DE19643837A1 - Höhenvariable Faltschachtel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft pulverdichte Faltschachteln mit eckigem Querschnitt.

Es sind vielfältige Ausführungsformen von Faltschachteln für pulverförmige Produkte mit und ohne Innenbeutel bekannt. Wegen der teilweise großen Schwankungen in der Schüttdichte der pulverförmigen Produkte müssen die Faltschachteln ein Volumen aufweisen, das auch die vorgegebene Füllmenge im Falle der niedrigsten Schüttdichte, d. h. des höchsten spezifischen Volumenbedarfs, noch aufnimmt. Dadurch liegen die Füllgrade normalerweise deutlich unter 100%, in der Regel zwischen 80 bis 90%.

Wegen dieses systembedingten Leervolumens muß die Stabilität- und Stauchfestigkeit solcher Faltschachteln durch die Konstruktion, beispielsweise durch das Vorsehen von Innenzargen, oder die Packmittelqualität, beispielsweise durch hohe Karton-Flächengewichte, erreicht werden. Dies führt zu einer erheblichen Verteuerung der Faltschachteln. Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, eine Faltschachtel vorzuschlagen, die bei Beibehaltung von Einheitsabmessungen des Zuschnitts sich in ihrem Füllvolumen automatisch an Schüttdichte-Schwankungen anpassen kann.

Gelöst wird dieses Problem durch die Ausgestaltung einer gattungsgemäßen Faltschachtel derart, daß sie parallel zur Standfläche in den Seitenwänden rundumlaufend drei parallele Rillinien und auf den Trennlinien zwischen den Seitenwänden Öffnungen zwischen den äußeren Rillinien aufweist, wobei zumindest der Bereich der drei parallelen Rillinien durch ein Innenfutter abgedeckt ist. Eine solche Faltschachtel hat den Vorteil, daß sie bei Druck- oder Stauchbelastung bis zum Ausgleich des durch die nicht vollständige Füllung bedingten Leervolumens in der Schachtelhöhe nachgibt. Dieses Nachgeben kommt dann zum Stillstand, wenn das Leervolumen ausgegeglichen ist und das Produkt mittragen kann. Dabei bleibt die Querschnittsfläche unverändert.

Werden die Öffnungen als rautenförmige Ausschnitte ausgebildet, ermöglichen sie in vorteilhafter Weise das Zurückweichen der Kartonabschnitte zwischen den äußeren Rillinien nach innen, ohne daß sich die V-förmigen Kartonausbildungen an den senkrecht aufeinander stehenden Seiten gegenseitig behindern. Sind die Rillimen so vorgeformt, daß der Streifen zwischen den äußeren Rillinien in Richtung des Innenfutters ausgelenkt wird, wird in vorteilhafter Weise sichergestellt, daß sich die V-förmige Auslenkung des Kartonabschnittes nach innen vollzieht. Damit wird verhindert, daß sich die Faltschachtel über ihre äußeren Abmessungen hinaus nach außen verändert. Dies wird auch dadurch unterstützt, wenn das Innenfutter auch auf der mittleren Rillinien des Kartons befestigt wird.

Wird das Innenfutter längs der Rillinien derart befestigt, daß der Futterabschnitt zwischen den Befestigungslinien länger ist als der bedeckte Kartonabschnitt, wird zweckmäßig sichergestellt, daß bei Auslenkung des Kartonabschnittes das Futter nicht gespannt wird und damit der V-förmigen Auslenkung entgegenwirkt. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, feste Futtermaterialien zu wählen, ohne auf die Ausdehnfähigkeit bei Zugbelastung achten zu müssen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die umlaufenden Rillinien nahe zum Deckel hin angeordnet sind. Dadurch wird gewährleistet, daß das Leervolumen sich in unmittelbarer Nähe zu den umlaufenden Rillinien bildet und der Auslenkung des Kartonabschnittes zwischen den äußeren Rillinien kein Produkt von innen entgegensteht.

Die erwähnten Vorteile werden verdeutlicht bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in beigefügter Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigt

Fig.1 einen Zuschnitt für eine Faltschachtel,

Fig.2 den Zuschnitt gemäß Fig. 1 nach Aufbringen des In­ nenfutters und

Fig. 3 eine aus einem Zuschnitt gemäß Fig. 2 gebildete Falt­ schachtel

Fig. 1 zeigt den Zuschnitt 2 für eine Faltschachtel 1 mit eckigem Querschnitt. In der Nähe der Anlenklinie für die Deckelklappen verlaufen parallel hierzu die Rillinien 3. Zwischen den äußeren Rillinien 3 sind auf den Trennlinien zwischen den Seitenabschnitte rautenförmige Ausschnitte 4 dargestellt. Nach dem Verkleben überdeckt sich der nur einseitige Ausschnitt 4 auf der linken Seite des Zuschnitts mit dem entsprechenden Teil der Raute 4 zwischen der auf der rechten Seite dargestellten Seitenwand und der Klebezunge.

In Fig. 2 ist der gleiche Zuschnitt 2 dargestellt, bei dem auf dem Abschnitt mit den parallelen Rillimen 3 und den rautenförmigen Ausstanzungen 4 ein Innenfutter 5 aufgeklebt ist. Das hier dargestellte Innenfutter 5 hat die Mindestabmessungen für ein solches Innenfutter 5, das die pulverdichte Ausgestaltung der Faltschachtel 1 gewährleistet. Das Innenfutter 5 kann aber genauso nach oben hin zu einer Tüte fortgesetzt werden, deren Kopffahne nach Befüllung gefaltet und umgelegt werden kann. Wird die Faltschachtel 1 mit einem vollständigen Innenbeutel statt eines partiellen Innenfutters versehen, ist ihre Befestigung längs der äußeren Rillinien 3 zur Sicherstellung der Pulverdichtheit nicht erforderlich. Eine Befestigung des Innenbeutels auf der mittleren Rillime gewährleistet jedoch auch hierbei in vorteilhafter Weise, daß sich die Auslenkung des Kartonabschnittes zwischen den äußeren Rillinien 3 nach innen vollziehen wird.

In Fig. 3 ist eine aus einem solchem Zuschnitt 2 gebildete Faltschachtel 1 wiedergegeben, die nach Befüllung und Verschließen von oben druckbelastet wird, wie durch die beiden Pfeile angedeutet. Diese Druckbelastung kann z. B. durch das Übereinanderstapeln von Faltschachteln ausgeübt werden. Wenn der Füllgrad einer solchen Faltschachtel kleiner als 100% ist, bildet sich im Bereich unterhalb des Deckels ein Leervolumen innerhalb der Faltschachtel 1. Wird sie nun belastet, weicht die Schachtel dem Druck so lange aus, bis das Füllgut mitzutragen beginnt. Bei diesem Ausweichen lenken sich die Kartonabschnitte zwischen den äußeren Rillinien 3 nach innen aus, so daß sie V-förmige Abschnitte rund um die Faltschachtel bilden. Durch die rautenförmige Ausbildung der Ausschnitte 4 können sich die nach innengerichteten V-förmigen Falten bilden, ohne daß sich die Falten benachbarter und senkrecht aufeinanderstehender Seitenwände gegenseitig behindern.

Auf diese Weise ist es möglich, pulverdichte Faltschachteln aus Kartonagen niedriger Flächengewichte und ohne Innenzarge herzustellen, weil die Stabilität und Stauchfestigkeit der Faltschachteln 1 durch das Mittragen des Füllgutes erreicht wird. Die Außenabmessungen der Faltschachteln bleiben auch beim Stauchen mit Ausnahme der Höhe erhalten, so daß eine einwandfreie Stapelung, z. B. auf Paletten, beim Transport oder bei der Regalbeschickung möglich ist. Er unterstützt ein gutes Erscheinungsbild, ein hohes Maß an Stabilität und Standfestigkeit und ermöglicht eine problemlose Wiederverschließbarkeit. Durch die Abdeckung des mit den Öffnungen versehenen Bereiches durch ein Innenfutter werden auch die produktspezifischen Forderungen an die Faltschachtelverpackung wie Wasserdampfdichtigkeit und Aromaschutz erfüllt. Für hygroskopische Füllprodukte wird eine Materialkombination ermöglicht, die das Produkt über den gesamten Anwendungszeitraum schützt und eine völlige Leistungsaktivität gewährleistet.

Claims (5)

1. Pulverdichte Faltschachtel mit eckigem Querschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß sie parallel zur Standfläche in den Seitenwänden rundumlaufend drei parallele Rillinien (3) und auf den Trennlinien zwischen den Seitenwänden Öffnungen (4) zwischen den äußeren Rillinien (3) aufweist, wobei zumindest der Bereich der drei parallelen Rillinien (3) durch ein Innenfutter (5) abgedeckt ist.

2. Faltschachtel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (4) rautenförmige Ausschnitte sind, deren obere und untere Spitze auf den Schnittpunkten der äußeren Rillinien (3) mit den Trennlinien und deren seifliche Eckpunkte auf der mittleren Rillime (3) liegen.

3. Faltschachtel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillinien (3) am Zuschnitt (2) so vorgeformt sind, daß der Streifen zwischen den Rillinien (3) bei Stauchbelastung in Richtung des Innenfutters (5) auslenkbar ist.

4. Faltschachtel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenfutter (5) außerhalb und längs der äußeren Rillime (3) derart befestigt ist, daß der Futterabschnitt zwischen den Befestigungslinien länger ist als der überdeckte Kartonabschnitt.

5. Faltschachtel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden Rillinien (3) nahe zum Deckel angeordnet sind.