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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Versandbox, insbesondere eine Versandbox zum Versenden einer Anzahl identischer Gegenstände.
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Häufig werden Gegenstände, die nach der Produktion zum Versand an den Groß- oder Einzelhandel bestimmt sind, in Versandboxen verpackt, die einen Boden, eine Anzahl von Seitenwänden sowie einen Deckel aufweisen. Derartige Versandboxen können insbesondere aus Wellpappe ausgebildet sein. In einer derartigen Versandbox kann eine große Anzahl typischerweise identischer Gegenstände verpackt werden.
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Die Maße der Versandbox sind dabei derart gewählt, dass das Transportgut möglichst sicher und ökonomisch transportiert werden kann. Die Höhe derartiger Versandboxen wird häufig so gewählt, dass sie nur wenig größer ist als die Höhe des Transportgutes. Zwischen Transportgut und Deckel ist somit kaum oder gar kein head space vorhanden.
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Das hat den Vorteil, dass das Transportgut zur Stabilität der Versandbox beiträgt, indem im Falle einer Stapelung der Versandboxen die Auflast nicht allein durch die Versandbox getragen wird, sondern ein Teil durch das Transportgut selbst übernommen wird. Ist das Transportgut ausreichend stabil, so hat dieses Vorgehen den Vorteil, dass die Versandbox selbst weniger stabil ausgelegt und kostengünstiger produziert werden kann.
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Dieses Vorgehen hat jedoch den Nachteil, dass die Versandbox insbesondere in ihrer Höhe dem Transportgut sehr exakt angepasst werden muss. Es ist somit nicht mehr möglich, die gleiche Versandbox einmal für den Transport eines ersten Transportgutes zu verwenden und einmal für den Transport eines zweiten Transportgutes, wobei das zweite Transportgut beispielsweise eine geringere Höhe aufweist als das erste. Es müssen demnach für verschiedene Transportgüter verschiedene Versandboxen bereitgehalten werden.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vielseitig verwendbare Versandbox anzugeben, mit der das oben genannte Problem gelöst wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Versandbox aufweisend einen Boden, eine Anzahl von Seitenwänden mit einer lichten Innenhöhe H1 sowie einen Deckel angegeben, wobei die Seitenwände in einer Höhe H2 eine die Versandbox umlaufende Schwachstelle aufweisen, die bei einer definierten Auflast einen Kollaps der Seitenwände entlang der Schwachstelle ermöglicht, sodass die Versandbox im kollabierten Zustand eine Höhe H2 aufweist.
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Gemäß der Erfindung weist eine Versandbox somit eine Schwachstelle auf, die in allen Seitenwänden in der Höhe H2, die kleiner ist als die lichte Innenhöhe H1, vorhanden ist. Die Schwachstelle verläuft demnach im Wesentlichen parallel zum Boden der Versandbox und damit im Fall einer typischen quaderförmigen Versandbox auch parallel zum Deckel.
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Die Versandbox hat den Vorteil, dass sie eine an das Transportgut anpassbare Höhe aufweist. Durch den kontrollierten Kollaps des oberen Teils der Seitenwände entlang der Schwachstelle kann die Höhe der Versandbox von mehr als H1 auf etwa H2 reduziert werden. Im Falle eines kleineren Transportgutes kann somit der head space, der ohne den Kollaps mindestens H1 - H2 betragen würde, im Wesentlichen auf Null reduziert werden, sodass das Transportgut einen Teil der Auflast tragen kann.
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Es ist somit möglich, die gleiche Versandbox sowohl für Transportgut mit etwa der Höhe H1 zu verwenden als auch für Transportgut mit etwa der Höhe H2.
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Dies kann beispielsweise dann vorteilhaft sein, wenn das Transportgut einmal mit und einmal ohne Zubehör oder in zwei verschiedenen Packungsgrößen versandt werden soll, jedoch keine neue Versandbox konzipiert und vorgehalten werden soll.
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Gemäß einer Ausführungsform beträgt die Höhe H2 mindestens 80 % der lichten Innenhöhe H1.
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Bei dieser Ausführungsform wird die Höhe der Versandbox durch den kontrollierten Kollaps demnach nur geringfügig reduziert. Eine stärkere Reduzierung der Höhe könnte problematisch werden, da die bei dem Kollaps einknickenden Teile der Seitenwände Platz beanspruchen, der im Falle einer vollen Versandbox möglicherweise nicht vorhanden ist. Knickt jedoch nur der oberste Teil der Seitenwände ein, beansprucht dieser weniger Platz.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Versandbox aus Wellpappe ausgebildet. Das hat den Vorteil eines umweltfreundlichen, wiederverwendbaren Materials. Zudem kann in Wellpappe eine Schwachstelle verhältnismäßig einfach ausgebildet werden.
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Die Versandbox kann insbesondere als Versandfaltschachtel mit rechteckiger Grundfläche ausgebildet sein.
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Für die Ausbildung der Schwachstelle kommen verschiedene Möglichkeiten infrage. Unter einer Schwachstelle wird im Rahmen dieser Anmeldung einen Bereich verstanden, in dem die Seitenwand der Versandbox eine geringere Stabilität - insbesondere für eine Belastung von oben - aufweist als in benachbarten Bereichen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Schwachstelle als Perforation der Seitenwände ausgebildet.
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Die Schwachstelle kann auch als Bereich der Seitenwände mit verringerter Wandstärke ausgebildet sein. Unter einer verringerten Wandstärke wird hierbei verstanden, dass im Bereich der Schwachstelle die Wandstärke geringer ist als in anderen Bereichen der Seitenwände. Beispielsweise kann die Schwachstelle als Achtpunkt-Rundkopfrilllinie ausgebildet sein.
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Die Schwachstelle kann beispielsweise dadurch in die Seitenwände eingebracht werden, dass harte Gummi- oder Korkelemente in das Stanzwerkzeug eingesetzt werden, die beim Stanzen das Material, beispielsweise Wellpappe, durch Druck schwächen, was zu Kaliberverlust führt.
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Die Versandbox ist vielseitig verwendbar sowohl für Transportgut mit etwa der Höhe H1 als auch für Transportgut mit etwa der Höhe H2. Es ist auch möglich, weitere Schwachstellen in weiteren Höhen der Seitenwände vorzusehen.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Versandbox gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine Schnittansicht der Versandbox gemäß 1 in einem ersten befüllten Zustand und
- 3 eine Schnittansicht der Versandbox gemäß 1 in einem zweiten befüllten Zustand.
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1 zeigt eine Versandbox 1, die als quaderförmige Versandfaltschachtel aus Wellpappe ausgebildet ist. Die Versandbox 1 weist einen rechteckigen Boden 3, vier rechteckige Seitenwände 5 sowie einen rechteckigen Deckel 7 auf, wobei der Deckel 7 und gegebenenfalls auch der Boden durch einander überlappende Laschen gebildet sein kann.
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Die Versandbox 1 weist eine lichte Innenhöhe H1 auf. Diese kann je nach verwendetem Material der Versandbox von der Außenhöhe mehr oder weniger stark abweichen. In der Höhe H2 über dem Boden 3 weist die Versandbox 1 eine umlaufende Schwachstelle 9 in allen Seitenwänden 5 auf. Die Schwachstelle 9 ist in der gezeigten Ausführungsform als Perforation der Seitenwände 5 gebildet.
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Im Bereich der Schwachstelle 9 sind die Seitenwände 5 der Versandbox 1 somit weniger stabil und knicken bei einer definierten Auflast ein.
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2 zeigt die Versandbox 1 gemäß 1 mit einem darin angeordneten Transportgut, nämlich einem Behälter 11 mit einem aufgesetzten Dosierer 13. Der Behälter 11 hat zusammen mit dem Dosierer 13 eine Höhe von knapp H1. Insbesondere kann die Höhe des Behälters 11 mit dem aufgesetzten Dosierer 13 zwischen 1 und 5 mm geringer sein als H1. Dadurch lässt sich das Transportgut einfach in der Versandbox 1 verpacken, der vorhandene Raum wird optimal genutzt und das Transportgut trägt mit zur Stabilität der Versandbox 1 bei, falls weitere Versandboxen aufgestapelt werden. Daher knickt die Versandbox 1 bei der in 2 gezeigten Befüllung nicht im Bereich der Schwachstelle 9 ein.
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3 zeigt die Versandbox 1 gemäß 1 mit einem darin angeordneten Transportgut. In diesem Fall ist das Transportgut jedoch nur der Behälter 11 ohne einen Dosierer. Das Transportgut weist daher nur eine Höhe von etwa H2 auf.
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3 zeigt die Versandbox 1, die durch Einwirkung einer Kraft auf den Deckel 7, beispielsweise durch die Auflast einer darauf gestapelten weiteren Versandbox 1, durch Einknicken an der umlaufenden Schwachstelle 9 kontrolliert kollabiert ist. Die Versandbox 1 weist in diesem kollabierten Zustand eine Höhe von etwa H2 auf. Ein head space, d.h. ein Abstand zwischen der Oberseite des Transportguts und dem Deckel 7, der vordem Kollaps noch vorhanden war, ist in dem kollabierten Zustand der Versandbox 1 nicht mehr vorhanden. Die Höhe der Versandbox 1 wurde somit durch den Kollaps an die geringere Höhe H2 des Transportguts angepasst.
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Somit erlaubt die Versandbox 1 sowohl den Transport von Behältern 11 mit einem Dosierer 13 als auch ohne einen Dosierer 13. Für den Versand der Behälter 11 können in beiden Fällen die gleichen Versandboxen 1 verwendet werden. In beiden Fällen wird der vorhandene Raum optimal ausgenutzt und das Transportgut trägt zur Stabilität der Versandbox 1 bei, indem es einen Teil der Auflast übernimmt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Versandbox
- 3
- Boden
- 5
- Seitenwand
- 7
- Deckel
- 9
- Schwachstelle
- 11
- Behälter
- 13
- Dosierer
- H1
- Innenhöhe
- H2
- Höhe