Nut
auf, über die eine Verbindung zwischen dem Nachlaufbehälter und
dem Kolbenraum herstellbar ist. Durch diese Ausbildung kann der
Stößel paßgenau in den Verbindungskanal eingesetzt werden, so daß
eine radiale Abstützung immer gewährleistet ist und ein Verkanten
des Stößels beim Anheben durch den Kolben vermieden wird. Je mehr
Bohrungen oder Axialnuten vorgesehen sind, umso schneller kann ein
Volumenausgleich stattfinden.
Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen Geberzylinder im Querschnitt;
Fig. 2 den Axialschnitt durch das Dichtelement;
Fig. 2a die Draufsicht auf das Dichtelement nach Fig. 2.
Der Geberzylinder besteht im wesentlichen aus dem Gehäuse 1, dem
darin axial beweglich angeordneten Kolben 5, dem mit dem Kolben
raum 16 über einen Kanal 17 verbundenen Druckanschluß 18 sowie dem
über einen Kanal 14 und einen Anschluß 12 mit dem Druckraum ver
bundenen Ausgleichsbehälter 11.
Der Kolben 5 ist hülsenförmig ausgebildet. Die Kolbenstange 7 ist
mit ihrem vorderen Ende im Inneren des Kolbens 5 in radialer Rich
tung beweglich gelagert, so daß sie geringe Schwenkbewegungen aus
führen kann. Zwischen dem Kolbenboden und der Kolbenstange 7 ist
ein Schwingungsdämpfer 10 angeordnet. Über ein Gummielement 9, das
von einer Klemmhülse 6 gegen den hier nicht näher bezeichneten
Stößel der Kolbenstange 7 gepreßt wird, stützt sich die
Kolbenstange 7 an dem Schwingungsdämpfer 10 ab und wird der
Schwingungsdämpfer 10 unter Vorspannung gesetzt. Der Kolben 5 wie
derum ist in der Führungshülse 4 gelagert, die in bekannter Weise
mit ihren über den Umfang verteilten Nasen 4a in im Gehäuse 1 vor
gesehene Ausnehmungen 3 eingeschnappt ist. Die Abdichtung zwischen
Kolben 5 und Gehäuse 1 erfolgt über einen Nutring 10.
Das Gehäuse 1 ist mit einem radialen Fortsatz versehen, an dessen
Ende der Anschluß 12, der mit dem Nachlaufbehälter 11 verbunden
ist, angebracht ist. Der Anschluß 12 ist mit einer zentralen Boh
rung 12a versehen, die in den Zulaufkanal 14 im Fortsatz des Ge
häuses 1 mündet. Der als Stufenbohrung ausgebildete Zulaufkanal 14
endet im Kolbenraum 16.
In den Zulaufkanal 14 ist ein im Querschnitt T-förmiger Stößel 15
eingesetzt, dessen ballig ausgeführtes Ende in den Kolbenraum 16
hineinragt. Auf der dem Stößel 15 zugewandten Seite ist der An
schluß 12 mit einer axialen Eindrehung versehen, so daß sich die
Bohrung 12a stufenförmig erweitert, wobei die Erweiterung im
Durchmesser in etwa dem größeren Durchmesser des Zulaufkanals 14
entspricht. In diesem verbreiterten Bereich ist ein Dichtring 13
eingesetzt. Der Stößel 15 weist in seiner radial äußeren Umfangs
fläche mehrere in axialer (bzw. an dem Schenkel in radialer Rich
tung verlaufende) Bohrungen oder Nuten auf, die Kanäle 15a bilden.
Der Dichtring 13 weist zwei im Querschnitt ringförmige Bereiche
13b, 13c auf, die über einen scheibenförmigen Steg 13d miteinander
verbunden sind. Der radial innere Bereich 13b ist stärker ausge
bildet als der radial äußere Bereich 13c. Über den Umfang regelmä
ßig verteilt ist der radial äußere Bereich 13c mit einer Mehrzahl
von Rippen 13a versehen, die sich in beide Axialrichtungen er
strecken. Diese Rippen liegen in der geöffneten Stellung des Stö
ßels 15 auf der oberen Fläche' des Stößels 15 und der Anschlagflä
che 12b in Anschluß 12 an. Über die zwischen ihnen ausgebildeten
Zwischenräume kann das Hydraulikmedium strömen.
In Fig. 1 ist der Geberzylinder in seiner Grundstellung darge
stellt. Der Nachlaufbehälter 11 ist über die Bohrung 12a, den Zu
laufkanal 14 und die Kanäle 15a im Stößel 15 mit dem Kolbenraum 16
verbunden. Bei einer Betätigung der Kolbenstange 7 schiebt sich
der Kolben 5 auf der Zeichnung nach links. Dabei schiebt er den
Stößel 15 in Richtung des Anschlusses 12 und preßt dabei den
Dichtring 13 gegen die Anschlagfläche 12b. Die Bohrung 12a wird
dabei gegenüber der Bohrung 14 abgeschlossen, so daß der Nachlauf
behälter 11 vom Kolbenraum 16 getrennt wird. Im Kolbenraum 16 kann
sich nun bei weiterer Bewegung des Kolbens 5 Druck aufbauen, der
über den Kanal 17 an den hier nicht näher dargestellten, mit dem
Druckanschluß 18 verbundenen Nehmerzylinder gelangt. Bei Ent
lastung der Kolbenstange 7 fährt der Kolben 5 wieder zurück. Wenn
der Kolben 5 den Stößel 15 freigibt, federt der Dichtring 14 auf
grund seiner durch das Material gegebenen Elastizität zurück und
schiebt den Stößel 15 in den Kolbenraum 16, wodurch die Verbindung
zum Nachlaufbehälter 11 wieder hergestellt ist.
Zur Erhöhung der Funktionssicherheit ist es vorteilhaft, wenn der
Geberzylinder im Fahrzeug so eingebaut ist, daß das Öffnen des
Stößels 15 von der Gravitationskraft unterstützt wird.
1
Gehäuse
2
Nutring
3
Ausnehmung
4
Führungshülse
4
a Nase
5
Kolben
6
Klemmhülse
7
Kolbenstange
8
Gummischeibe
9
Schwingungsdämpfer
10
Nutring
11
Nachlaufbehälter
12
Anschluß
12
a Bohrung/Nut/Kanal
12
b Anschlagfläche
13
Dichtring
13
a axiale Rippe
13
b ringförmiger Bereich
13
c ringförmiger Bereich
13
d Steg
14
Zulaufkanal
15
Schließelement/Stößel
16
Kolbenraum
17
Kanal
18
Druckanschluß
Claims (7)
1. Geberzylinder für hydraulische Betätigungssystem insbesondere
in Kraftfahrzeugen, mit einem in einem Gehäuse (1) ausgebil
deten Kolbenraum (16) und einem darin axial verschiebbar an
geordneten Kolben (15), einem in den Kolbenraum (16) münden
den Druckanschluß (18) und einem Anschluß (12) zur Verbindung
des Kolbenraums (16) mit einem Nachlaufbehälter (11), gekenn
zeichnet durch ein über den Kolben (5) betätigbares Schließ
element (15), das die Verbindung zwischen dem Nachlaufbehäl
ter (11) und dem Kolbenraum (16) verschließt, solange im Kol
benraum (16) Druck aufgebaut wird.
2. Geberzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schließelement (15), ein in dem im Gehäuse (1) ausgebilde
ten Zulaufkanal (14) angeordneter Stößel ist, der in der ge
öffneten Stellung in den Kolbenraum (16) hineinragt und in
der geschlossenen Stellung auf einen Dichtring (13) wirkt.
3. Geberzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dichtring (13) zwei im Querschnitt kreisringförmige Be
reiche (13b, 13c) aufweist und der radial äußere Bereich
(13c) mit einem Mehrzahl von in beiden Richtungen axial her
vorspringender Rippen (13a) versehen ist.
4. Geberzylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rippen (13a) über den Umfang regelmäßig verteilt angeord
net sind.
5. Geberzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das in den Kolbenraum (16) ragende Ende des Stößels (15) bal
lig ausgebildet ist.
6. Geberzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel (15) mit wenigstens einer radial außen liegenden
Axialbohrung oder axialen Nut (15a) versehen ist, über die
eine Verbindung zwischen Nachlaufbehälter (11) und Kolbenraum
(16) herstellbar ist.
7. Geberzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel (15) im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist.
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