DE19641840A1 - Treiberschaltung für Hochleistungs-Halbleiterbauteile mit MOS-Gatesteuerung - Google Patents
Treiberschaltung für Hochleistungs-Halbleiterbauteile mit MOS-GatesteuerungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Treiberschaltung für
Hochleistungs-Halbleiterbauteile mit MOS-Gatesteuerung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art, und insbesondere auf
derartige Treiberschaltungen, die eine verbesserte Umempfind
lichkeit gegenüber den nachteiligen Auswirkungen vom Kommutie
rungsströmen haben.
Derartige Treiberschaltungen mit einer Pegelverschiebung zur
Ansteuerung von in Brücke geschalteten Hochspannungs-Halblei
terbauteilen mit MOS-Gatesteuerung, wie z. B. IGBT und Leistungs-
MOSFET′s sind gut bekannt. Eine Familie derartiger Treiber
schaltungen in Form von integrierten Schaltungen wird unter
den Typenbezeichnungen IR21XX von der Firma International
Rectifier Corporation vertrieben. Diese Bauteile sind inte
grierte Hochspannungs-Schaltungen (HVIC), die jeweils zwei
derartige Halbleiterbauteile mit MOS-Gatesteuerung pro Zweig
einer Brücke ansteuern. Die Fig. 1 und 2 zeigen typische
Konfigurationen für eine IR21XX-Treiberschaltung (beispielsweise
eine IR2155) für die oberspannungs- und unterspannungsseitigen
oder oberen und unteren IGBT′s 10 bzw. 11, die mit jeweiligen
Dioden 12 bzw. 13 mit kurzer Erholzeit verbunden sind. Die
HO- und LO-Ausgänge an den Anschlußstiften 4 bzw. 2 schalten
die Halbleiterbauteile 10 und 11 aufeinanderfolgend ein und aus
und steuern den Leistungsfluß an die (nicht gezeigte)
Ausgangsschaltung.
Wenn im Betrieb das oberspannungsseitige oder obere Leistungs
halbleiterbauteil 10 abgeschaltet wird, so kommutiert der Strom
I₁₀ zur unteren Diode 13 als I₁₃, wie dies in Fig. 3 ge
zeigt ist. Der Strom I₁₃ fließt durch die Eigeninduktivitäten
LS1 und LS2 in Serie mit der Diode 13, so daß die Spannung
am Verbindungspunkt VO zwischen den Leistungshalbleiterbau
teilen, der mit der Last verbunden ist, einen Pegel von -VS
annimmt. Diese negative Spannung kann eine Fehlfunktion oder
sogar eine Zerstörung der integrierten Treiberschaltung 20
hervorrufen. Dieses Problem verstärkt sich weiter unter Kurz
schlußbedingungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Treiberschaltung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die so ausgebildet ist,
daß sie den nachteiligen Wirkungen von Kommutationsströmen
widerstehen kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Treiberschaltung ist so ausgebildet, daß
die internen Eigeninduktivitäten LS1 und LS2 verringerte
Werte aufweisen, was dadurch erreicht wird, daß die Anschluß
leitungen so kurz wie möglich gehalten werden und die Db-
und Bezugs- (COM-) Anschlüsse in einer derartigen Weise ange
ordnet werden, daß der Induktivitätspfad verringert wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird weiter
hin die Ausgangskapazität Cb am Ausgangsanschluß der ober
spannungsseitigen Treiberschaltung vergrößert, um die an diesem
Kondensator entstehende Spannung bei Fehlerbedingungen oder
aufgrund von Kommutierungsströmen zu verringern.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Größe
der Kapazität CVCC in der Bootstrap-Schaltung vergrößert, um
die CVCC-Spannung so stabil wie möglich zu halten, um sicher
zustellen, daß die interne Diode DS der integrierten Schal
tung nicht frühzeitig einschaltet. Der Kapazitätswert des
Kondensators CVCC sollte vorzugsweise angenähert den zehn
fachen Kapazitätswert aller Cb-Kondensatoren in dem System
haben.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird weiterhin der Widerstandswert Rb des Bootstrap-Pfades
so klein wie möglich gehalten, um einen verringerten Stromfluß
durch die Substratdiode hervorzurufen.
Schließlich ist erfindungsgemäß gemäß einer Ausgestaltung vor
gesehen, daß ein Widerstand RCOM vorgesehen ist, der dem
Widerstand in dem Pfad der Substratdiode DS vergrößert und
die Aufladung von CVCC und den Substratstrom verringert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer bekannten Treiberschaltung,
bei der eine integrierte Treiberschaltung zur Ansteuerung von
zwei Hochspannungs-Halbleiterbauteilen angeschaltet ist,
Fig. 2 ein Schaltbild, das die Betriebsweise der
Schaltung nach Fig. 1 erläutert,
Fig. 3 ein Schaltbild, das den Pfad des Kommutations
stromes zeigt, wenn das obere Halbleiterbauteil abgeschaltet
wird,
Fig. 4 eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 5 eine Schaltung, die ein weiteres Merkmal der
vorliegenden Erfindung zeigt,
Fig. 6 eine Darstellung der Kondensatorspannung bei
unterschiedlichen Kapazitätswerten, um die verringerte Spitzen
spannung an dem Kondensator bei höheren Kapazitätswerten zu
zeigen.
Um das von der vorliegenden Erfindung zu lösende Problem besser
beschreiben zu können, wird zunächst auf Fig. 4 Bezug genommen,
die die wesentlichen Schaltungsbauteile und die wesentlichen
parasitären Bauteile zeigt. Die Schaltungsbauteile schließen
eine Bootstrapdiode Db 22 und einen Kondensator CVCC 26
ein. Weiterhin ist die parasitäre Substratdiode DS 24 der
integrierten Schaltung und der Eingangskondensator CVCC in
Serie mit der Diode 22 gezeigt. Es gibt zwei Ausfallbetriebs
arten, wenn VO den Wert von -VS annimmt.
Bei der ersten Ausfallbetriebsart beginnt die Bootstrap-Diode
Db 22 nach Fig. 4 zu leiten und lädt den Kondensator Cb 28
zwischen den Anschlüssen VO und Vb auf. Wenn die Spannung
an dem Kondensator Cb 28 dem Lawinendurchbruchs-Nennwert an
der oberspannungsseitigen oder oberen Treiberschaltung (als
Zenerdiode 30 gezeigt) übersteigt, so zerstört sie die inte
grierte Schaltung 20. In der zweiten Ausfallbetriebsart kann
sich der Bootstrap-Kondensator Cb 28 außerdem über die para
sitäre Substratdiode DS 24 des Substrates der integrierten
Schaltung aufladen. Wenn ein erheblicher Strom durch die Diode
DS 24 fließt, so kann die integrierte Schaltung eine Fehl
funktion aufweisen, beschädigt oder zerstört werden.
Beim Stand der Technik wurde der Bauteilauslegung nicht genug
Aufmerksamkeit geschenkt, was dazu führt, daß die Eigeninduk
tivitäten LS1 und LS2 der Dioden 12 und 13 und insbesondere
der Diode 13 ansteigen. Weiterhin wurde der Kondensator Cb 28
so bemessen, daß er die Treiberspannung für die maximale Impuls-
Einschaltzeit aufrechterhält, und er wurde nicht zur Verringe
rung eines Spannungsaufbaus ausgelegt.
Bekannte Lösungen dieser Probleme schlossen die Hinzufügung
eines Strombegrenzungswiderstandes zu dem Bootstrap-Pfad und
die Hinzufügung von Widerständen, wie z. B. des Widerstandes
32 und von Hochspannungsdioden, wie z. B. der Diode 34 (Fig.
5) ein, um die Größe von -VS zu begrenzen. Dies führt jedoch
zu Gatespannungsspitzen und erfordert zusätzliche Hochspannungs
dioden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die folgenden Maßnahmen
vorgesehen, die einzeln oder in Kombination miteinander ver
wendet werden können, um die genannten Probleme zu beseitigen:
- (a) Die Werte der Eigeninduktivitäten LS1 und LS2 werden dadurch verringert, daß die Anschlußleiterlängen kurz gehalten werden und daß die VS-Verbindung 38 und die gemein same oder Bezugsverbindung 36 (COM) in Fig. 4 so angeordnet werden, daß der Induktivitätspfad verringert wird.
- (b) Der Kapazitätswert des Kondensators Cb 28 wird vergrößert, um zu bewirken, daß die Spannung längs dieser Kapa zität nur auf einen verringerten Wert ansteigt, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Für ein Halbleiterplättchen mit einem IGBT der Größe 3 (verfügbar von der Firma International Rectifier Corporation, El Segundo, CA, USA) und bei Anordnung der Teile auf einem IMS-Substrat wird vorzugsweise ein Kondensator mit einem Kapazitätswert von 0,47 µF verwendet.
- (c) Die Größe des CVCC-Kondensators 26 wird ver größert, um die VCC-Versorgung (Fig. 4) so "steif" wie möglich zu halten, weil, wenn Spannungseinbrüche in der VCC- Spannung während der Bootstrap-Ladung auftreten, die interne Diode DS 24 der integrierten Schaltung früher einschalten kann. Vorzugsweise sollte der Kondensator VVCC 26 einen Kapazitätswert aufweisen, der zehnmal so groß wie die Gesamt kapazität aller Cb-Kondensatoren in dem System ist.
- (d) Der Widerstand Rb 40 in dem Bootstrap-Pfad wird so weit wie möglich verringert. Der Widerstand Rb 40 be schränkt die Ladung des Kondensators Cb 28, wodurch ein ver größerter Stromfluß durch die parasitäre Substratdiode hervor gerufen wird, was zu Fehlfunktionen führt. Der empfohlene Widerstandswert ist 0 Ohm.
- (e) Ein Widerstand RCOM 42 kann in die Leitung 41 zwischen dem Bezugsanschluß COM der integrierten Schaltung und dem negativen oder Erdanschluß der Brückenschaltung mit den Leistungshalbleiterbauteilen eingefügt werden, um den Widerstand im Pfad der Substratdiode DS 24 zu vergrößern. Der Widerstand RCOM 42 verringert weiterhin die Aufladung des Kondensators Cb 26 und den Substratstrom.
Claims (7)
1. Treiberschaltung für Hochleistungs-Halbleiterbauteile,
wobei die Schaltung eine Treiberschaltung für Leistungshalb
leiterbauteile mit MOS-Gatesteuerung und eine Leistungsschalter-
Schaltung aufweist, die einen ersten Transistor mit MOS-Gate
steuerung und einen zweiten Transistor mit MOS-Gatesteuerung
einschließt, wobei die Treiberschaltung mit den ersten und
zweiten Transistoren mit MOS-Gatesteuerung verbunden ist und
dazu dient, diese abwechselnd einzuschalten, und wobei die
Leistungsschalter-Schaltung einen Spannungsausgangsknoten
VO zwischen dem ersten Transistor mit MOS-Gatesteuerung und
dem zweiten Transistor mit MOS-Gatesteuerung aufweist und dem
zweiten Transistor mit MOS-Gatesteuerung eine Diode mit
kurzer Erholzeit und Eigeninduktivitäten LS1 und LS2
zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Treiberschaltung eine inte
grierte Schaltung umfaßt und einen externen Kondensator Cb
einschließt, der zwischen einem Spannungsversorgungs-Schaltungs
knoten Vb und einem Schaltungsknoten VS der Treiberschaltung
eingeschaltet ist, daß die Treiberschaltung weiterhin einen
Bezugsknoten (COM) und eine Serienschaltung einschließt, die
einen Ladekondensator CVCC, einen Widerstand Rb und eine
Diode Db einschließt, die zwischen den Bezugsknoten und dem
Vb-Knoten eingeschaltet sind, und daß die Treiberschaltung und
die Leistungsschalter-Schaltung so nahe wie möglich aneinander
angeordnet sind, um kurze Leiterlängen zwischen den Knoten
VS und VO und zwischen dem Bezugsknoten und einem weiteren
Bezugsknoten der Leistungsschalter-Schaltung zu erzielen, um
auf diese Weise die Werte der Eigeninduktivitäten LS1 und
LS2 zu verringern.
2. Treiberschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator Cb einen ver
größerten Kapazitätswert aufweist, der wesentlich größer als
eine Kapazität ist, die erforderlich ist, um eine Spannung an
dem ersten Transistor mit MOS-Gatesteuerung für eine maximale
Impuls-Einschaltzeit aufrechtzuerhalten, wobei der vergrößerte
Wert durch die Induktivitäten LS1 und L₂ und weiterhin
durch die Größe und Art der Transistoren mit MOS-Gatesteuerung
bestimmt ist.
3. Treiberschaltung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kapazitätswert des Kondensators
Cb größer als ungefähr 0,47 µF für IGBT-Halbleiterbauteile
vom "k"-Typ mit der Größe 3 ist.
4. Treiberschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator CVCC einen
Kapazitätswert aufweist, der zumindestens ungefähr zehnmal
so groß wie der Kapazitätswert des Kondensators Cb in der
Schaltung ist.
5. Treiberschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandswert des Widerstandes
Rb auf den kleinstmöglichen Wert verringert ist.
6. Treiberschaltung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandswert des Widerstandes
Rb ungefähr 0 Ohm beträgt.
7. Treiberschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Widerstand RCOM von ungefähr
1 bis 20 Ohm zwischen dem Bezugsknoten der Treiberschaltung
und dem Bezugsknoten der Leistungsschalter-Schaltung vorgesehen
ist.
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