DE19907298B4 - Geberzylinder für eine hydraulische Anlage - Google Patents
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Abstract
Geberzylinder für eine hydraulische Anlage, insbesondere eine Anlage für eine Kupplung oder eine Bremse eines Kraftfahrzeuges, umfassend
– ein Gehäuse (1), welches einen Anschlussstutzen (4) für eine zu einem Nehmerzylinder führende Hydraulikleitung und einen zu einem Vorratsbehälter für Hydraulikfluid führenden Kanal (6) aufweist,
– einen mittels einer Kolbenstange (3) anlenkbaren und in dem Gehäuse (1) axial verschiebbaren Kolben (2) zur Bildung eines variablen Druckraums (5), wobei der Kolben (2) den Kanal (6) zwischen dem Druckraum (5) und dem Vorratsbehälter in dessen ausgefahrener Stellung freigibt und in einer eingefahrenen Stellung verschließt und
– eine im Gehäuse (1) angeordnete und mit dem Kolben (2) zusammenwirkende Primärdichtung (8),
dadurch gekennzeichnet,
– dass der Kolben (2) einen durch die Kolbenstange (3) anlenkbaren Kern (11) und eine den Kern (11) umgebende, mit der Primärdichtung (8) zusammenwirkende Hülse (12) aufweist, welche in Abhängigkeit von ihrer axialen Stellung im Gehäuse (1) den...
– ein Gehäuse (1), welches einen Anschlussstutzen (4) für eine zu einem Nehmerzylinder führende Hydraulikleitung und einen zu einem Vorratsbehälter für Hydraulikfluid führenden Kanal (6) aufweist,
– einen mittels einer Kolbenstange (3) anlenkbaren und in dem Gehäuse (1) axial verschiebbaren Kolben (2) zur Bildung eines variablen Druckraums (5), wobei der Kolben (2) den Kanal (6) zwischen dem Druckraum (5) und dem Vorratsbehälter in dessen ausgefahrener Stellung freigibt und in einer eingefahrenen Stellung verschließt und
– eine im Gehäuse (1) angeordnete und mit dem Kolben (2) zusammenwirkende Primärdichtung (8),
dadurch gekennzeichnet,
– dass der Kolben (2) einen durch die Kolbenstange (3) anlenkbaren Kern (11) und eine den Kern (11) umgebende, mit der Primärdichtung (8) zusammenwirkende Hülse (12) aufweist, welche in Abhängigkeit von ihrer axialen Stellung im Gehäuse (1) den...
Description
- Die Erfindung betrifft einen Geberzylinder für eine hydraulische Anlage, insbesondere eine Anlage für eine Kupplung oder eine Bremse eines Kraftfahrzeuges, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Ein solcher Geberzylinder ist bereits durch die
DE 196 52 486 A1 bekannt geworden. Bei diesem Geberzylinder wird der Druckraum mittels einer Primärdichtung und ein Nachlaufraum mittels einer Sekundärdichtung abgedichtet. Die Primärdichtung kann bei einem Unterdruck im Druckraum von dem Kolben abheben, so dass dadurch ein zwischen der Primärdichtung und der Sekundärdichtung in das Gehäuse mündender, zu einem Fluid-Vorratsbehälter führender Kanal mit dem Druckraum verbunden wird und beispielsweise bei einer Leckage Hydraulikfluid aus dem Vorratsbehälter in den Druckraum nachströmen kann. - Nachteilig bei dem bekannten Geberzylinder ist, dass bei einer durch ein schnelles Bewegen des einen Pedals hervorgerufenen Vergrößerung des Druckraums kurzzeitig im Druckraum des Geberzylinders ein Unterdruck entstehen kann. Der Unterdruck ist hierbei umso größer, je näher sich der Kolben an dem primärdichtungsseitigen Totpunkt befindet, da ein Gegendruck durch den Nehmerzylinder über den Hubweg abnimmt. Da die Primärdichtung für eine zuverlässige Abdichtung des Druckraums mit einer großen Kraft gegen den Kolben vorgespannt sein muss, gelangt bei dem bekannten Geberzylinder erst nach einer Verzögerung Hydraulikfluid aus dem Vorratsbehälter in den Druckraum. Der Unterdruck saugt wegen der Verzögerung beim Abheben der Primärdichtung von dem Kolben zunächst eine Primärdichtung eines Kolbens des Nehmerzylinders an. Die Primärdichtung des Nehmerzylinders hat ein Spiel in dem Kolben oder ist elastisch gestaltet, so dass sie auch bei dem sehr kurzzeitigen Unterdruck im Druckraum angesaugt wird. Das von der Primärdichtung des Nehmerzylinders verdrängte Hydraulikfluid wird beim anschließenden Verkleinern des Druckraums des Geberzylinders in den Vorratsbehälter gefördert. Dieses Volumen fehlt jedoch bei der nächsten Hubbewegung des Kolbens. Nach einem mehrmaligen schnellen Betätigen des Geberzylinders kann dies dazu führen, dass der Nehmerzylinder nicht mehr betätigt werden kann.
- Der Erfindung liegt von diesem Stand der Technik ausgehend, das Problem zugrunde, einen Geberzylinder der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein Ansaugen des Nutrings des Nehmerzylinders bei einer schnellen Bewegung des Kolbens vermieden wird.
- Dieses Problem wird bei einem gattungsgemäßen Geberzylinder durch die im Kennzeichen von Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Verbindung des Druckraums mit dem zu dem Vorratsbehälter führenden Kanal sowohl von der Position des Kolbens als auch zusätzlich in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Kolbens freizugeben.
- Bei dem erfindungsgemäßen Geberzylinder weist das Gehäuse einen ersten Anschlag zur Bewegung der Hülse in eine vorgesehene Grundposition gegenüber dem Kanal auf, wobei die Hülse im Bereich des hinteren Totpunktes des Kolbens an dem ersten Anschlag anliegt. Durch die Verschiebung der Hülse in die Grundposition am hinteren Totpunkt benötigt der erfindungsgemäße Geberzylinder keine kostenintensive Mittel zur Erfassung der Position und der Bewegungsrichtung des Kolbens. Zudem weist das Gehäuse einen zweiten Anschlag auf, an dem die Hülse des Kolbens bei Erreichen des vorderen Totpunkts in Anlage gelangt, wobei die Hülse gegenüber dem Kern des Kolbens in Richtung des hinteren Totpunktes verschoben ist.
- Eine unerwünschte Verschiebung der Hülse gegenüber dem Kern des Kolbens bei einer schnellen Bewegung der Kolbenstange wird verhindert, indem zwischen der Hülse und dem Kern des Kolbens ein, eine vorgesehene Reibung aufweisendes Reibelement angeordnet ist. Die Reibung kann beispielsweise mit zwischen der Hülse und dem Kern angeordneten Reibklötzen erzeugt werden.
- Durch die erfindungsgemäße Gestaltung kann der Kern des Kolbens den vorgesehenen Druck in dem Druckraum aufbauen, während die Hülse nahe des hinteren Totpunktes des Kolbens die Verbindung des Kanals mit dem Druckraum freigibt oder schließt. Hierdurch wird der Unterdruck im Druckraum in dem Bereich vermieden, in dem ein Gegendruck durch den Nehmerzylinder besonders gering ist. Ein Ansaugen des Nutrings des Kolbens des Nehmerzylinders wird zuverlässig vermieden. Bei einem Bewegen des Kolbens von dem hinteren Totpunkt weg wird der Kanal hingegen früh geschlossen, so dass der Kolben den vorgesehenen Druck im Druckraum aufzubauen vermag.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführung weist die Hülse an deren zum Druckraum weisenden Ende Schnüffelnuten auf.
- Der erfindungsgemäße Geberzylinder lässt sich durch ein axiales Zusammenstecken seiner Bauteile besonders einfach montieren, wenn der erste Anschlag auf einem in dem Gehäuse befestigten Rohrstück angeordnet ist.
- Der zweite Anschlag ist vorteilhafterweise am Gehäuse im Bereich des Anschlussstutzens ausgebildet. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Hülse in einer dem hinteren Totpunkt zugewandten Position befindet, wenn der Kolben an seinen vorderen Totpunkt nahe des Anschlussstutzens für die zu dem Nehmerzylinder führende Hydraulikleitung bewegt wird.
- Der Betrag der Verschiebbarkeit der Hülse auf dem Kern des Kolbens lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach festlegen, wenn der Kern des Kolbens einen Anschlag zur Begrenzung des Bewegungsbereichs der Hülse aufweist.
- Die Hülse und der Kern des Kolbens lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders kostengünstig gegeneinander abdichten, wenn die Hülse und der Kern des Kolbens mittels O-Ringen gegeneinander abgedichtet sind.
- Eine besonders zuverlässige Abdichtung der Hülse gegenüber dem Kern des Kolbens lässt sich einfach sicherstellen, wenn die Hülse und der Kern des Kolbens mittels einer Membran gegeneinander abgedichtet sind.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 einen erfindungsgemäßen Geberzylinder in einem Längsschnitt mit einem Kolben am hinteren Totpunkt, -
2 den erfindungsgemäßen Geberzylinder aus1 mit dem Kolben am vorderen Totpunkt, -
3 den erfindungsgemäßen Geberzylinder aus1 bei einer Bewegung des Kolbens, -
4 den Kolben des Geberzylinders aus1 , -
5 einen Längsschnitt durch den Kolben aus1 . -
1 zeigt einen Geberzylinder mit einem Gehäuse1 und einem darin längsverschieblich geführten Kolben2 . Der Kolben2 läßt sich von einer Kolbenstange3 verschieben und befindet sich an seinem hinteren Totpunkt. Das Gehäuse1 hat einen Anschlußstutzen4 für eine nicht dargestellte, zu einem Nehmerzylinder führende Hydraulikleitung. Der Kolben2 dient zur Begrenzung eines variablen Druckraums5 und zur Steuerung eines Kanals6 . Der Kanal6 führt zu einem weiteren Anschlußstutzen7 , an dem eine ebenfalls nicht dargestellte, zu einem Vorratsbehälter führende Leitung angeschlossen werden kann. In dem Gehäuse1 sind eine an dem Kolben2 anliegende Primärdichtung8 und eine Sekundärdichtung9 angeordnet. Die Primärdichtung8 ist näher zu dem Druckraum5 hin angeordnet als die Sekundärdichtung9 . Der Kolben2 weist an seinem zum Druckraum5 angrenzenden Ende einen Kranz Schnüffelnuten10 auf. - In der eingezeichneten Stellung des Kolbens
2 verbinden die Schnüffelnuten10 den Druckraum5 mit dem Kanal6 . Der Kolben2 befindet sich damit in einer den Kanal6 freigebenden Stellung. Der Kolben2 hat eine auf einem mit der Kolbenstange3 verbundenen Kern11 verschiebliche Hülse12 . Die Hülse12 liegt in der eingezeichneten Stellung an einem ersten Anschlag13 des Gehäuses1 an. Der Anschlag13 ist auf einem in dem Gehäuse1 befestigten Rohrstück14 angeordnet. Wenn man von der in1 dargestellten Position der Hülse12 den Kolben2 in Richtung oberen Totpunkt verschiebt, wird die Verbindung des Druckraums5 mit dem Kanal6 unterbrochen. - Die
2 zeigt den Geberzylinder aus1 mit dem Kolben2 am vorderen Totpunkt. Die Hülse12 des Kolbens2 liegt hier an einem zweiten Anschlag15 des Gehäuses1 an. Ein Vergleich der Position der Hülse12 gegenüber deren Position aus1 zeigt, daß die Hülse12 gegenüber dem Kern11 des Kolbens2 in Richtung des hinteren Totpunktes verschoben ist. -
3 zeigt den Geberzylinder aus1 in einer Mittelstellung, beispielsweise während einer Bewegung des Kolbens2 von der in2 eingezeichneten Position in die in1 eingezeichnete Position. Die Hülse12 befindet sich hierbei in ihrer von dem zweiten Anschlag15 erzeugten Position gegenüber dem Kern11 des Kolbens2 . Die Hülse12 kann alternativ dazu auch von dem Druck im Druckraum5 in die in3 eingezeichnete Stellung verschoben werden. Bewegt man den Kolben2 von der in3 dargestellten Position zum hinteren Totpunkt in die in1 dargestellte Position, gelangen die auf der Hülse12 angeordneten Schnüffelnuten10 frühzeitig in eine den Kanal6 freigebende Stellung. Ein in dem Druckraum5 aufgebauter Unterdruck wird daher frühzeitig von durch den Kanal6 nachströmendem Hydraulikfluid ausgeglichen. - Der Kolben
2 ist zusammen mit der Kolbenstange3 in4 dargestellt. Die Hülse12 befindet sich hier gegenüber dem Kern11 , des Kolbens2 in der in den2 und3 dargestellten Position. Weiterhin sind in4 die in der Hülse12 angeordneten Schnüffelnuten10 deutlich zu erkennen. Die Schnüffelnuten10 ermöglichen in der in1 dargestellten Stellung des Kolbens2 ein Unterströmen der Primärdichtung8 . -
5 zeigt einen Längsschnitt durch den Kolben2 . Der Kern11 des Kolbens2 und die Hülse12 sind über O-Ringe16 ,17 gegeneinander abgedichtet. In einem Kern11 ist ein Reibelement18 zur Erzeugung einer vorgesehenen Reibung der Hülse12 gegenüber dem Kern11 des Kolbens2 angeordnet. Die Hülse12 hat einen einen Anschlag19 des Kerns11 umgreifenden Rand20 . Hierdurch wird der Bereich, in dem sich die Hülse12 gegenüber dem Kern11 in Richtung des in den1 bis3 dargestellten hinteren Totpunktes des Geberzylinders verschieben kann, begrenzt. Selbstverständlich kann die Bewegung der Hülse12 in der entgegengesetzten Richtung ebenfalls von einem Anschlag des Kerns11 begrenzt werden.
Claims (7)
- Geberzylinder für eine hydraulische Anlage, insbesondere eine Anlage für eine Kupplung oder eine Bremse eines Kraftfahrzeuges, umfassend – ein Gehäuse (
1 ), welches einen Anschlussstutzen (4 ) für eine zu einem Nehmerzylinder führende Hydraulikleitung und einen zu einem Vorratsbehälter für Hydraulikfluid führenden Kanal (6 ) aufweist, – einen mittels einer Kolbenstange (3 ) anlenkbaren und in dem Gehäuse (1 ) axial verschiebbaren Kolben (2 ) zur Bildung eines variablen Druckraums (5 ), wobei der Kolben (2 ) den Kanal (6 ) zwischen dem Druckraum (5 ) und dem Vorratsbehälter in dessen ausgefahrener Stellung freigibt und in einer eingefahrenen Stellung verschließt und – eine im Gehäuse (1 ) angeordnete und mit dem Kolben (2 ) zusammenwirkende Primärdichtung (8 ), dadurch gekennzeichnet, – dass der Kolben (2 ) einen durch die Kolbenstange (3 ) anlenkbaren Kern (11 ) und eine den Kern (11 ) umgebende, mit der Primärdichtung (8 ) zusammenwirkende Hülse (12 ) aufweist, welche in Abhängigkeit von ihrer axialen Stellung im Gehäuse (1 ) den Kanal (6 ) freigibt, und – dass die Hülse (12 ) entgegen der Wirkung eines zwischen ihr und dem Kern (11 ) angeordneten Reibelementes (18 ) um einen vorgegebenen Betrag gegenüber dem Kern (11 ) verschiebbar ist, und – dass das Gehäuse (1 ) einen ersten und einen zweiten Anschlag (13 ,15 ) aufweist, an denen die Hülse (12 ) beim Erreichen der Totpunktlagen des Kolbens (2 ) zur Anlage kommt, wodurch die Relativlage von Kern (11 ) und Hülse (12 ) verändert wird, und wobei – beim Ausfahren des Kolbens (2 ) die Hülse (12 ) gegenüber dem Kern (11 ) in der Ausfahrrichtung verschoben ist. - Geberzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
12 ) an deren zum Druckraum (5 ) weisenden Ende Schnüffelnuten (10 ) aufweist. - Geberzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anschlag (
13 ) auf einem in dem Gehäuse (1 ) befestigten Rohrstück (14 ) angeordnet ist. - Geberzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Anschlag (
15 ) am Gehäuse (1 ) im Bereich des Anschlußstutzens (4 ) ausgeführt ist. - Geberzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (
11 ) des Kolbens (2 ) einen Anschlag (19 ) zur Begrenzung des Bewegungsbereichs der Hülse (12 ) aufweist. - Geberzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
12 ) und der Kern (11 ) des Kolbens (2 ) mittels O-Ringen (16 ,17 ) gegeneinander abgedichtet sind. - Geberzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
12 ) und der Kern (11 ) des Kolbens (2 ) mittels einer Membran gegeneinander abgedichtet sind.
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