DE19644934A1 - Fotografisches Farbentwicklungsverfahren unter Verwendung neuer Cyankuppler - Google Patents
Fotografisches Farbentwicklungsverfahren unter Verwendung neuer CyankupplerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein fotografisches Farbentwicklungsverfahren, bei dem neue
Cyankuppler verwendet werden.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten Cyankupplern handelt es sich um Verbin
dungen der Formel I (Azolopyridinole). Kondensierte Pyridinole sind zwar aus der
Literatur bekannt, nicht aber ihre Verwendung als Farbkuppler zur chromogenen
Erzeugung blaugrüner Bildfarbstoffe.
Es ist bekannt, farbige fotografische Bilder durch chromogene Entwicklung herzu
stellen, d. h. dadurch, daß man bildmäßig belichtete Silberhalogenidemulsions
schichten in Gegenwart geeigneter Farbkuppler mittels geeigneter farbbildender
Entwicklersubstanzen - sogenannter Farbentwickler - entwickelt, wobei das in
Übereinstimmung mit dem Silberbild entstehende Oxidationsprodukt der Entwick
lersubstanzen mit dem Farbkuppler unter Bildung eines Farbstoffbildes reagiert.
Als Farbentwickler werden gewöhnlich aromatische, primäre Aminogruppen ent
haltende Verbindungen, insbesondere vom p-Phenylendiamintyp, verwendet.
An die Farbkuppler sowie an die daraus durch chromogene Entwicklung erhalte
nen Farbstoffe wird in der Praxis eine Reihe von Anforderungen gestellt. So soll
die Kupplungsgeschwindigkeit der Farbkuppler mit dem Oxidationsprodukt des
Farbentwicklers möglichst groß sein. Die Farbkuppler, sowie die daraus erhaltenen
Farbstoffe müssen hinreichend stabil sein gegenüber Licht, erhöhter Temperatur
und Feuchtigkeit. Dies gilt sowohl für frisches Material, als auch für verarbeitetes
Material. Beispielsweise darf sich der in den Bildweißen des verarbeiteten Mate
rials noch vorhandene restliche Kuppler nicht verfärben. Außerdem sollen die
Farbstoffe hinreichend beständig sein gegenüber gasförmigen reduzierenden oder
oxidierenden Agentien. Sie müssen ferner diffusionsfest verankert sein und sollen
sich bei der chromogenen Entwicklung in möglichst feindisperser Form abschei
den, insbesondere soll ihre Absorption sich nicht durch die Bildung von Farbstoff
aggregaten abtrüben oder kurzwellig verschieben. Des weiteren dürfen die mecha
nischen Eigenschaften der Schichten durch die Einlagerung der Farbkuppler nicht
beeinträchtigt werden.
Schließlich müssen die aus den Farbkupplern bei der chromogenen Entwicklung
entstehenden Farbstoffe eine günstige Absorptionskurve aufweisen mit einem
Maximum, das der Farbe des jeweiligen subtraktiven Teilbildes entspricht, und
möglichst geringen Nebenabsorptionen. Außerdem sollen die Absorptionsmaxima
der Farbstoffe in Colorfilmen möglichst genau mit den Sensibilisierungsmaxima
der zum Kopieren verwendeten Colorprintmaterialien übereinstimmen.
Als Cyankuppler werden im allgemeinen Verbindungen verwendet, die sich von
Phenol oder α-Naphthol ableiten.
Es wurde gefunden, daß die nachstehend beschriebenen Verbindungen der Formel
I sich hervorragend als Cyankuppler eignen, welche als Ergebnis der chromogenen
Entwicklung Farbstoffe mit guter Nuance und sehr hoher Beständigkeit gegen
Licht und Feuchtigkeit liefern.
Gegenstand der Erfindung ist ein fotografisches Farbentwicklungsverfahren, bei
dem ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer bildmäßig
belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht in Gegenwart einer Farbkupplerverbin
dung und einer Farbentwicklerverbindung entwickelt wird, dadurch gekennzeich
net, daß die Farbkupplerverbindung der Formel I entspricht
worin bedeuten:
A -C(R3)= oder -N=;
B -C(R4)= oder -N=;
X H oder einen unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung ab spaltbaren Rest;
R1 bis R4 (gleich oder verschieden): H oder Substituenten.
A -C(R3)= oder -N=;
B -C(R4)= oder -N=;
X H oder einen unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung ab spaltbaren Rest;
R1 bis R4 (gleich oder verschieden): H oder Substituenten.
Für die durch R1 bis R4 dargestellten Substituenten gibt es keine spezielle Ein
schränkung. Es handelt sich im wesentlichen um Substituenten zur Einstellung und
Aufrechterhaltung von für die bestimmungsgemäße Verwendung als Farbkuppler
wichtigen Eigenschaften wie Löslichkeit, Reaktivität, Diffusionstestigkeit, Aggre
gationsbeständigkeit, Absorption des Chromophors, Beständigkeit des Kupplers
oder des daraus gebildeten Farbstoffes gegen Licht, Feuchtigkeit oder schädliche
Gase. Beispiele solcher Substituenten sind Halogen, -CN, -CF3, -COOH, Alkyl,
Aryl, Aralkyl, Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy, Alkylthio, Arylthio, Hetarylthio,
Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Arylamino, Hetarylamino, Ureido, Acylamino,
Sulfonamido, Sulfamoylamino, Acyl, Sulfinyl oder Sulfonyl. Zwei benachbarte
Substituenten, z. B. R1 und R2 bzw. R3 und R4 können auch jeweils zusammen
einen ankondensierten carbocyclischen oder heterocyclischen Ring vervollständi
gen, der seinerseits gegebenenfalls weitere Substituenten tragen kann, z. B.
Halogen oder Alkoxycarbonyl.
Halogen ist beispielsweise Fluor, Chlor oder Brom.
Alkyl-Substituenten sind vorzugsweise Reste mit 1-32 C-Atomen, geradkettig
oder verzweigt, unsubstituiert oder substituiert, z. B. substituiert mit Hydroxyl,
Aryl, Alkoxy, Aryloxy oder Acyl. Typische Beispiele sind Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Tertiärbutyl, Tertiäramyl, Hexyl, Octyl, Tertiäroctyl, Dodecyl,
Hexadecyl, Heptadecyl, 2-Phenoxypropyl, ω-Penoxypropyl, ω-Benzoylpropyl, 2-
Phenoxypentyl, 2-Phenoxydodecyl.
Aryl-Substituenten sind beispielsweise Phenyl und substituierte Phenylreste, z. B.
mit Halogen, Cyan, Carboxy, Alkyl, Alkoxy, Alkylthio, Acyl, Sulfonyl, Sulfamoyl,
und/oder Acylamino substituierte Phenylreste.
Acyl-Substituenten einschließlich der Acylreste von Acylaminogruppen sind von
einer organischen Carbonsäure, insbesondere einer aliphatischen oder aromatischen
Carbonsäure, einer Carbaminsäure oder einem Kohlensäurehalbester abgeleitet.
Beispiele sind Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl, Hetarylcarbonyl, Carbamoyl, Alkyl
carbamoyl, Aryicarbamoyl, N-Alkyl-N-Aryl-carbamoyl, Hetarylcarbamoyl, Alkoxy
carbonyl. Acylamino-Substituenten sind beispielsweise Alkylcarbonylamino, Aryl
carbonylamino, Hetarylcarbonylamino, Ureido.
Sulfonyl-Substituenten sind z. B. jede Art von Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl oder
Hetarylsulfonyl. Sulfonamido-Substituenten sind beispielsweise Alkylsulfonamido,
Arylsulfonamido oder Hetarylsulfonamido.
Sulfinyl-Substituenten sind z. B. jede Art von Alkylsulfinyl, Arylsulfinyl oder
Hetarylsulfinyl.
Sulfamoyl-Substituenten sind z. B. jede Art von Alkylsulfamoyl, Arylsulfamoyl
oder Hetarylsulfamoyl. Sulfamoylamino-Substituenten sind beispielsweise Alkyl
sulfamoylamino oder Arylsulfamoylamino.
Ein durch X dargestellter bei der chromogenen Entwicklung abspaltbarer Rest
kann beispielsweise sein: ein Halogenatom, wie Cl, Br oder F, ein Substituent wie
Alkoxy, Aryloxy, Heterocyclyloxy, Acyloxy, Sulfonyloxy, Alkoxycarbonyloxy,
Aryloxycarbonyloxy, Alkylthio, Arylthio, Heterocyclylthio, Alkyloxycarbonylthio,
Acylamino, Sulfonamido, ein N-haltiger Heterocyclus, der über ein N-Atom mit
dem Kupplerrest verknüpft ist, Carboxyl oder eine Arylazo- oder Hetarylazogrup
pe.
Je nach dem Substituenten X an der zur Kupplung befähigten Position kuppeln die
erfindungsgemäßen Cyankuppler entweder nach dem 4-Äquivalentprinzip oder als
2-Äquivalentkuppler, wobei der abgespaltene nukleophile Rest spezielle fotografi
sche Wirkungen hervorrufen kann. Es kann zudem ein nukleophiler Rest
abgespalten werden, der seine fotografische Wirkung erst nach Abspaltung eines
Zwischengliedes entfaltet.
Ein in Formel I durch X dargestellter unter den Bedingungen der chromogenen
Entwicklung abspaltbarer Rest ist beispielsweise entweder selbst der Rest einer
fotografisch wirksamen Verbindung oder eine Gruppe, die nach Abspaltung aus
der Kupplungsstelle des Kupplers bei dessen Kupplung mit dem Oxidationsprodukt
des Silberhalogenidentwicklungsmittels befähigt ist, erst in einer Folgereaktion
einen daran gebundenen Rest einer fotografisch wirksamen Verbindung freizu
setzen. Eine solche Gruppe wird auch als Zeitsteuerglied bezeichnet, weil der
daran gebundene Rest der fotografisch wirksamen Verbindung in vielen Fällen
verzögert freigesetzt wird und erst dann wirksam werden kann. Bekannte Zeit
steuerglieder sind beispielsweise eine Gruppe
wobei das
O-Atom an die Kupplungsstelle des Kupplers und das C-Atom an ein N-Atom
einer fotografisch wirksamen Verbindung gebunden ist (z. B. DE-A-28 03 145),
eine Gruppe, die nach Abspaltung vom Kuppler einer raschen intramolekularen
oder intermolekularen nukleophilen Verdrängungsreaktion unterliegt und hierbei
die fotografisch wirksame Verbindung freisetzt (z. B. DE-A-28 55 697), eine Grup
pe, in der nach Abspaltung vom Kuppler eine Elektronenübertragung entlang eines
konjugierten Systems stattfinden kann, wodurch die fotografische wirksame Ver
bindung freigesetzt wird (z. B. DE-A-31 05 026), oder eine Gruppe
worin Y (z. B. -O-) an die Kupplungsstelle des Kupplers und das C-Atom an ein
Atom der fotografisch nützlichen Verbindung gebunden ist und worin R bei
spielsweise für Aryl steht (z. B. EP-A-0 127 063). Das Zeitsteuerglied kann auch
eine Gruppe sein, die nach Abspaltung aus der Kupplungsstelle des Kupplers
selbst eine Kupplungsreaktion oder eine Redoxreaktion eingehen kann und als Fol
ge einer solchen Reaktion die an sie gebundene fotografisch nützliche Verbindung
freisetzt.
Bei der unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung abspaltbaren Grup
pe handelt es sich beispielsweise um eine organische Gruppe, die in der Regel
über ein Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatom an die Kupplungsstelle des
Kupplermoleküls angeknüpft ist. Falls es sich bei der abspaltbaren Gruppe um eine
cyclische Gruppe handelt, kann die Anknüpfung an die Kupplungsstelle des
Kupplermoleküls entweder direkt über ein Atom, das Bestandteil eines Ringes ist,
z. B. ein Stickstoffatom, oder indirekt über ein zwischengeschaltetes Bindeglied
erfolgt sein. Derartige abspaltbare Gruppen sind in großer Zahl bekannt, z. B. als
Fluchtgruppen von 2-Äquivalentkupplern.
Beispiele von über Sauerstoff angeknüpften abspaltbaren Gruppen entsprechen der
Formel
-O-R5,
worin R5 für einen acyclischen oder cyclischen organischen Rest steht, z. B. für
Alkyl, Aryl, eine heterocyclische Gruppe oder Acyl, das sich beispielsweise von
einer organischen Carbon- oder Sulfonsäure ableitet.
Bei besonders bevorzugten abspaltbaren Gruppen dieser Art bedeutet R5 eine
gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe. Solche Gruppen sind beispielsweise be
schrieben in US-A-34 08 194, DE-A-24 56 076.
Beispiele von über Stickstoff angeknüpften abspaltbaren Gruppen sind in den fol
genden deutschen Offenlegungsschriften (DE-A-) beschrieben:
20 57 941, 21 63 812, 22 13 461, 22 19 917, 22 61 361, 22 63 875, 23 18 807, 23 29 587, 23 44 155, 23 63 675, 24 33 812, 24 41 779, 24 42 703, 25 28 638, 25 28 860, 26 37 817, 28 18 373, 30 20 416, 36 44 405, 36 44 416, 42 18 308, 42 25 923.
20 57 941, 21 63 812, 22 13 461, 22 19 917, 22 61 361, 22 63 875, 23 18 807, 23 29 587, 23 44 155, 23 63 675, 24 33 812, 24 41 779, 24 42 703, 25 28 638, 25 28 860, 26 37 817, 28 18 373, 30 20 416, 36 44 405, 36 44 416, 42 18 308, 42 25 923.
Hierbei handelt es sich durchweg um 5- oder 6-gliedrige heterocyclische Ringe,
die über ein Ringstickstoffatom mit der Kupplungsstelle des Kupplers verbunden
sind. Die heterocyclischen Ringe enthalten vielfach benachbart zudem die Bindung
an das Kupplermolekül vermittelnden Stickstoffatom aktivierende Gruppen, z. B.
Carbonyl- oder Sulfonylgruppen oder Doppelbindungen.
Bei der fotografisch nützlichen Verbindung kann es sich um einen Entwicklungs
inhibitor, einen Bleichinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger, ein silberkeimbil
dendes "Nukleierungsmittel", eine lösliche ausentwicklungsfördernde Mercaptan
verbindung, einen Stabilisator, einen Weißkuppler, einen Scavanger, eine zur
Elektronenübertragung, befähigte Hilfsentwicklersubstanz, z. B. vom Phenidontyp
oder eine Farbkuppler- oder Weißkupplerverbindung handeln.
Als Entwicklungsinhibitoren sind insbesondere solche aus der Reihe der Benzo
triazole, der Thienotriazole, der nichtkondensierten monocyclischen 1,2,3-Triazole,
der 1,2,4-Triazole, der 5-Mercapto-1-alkyl- oder 5-Mercapto-1-aryltetrazole sowie
der 2-Mercapto-1,3,4-oxadiazole oder 2-Mercapto-5-alkylthio-1,3,4-thiadiazole zu
nennen.
Die erfindungsgemäßen Farbkuppler sind bevorzugt mit einem Ballastrest ausge
stattet. Als Ballastreste sind solche Reste anzusehen, die es ermöglichen oder
erleichtern, die erfindungsgemäßen Farbkuppler in den üblicherweise bei fotografi
schen Materialien verwendeten hydrophilen Kolloiden diffusionsfest einzulagern.
Hierzu sind vorzugsweise organische Reste geeignet, die im allgemeinen gerad
kettige oder verzweigte aliphatische Gruppen und gegebenenfalls auch carbo
cyclische oder heterocyclische aromatische Gruppen mit im allgemeinen 8 bis 20
C-Atome enthalten.
Beispiele erfindungsgemäßer Cyankuppler der Formel I entsprechen einer der
Formeln II bis IV,
worin R1, R2, R3, R4 und X die bereits angegebene Bedeutung haben.
Beispiele erfindungsgemäßer Cyankuppler sind im folgenden aufgeführt.
Imidazopyridinole
Triazolopyridinole
2-Amino-3-benzyloxypyridin wird nach den Angaben von Bristol, Gross und
Lovey in Synthesis 1981, 971 durch Veretherung von 2-Aminopyridinol-3 mit
Benzylchlorid im Zweiphasensystem Dichlormethan/wäßrige Kalilauge in Gegen
wart eines Phasentransferkatalysators hergestellt.
Schmelzpunkt 91-93°C
Schmelzpunkt 91-93°C
In 100 ml Acetonitril werden 10 g Produkt aus Vorstufe 1 und 12,6 g Tri
ethylamin vorgelegt. Innerhalb von 10 min werden 12,8 g Hexafluordichlorbuten
zugetropft und bei 65°C 20 h gerührt. Die Mischung wird auf Wasser gegossen
und 3 mal mit 150 ml Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen werden mit 300 ml 1N HCl gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet.
Nach Entfernen des Lösungsmittels bleiben 8 g Öl zurück, das über Kieselgel mit
Essigester/Hexan 1 : 1 gereinigt wird. Ausbeute 2 g.
Man hydriert 10 g des Benzylethers aus Vorstufe 2 in 200 ml Methanol mit 2 g
Palladium-Kohle als Katalysator bei Raumtemperatur bis zur Aufnahme des
berechneten Volumens H2. Man saugt vom Katalysator ab, dampft im Wasser
strahlvakuum ein und kristallisiert den grauweißen kristallinen Rückstand aus
Chlorbutan um.
Schmelzpunkt 133-136°C, Ausbeute 6 g.
Der Kuppler liefert mit Farbentwickler CD-3 einen sehr klaren und beständigen
blaugrünen Azomethinfarbstoff.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein farbfotografisches Material, das we
nigstens eine bildmäßig belichtete Silberhalogenidemulsion enthält, mit einer Farb
entwicklerverbindung vom p-Phenylendiamintyp entwickelt. Die erfindungsge
mäßen Farbkuppler sind dabei in räumlicher und spektraler Zuordnung zu einer
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion im Material enthalten.
Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß sich der Farbkuppler in
einer solchen räumlichen Beziehung zu der betreffenden Silberhalogenidschicht be
findet, daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die eine bildmäßige
Übereinstimmung zwischen dem bei der Entwicklung gebildeten Silberbild und
dem aus dem Farbkuppler erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der Regel da
durch erreicht, daß der Farbkuppler in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst
enthalten ist oder in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls nicht lichtempfind
lichen Bindemittelschicht.
Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die Spektralempfindlichkeit der
betreffenden lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion und die Farbe des aus
dem räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten Teilfarbenbildes in einer be
stimmten Beziehung zueinander stehen, wobei normalerweise der Spektral
empfindlichkeit jedes einzelnen Farbauszuges (Rot, Grün, Blau) ein komplementär
farbiges Teilfarbenbild (Cyan, Magenta, Gelb) zugeordnet ist. Entsprechend der
aus den erfindungsgemäßen Cyankupplern gebildeten Farbe werden diese vorzugs
weise einer rotsensibilisierten Silberhalogenidemulsionsschicht zugeordnet.
Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehr
filme, Farbpositivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier,
farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das Sil
berfarbbleich-Verfahren. Eine Übersicht über typische farbfotografische Materia
lien sowie bevorzugte Ausführungsformen und Verarbeitungsprozesse findet sich
in Research Disclosure 37038.
Die fotografischen Materialien bestehen aus einem Träger, auf den wenigstens eine
lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht aufgebracht ist. Als Träger eig
nen sich insbesondere dünne Filme und Folien. Eine Übersicht über Trägermateria
lien und auf deren Vorder- und Rückseite aufgetragene Hilfsschichten ist in Rese
arch Disclosure 37254, Teil 1 (1995), S. 285 dargestellt.
Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise mindestens je eine rot
empfindliche, grünempfindliche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsions
schicht sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und Schutzschichten.
Je nach Art des fotografischen Materials können diese Schichten unterschiedlich
angeordnet sein. Dies sei für die wichtigsten Produkte dargestellt:
Farbfotografische Filme wie Colornegativfilme und Colorumkehrfilme weisen in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge auf dem Träger 2 oder 3 rotempfind liche, blaugrünkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten, 2 oder 3 grünemp findliche, purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten und 2 oder 3 blau empfindliche, gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten auf. Die Schichten gleicher spektraler Empfindlichkeit unterscheiden sich in ihrer fotografischen Emp findlichkeit, wobei die weniger empfindlichen Teilschichten in der Regel näher zum Träger angeordnet sind als die höher empfindlichen Teilschichten.
Farbfotografische Filme wie Colornegativfilme und Colorumkehrfilme weisen in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge auf dem Träger 2 oder 3 rotempfind liche, blaugrünkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten, 2 oder 3 grünemp findliche, purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten und 2 oder 3 blau empfindliche, gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten auf. Die Schichten gleicher spektraler Empfindlichkeit unterscheiden sich in ihrer fotografischen Emp findlichkeit, wobei die weniger empfindlichen Teilschichten in der Regel näher zum Träger angeordnet sind als die höher empfindlichen Teilschichten.
Zwischen den grünempfindlichen und blauempfindlichen Schichten ist üblicher
weise eine Gelbfilterschicht angebracht, die blaues Licht daran hindert, in die
darunter liegenden Schichten zu gelangen.
Die Möglichkeiten der unterschiedlichen Schichtanordnungen und ihre Aus
wirkungen auf die fotografischen Eigenschaften werden in J. Inf. Rec. Mats., 1994,
Vol. 22, Seiten 183-193 beschrieben.
Farbfotografisches Papier, das in der Regel wesentlich weniger lichtempfindlich ist
als ein farbfotografischer Film, weist in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge
auf dem Träger üblicherweise je eine blauempfindliche, gelbkuppelnde Silberhalo
genidemulsionsschicht, eine grünempfindliche, purpurkuppelnde Silberhalogenid
emulsionsschicht und eine rotempfindliche, blaugrünkuppelnde Silberhalogenid
emulsionsschicht auf; die Gelbfilterschicht kann entfallen.
Abweichungen von Zahl und Anordnung der lichtempfindlichen Schichten können
zur Erzielung bestimmter Ergebnisse vorgenommen werden. Zum Beispiel können
alle hochempfindlichen Schichten zu einem Schichtpaket und alle niedrigempfind
lichen Schichten zu einem anderen Schichtpaket in einem fotografischen Film
zusammengefaßt sein, um die Empfindlichkeit zu steigern (DE 25 30 645).
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörner und Farbkuppler.
Angaben über geeignete Bindemittel finden sich in Research Disclosure 37254,
Teil 2 (1995), S. 286.
Angaben über geeignete Silberhalogenidemulsionen, ihre Herstellung, Reifung,
Stabilisierung und spektrale Sensibilisierung einschließlich geeigneter Spektralsen
sibilisatoren finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 3 (1995), S. 286 und
in Research Disclosure 37038, Teil XV (1995), S. 89.
Fotografische Materialien mit Kameraempfindlichkeit enthalten üblicherweise Sil
berbromidiodidemulsionen, die gegebenenfalls auch geringe Anteile Silberchlorid
enthalten können. Fotografische Kopiermaterialien enthalten entweder Silber
chloridbromidemulsionen mit bis 80 mol-% AgBr oder Silberchloridbromid
emulsionen mit über 95 mol-% AgCl.
Angaben zu den Farbkupplern finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 4
(1995), S. 288 und in Research Disclosure 37038, Teil II (1995), S. 80.
Die maximale Absorption der aus den Kupplern und dem Farbentwickleroxidations
produkt gebildeten Farbstoffe liegt vorzugsweise in den folgenden Bereichen:
Gelbkuppler 430 bis 460 nm, Purpurkuppler 540 bis 560 nm, Blaugrünkuppler 630
bis 700 nm.
In farbfotografischen Filmen werden zur Verbesserung von Empfindlichkeit,
Körnigkeit, Scharfe und Farbtrennung häufig Verbindungen eingesetzt, die bei der
Reaktion mit dem Entwickleroxidationsprodukt Verbindungen freisetzen, die foto
grafisch wirksam sind, z. B. DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor ab
spalten.
Angaben zu solchen Verbindungen, insbesondere Kupplern, finden sich in
Research Disclosure 37254, Teil 5 (1995), S. 290 und in Research Disclosure
37038, Teil XIV (1995), S. 86.
Die meist hydrophoben Farbkuppler, aber auch andere hydrophobe Bestandteile
der Schichten, werden üblicherweise in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln
gelöst oder dispergiert. Diese Lösungen oder Dispersionen werden dann in einer
wäßrigen Bindemittellösung (üblicherweise Gelatinelösung) emulgiert und liegen
nach dem Trocknen der Schichten als feine Tröpfchen (0,05 bis 0,8 µm Durch
messer) in den Schichten vor.
Geeignete hochsiedende organische Lösungsmittel, Methoden zur Einbringung in
die Schichten eines fotografischen Materials und weitere Methoden, chemische
Verbindungen in fotografische Schichten einzubringen, finden sich in Research
Disclosure 37254, Teil 6 (1995), S. 292.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
angeordneten nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer
lichtempfindlichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Verbindungen (Weißkuppler, Scavenger oder EOP-Fänger) finden sich
in Research Disclosure 37254, Teil 7 (1995), S. 292 und in Research Disclosure
37038, Teil III (1995), S. 84.
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen,
Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-,
Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschleiers,
Weichmacher (Latices), Biocide und anderes enthalten.
Geeignete Verbindungen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 8 (1995),
S. 292 und in Research Disclosure 37038, Teile IV, V, VI, VII, X, XI und XII
(1995), S. 84 ff.
Die Schichten farbfotografischer Materialien werden üblicherweise gehärtet, d. h.,
das verwendete Bindemittel, vorzugsweise Gelatine, wird durch geeignete chemi
sche Verfahren vernetzt.
Geeignete Härtersubstanzen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 9
(1995), S. 294 und in Research Disclosure 37038, Teil XII (1995), Seite 86.
Nach bildmäßiger Belichtung werden farbfotografische Materialien ihrem Charak
ter entsprechend nach unterschiedlichen Verfahren verarbeitet. Einzelheiten zu den
Verfahrensweisen und dafür benötigte Chemikalien sind in Research Disclosure
37254, Teil 10 (1995), S. 294 sowie in Research Disclosure 37038, Teile XVI bis
XXIII (1995), S. 95 ff. zusammen mit exemplarischen Materialien veröffentlicht.
Ein rotempfindlicher Teilschichtaufbau eines farbfotografischen Aufzeichnungsmate
rials für die Colornegativfarbentwicklung wurde hergestellt, indem auf einen trans
parenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der
angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich
jeweils auf 1 m2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Men
gen AgNO3 angegeben. Die rotempfindliche Silberhalogenidemulsion (kubische
Silberbromidkristalle mit dem mittleren Korndurchmesser 0,5 µm) ist pro 100 g
AgNO3 mit 0,1 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schicht 1: | (Antihaloschicht) |
schwarzes kolloidales Silbersol mit | |
0,2 g Ag | |
1,1 g Gelatine |
Schicht 2: | (Mikrat-Zwischenschicht) |
Mikrat-Silberbromidemulsion | |
(mittlerer Korndurchmesser 0,07 µm) | |
aus 0,25 g AgNO3 , mit | |
1,0 g Gelatine |
Schicht 3: | (rotempfindliche Schicht) |
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion | |
(4 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) | |
aus 5,35 g AgNO3 , mit | |
3,5 g Gelatine | |
1,3 g Cyankuppler XC-1 | |
1,3 g Trikresylphosphat (TKP) |
Schicht 4: | (Härtungsschicht) |
0,6 g Gelatine | |
0,73 g Soforthärtungsmittel XH-1 |
In Beispiel 1 verwendete Verbindungen:
Schicht 1: | (Antihaloschicht) |
schwarzes kolloidales Silbersol mit | |
0,2 g Ag | |
1,1 g Gelatine |
Schicht 2: | (Mikrat-Zwischenschicht) |
Mikrat-Silberbromidemulsion | |
(mittlerer Korndurchmesser 0,07 µm) | |
aus 0,25 g AgNO3 , mit | |
1,0 g Gelatine |
Schicht 3: | (rotempfindliche Schicht) |
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion | |
(4 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) | |
aus 4,5 g AgNO3 , mit | |
3,0 g Gelatine | |
1,1 g erfindungsgemäßer Cyankuppler Verbindung 15 | |
1,2 g (TKP) |
Schicht 4: | (Härtungsschicht) |
0,55 g Gelatine | |
0,73 g Soforthärtungsmittel XH-1 |
Die einzelnen Proben wurden sofort nach dem Beguß weiter verarbeitet. Sie wur
den hierzu sowohl hinter einem Orangefilter und jeweils einem graduierten Grau
keil mit Tageslicht belichtet und anschließend nach dem in "The British Journal of
Photography" 1974, Seite 597 ff beschriebenen Prozeß verarbeitet. Die Empfind
lichkeiten werden nach densitometrischer Vermessung jeweils bei Dichte 0,2 über
Dmin in relativen DIN-Einheiten bestimmt. Die Empfindlichkeit des Schichtauf
baus 1.1 wird dabei willkürlich mit dem Zahlenwert 100 festgesetzt.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.
Der Keil aus Schichtaufbau 1.2. ist visuell klarer, die Nuance ist türkis.
Claims (2)
1. Fotografisches Farbentwicklungsverfahren, bei dem ein farbfotografisches
Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer bildmäßig belichteten Silber
halogenidemulsionsschicht in Gegenwart einer Farbkupplerverbindung und
einer Farbentwicklerverbindung entwickelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkupplerverbindung der Formel I entspricht
worin bedeuten:
A -C(R3)= oder -N=;
B -C(R4)= oder -N=;
X H oder einen unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung abspaltbaren Rest;
R1 bis R4 (gleich oder verschieden): H oder Substituenten.
worin bedeuten:
A -C(R3)= oder -N=;
B -C(R4)= oder -N=;
X H oder einen unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung abspaltbaren Rest;
R1 bis R4 (gleich oder verschieden): H oder Substituenten.
2. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer Silberhalo
genidemulsionsschicht, der ein Farbkuppler zugeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Farbkuppler der Formel I entspricht:
worin bedeuten:
A -C(R3)= oder -N=;
B -C(R4)= oder -N=;
X H oder einen unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung abspaltbaren Rest;
R1 bis R4 (gleich oder verschieden): H oder Substituenten.
worin bedeuten:
A -C(R3)= oder -N=;
B -C(R4)= oder -N=;
X H oder einen unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung abspaltbaren Rest;
R1 bis R4 (gleich oder verschieden): H oder Substituenten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144934 DE19644934A1 (de) | 1996-10-29 | 1996-10-29 | Fotografisches Farbentwicklungsverfahren unter Verwendung neuer Cyankuppler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144934 DE19644934A1 (de) | 1996-10-29 | 1996-10-29 | Fotografisches Farbentwicklungsverfahren unter Verwendung neuer Cyankuppler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644934A1 true DE19644934A1 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7810311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996144934 Withdrawn DE19644934A1 (de) | 1996-10-29 | 1996-10-29 | Fotografisches Farbentwicklungsverfahren unter Verwendung neuer Cyankuppler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19644934A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2014021383A1 (ja) | 2012-07-31 | 2014-02-06 | 協和発酵キリン株式会社 | 縮環複素環化合物 |
-
1996
- 1996-10-29 DE DE1996144934 patent/DE19644934A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2014021383A1 (ja) | 2012-07-31 | 2014-02-06 | 協和発酵キリン株式会社 | 縮環複素環化合物 |
US9540366B2 (en) | 2012-07-31 | 2017-01-10 | Kyowa Hakko Kirin Co., Ltd. | Ring-fused heterocyclic compound |
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