DE102005004195B4 - Geberzylinder für hydraulische Betätigungssysteme - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Geberzylinder für hydraulische Betätigungssysteme nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
- Aus
DE 19537423 A1 ist ein gattungsgemäßer Geberzylinder bekannt, bei welchem die Abdichtung von Primärdruckraum und Sekundärdruckraum durch eine Primärdichtung und eine Sekundärdichtung erfolgt. Die Sekundärdichtung ist dabei axial versetzt zur Primärdichtung in einem Zwischenring angeordnet. Der Zwischenring verfügt außerdem über einen Dichtring, der in einer Umlaufnut des Zwischenrings gehalten ist. Durch die Verwendung mehrerer voneinander beabstandeter und zueinander radial versetzter Dichtungen ergibt sich ein erheblicher fertigungstechnischer Aufwand und ein großer Bauraumbedarf. - Die
DE 102 05 177 A1 offenbart ebenso einen Geberzylinder mit einem in diesem axial verschiebbar angeordneten Kolben. Der Kolben begrenzt stirnseitig einen Primärraum, welcher mit einem Sekundärraum in Verbindung bringbar ist. Hierfür ist zwischen dem Kolben und einer Innenseite des Geberzylindergehäuses eine Dichtung vorgesehen, welche reibungsgesteuert und entgegen ihrer Anpresskraft durch einen vorgesehen Anschlag eine Verbindung zwischen dem Primär- und dem Sekundärraum herstellen bzw. trennen kann. - Ein Geberzylinder für hydraulische Betätigungssysteme mit einem, in einem Gehäuse ausgebildeten Kolbenraum und einem darin axial verschiebbar angeordneten Kolben sowie einem in den Kolbenraum mündenden Druckanschluss und einem Anschluss zur Verbindung des Kolbenraumes mit einem Nachlaufbehälter wird in
DE 19653270 A1 beschrieben. Durch ein über den Kolben betätigbares Schließelement, welches als 2/2-Wegeventil wirkt, wird die Verbindung zwischen dem Nachlaufbehälter und dem Kolbenraum verschlossen, solange im Kolbenraum Druck aufgebaut wird. Das Schließelement ist dabei als ein Stößel ausgebildet, welcher in einem Zulaufkanal anordnet ist und in geöffneter Stellung in den Kolbenraum hineinragt und in geschlossener Stellung auf einen in Richtung zum Nachlaufbehälter angeordneten Dichtring wirkt. Schiebt sich der Kolben unter den Stößel, so wird der Stößel gegen den Dichtring gepresst und die Verbindung zum Nachlaufbehälter geschlossen, wodurch sich im Primärdruckraum Druck aufbaut. Dehnt sich im ausgerückten Zustand, bei unterbrochener Verbindung, die hydraulische Strecke aus, so liegt kurz vor Erreichen der Schnüffelposition noch Druck im Primärdruckraum an. Ist die Kraft, mit der dieser Druck das Ventil in die Sperrstellung drückt, größer als die Rückstellkraft des Ventils, kann dieses mechanisch nicht mehr angesteuert werden und bleibt hydraulisch verschlossen. Die Funktionssicherheit ist somit nicht mehr gewährleistet, da sich das System selbst verriegeln kann. Ein weiterer entscheidender Nachteil dieser Lösung besteht neben dem komplizierten Aufbau und dem im Bereich des Nachlaufbehälters radial benötigten Bauraum darin, dass auf Grund der mechanischen Verriegelung über das Ventil eine Nachsaugfunktion nicht möglich ist. Die Reibstelle zwischen Stößel und Kolben stellt ein zusätzliches Verschleißpotenzial dar. - Aufgabe der Erfindung ist es, einen Geberzylinder für hydraulische Betätigungssysteme zu entwickeln, welcher eine kompakte Bauform aufweist und funktionssicher arbeitet und ein Nachsaugen zuhält.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Geberzylinder mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Der Geberzylinder für hydraulische Betätigungssysteme weist ein Gehäuse und eine darin axial verschiebbaren Kolben auf, der stirnseitig einen Primärdruckraum begrenzt, sowie mit einen Sekundärdruckraum welcher mit dem Primärdruckraum in Verbindung bringbar ist, wobei die Verbindung mittels einer zweiten Abdichtung trennbar ist, wobei erfindungsgemäß die zweite Abdichtung axial vorgespannt und entgegen ihrer axialen Vorspannkraft durch einen Anschlag aus einer die Verbindung zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum trennenden Position in eine, die Verbindung zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum freigebenden Position bringbar ist.
- In den Primärdruckraum mündet ein Druckanschluss und der Anschlag ist vorteilhafter Weise am Kolben angeordnet, so dass die zweite Abdichtung in Ausgangsstellung entgegen der axialen Vorspannkraft durch den am Anschlag in der die Verbindung zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum freigebenden Position haltbar ist und durch die Vorhubbewegung des Kolbens infolge der wirkenden Vorspannkraft die Verbindung zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum trennt.
- Die Vorspannkraft der zweiten Abdichtung wird bevorzugt so eingestellt, dass diese bei einer Rückhubbewegung des Kolbens durch die Druckdifferenz zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum entgegen ihrer axialen Vorspannkraft die Verbindung zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum freigibt und bei im Primärdruckraum und Sekundärdruckraum gleichen Druck die Verbindung verschließt.
- Bevorzugt ist die erste Abdichtung vom Primärdruckraum aus axial unmittelbar hinter der zweiten Abdichtung angeordnet. Die zweite Abdichtung kann entweder in der Art eines Lappens oder radial umlaufend ausgebildet sein, wobei im letzteren Fall außerhalb des Bereiches der Verbindung zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum ein oder mehrere Durchbrüche in der zweiten Abdichtung vorhanden sind, die ein Durchströmen des Hydraulikmediums gewährleisten. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die zweite Abdichtung separat ausgebildet und am Gehäuse lagefixiert. Es ist jedoch auch möglich, die erste Abdichtung und die zweite Abdichtung einteilig in nur einem Dichtungselement auszubilden.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung kann die erste Abdichtung in Richtung zum Primärdruckraum in ihrer Stirnseite mit einer umlaufenden Einkerbung versehen werden.
- Das Gehäuse weist bevorzugt eine Stufenbohrung mit einem vom Primärdruckraum abgewandten durchmessererweiterten Bereich auf, wodurch sich ein axialer Absatz im Gehäuse ergibt. Im durchmessererweiterten Bereich sitzt eine Führungshülse, in welcher der Kolben in einer Führungsbohrung axial beweglich angeordnet ist. Dabei weist die Führungshülse in Richtung zum Primärdruckraum einen im Vergleich zur Führungsbohrung durchmessererweiterten Bereich auf, wodurch sich ein axialer Absatz an der Führungshülse ergibt. Die erste und die zweite Abdichtung sind vorteilhafter Weise in dem Raum angeordnet, der gebildet wird durch
- – den Absatz des Gehäuses,
- – den Innendurchmesser des durchmessererweiterten Bereichs der Führungshülse,
- – den Absatz der Führungshülse und
- – den Außendurchmesser des Kolbens.
- Dabei kann die zweite Abdichtung bei separater Ausführung am Absatz des Gehäuses durch die Stirnfläche des durchmessererweiterten Bereiches der Führungshülse fixiert sein.
- Die Verbindung zwischen Primärdruckraum und Sekundärdruckraum ist in Form einer Schnüffelöffnung ausgebildet, die z. B. im Bereich des Absatzes der Stufenbohrung des Gehäuses axial austritt, wobei die zweite Dichtung axial vorgespannt und zur Unterbrechung der Verbindung, d. h. zum Verschließen der Schnüffelöffnung, durch die axiale Vorspannung am Absatz anlegbar ist.
- Alternativ kann die Schnüffelöffnung auch im Bereich der Stufenbohrung radial in den Primärdruckraum führen. In diesem Fall ist die zweite Abdichtung zusätzlich radial vorgespannt und zum Verschließen der Schnüffelöffnung durch die radiale Vorspannung am Innendurchmesser der Stufenbohrung anlegbar.
- Die Führungshülse des Geberzylinders liegt an ihrer, dem Druckanschluss abgewandten, Seite mit einem Flansch an der Stirnseite des Gehäuses an und weist einen radial nach innen gerichteten Anschlag für die Begrenzung der Kolbenbewegung auf.
- Der Anschlag des Kolbens ist vorzugsweise radial nach außen weisend am Außendurchmesser des Kolbens angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kolben napfförmig, mit einem in Richtung zum Primärdruckraum gerichteten Boden, einer zylindrischen Wandung und einem dadurch gebildeten Innenraum ausgebildet, wobei der Anschlag des Kolbens in der Ebene des Bodens liegt. Im Innenraum des Kolbens ist ein Adapter vorgesehen, welcher an seiner vom Boden des Kolbens wegweisenden Stirnseite eine zentrische Ausnehmung zur Aufnahme einer Kolbenstange aufweist. Der Adapter stützt sich dabei axial am Boden und radial (bevorzugt unter Vorspannung) an der Innenseite der zylindrischen Wandung des Kolbens ab.
- Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Geberzylinders werden nachfolgend anhand von Abbildungen und Bezugszeichen im Einzelnen erläutert und beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 : Geberzylinder, bei welchem die erste Abdichtung4 und die zweite Abdichtung5 an einer Dichtung6 ausgebildet sind, in Ausgangsstellung, -
2 : Geberzylinder, bei welchem die erste Abdichtung4 und die zweite Abdichtung5 separat ausgebildet sind, in Ausgangsstellung, -
3 : Ausschnitt des Geberzylinders im Bereich der Schnüffelöffnung1c gem.2 in Ausgangsstellung, -
4 : Hydraulikplan gem.3 , -
5 : Ausschnitt des Geberzylinders gem.2 bei Vor-/Rückhubbewegung des Kolbens3 , -
6 : Hydraulikplan gem.5 , -
7 : Ausschnitt des Geberzylinders gem.2 bei Rückhubbewegung des Kolbens3 , -
8 : Hydraulikplan gem.7 , -
9 : Ausschnitt des Geberzylinders im Bereich einer Schnüffelöffnung1c , die radial in den Primärdruckraum RP mündet in Ausgangsstellung, - In
1 und2 der erfindungsgemäßen Lösung ist ein Geberzylinder dargestellt, der ein Gehäuse1 mit einer Stufenbohrung1.1 aufweist. Die Stufenbohrung1.1 besitzt einen durchmesservergrößerten Bereich1.1' , wodurch ein Absatz1.2 gebildet wird. Das Gehäuse1 weist weiterhin einen Druckanschluss1a auf, der in den im Gehäuse1 ausgebildeten Primärdruckraum RP mündet und über welchen Hydraulikflüssigkeit in einen nicht abgebildeten Nehmerzylinder strömen kann. An der Zylinderwandung des Gehäuses1 ist weiterhin ein Nachlaufstutzen1b für die Zuführung von Hydraulikflüssigkeit aus einem nicht dargestellten Nachlaufbehälter vorgesehen, der eine den Sekundärdruckraum RS bildende Bohrung aufweist. Die Verbindung zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS wird durch eine Schnüffelöffnung1c hergestellt, die axial im Bereich des Absatzes1.2 austritt. In dem durchmessererweiterten Bereich1.1' der Stufenbohrung1.1 des Gehäuses1 sitzt eine Führungshülse2 , in deren Führungsbohrung2.1 der Kolben3 axial verschiebbar angeordnet ist. Die Führungshülse2 weist in Richtung zum Absatz1.2 des Gehäuses1 einen im Verhältnis zur Führungsbohrung2.1 durchmessererweiterten Bereich2.2 mit einer in Richtung zum Absatz1.2 weisenden Stirnfläche2.4 auf, wodurch ein Absatz2.3 an der Führungshülse2 gebildet wird. Die Führungshülse2 liegt mit einem Flansch2.5 an der dem Druckanschluss1a abgewandten Stirnseite des Gehäuses1 an. Ein radial nach innen weisender Anschlag2.6 der Führungshülse2 begrenzt die Rückhubbewegung des Kolbens3 . - Der Kolben
3 besitzt einen radial nach außen weisenden Anschlag3.1 und ist im Wesentlichen napfförmig ausgebildet (z. B. als tiefgezogenes Blechformteil), mit einem Boden3.2 , einer zylindrischen Wandung3.3 , die in der Führungsbohrung2.1 der Führungshülse2 aufgenommen ist, und mit einem Innenraum3.4 , wobei der Anschlag3.1 in der Ebene des Bodens3.2 liegt. Die durch den Boden3.2 und den Anschlag3.1 gebildete Stirnseite des Kolbens3 begrenzt axial den Primärdruckraum RP. Im Innenraum3.4 des Kolbens3 sitzt ein Adapter7 , der sich am Boden3.2 und am Innendurchmesser der zylindrischen Wandung3.3 abstützt. - Der Adapter
7 weist eine kugelkalottenförmige Ausnehmung7.1 auf, die zur Aufnahme eines Kugelkopfes einer hier nicht dargestellten Kolbenstange dient. Die Kolbenstange stellt dabei die Verbindung zwischen einem hier ebenfalls nicht dargestelltem Pedal und dem Geberzylinder her. - Gemäß
1 sind die erste Abdichtung4 und die zweite Abdichtung5 an nur einer Dichtung6 und gemäß2 als separate Bauteile ausgebildet. In beiden Varianten sind die Abdichtung4 und die Abdichtung5 in dem Raum angeordnet, der gebildet wird durch - – den Absatz
1.2 des Gehäuses1 , - – den Innendurchmesser des durchmessererweiterten Bereichs
2.2 der Führungshülse2 , - – den Absatz
2.3 der Führungshülse2 und - – den Außendurchmesser der Wandung
3.3 des Kolbens3 . - Die kolbenseitige erste Abdichtung
4 dichtet dabei den Primärdruckraum RP gegenüber der Umgebung ab und liegt dazu axial an dem Absatz2.3 der Führungshülse2 und radial am Außendurchmesser des Kolbens3 und am Innendurchmesser des durchmessererweiterten Bereiches1.1' der Stufenbohrung1.1 an. Die mit der ersten Abdichtung4 verbundene zweite Abdichtung5 ist in Form eines Lappens ausgebildet und steht axial so unter Vorspannung, dass sie bei gleichem Druck zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS an dem Absatz1.2 anliegt und die Schnüffelöffnung1c verschließt. - Weiterhin weist die erste Abdichtung in ihrer zum Primärdruckraum RP weisenden Stirnfläche eine umlaufende Einkerbung
4.1 auf. - Im Unterschied zu der in
1 dargestellten Ausführungsvariante, bei welcher beide Abdichtungen4 und5 an einem Dichtelement6 ausgebildet sind und die zweite Abdichtung somit über die erste Abdichtung fixiert ist, wird gem.2 die zweite Abdichtung5 zwischen dem Absatz1.2 des Gehäuses1 und der Stirnseite des durchmessererweiterten Bereiches2.2 der Führungshülse2 axial lagebestimmt. Radial liegt sie am Bereich1.1' der Stufenbohrung1.1 des Gehäuses1 an. - Gemäß
1 und2 befindet sich der Kolben3 in Ausgangsstellung. Er liegt am Anschlag2.6 der Führungshülse2 an, wobei er mit seinem Anschlag3.1 , der in Form einer Nase ausgebildet ist, die zweite Abdichtung5 entgegen deren Vorspannkraft vom Absatz1.2 wegdrückt, so dass die Schnüffelöffnung1c und somit die Verbindung zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS freigegeben ist. -
3 zeigt einen Ausschnitt des Geberzylinders nach2 im Bereich der Schnüffelöffnung1c in Ausgangsstellung. Die zweite Abdichtung5 ist durch den Anschlag3.1 des Kolbens3 von dem Absatz1.2 weggedrückt, so dass die Schnüffelöffnung1c offen ist. Gemäß des zugehörigen, in4 dargestellten Hydraulikschemas (die zweite Abdichtung5 wirkt wie ein 2/2-Wegeventil) sind Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS in dieser Durchlassstellung des 2/2-Wegeventils weggesteuert miteinander verbunden, wodurch Hydraulikflüssigkeit in den Primärdruckraum fließt (Schnüffeln). - Vollführt der Kolben
3 des Geberzylinders eine Vorhubbewegung, so wird die zweite Abdichtung5 durch ihre Vorspannung in Richtung zum Absatz1.2 und somit zur Schnüffelöffnung1c bewegt und liegt bei Druckausgleich zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS, die Schnüffelöffnung1c abdichtend, am Absatz1.2 an (5 ). Entsprechend des Hydraulikplanes in6 ist nun der Primärdruckraum RP vom Sekundärdruckraum RS durch das 2/2-Wegeventil getrennt, wodurch sich im Primärdruckraum RP der Druck erhöht. Da das Hydraulikmedium zwischen beide Abdichtungen4 und5 strömt, wird die zweite Abdichtung5 druckabhängig gegen den Absatz1.2 und somit gegen die Schnüffelöffnung1c gepresst. Gleichzeitig wird durch den Druckaufbau in der Einkerbung4.1 die erste Abdichtung4 ebenfalls druckabhängig sowohl radial nach innen gegen den Außendurchmesser des Kolbens3 als auch radial nach außen gegen den durchmessererweiterten Bereich2.2 der Führungshülse2 und axial gegen den Anschlag2.3 der Führungshülse2 gepresst. - Die Dichtwirkung der ersten und der zweiten Abdichtung
4 und5 wird somit bei steigendem Druck im Primärdruckraum RP druckabhängig erhöht. -
7 zeigt den Ausschnitt des Geberzylinders gem.2 bei einer Rückhubbewegung des Kolbens3 , wobei ein Nachsaugen von Hydraulikflüssigkeit in den Primärdruckraum RP möglich ist. Dabei wird die zweite Abdichtung5 durch eine Druckdifferenz zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS entgegen der Vorspannkraft vom Absatz1.2 des Gehäuses1 abgehoben und somit die Schnüffelöffnung1c freigegeben. Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS sind somit beim Nachsaugen über das 2/2-Wegeventil (zweite Abdichtung5 ) druckgesteuert miteinander verbunden. Der Hydraulikplan dazu ist in8 dargestellt. - Die Funktionsweise des Geberzylinders mit in einer Dichtung
6 einteilig ausgebildeten Abdichtungen4 und5 erfolgt analog wie in den3 bis8 beschrieben.9 zeigt in Ausgangsstellung den Ausschnitt eines Geberzylinders im Bereich einer Schnüffelöffnung1c , die radial in den Primärdruckraum RP mündet (hier kurz hinter dem Absatz1.2 ). Die zweite Abdichtung5 ist so ausgebildet, dass sie radial die Schnüffelöffnung1c abdichtet. Dazu weist die zweite Abdichtung5 einen axial in Richtung zum Primärdruckraum RP abgewinkelten Dichtbereich5.1 auf, der radial unter Vorspannung an der Bohrung1.1 anliegt. Dieser Dichtbereich5.1 ist gem.9 durch den Absatz3.1 des Kolbens1 , die Schnüffelöffnung1c freigebend, in Richtung zur ersten Abdichtung4 entgegen der axialen Vorspannung der zweiten Abdichtung5 gedrückt (Schnüffeln). Vollführt der Kolben3 einen Vorhub (nicht dargestellt), so bewegt sich die zweite Abdichtung5 durch ihre axiale Vorspannung in die gleiche Richtung und verschließt mit dem radial vorgespannten Dichtbereich5.1 die radial austretende Schnüffelöffnung1c , wodurch Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS getrennt werden. Dann wird Im Primärdruckraum RP Druck aufgebaut und die zweite Abdichtung5 im Dichtbereich5.1 druckabhängig gegen die Schnüffelöffnung1c gepresst. Beim Ruckhub (ebenfalls nicht dargestellt) erfolgt bei einer Druckdifferenz zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS ein Nachsaugen, wobei die zweite Abdichtung5 entgegen ihrer radialen und/oder axialen Vorspannung die Schnüffelöffnung1c öffnet. - Bei allen Ausführungsvarianten sollte die axiale Vorspannung der zweiten Abdichtung
5 gering und der Durchmesser der Schnüffelöffnung1c nicht zu klein gewählt werden, um ein feinfühliges Ansprechen der Nachsaugfunktion zu gewährleisten und eine dynamische Entdrosselung zu erreichen. Bevorzugt wird ein Durchmesser größer gleich 1 mm. Selbstverständlich sind auch mehrere Schnüffelöffnungen1c möglich. Der Geberzylinder kann auch so ausgeführt werden, dass wenn die zweite Abdichtung5.1 den Kolben berührt und der Druck im Primärdruckraum RP noch über dem Druck im Sekundärdruckraum RS liegt, sich eine Reibfläche ausbildet, die beim Rückhub die Freigabe der Schnüffelbohrung1c unterstützt. Beim Vorhub drückt die Reibung zwischen Kolben3 und zweiter Abdichtung5 diese gegen den Anschlag2.1 und verbessert damit die Ansprechschwelle zum Schließen der axial oder radial austretenden Schnüffelöffnung1c . Beim Rückhub wirkt die Reibung in die entgegen gesetzte Richtung und will die Abdichtung5 von der Schnüffelöffnung1c wegbewegen. Je größer diese Reibung ist, desto höher ist der Druck im Primärdruckraum, ab dem nachgesaugt wird. - Der erfindungsgemäße Geberzylinder gewährleistet neben einer weggesteuerten Verbindung zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS beim Schnüffeln und einer druckgesteuerten Verbindung zwischen Primärdruckraum RP und Sekundärdruckraum RS beim Nachsaugen ein feinfühliges Ansprechen und eine gute Entdrosselung der Nachsaugfunktion sowie eine wirksame Selbstentlüftung durch die Lage der Entlüftungsbohrung.
- Infolge des einfachen konstruktiven Aufbaus des Geberzylinders wird eine wesentliche Kostenreduzierung erzielt. Die kompakte Gestaltung verringert die Baugröße und somit das Gewicht wesentlich. Durch die Verringerung von Reibstellen entfallen Geräuschquellen und es wird die Funktionssicherheit erhöht.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 1.1
- Stufenbohrung
- 1.1'
- durchmessererweiterter Bereich der Stufenbohrung
- 1.2
- Absatz des Gehäuses
1 - 1a
- Druckanschluss
- 1b
- Nachlaufstutzen
- 1c
- Schnüffelöffnung
- 2
- Führungshülse
- 2.1
- Führungsbohrung
- 2.2
- durchmessererweiterter Bereich der Führungshülse
2 - 2.3
- Absatz der Führungshülse
2 - 2.4
- Stirnfläche des durchmessererweiterten Bereiches
2.2 - 2.5
- Flansch
- 2.6
- Anschlag
- 3
- Kolben
- 3.1
- Anschlag
- 3.2
- Boden
- 3.3
- Wandung
- 3.4
- Innenraum
- 4
- erste Abdichtung
- 4.1
- Einkerbung
- 5
- zweite Abdichtung
- 5.1
- Dichtbereich
- 6
- Dichtung
- 7
- Adapter
- 7.1
- Ausnehmung
- RP
- Primärdruckraum
- RS
- Sekundärdruckraum
Claims (23)
- Geberzylinder für hydraulische Betätigungssysteme, mit einem Gehäuse (
1 ) und einem darin axial verschiebbaren Kolben (3 ), der stirnseitig einen Primärdruckraum (RP) begrenzt, sowie mit einem Sekundärdruckraum (RS) welcher mit dem Primärdruckraum (RP) in Verbindung bringbar ist, wobei die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) mittels einer zweiten Abdichtung (5 ) trennbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abdichtung (5 ) axial vorgespannt und entgegen ihrer axialen Vorspannkraft durch einen Anschlag (3.1 ) aus einer, die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) trennenden, Position in eine die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) freigebenden, Position bringbar ist. - Geberzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Primärdruckraum (RP) ein Druckanschluss (
1a ) mündet, dass der Anschlag (3.1 ) am Kolben (3 ) angeordnet ist und dass die zweite Abdichtung (5 ) – in Ausgangsstellung entgegen der axialen Vorspannkraft durch den am Anschlag (3.1 ) in der die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) freigebenden Position haltbar ist und, – durch die Vorhubbewegung des Kolbens (3 ) infolge der wirkenden Vorspannkraft die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) trennt. - Geberzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abdichtung (
5 ) bei Druckaufbau im Primärdruckraum (RP) mit diesem Druck beaufschlagbar und dichtend gegen die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) anlegbar ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannkraft der zweiten Abdichtung (
5 ) so eingestellt ist, dass die zweite Abdichtung (5 ) bei einer Rückhubbewegung des Kolbens (3 ) durch die Druckdifferenz zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) entgegen ihrer Vorspannkraft die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) freigibt. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannung der zweiten Abdichtung (
5 ) so einstellbar ist, dass sie bei gleichem Druck im Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) die Schnüffelöffnung (1c ) verschließt. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
3 ) an seinem Außendurchmesser eine erste Abdichtung (4 ) aufweist und dass die erste Abdichtung (4 ) vom Primärdruckraum (PR) aus axial unmittelbar hinter der zweiten Abdichtung (5 ) anordnet ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abdichtung (
5 ) in der Art eines Lappens ausgebildet ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abdichtung (
5 ) radial umlaufend ausgebildet ist und außerhalb des Bereiches der Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) einen oder mehrere Durchbrüche aufweist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abdichtung (
5 ) am Gehäuse (1 ) fixiert ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abdichtung (
4 ) und die zweite Abdichtung (5 ) als eine gemeinsame Dichtung (6 ) ausgebildet sind. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abdichtung (
4 ) in Richtung zum Primärdruckraum (RP) in ihrer Stirnseite eine umlaufende Einkerbung aufweist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
1 ) eine Stufenbohrung (1.1 ) mit einem vom Primärdruckraum (RP) abgewandten durchmessererweiterten Bereich (1.1' ) aufweist, wodurch sich ein axialer Absatz (1.2 ) im Gehäuse (1 ) ergibt und im durchmessererweiterten Bereich (1.1' ) eine Führungshülse (2 ) sitzt, in welcher der Kolben (3 ) in einer Führungsbohrung (2.1 ) axial beweglich anordnet ist und dass die Führungshülse (2 ) in Richtung zum Primärdruckraum (RP) einen im Vergleich zur Führungsbohrung (2.1 ) durchmessererweiterten Bereich (2.2 ) aufweist, wodurch sich ein axialer Absatz (2.3 ) in der Führungshülse ergibt und dass die erste Abdichtung (4 ) und die zweite Abdichtung (5 ) in dem Raum angeordnet sind, der gebildet wird durch – den Absatz (1.2 ) des Gehäuses (1 ), – den Innendurchmesser des durchmessererweiterten Bereiches (2.2 ) der Führungshülse (2 ), – den Absatz (2.3 ) der Führungshülse (2 ) und – dem Außendurchmesser des Kolbens (3 ). - Geberzylinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abdichtung (
5 ) am Absatz (1.2 ) des Gehäuses (1 ) durch die Stirnfläche (2.4 ) des durchmessererweiterten Bereiches (2.2 ) der Führungshülse (2 ) fixiert ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) in Form wenigstens einer Schnüffelöffnung (
1c ) ausgebildet ist, die im Bereich des Absatzes (1.2 ) der Stufenbohrung (1.1 ) axial austritt und dass die zweite Abdichtung (5 ) zum Trennen der Verbindung durch die axiale Vorspannung, die Schnüffelöffnung (1c ) verschließend, am Absatz (1.2 ) anlegbar ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Primärdruckraum (RP) und Sekundärdruckraum (RS) in Form wenigstens einer Schnüffelöffnung (
1c ) ausgebildet ist, die im Bereich der Stufenbohrung (1.1 ) in den Primärdruckraum (RP) radial austritt und dass die zweite Abdichtung (5 ) einen axial in Richtung zum Primärdruckraum (RP) abgewinkelten Dichtbereich (5.1 ) aufweist, der radial unter Vorspannung an der Stufenbohrung (1.1 ) die Schnüffelöffnung (1c ) verschließend am Innendurchmesser der Stufenbohrung (1.1 ) anlegbar ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse (
2 ) an ihrer der dem Druckanschluss (1a ) abgewandten Seite mit einem Flansch (2.5 ) an der Stirnseite des Gehäuses (1 ) anliegt. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse (
2 ) an ihrer dem Druckanschluss (1a ) abgewandten Stirnseite einen radial nach innen gerichteten Anschlag (2.6 ) aufweist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (
3.1 ) des Kolbens (3 ) radial nach außen weisend am Außendurchmesser des Kolbens (3 ) angeordnet ist. - Geberzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
3 ) napfförmig, mit in Richtung zum Primärdruckraum (RP) gerichteten Boden (3.2 ), einer zylindrischen Wandung (3.3 ) und einem dadurch gebildeten Innenraum (3.4 ) ausgebildet ist. - Geberzylinder nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (
3.1 ) des Kolbens (3 ) in der Ebene des Bodens (3.2 ) angeordnet ist. - Geberzylinder nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum (
3.4 ) des Kolbens (3 ) ein Adapter (7 ) angeordnet ist, welcher an seiner vom Boden (3.2 ) des Kolbens (3 ) wegweisenden Stirnseite eine zentrische Ausnehmung (7.1 ) zur Aufnahme einer Kolbenstange aufweist. - Geberzylinder nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Adapter (
7 ) axial am Boden (3.2 ) und radial an der Innenseite der zylindrischen Wandung (3.3 ) des Kolbens (3 ) abstützt. - Geberzylinder nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (
7 ) radial unter Vorspannung an der Innenseite der zylindrischen Wandung (3.3 ) anliegt.
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