DE19648655C2 - Kettenförderer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kettenförderer mit durch minde
stens eine Rundstahlkette angetriebenen Förderorganen, bei dem
die Rundstahlkette mit jedem Förderorgan über ein Anschlußteil
verbunden ist, das mit zwei im Abstand voneinander angeordneten
Mitnehmern versehen ist, die in die lichten Innenräume zweier
aufeinanderfolgender Anschlußglieder gleicher Orientierung ein
geschwenkt sind und jeweils eine einen Längsschenkel eines je
den Anschlußgliedes partiell mit Spiel umgreifende Führungsmul
de formen.
Ein Kettenförderer der vorstehenden Art ist aus der DE-A-38 08 827
bekannt. Bei dem bekannten Kettenförderer sind die Füße der
Mitnehmer eines jeden Mitnehmerpaares durch Schweißen mit je
weils einer Zwischenplatte verbunden, an der von Kratzern ge
bildete Förderorgane befestigt sind. Der Abstand sowohl zwi
schen den Füßen als auch zwischen den Köpfen der Mitnehmer der
einzelnen Mitnehmerpaare ist dabei gleich groß. Die bekannte
Konstruktion erlaubt aufgrund der bei ihr praktizierten
Schweißverbindungen den Einsatz von vergleichsweise einfachen,
von Gesenkschmiedeteilen gebildeten Mitnehmern. Wenn sie
gleichwohl nicht voll zu befriedigen vermag, so deshalb, weil
der Einbau und der Austausch der Förderorgane nur bei entspann
ter Rundstahlkette vorgenommen werden kann.
Ist man zur Vermeidung längerer Stillstandszeiten des Ketten
förderers an einem problemlosen Ein- und Ausbau von Förderorga
nen an nicht entlasteten Kettensträngen interessiert, so kommt
man um den Einsatz von Schraubverbindungen, wie sie z. B. aus
der EP 0 367 755 A1 bekannt sind, nicht herum. Bei der bekann
ten Konstruktion werden Mitnehmer verwendet, die aus zwei
Klemmteilen bestehen, welche mittels einer Schraubverbindung
gegen die Längsschenkel zweier aufeinanderfolgender Glieder
gleicher Orientierung gepreßt werden, wobei ein Ende eines der
Klemmteile als Gewindebolzen ausgebildet ist. Diese Konstruk
tion ist nicht nur vergleichsweise aufwendig, sondern bei ihr
kommt es während des Umlaufs der Ketten um Kettenräder auch zur
Einleitung von Drehmomenten in die Gewindebolzen, die zu einer
Lockerung der Verbindung zwischen den Mitnehmern und den För
derorganen führen können.
Zweiteilige Mitnehmer zeigt auch die DE-AS 10 21 791. Hier ha
ben die Mitnehmer die Form von Laschen, die mit jeweils einem
Ende in den lichten Innenraum eines Kettengliedes greifen und
deren jeweils anderes Ende durch einen Bolzen mit einem Ausle
ger eines Förderorganes verbunden ist. Der Nachteil dieser Lö
sung besteht u. a. darin, daß sie labil ist.
Mit den Förderorganen jeweils einzeln verschraubbare hakenför
mige Mitnehmer, die in den lichten Innenraum von Kettengliedern
einschwenkbar und anschließend mit den Förderorganen ver
schraubbar sind, zeigen die CH-A 468 918 und die nicht vorver
öffentlichte DE 196 08 290 C1. Während die Mitnehmer nach der
CH-A 468 918 als integrale Schäfte ausgebildete Gewindebolzen
aufweisen, lassen sich die Mitnehmer nach der DE 196 08 290 C1
mit handelsüblichen Schrauben und Muttern mit den Förderorganen
verbinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kettenförderer
der in Betracht gezogenen Art zu schaffen, bei dem ein Aus
tausch von Förderorganen ohne Lockern der Kettenstränge möglich
ist und bei dem die Lage der Mitnehmer nicht auf die Lage von
durch die Förderorgane vorgegebenen Anschlußbohrungen abge
stimmt sein muß. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß jedes Anschlußteil einen mit Aufnahmen für Gewinde
bolzen einer Schraubverbindung versehenen, lösbar mit dem För
derorgan verbundenen Befestigungsflansch aufweist, daß die Mit
nehmer von Auslegern des Befestigungsflansches gebildete,
gleichsinnig in die Anschlußglieder eingeschwenkte Haken mit
zum Förderorgan gerichteten Öffnungen formen und daß die Haken
die den Förderorganen zugewandten Längsschenkel der Anschluß
glieder derart umschließen und ausgebildet sind, daß sich letz
tere im verschraubten Zustand nicht aus ihnen aushängen können.
Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht nicht nur ein
schnelles Auswechseln von Förderorganen ohne Entspannen der
Antriebsketten, sondern auch die Nachrüstung von Becherwerken,
deren Becher an Kettenbügeln aufgehängt sind, mit homogenen,
d. h. kettenbügelfreien Kettensträngen. Da zur Befestigung der
Anschlußteile an den Förderorganen Normschrauben verwendbar
sind, ist auch wirtschaftlichen Erwägungen Rechnung getragen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen und der nachstehenden Beschreibung zweier in der
beigefügten Zeichnung dargestellter, besonders vorteilhafter
Ausführungsformen. Es zeigen:
Fig. 1 teilweise im Schnitt den Anschluß eines Bechers an eine
der Rundstahlketten eines Kettenförderers,
Fig. 2 teilweise im Schnitt eine Stirnansicht der Becheraufhän
gung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 teilweise im Schnitt die Seitenansicht eines modifizier
ten Becheranschlusses,
Fig. 4 die Draufsicht auf eine erste für den Becheranschluß
gemäß Fig. 3 geeignete Zwischenplatte,
Fig. 5 die Draufsicht auf eine zweite Zwischenplatte,
Fig. 6 teilweise im Schnitt eine Stirnansicht des Becheran
schlusses gemäß Fig. 3,
Fig. 7 teilweise im Schnitt die Seitenansicht eines dritten
Becheranschlusses,
Fig. 8 teilweise im Schnitt eine Stirnansicht des Becheran
schlusses gemäß Fig. 7 und
Fig. 9 einen Schnitt durch den Befestigungsflansch des Be
cheranschlusses gemäß Fig. 7 und 8 längs der Linie IX-IX in
Fig. 7.
In den Fig. 1 und 2 ist 1 eine von zwei Rundstahlketten
eines Kettenförderers, dessen von Bechern gebildete Förderor
gane 2 mit zwei aufeinanderfolgenden Anschlußgliedern 3 und 4
gleicher Orientierung verbunden sind. Die Verbindung erfolgt
über Mitnehmer 5, 6, die im wesentlichen die Form von Haken
haben und die von Auslegern eines Befestigungsflansches 7
gebildet werden. Der Befestigungsflansch 7 ist mit zwei Boh
rungen 8, 9 versehen, die mit Bohrungen 10, 11 in der Rückwand
12 der Becher 2 fluchten. Die Bohrungen 8 bis 11 stellen Auf
nahmen für zwei Gewindebolzen 13, 14 dar, die zusammen mit
Muttern 15, 16 Schraubverbindungen bilden.
Die Mitnehmer 5 und 6 werden vor dem Verschrauben des Be
festigungsflansches 7 mit dem Becher 2 im gleichen Drehsinn
in die Anschlußglieder 3 und 4 eingeschwenkt. Nach dem Ver
schrauben des Befestigungsflansches 7 mit der Rückwand 12 des
Bechers 2 ist deren Abstand a von dem Ende 17 der Zinke der
hakenförmigen Mitnehmer 3, 4 kleiner als die Nenndicke d der
Anschlußglieder 3 und 4, ein Aushängen der letzteren aus den
Mitnehmern 5, 6 ist folglich nicht möglich.
Nasenförmige Vorsprünge der Mitnehmer 5, 6 bilden Anschläge
18, die den Einschwenkweg der Mitnehmer 5, 6 in die Anschluß
glieder 3, 4 begrenzen und zur Lagestabilisierung der Rund
stahlkette 1 beitragen.
Da der Abstand L1 zwischen den Zentren der Mitnehmer 5, 6 etwa
doppelt so groß ist wie der Abstand L2 zwischen den Längsach
sen der Gewindebolzen 13, 14, ist die Abstützung der von Haus
aus für den Anschluß an Kettenbügeln vorgesehenen Becher 2
besser als im Falle eines Anschlusses an eben solchen Bügeln.
Die Führungsmulden bildenden Joche 19 der hakenförmigen Mit
nehmer 5, 6 weisen jeweils das Verschleißverhalten positiv
beeinflussende, parallel zur Rückwand 12 des Bechers 2 ver
laufende Abschnitte 20, 21 und schräg zu diesen Abschnitten
verlaufende Abschnitte 22, 23 auf. Diese Ausgestaltung der
Mitnehmer gestattet es, die volle lichte Weite der Anschluß
glieder 3, 4 für die Mitnehmer 5, 6 zu nutzen, ohne daß es beim
Umlauf um Kettenräder, deren Achsen senkrecht zu den Mittel
ebenen der Anschlußglieder 3, 4 stehen, zu Problemen kommt. Da
die Abschnitte 20, 21 und 22, 23 jeweils parallel und versetzt
zueinander angeordnet sind, können die Anschlußglieder 3, 5
die in den Umlenkbereichen erforderlichen Kippbewegungen un
gehindert ausführen.
In den Fig. 3 bis 6 ist eine modifizierte Ausführungsform
der Becheraufhängung eines Kettenförderers dargestellt. Um
auch bei dieser Konstruktion eine Montage und Demontage der
Förderorgane 2 am nicht entspannten Kettenstrang durchführen
zu können, ohne auf eine Lagesicherung der Anschlußglieder
3, 4 in den Mitnehmern 5, 6 verzichten zu müssen, ist zwischen
den Köpfen 24, 25 der Gewindebolzen 13, 14 und dem Befe
stigungsflansch 7 eine Zwischenplatte 26 oder 27 angeordnet.
Durch die mit an einem Ende offenen Schlitzen 28, 29 bzw.
30, 31 versehenen Zwischenplatten 26 bzw. 27 wird erreicht,
daß der Abstand a zwischen dem Ende 17 der Zinken der haken
förmigen Mitnehmer 3, 4 und den Köpfen 24, 25 der Gewindebolzen
13, 14 auch hier kleiner als die Nenndicke d der Anschlußglie
der 3 und 4 ist und somit die Möglichkeit eines Aushängens
der letzteren aus den Mitnehmern 5, 6 wiederum entfällt.
Auf Zwischenplatten 26, 27 kann bei der in den Fig. 7 bis 9
gezeigten Becherbefestigung verzichtet werden.
Der Befestigungsflansch 7 ist in diesem Fall selbst mit
Schlitzen 32, 33 versehen, die zusammen mit den Bohrungen
10, 11 in der Rückwand 12 des Bechers 2 Aufnahmen für die Ge
windebolzen 13, 14 bilden. Um beim Anziehen der Schraubverbin
dung 13 bis 16 ein Mitdrehen der Gewindebolzen 13, 14 und im
angezogenen Zustand eine Querverschiebung des Befestigungs
flansches 7 zu verhindern, sind im Bereich der geschlossenen
Enden der Schlitze 32, 33 Vertiefungen 34, 35 vorgesehen, deren
Kontur der Kontur der Köpfe 24, 25 der Gewindebolzen 13, 14
entspricht.
Claims (9)
1. Kettenförderer mit durch mindestens eine Rundstahlkette ange
triebenen Förderorganen, bei dem die Rundstahlkette mit jedem
Förderorgan über ein Anschlußteil verbunden ist, das mit zwei
im Abstand voneinander angeordneten Mitnehmern versehen ist,
die in die lichten Innenräume zweier aufeinanderfolgender An
schlußglieder gleicher Orientierung eingeschwenkt sind und je
weils eine einen Längsschenkel eines jeden Anschlußgliedes par
tiell mit Spiel umgreifende Führungsmulde formen, dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes Anschlußteil einen mit Aufnahmen für
Gewindebolzen (13, 14) einer Schraubverbindung (13 bis 16) ver
sehenen, lösbar mit dem Förderorgan (2) verbundenen Befesti
gungsflansch (7) aufweist, daß die Mitnehmer (5, 6) von Ausle
gern des Befestigungsflansches (7) gebildete, gleichsinnig in
die Anschlußglieder (3, 4) eingeschwenkte Haken mit zum För
derorgan (2) gerichteten Öffnungen formen und daß die Haken die
den Förderorganen (2) zugewandten Längsschenkel der Anschluß
glieder (3, 4) derart umschließen und ausgebildet sind, daß sich
letztere im verschraubten Zustand nicht aus ihnen aushängen
können.
2. Kettenförderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnehmer (5, 6) jeweils einen ihre Einschwenkbewegung
in die Anschlußglieder (3, 4) begrenzenden Anschlag (18)
aufweisen.
3. Kettenförderer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand (L2) zwischen den Längsachsen der
Gewindebolzen (13, 14) der Schraubverbindung kleiner ist als
der Abstand (L1) zwischen den Zentren der Mitnehmer (5, 6).
4. Kettenförderer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Joche (19) der haken
förmigen Mitnehmer (5, 6) parallel zur Längsachse der An
schlußglieder (3, 4) verlaufende Abschnitte (20, 21) und schräg
zu dieser Längsachse verlaufende Abschnitte (22, 23) aufwei
sen, wobei die parallel und schräg verlaufenden Abschnitte
(20, 21 bzw. 22, 23) jeweils parallel zueinander ausgerichtet
und versetzt zueinander angeordnet sind.
5. Kettenförderer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmulden der
Mitnehmer (5, 6) seitlich versetzt zum Befestigungsflansch (7)
angeordnet sind.
6. Kettenförderer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagesicherung der An
schlußglieder (3, 4) in den hakenförmigen Mitnehmern (5, 6) die
Köpfe (24, 25) der Gewindebolzen (13, 14) dienen.
7. Kettenförderer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen die Köpfe (24, 25) der Gewindebolzen (13, 14) und
den Befestigungsflansch (7) eine Zwischenplatte (26, 27) ein
schiebbar ist, durch die der Abstand (a) zwischen den Köpfen
(24, 25) der Gewindebolzen (13, 14) und den Enden (17) der ha
kenförmigen Mitnehmer (5, 6) auf einen Wert reduzierbar ist,
der kleiner als die Nenndicke (d) der Anschlußglieder (3, 4)
ist.
8. Kettenförderer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmen des Befestigungsflansches (7) von Schlitzen
(32, 33) gebildet werden, die zum mitnehmerfreien Längsrand
des Befestigungsflansches (7) offen sind.
9. Kettenförderer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsflansch
(7) auf seiner den Mitnehmern (5, 6) zugewandten Seite mit an
die Form der Köpfe (24, 25) der Gewindebolzen (13, 14) angepaß
ten Vertiefungen (34, 35) versehen ist.
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