DE3804848A1 - Steuergeraet fuer aufblasbare sitzeinlagen - Google Patents
Steuergeraet fuer aufblasbare sitzeinlagenInfo
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- G05D16/20—Control of fluid pressure characterised by the use of electric means
- G05D16/2006—Control of fluid pressure characterised by the use of electric means with direct action of electric energy on controlling means
- G05D16/208—Control of fluid pressure characterised by the use of electric means with direct action of electric energy on controlling means using a combination of controlling means as defined in G05D16/2013 and G05D16/2066
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen
und Regeln des Luftdrucks in Kammersystemen, die durch
individuelles Aufblasen bzw Ablassen bestimmte Eigen
schaften von Sitzen und Liegen wie die Kontur und Härte
von Lehne, Seitenwangen oder Sitzfläche verändern.
Bei Kraftfahrzeugen sind die Fahrersitze üblicherweise
mit den unterschiedlichsten Verstellmöglicheiten ver
sehen, die es dem Fahrzeuglenker ermöglichen, über
längere Zeit ermüdungsfrei bei voller Erreichbarkeit der
Bedienelemente des Fahrzeugs zu sitzen. Trotzdem ist
jede noch so bequeme Sitzhaltung, die über Stunden
hinweg beibehalten wird, als eine Zwangshaltung anzu
sehen, die bei Menschen mit bereits geschädigter Wir
belsäule als ungesund angesehen werden muß.
Neben den bekannten mechanischen und elektrischen Ver
stellungen - Neigung, vertikale und horizontale Posi
tion von Lehne und Sitzfläche - sind Einrichtungen zum
Verstellen der Kontur insbesondere im unteren Bereich
der Rückenlehne bekannt. Offenlegungsschrift DE
32 05 859 A1/, Offenlegungsschrift DE 29 26 552 A1. Diese
funktionieren mechanisch, elektromechanisch oder pneu
matisch. Zum Stand der Technik gehören auch Einrichtun
gen, die sich eines Mikroprozessors bedienen um die
ganzen Fahrerspezifischen Einstellparameter zu spei
chern und auf Tastendruck die gespeicherten Einstellun
gen automatisch anzufahren. Offenlegungsschrift DE
26 40 528 A1, Kovener, R.W., Rüth, S.: Programmierbare
elektrische Autositzverstellung, Feinwerktechnik &
Meßtechnik 91 (1983) 3, S. 113 ff. Carl-Hanser-Verlag
München.
Aufblasbare Elemente, wie sie in 32 05 859 beschrieben
sind, bieten eine optimale Abstützung der Lendenwirbel
säule (Lordose). Die Einstellung mittels Pumpe und
Auslaßventil erfolgt schnell und einfach nach dem
individuellen Eindruck des Wohlbefindens. Allerdings
ist zu erwarten, daß die einmal vorgenommene Einstell
ung nach relativ kurzer Zeit geändert werden muß, da
der Kammerdruck durch die unvermeidliche Temperaturän
derung nach einiger Zeit des Sitzens deutlich von der
ursprünglichen Einstellung abweichen wird. Diese Änder
ung erfolgt langsam und unmerklich. Daher wird der
Fahrer u. U. die Verschlechterung des Sitz-Zustands
nicht rechtzeitig bemerken.
Stundenlanges Sitzen in einer unveränderten Position,
sei sie anfangs noch so bequem, wird unangenehm.
Insbesondere der Fahrer, dessen Wirbelsäule nicht mehr
ganz gesund ist, wird nach einiger Zeit die Einstellung
der Lordosenstütze verändern wollen. Das sollte er
wegen der dadurch abgelenkten Aufmerksamkeit nicht wäh
rend des Fahrens tun. Regelmäßige Pausen während länge
rer Fahrten sind allerdings die Ausnahme. Es ist also
anzunehmen, daß die neue Einstellung der Lordosenstütze
während des Fahrens vorgenommen wird und durch diese
Ablenkung unnötige Gefahr entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem
Steuergerät den Druck in aufblasbaren Einlagen für
Sitze und Liegen individuell für jede einzelne Kammer
einstellbar zu machen, den Druckzustand anschließend
auf einem konstanten Wert zu halten und eine Memory
funktion, wie sie für die mechanische Sitzverstellung
bekannt ist, für die Einstellung von aufblasbaren
Einlagen für Sitze und Liegen zu ermöglichen. So können
die vom Benutzer empirisch ermittelten optimalen Werte
jederzeit mat einem Tastendruck ausgewählt und einge
stellt werden. Wenn nach längerem Sitzen oder Liegen
eine neue Einstellung gewünscht wird, kann auch diese
per Tastendruck realisiert werden.
Durch permanente Überwachung des Luftdrucks in jeder
Kammer bleibt die einmal - von Hand oder automatisch -
eingestellte Stützwirkung beliebig lange Zeit erhalten.
Die Gefahr der bleibenden Deformation des Sitzbezugs,
man denke an Leder, ist so auch bei intensiver Sonnen
einstrahlung ausgeschlossen; ebenso das Platzen einer
Kammer, was den Fahrer eines Fahrzeugs erschrecken und
ein Fehlverhalten provozieren könnte.
Die verschieden Speicher lassen sich auch von verschie
denen Personen nützen. Eine Koppelung mit der mechani
schen Sitzverstellung liegt nahe.
Steuerung und Regelung des Luftdrucks in Kammern, die
zur Unterstützung der Lendenwibellordose in einen
Kraftfahrzeugsitz eingearbeitet sind.
Die Aufgabe, den Luftdruck in den als Lordosestütze
wirkenden Kammern einerseits konstant zu halten und
andererseits auf Tastendruck zu erhöhen bzw herabzuset
zen wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Steuergerät (1) den Luftdruck in den Kammern (31)
laufend überwacht und gegebenenfalls durch Betätigen
eines der Kammerventile (24) gemeinsam mit Kompressor
(26) oder Auslaßventil (23) korrigiert.
Jede Kammer (31) besitzt einen Schlauchanschluß, der zu
dem dazugehörigen Kammerventil (24) führt. Die Kammer
ventile sind auf der anderen Seite mit dem Verteiler
(22) verbunden. An den Verteiler sind außerdem das
Auslaßventil (23) und das Einlaßventil (25) angeschlos
sen. Letzteres hat den Zweck, ein unbeabsichtigtes
Entweichen der Luft über den daran angeschlossenen
Kompressor (26), der im Stillstand undicht ist, zu
verhindern. Dann ist noch der Drucksensor (21) an den
Verteiler angeschlossen, der den Luftdruck in ein
elektrisches Signal wandelt, das vom Steuergerät (1)
verarbeitet wird. Der Kompressor und jedes Ventil ist
elektrisch mit dem Steuergerät verbunden und wird von
diesem betätigt. Am Sitz (30) befindet sich eine
Konsole (32) mit mehreren Tastern, die ebenfalls elek
trisch mit dem Steuergerät verbunden sind.
Das Steuergerät selbst läßt sich schematisch in Funk
tionseinheiten aufteilen. Die wichtigste, das "Herz"
ist der Prozessor (11), der über interne Datenkanäle
(12) mit dem Programmspeicher (13), dem Datenspeicher
(14) und den Ein/Ausgabeeinheiten verbunden ist. Die
Dateneingänge (15) sind mit den Tastern der Konsole
(32) verbunden, die Treiberausgänge (16) betätigen
Kompressor und Ventile, der Analog-Eingang (17) liefert
dem Prozessor die Information über den am Sensor (21)
anstehenden Luftdruck.
Die Anordnung ist so gewählt, daß die teuren Elemente
Kompressor und Drucksensor nur einmal vorhanden sind.
Ventile, Kompressor und Drucksensor sind alle an den
gemeinsamen Verteiler (22) angeschlossen. Der Nachteil
dieser Anordnung ist der, daß während des Aufpumpens
oder Ablassens einer Kammer bedingt durch die Drossel
wirkung der Ventile der Kammerdruck ungleich dem am
Verteiler gemessenen Luftdruck ist. Der Kammerdruck
kann nur gemessen werden, wenn außer dem zugeordneten
Kammerventil alle anderen Ventile geschlossen sind und
die Einschwingzeit des Systems (0.1 bis 0.5 sec.)
abgelaufen ist.
Eine Druckmessung während des Aufpumpens oder Ablassens
würde keine aussagefähigen Werte liefern und wird
folglich nicht durchgeführt. Das Steuergerät geht
stattdessen davon aus, daß eine feste Zuordnung zwi
schen Steuerzeit und Druckänderung besteht. Diese
Zuordnung ergibt sich aus der Übertragungsfunktion des
Systems, die in einer Systemanalyse einmalig ermittelt
worden ist. Eine Reduzierung dieser Übertragungsfunk
tion im Arbeitspunkt auf wenige Systemparameter, aus
denen sich zu einer bestimmten Druckänderung die ent
sprechende Steuerzeit errechnen läßt, ist zulässig. Die
Systemparameter variieren je nach Kammerdruck und von
Kammer zu Kammer.
Jedesmal, wenn der Druck in einer Kammer ermittelt
worden ist, wird er mit dem Sollwert verglichen. Ist
die Abweichung größer als ein festgelegtes Minimum,
wird der Kammerdruck korrigiert. Die erforderliche
Steuerzeit wird aus der Druckdifferenz und den System
parametern ermittelt. Beim nächsten Zyklus wird der
Druck in dieser Kammer erneut ermittelt und mit dem
Sollwert verglichen. Wenn erneut eine Abweichung ermit
telt wurde, hat sich das Übertragungsverhalten des
Systes geändert. Bevor jetzt eine neue Korrektur vorge
nommen wird, werden die Systemparameter entsprechend
dieser Abweichung angepaßt. Anhand der neuen System
parameter wird dann eine neue Korrektur vorgenommen.
Dieses adaptive Reglerkonzept reagiert auf Änderungen
des Systemzustands - z.B. höhere Drosselwirkung durch
gequetschte Schläuche o.Ä. - so, daß immer die optimale
Steuerzeit für die Korrektur des Kammerdrucks gewählt
wird.
Jede Betätigung eines Tasters an der Bedienkonsole (32)
unterbricht den Regler und bewirkt, daß die Steuerung
den Druck in der betreffenden Kammer erhöht oder
herabsetzt. In dem Moment errechnet die Steuerung die
Steuerzeit, die bis zum Erreichen des Grenzdrucks nötig
wäre, und schaltet die gewählte Funktion spätestens
nach dieser Zeit ab. So ist gewährleistet, daß ein
Überpumpen der Kammern auch von Hand unmöglich ist.
Nach Loslassen der Taste wird der Kammerdruck gemessen
und gilt fortan als Sollwert für diese Kammer. Solange
keine Taste gedrückt ist läuft der Regler.
Claims (12)
1. Steuergerät zum Überwachen, Anpassen und Nachregeln des
Luftdrucks in luftgefüllten aufblasbaren in Sitze oder
Liegen eingearbeiteten Kammern mit je mindestens einem
schlauchförmigen Anschluß an dasselbe, dadurch gekenn
zeichnet, daß zu jedem Kammeranschluß ein elektrisch
betätigtes Ventil gehört, steuerungsseitig ein oder
mehrere elektrisch betätigte Auslaßventile um die Luft
abzulassen und ein oder mehrere elektisch betätigte
Kompressoren um Luft einzubringen und ein oder mehrere
Elemente um Luftdruck, genauer den Differenzdruck zum
atmosphärischen Druck, in ein elektrisches Signal zu
wandeln; dadurch gekennzeichnet, daß es Anschlüsse zu
einer Tastatur für die Befehlseingabe durch eine
menschliche Person besitzt, daß die Steuerung bestehend
aus einer programmierbaren Einheit mit den elektrischen
Eingängen für den Tastaturanschluß, aus einem oder
mehreren Eingängen für das elektrische Signal von dem
(den) Differenzdruckgeber(n), aus einem Schreib-Lese-
Speicher für die Solldruckwerte in den einzelnen Kam
mern und aus den Treiberausgängen für Kompressor(en)
und Ventile, nach einem Programm arbeitet, das so
gestaltet ist, daß auf einen Tastendruck die entsprech
enden Befehle unbedingt und sofort ausgeführt werden
und daß im Regelfall, wenn keine Taste gedrückt ist,
die Druckzustände der einzelnen Kammern der Reihe nach
ermittelt, mit dem jeweiligen Solldruck verglichen und
durch gleichzeitiges Öffnen von Auslaßventil(en) und
dem der aktuellen Kammer zugeordneten Ventil bzw
gleichzeitiges Betätigen von Kompressor und dem der
aktuellen Kammer zugeordneten Ventil für eine aus
Druckzustand und zuvor ermittelten Systemparametern
errechnete Zeit dem Solldruck angenähert werden, wenn
die Abweichung des Kammerdrucks vom Solldruck einen
bestimmten Wert überschreitet, wobei die den einzelnen
Kammern zugeordneten Systemparameter nach jedem Zyklus
neu berechnet oder entsprechend den neu ermittelten
Systemkennwerten angepaßt werden.
2. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Kompressor und den den Kammern zugeordne
ten Ventilen sich ein weiteres elektrisch betätigtes
Ventil befindet, das unbeabsichtigte Druckverluste
durch den Ansaugweg des Kompressors verhindert.
3. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß keine Auslaßventile vorhanden sind und stattdessen
zur Verringerung des Kammerdrucks die Pumprichtung des
Kompressors umgekehrt wird.
4. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Regelfalle die Pumpleistung des Kompressors/
der Kompressoren gegenüber dem Fall der Handbedienung
herabgesetzt wird um Geräusche und Vibrationen zu
verringern.
5. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Kammer eine Tastaturfunktion zum Aufpumpen
und eine Tastaturfunktion zum Ablassen/Abpumpen
zugeordnet ist, die entsprechende Kammer unverzüglich
während des Drückens der jeweiligen Taste gefüllt bzw.
entleert wird und sofort oder nach Ablauf einer
bestimmten Einschwingzeit nach Loslassen der Taste der
dann gemessene Kammerdruck in den Sollwertspeicher
übernommen wird und somit der bis dahin geltende
Sollwert für diese Kammer überschrieben wird.
6. Steuergerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für verschiedene Benutzer verschiedene Sollwert
speicher vorgesehen sind, die auf Tastendruck angewählt
werden und dann von dem Steuergerät automatisch einge
stellt werden.
7. Steuergerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für verschiedene Benutzer verschiedene Sollwert
speicher vorgesehen sind, die durch ein elektrisches
Signal angewählt werden und dann vom Steuergerät auto
matisch eingestellt werden.
8. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur gleichen Zeit immer nur eine Bedienfunktion
aktiv sein kann, gleichzeitige Betätigung mehrerer
Tasten wirkungslos bleibt.
9. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein kurzes Antippen einer Taste das Aufpumpen oder
Ablassen der betreffenden Kammer ohne weitere Aktion
durch den Bediener bis zu einem bestimmten Grenzwert
bewirkt, damit dem Bediener unnötig langes Drücken
bestimmter Tasten erspart wird.
10. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerzeiten für das Aufpumpen von Hand auf
einen aus dem aktuellem Druckzustand und den aktuellen
Systemkennwerten errechneten Maximalwert begrenzt sind
um ein Überfüllen der Kammern durch Handbedienung zu
verhindern.
11. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es zwei Anschlüsse zur Stromversorgung besitzt, die
während des Betriebs beide eingeschaltet sein müssen;
wenn eine der beiden Stromversorgungen abgeschaltet
wird, werden alle Kammern abgelassen und das Gerät
schaltet sich bis auf die Versorgung des Schreib-Lese-
Speichers ab.
12. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß anstatt des Kompressors/der Kompressoren eine
externe Druckluftquelle über ein elektrisch betätigtes
Einlaßventil zum Aufpumpen der Kammern benutzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3804848A DE3804848A1 (de) | 1988-02-17 | 1988-02-17 | Steuergeraet fuer aufblasbare sitzeinlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3804848A DE3804848A1 (de) | 1988-02-17 | 1988-02-17 | Steuergeraet fuer aufblasbare sitzeinlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3804848A1 true DE3804848A1 (de) | 1989-08-31 |
Family
ID=6347544
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3804848A Withdrawn DE3804848A1 (de) | 1988-02-17 | 1988-02-17 | Steuergeraet fuer aufblasbare sitzeinlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
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