DE19644376A1 - Verstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Ein derartiger Fahrzeugsitz mit einer Wangenverstellung ist aus der DE 196 05 779 A1 bekannt. Dabei werden ausschließlich die beiden Sitz-Wangen verstellt. Aus­ gehend von einer weiten Ausgangsposition, in der sich die beiden Wangen in ihrer Extremlage befinden, werden sie auf einen Schaltbefehl hin zugefahren, bis durch einen integrierten Drucksensor ein vorgegebener Auflagedruck des Benutzers ermittelt wird. Die Wangen werden dann in dieser Position festgesetzt. Es ist aber nicht vorgesehen, ausgehend von der dann erreichten Position die Wangen an einen neuen Benutzer oder für den jetzigen Benutzer auf seinen Wunsch hin er­ neut anzupassen. Vielmehr ist hierzu das vorbereitende Einstellen der Ausgangs­ position erforderlich.

Die bekannte Verstellvorrichtung kann für die beiden Sitzwangen vorteilhaft sein. Aufgrund des geschilderten Bewegungsablauf, nämlich dem vorbereitenden Ein­ stellen der Extremposition und dem sich anschließenden Zufahren der Sitzkompo­ nente bis zu der gewünschten Lage ist die Verstellvorrichtung auf andere Sitzkom­ ponenten nicht oder nur mit erheblichen Komforteinbußen übertragbar. Denkt man beispielsweise an die Sitzlehne, so würde sich die Sitzlehne zunächst in einer ex­ trem nach hinten gekippten Position befinden, die dann durch ein Aufrichten der Lehne an die Komfortbedürfnisse des jeweiligen Benutzers anzupassen wäre. Auch im Falle der Sitzlängsverstellung ergeben sich entsprechende Nachteile. Der Sitz würde sich in einer Extremlage, die für einen großen Fahrzeugbenutzer pas­ send ist, befinden. Ein Fahrzeugbenutzer mit kleiner Körpergröße müßte sich in die für ihn passende Sitzposition verfahren lassen und diese Position auf Anhieb errei­ chen. Überschreitet er diese Position, d. h. sitzt er dann zu nahe am Lenkrad, müßte er erneut in die Ausgangsposition gehen und dann wieder versuchen, seine Sitzposition einzustellen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstellvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die für mehrere Sitzkomponenten geeignet ist und die eine deutliche Komfortverbesserung erzielt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.

Die Bewegungsrichtung des Antriebs hängt nunmehr von der tatsächlichen Not­ wendigkeit ab, den Sitz ausgehend von der Einstellung der Sitzkomponenten für den vorhergehenden Benutzer in seiner Einstellung zu ändern. Es werden nur noch Verstellbewegungen durchgeführt, die der Differenz der Einstellungen ent­ sprechend dem vorhergehenden und dem jetzigen Benutzer entsprechen. Die Verstellwege gestalten sich dadurch in der Regel wesentlich geringer als bei Zufah­ ren von einer extremen Ausgangsposition aus.

Der Drucksensor dient abweichend von der eingangs genannten Druckschrift dazu, die Verstellrichtung des Antriebs zu bestimmen. Ist der Auflagedruck zu Beginn der Verstellung größer als der für eine bequeme Einstellung maßgebliche, wird der Antrieb in eine Richtung gesteuert, die entgegengesetzt zu der Richtung ist, die der Antrieb bei einem Druck einnimmt, der kleiner als der komfortable Auflagedruck ist. In jedem Fall ist die Verstellrichtung des Antriebs derart, daß der Auflagedruck vom Ausgangswert, der ungleich Null ist, in Richtung des komfortablen Auflagedrucks solange verändert wird, bis er gleich diesem Wert ist.

Insgesamt ist das Zusammenspiel von Antrieb, Sitzkomponente und Drucksensor völlig verschieden von dem in der DE 196 05 779 A1. Dort blockiert der Drucksen­ sor den Antrieb allenfalls dann, wenn der Auflagedruck gleich oder größer der bei einer bequemen Wangeneinstellung erreichte ist. Ansonsten ist der Drucksensor insbesondere zu Beginn der Verstellung ohne Einfluß auf die Bewegungsrichtung.

Das Ende der Verstellbewegung kann, wie an sich aus der DE 196 05 779 A1 be­ kannt, durch ein vorgegebenen Auflagedruck bestimmt sein. Der Auflagedruck wird ebenfalls mit dem Drucksensor bestimmt.

Das Ende der Verstellung kann aber auch alternativ oder ergänzend willkürlich bestimmbar sein. Der Fahrzeugbenutzer erhält damit die Möglichkeit, die Einstel­ lung der Sitzkomponenten auch nachträglich seinem Komfortempfinden anzupas­ sen.

Er kann hierzu wie an sich bekannt, mit Hilfe eines Befehlsgebers die Verstellbe­ wegung aktivieren. Gemäß der Erfindung wird die Verstellbewegung nunmehr in einer Richtung durchgeführt, die durch das Verhältnis des aktuellen, mit dem Drucksensor bestimmten Auflagedrucks und dem für eine komfortable Sitzeinstel­ lung maßgeblichen Auflagedruck abhängt. Möchte er nun die Sitzkomponente in eine Stellung verstellt wissen, die weiter ist als die bisherige, so braucht er lediglich den Auflagedruck auf der Sitzkomponente zu erhöhen. Der Auflagedruck ist dann größer als der für eine komfortable Sitzverstellung. Der Antrieb wird dann in Rich­ tung "weiter" gesteuert. Umgekehrt kann er auch eine Verstellung der Sitzkompo­ nente in Richtung "enger" provozieren, indem er den Auflagedruck verringert und damit einen Auflagedruck erzeugt, der kleiner als der für eine bequeme Sitzeinstel­ lung ist.

Im Bereich der Sitzlehne können in Anpassung an Benutzer mit stark unterschiedli­ cher Körpergröße auch zwei Drucksensoren vorgesehen sein, die übereinander angeordnet sind und die entsprechend der Körpergröße wahlweise oder gemein­ sam wirksam sind. Anhand des mit den beiden Drucksensoren bestimmten Aufla­ gedrucks kann selbsttätig erkannt werden, ob es sich um einen großen oder klei­ nen Fahrzeugbenutzer handelt und entsprechend die Wirksamkeit der beiden Drucksensoren geschaltet sein.

Anhand der Zeichnung ist die Erfindung weiter erläutert.

Die einzige Figur zeigt einen Fahrzeugsitz 1 im Schnitt und von der Seite. Im Be­ reich der Sitzfläche 2 sowie der Rückenlehne 3 sind dabei Drucksensoren ange­ ordnet, von denen beispielhaft vier Sensoren 4, 5, 6, 7 dargestellt sind.

In einem Einstellmodus, in dem ein nicht dargestellter Schalter betätigt ist, kann mit Hilfe der von den Sensoren 4 bis 7 gelieferten Signale eine Korrektur der Einstel­ lungen der Teile des Fahrzeugsitzes 1 vorgenommen werden. Hierzu wird mit Hilfe der von den Sensoren (4-7) gelieferten Drucksignale und einer nachgeschalteten, nicht dargestellten Auswerteschaltung der Auflagedruck auf den Sitzteilen 2 und 3 bestimmt. Wird der Auflagedruck auf der Sitzfläche 2 während des Einstellmodus verringert, indem der Fahrgast sein Gesäß anhebt, so wird dies in der Auswerte­ schaltung als Wunsch des Fahrgastes verstanden, die Höhenlage der Sitzfläche 4 zu verändern und damit die Sitzhöhe insgesamt zu vergrößern.

Entsprechend wird mit Hilfe des bzw. der unteren Sensoren in der Rückenlehne 3 (dargestellt anhand des Sensors 5) im Einstellmodus der Auflagedruck auf die Rückenlehne erkannt und bei einer Vergrößerung bzw. Verringerung dieses Aufla­ gedrucks der Wunsch des Fahrgastes abgeleitet, den Fahrzeugsitz 1 weiter nach hinten bzw. nach vorne zu bewegen.

Mit Hilfe der übereinander angeordneten Sensoren 6 bzw. 7 kann für einen kleine­ ren bzw. größeren Fahrgast der Wunsch erkannt werden, die Rückenlehne stärker zu neigen bzw. in eine aufrechte Position zu bringen.

Der mit Hilfe der Sensoren 4 bis 7 bzw. weiterer in entsprechender Weise ange­ ordneter Sensoren erkannte Wunsch des Fahrgastes, die verschiedenen Teile des Fahrzeugsitzes in ihrer Einstellung zu korrigieren bzw. unverändert zu lassen, kann mit Hilfe nicht dargestellter Einstellelemente, wie Elektromotoren und dergleichen in einem sich an den Einstellmodus anschließenden Einstellvorgang der einzelnen Sitzteile umgesetzt werden.

Der mit Hilfe der Sensoren 4 bis 7 bzw. weiterer in entsprechender Weise angeord­ neter Sensoren erkannte Wunsch des Fahrgastes, die verschiedenen Teile des Fahrzeugsitzes in ihrer Einstellung zu korrigieren bzw. unverändert zu lassen, kann mit Hilfe nicht dargestellter Einstellelemente, wie Elektromotoren und dergleichen in einem sich an den Einstellmodus anschließenden Einstellvorgang der einzelnen Sitzteile umgesetzt werden.

Auf diese Weise kann ohne gesonderte Einstellschalter für die einzelnen Sitzteile der Fahrzeugsitz in die vom Fahrgast gewünschte und seinen Komfort- und Sicher­ heitsbedürfnissen entsprechende Position gebracht werden.

Claims (4)

1. Verstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz mit mehreren Sitzkomponenten, de­ nen ein Antrieb und ein damit zusammenwirkender Drucksensor in der zu ver­ stellenden Sitzkomponente zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß mehreren Sitzkomponenten (2, 3) individuelle Drucksensoren (4-7) und Antriebe zugeordnet sind, deren Wirkrichtung abhängt von der durch den vorhergehenden Benutzer bestimmten Ausgangslage und dem durch den Drucksensor bestimm­ ten Auflagedruck des jetzigen Benutzers zu Beginn der Verstellung.

2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das En­ de der Verstellung bestimmt ist durch einen vorgegebenen Auflagedruck des Benutzers.

3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende der Verstellung willkürlich bestimmbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Sitzlehne (3) zwei Drucksensoren (6, 7) übereinander ange­ ordnet sind, die abhängig von der Körpergröße des Benutzers wahlweise und/oder gemeinsam aktivierbar sind.