DE3804960C2 - Verfahren zur Überwachung der Füllung von Luftkammern in einem Sitz - Google Patents
Verfahren zur Überwachung der Füllung von Luftkammern in einem SitzInfo
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- G05D16/2006—Control of fluid pressure characterised by the use of electric means with direct action of electric energy on controlling means
- G05D16/208—Control of fluid pressure characterised by the use of electric means with direct action of electric energy on controlling means using a combination of controlling means as defined in G05D16/2013 and G05D16/2066
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung
der Füllung von Luftkammern in einem Sitz, vorzugs
weise in einem Kraftfahrzeugsitz, wobei eine Pumpe
zum Füllen der Luftkammern vorgesehen ist, die von
einem Mikrocomputer gesteuert wird.
Zur Anpassung der Form eines Sitzes, insbesondere
der Rückenlehne eines Sitzes, an die Form bzw. an
die orthopädischen Belange eines Sitzenden, ist es
bekannt, im Sitz mehrere Luftkammern bzw. Luftkissen
vorzusehen, die entsprechend mit Luft befüllbar
sind. Insbesondere bei Kraftfahrzeugsitzen kann
damit ein bequemes, ermüdungsfreies Sitzen und bei
entsprechender Verstärkung der seitlichen Partien
der Rückenlehne ein besonderer Halt bei Kurvenfahr
ten ermöglicht werden.
Aus der nicht vorveröffentlichten DE 38 04 848 A1 ist ein Verfahren der ein
gangs genannten Art bekannt, bei dem die Befüllung der Luftkammer abge
brochen wird, wenn eine vorgegebene Sicherheitszeit erreicht ist.
Weiterhin ist es aus der DE 35 41 537 A1 bei einem solchen Verfahren be
kannt, die Luftkammern nur bis zu einem vorgegebenen oberen Grenzwert
zu befüllen.
Eine Beaufschlagung der Luftkammern mit einem einstellbaren Druck ist aus
der DE 34 32 871 A1 bekannt.
Schließlich ist aus der EP 0 235 967 A2 ein Verfahren der eingangs genann
ten Art bekannt, bei dem der Druck in den Luftkammern gemessen und die
Pumpe bei Vorliegen eines bestimmten Drucks abgeschaltet wird.
Bei den bekannten Sitzen kann es allerdings vorkom
men, daß eine der Luftkammern undicht wird, was
wiederum zur Folge hat, daß eine elektrische Pumpe
nicht durch einen vorhandenen Drucksensor abgeschal
tet wird. Dieses kann zu Schäden führen, da derarti
ge Pumpen üblicherweise nicht für einen Dauerbetrieb
geeignet sind. Außerdem wird die Kraftfahrzeugbatte
rie unnötig beansprucht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen
unnötigen Betrieb einer Einrichtung zum Befüllen der
Luftkammern im Falle eines Lecks zu vermeiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen,
das die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die Befüllung einer Luftkammer abge
brochen wird, wenn nach Ablauf einer vorgegebenen
Sicherheitszeit der Solldruck nicht erreicht ist.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei welcher eine Überwachung nicht nur während des
Befüllens erfolgt, besteht darin, daß in vorgegebe
nen Zeitabständen Druckmessungen erfolgen und daß
bei einer Verringerung des gemessenen Druckes gegen
über dem vorangegangenen Druck einer Luftkammer ein
Signal zur Kennzeichnung der betroffenen Luftkammer
gespeichert wird.
Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß nach Ablauf
der Sicherheitszeit ein Signal zur Kennzeichnung der
betroffenen Luftkammer gespeichert wird. Diese Wei
terbildung kann beispielsweise dazu genutzt werden,
ein optisches Signal abzugeben. Ferner kann durch
die Speicherung auch bei Wartungsarbeiten die undich
te Luftkammer schnell erkannt werden.
Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die mit dem Signal gekennzeichnete
Luftkammer bei späteren Befüllungsvorgängen nicht
berücksichtigt wird. Diese Weiterbildung ermöglicht
eine weitere Verringerung der durch ein Leck beding
ten unnötigen Einschaltzeiten der Pumpe.
Durch eine undichte Luftkammer kann sich die durch
die Gesamtheit der Luftkammern ergebende Kontur der
art ändern, daß die noch gefüllten Luftkammern als
störend empfunden werden. Dieses gilt insbesondere,
wenn beispielsweise die am meisten gefüllte Luft
kammer, welche das Rückgrat des Sitzenden an einer
vorgegebenen Stelle besonders unterstützen soll,
undicht wird und daneben eine fast so stark gefüllte
Luftkammer somit auf eine falsche Stelle des Rück
grats drückt.
Dieser Nachteil wird gemäß einer anderen Weiterbil
dung der Erfindung dadurch vermieden, daß bei einem
Sitz mit mehreren Luftkammern die Luftkammern mit je
einem gespeicherten Druckwert füllbar sind, wobei
die gespeicherten Druckwerte eine von gegebenenfalls
mehreren gespeicherten Konturen bilden, und daß bei
einem eine defekte Luftkammer kennzeichnenden Signal
die Druckwerte der anderen, insbesondere der benach
barten Luftkammern gegenüber den gespeicherten Druck
werten herabgesetzt werden.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu.
Eine davon ist schematisch in der Zeichnung anhand
mehrerer Figuren dargestellt und nachfolgend be
schrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Anordnung
zur Durchführung des vorschlagsgemäßen Ver
fahrens und
Fig. 2 ein Flußdiagramm und
Fig. 3 ein weiteres Flußdiagramm zur Erläuterung des
vorschlagsgemäßen Verfahrens.
In der Rückenlehne 7 eines Kraftfahrzeugsitzes sind
sieben Luftkammern vorgesehen, wobei die Luftkammern
5a und 5b dem Fahrer einen seitlichen Halt geben sol
len, während die Luftkammern 1, 2, 3, 4 und 6 eine
an den Rücken des Fahrers angepaßte Kontur ergeben.
Seitlich am Sitz ist ein Bedienteil 8 angeordnet,
mit dem die erforderlichen Einstellungen vorgenommen
werden können.
Zum Befüllen und Entlüften sowie zur Überwachung ist
ein Steuergerät 9 vorgesehen, das beispielsweise
unter dem Sitz angeordnet sein kann. Das Steuergerät
9 enthält sieben Magnetventile, die auf einer Magnet
ventilleiste 10 angeordnet sind, welche auf dem
Markt erhältlich ist. Fünf der sieben Magnetventile
sind mit Luftkammern verbunden. Dabei ist das Magnet
ventil 11 der Luftkammer 1, das Magnetventil 12 der
Luftkammer 2 und das Magnetventil 13 der Luftkammer
3 zugeordnet. Die seitlichen Luftkammern 5a und 5b
sind gemeinsam einem Magnetventil 15 zugeordnet.
Auch die Luftkammern 4 und 6 werden gemeinsam über
ein Ventil 14 gefüllt bzw. entlüftet.
An eine gemeinsame Luftleitung 17 ist ferner ein
Ventil 18 angeschlossen, das zum Entlüften dient.
Schließlich ist zum Befüllen die Luftleitung 17 über
ein weiteres Magnetventil 19 - im folgenden Füllven
til genannt - mit einer Flügelzellenpumpe 20 verbun
den. Außerdem ist an die Luftleitung 17 ein Drucksen
sor 18 angeschlossen. Die Magnetventile 11 bis 19
sowie die Flügelzellenpumpe 20 sind von einem Mikro
computer 22 steuerbar, welchem das Ausgangssignal
des Drucksensors 21 zuführbar ist. Außerdem werden
vom Bedienteil 8 dem Mikrocomputer Steuersignale
zugeführt. Einzelheiten des Mikrocomputers 22 sind
in der Figur nicht dargestellt, da für Zwecke dieser
Erfindung geeignete Mikrocomputer einschließlich
ihrer Schnittstellen, Analog/Digital-Wandler und
zugehöriger Leistungsstufen hinreichend bekannt
sind.
Das Bedienteil 8 enthält ein Daumenrad 25, einen
Drehknopf 26 und einen Wippschalter 27. Mit dem
Daumenrad 25 kann eines von mehreren gespeicherten
Konturen gewählt werden. Vorzugsweise sind die ver
schiedenen Konturen derart geordnet, daß mit aufstei
genden sichtbaren Ziffern auf dem Daumenrad die am
stärksten gefüllte Luftkammer von unten nach oben
aufsteigt. Mit dem Drehknopf 26 kann die Druckstärke
bei ansonsten gleichbleibender Kontur gewählt wer
den. Schließlich ist es mit dem Wippschalter 27 mög
lich, den seitlichen Luftkammern 5a und 5b entweder
den maximal möglichen Druck oder den Druck, der
jeweils am stärksten gefüllten der mittleren Luftkam
mern vorzugeben.
Das Flußdiagramm gemäß Fig. 2 stellt lediglich einen
Teil des gesamten für den Mikrocomputer 22 (Fig. 1)
vorgesehenen Programms dar. Es wird lediglich der
Füllvorgang einer Luftkammer gezeigt. Andere Pro
grammteile dienen zur Überwachung des. Drucks in den
Luftkammern, zur Übernahme von Daten aus einem Spei
cher - beispielsweise die die jeweils eingestellte
Kontur betreffenden Daten - und zur Berechnung der
Reihenfolge der Füllung der Luftkammern.
Nach dem Start des Programms bei 30 wird zunächst
bei 31 festgestellt, ob bereits für die entsprechen
de Luftkammer ein Fehlerbit gesetzt wurde. Dieses
ist der Fall, wenn bei einem vorangegangenen Füllvor
gang der gleichen Luftkammer ein Leck festgestellt
wurde. Ist dementsprechend ein Fehlerbit gesetzt,
wird bei 32 in das Hauptprogramm zurückgekehrt, ohne
daß die Luftkammer gefüllt bzw. ein Versuch, die
Luftkammer zu füllen, unternommen wird.
Ist kein Fehlerbit gesetzt, so wird nach der Verzwei
gung 31 das der jeweiligen Luftkammer zugeordnete
Magnetventil geöffnet und bei 33 aus einer abgespei
cherten Tabelle der Solldruck für das Volumen N für
die jeweils mit dem Daumenrad 25 (Fig. 1) eingestell
te Kontur gelesen. Bei 34 wird der aus der Tabelle
gelesene Solldruck mit einem Faktor multipliziert,
welcher der Stellung des Drehknopfes 26 entspricht.
Anschließend wird im Programmteil 35 der Druck gemes
sen. Entspricht der gemessene Druck nicht dem Soll
wert, verzweigt sich das Programm bei 36 in Richtung
auf den Programmteil 37, der bewirkt, daß die Pumpe
20 eingeschaltet und das Füllventil 19 geöffnet
wird.
Mit dem Einschalten der Pumpe beginnt ein Zeitzähler
für die Sicherheitszeit zu laufen. Solange diese
Sicherheitszeit noch nicht abgelaufen ist, folgt auf
die Verzweigung 38 eine erneute Druckmessung bei 35.
Stellt sich der Solldruck innerhalb der Sicherheits
zeit nicht ein, so wird nach der Verzweigung 38 bei
39 ein Fehlerbit für die betreffende Luftkammer
gesetzt. Im Programmteil 40 wird eine Ersatztabelle
aktiviert, die an die Stelle der bei 33 benutzten
Tabelle tritt und bewirkt, daß sich die Kontur in
der Umgebung der undichten Luftkammer an diese an
paßt. Anschließend werden bei 41 die Pumpe ausge
schaltet und alle Ventile geschlossen, worauf bei 42
eine Rückkehr ins Hauptprogramm erfolgt.
Wird jedoch während der Sicherheitszeit der Soll
druck erreicht, so verzweigt sich das Programm bei
36 in Richtung auf den Programmteil 43, welcher ein
Ausschalten der Pumpe und ein Schließen des Füllven
tils 19 bewirkt. Danach wird bei 44 gewartet, bis
der Druck in der Luftleitung 17 dem Druck der jewei
ligen Luftkammer entspricht. Daraufhin wird bei 45
der Druck gemessen.
Ist der Solldruck noch nicht erreicht, folgt auf
eine Verzweigung 46 das Einschalten der Pumpe und
das Öffnen des Füllventils 19 bei 47. Der Programm
teil 48 stellt eine Warteschleife dar, deren Zeit
(im Ausführungsbeispiel 200 ms) derart bemessen ist,
daß zur Überwindung des Unterschiedes der Druckmes
sung bei 35 und bei 45 die Pumpe nicht allzu häufig
ein- und auszuschalten ist. Es soll jedoch durch die
mit dem Programmteil 48 erzielte Laufzeit der Pumpe
keine wesentliche Überschreitung des Solldrucks er
reicht werden. Auch nach dem wiederholten Einschal
ten der Pumpe, wird geprüft, ob eine Sicherheitszeit
abgelaufen ist (Programmteil 49). Ist dieses nicht
der Fall, wird die Pumpe wieder ausgeschaltet und
das Füllventil 19 bei 35 geschlossen. Die Programm
schleife 43 bis 49 wiederholt sich solange, bis der
bei 45 gemessene Druck den Solldruck erreicht hat,
worauf bei 41 die Pumpe ausgeschaltet wird, die
Ventile geschlossen werden und bei 42 das Programm
beendet ist.
Fig. 3 zeigt einen weiteren Teil des für den Mikro
computer 22 (Fig. 1) vorgesehenen Programms. Dieser
Teil dient zur Anpassung des Drucks der Luftkammern
an den jeweiligen Außendruck und zur Überprüfung der
Luftkammern auf Dichtheit und bildet ein Unterpro
gramm, welches von einem Hauptprogramm 51 regelmäßig
angesprochen wird. Dabei dient ein Programmteil 52
als Zeitzähler, so daß in vorgegebenen Zeitabstän
den, beispielsweise nach jeweils fünf Minuten das
Unterprogramm aktiviert wird. Dabei wird zunächst
bei 53 der Umgebungsdruck gemessen und bei 54 mit
einem bei der vorangegangenen Messung abgespeicher
ten Wert verglichen. Ist der Unterschied kleiner als
eine vorgegebene Toleranz, so wird der Druck in den
Luftkammern 1 bis 6 nacheinander im Programmteil 55
gemessen. Im Rahmen der Verzweigung 56 wird geprüft,
ob die gemessenen Werte von denjenigen bei der vor
angegangenen Messung stärker als eine vorgegebene
Toleranz abweichen. Sofern dieses der Fall ist, wird
bei 57 ein Fehlerbit gesetzt. Anschließend erfolgt
eine Rückkehr in das Hauptprogramm.
Wird bei 54 eine Druckänderung festgestellt, so wird
der Druck in den einzelnen Luftkammern in einem
weiteren Unterprogramm 58 unter der Berücksichtigung
des neuen Umgebungsdrucks neu eingestellt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Überwachung der Füllung von Luftkam
mern in einem Sitz, vorzugsweise in einem Kraftfahr
zeugsitz, wobei eine Pumpe zum Füllen der Luftkam
mern vorgesehen ist, die von einem Mikrocomputer
gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befüllung einer Luftkammer abgebrochen wird, wenn
nach Ablauf einer vorgegebenen Sicherheitszeit der
Solldruck nicht erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß in vorgegebenen Zeitabständen Druckmessun
gen erfolgen und daß bei einer Verringerung des
gemessenen Druckes gegenüber dem vorangegangenen
Druck einer Luftkammer ein Signal zur Kennzeichnung
der betroffenen Luftkammer gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß nach Ablauf der Sicherheitszeit ein Signal
zur Kennzeichnung der betroffenen Luftkammer gespei
chert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Signal ge
kennzeichnete Luftkammer bei späteren Befüllungsvor
gängen nicht berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Sitz mit
mehreren Luftkammern die Luftkammern mit je einem
gespeicherten Druckwert füllbar sind, wobei die
gespeicherten Druckwerte eine von gegebenenfalls
mehreren gespeicherten Konturen bilden, und daß bei
einem eine defekte Luftkammer kennzeichnenden Signal
die Druckwerte der anderen, insbesondere der benach
barten Luftkammern gegenüber den gespeicherten Druck
werten herabgesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3804960A DE3804960C2 (de) | 1988-02-18 | 1988-02-18 | Verfahren zur Überwachung der Füllung von Luftkammern in einem Sitz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3804960A DE3804960C2 (de) | 1988-02-18 | 1988-02-18 | Verfahren zur Überwachung der Füllung von Luftkammern in einem Sitz |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3804960A1 DE3804960A1 (de) | 1989-08-31 |
DE3804960C2 true DE3804960C2 (de) | 1998-06-04 |
Family
ID=6347598
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3804960A Revoked DE3804960C2 (de) | 1988-02-18 | 1988-02-18 | Verfahren zur Überwachung der Füllung von Luftkammern in einem Sitz |
Country Status (1)
Country | Link |
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