DE19638056C2 - Glasfaserspinnvorrichtung - Google Patents
GlasfaserspinnvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Glasfaserspinnvorrichtung zum Schmelzspinnen von
Glasfasern, insbesondere eine verbesserte Spinndüse mit erhöhter Spinnleistung die
eine verlängerte Betriebsstandzeit aufweist.
Bei der Herstellung von Glasfasern, insbesondere von Glasfasern, die für den Ein
satz in glasfaserverstärkten Kunststoffen vorgesehen sind, werden die Ausgangs
stoffe für das Glas in einem Ofen aufgeschmolzen, die entstandene Glasschmelze
wird verschiedenen Spinnstellen zugeführt, in denen die Glasmasse durch Glas
faserdüsen, sogenannte Bushings, austritt. Die aus den Düsen austretenden
Glasfäden werden abgezogen, abgekühlt, z. B. durch Luftkühlung oder Besprühen
mit Wasser, und zu einem oder mehreren Faserbündeln zusammengeführt. Die
Faserbündel werden gegebenenfalls mit einer Präparation versehen und
anschließend auf Spulen gewickelt oder einer Schneidvorrichtung zugeführt.
Dieses Material dient zur weiteren Verarbeitung z. B. in der Produktion von
glasfaserverstärkten Thermoplasten.
In der Offenlegungsschrift EP 229 648 A1 ist eine typische Spinndüse zum
Spinnen von Glasfasern wiedergegeben. Die Spinndüse weist Reihen von Spitzen
in einer Bodenplatten auf, die entlang einer Geraden von Endplatte zu Endplatte
der Düse angeordnet sind. An den Endplatten befinden sich je zwei separate
Stromzuführungen. Über die Stromzuführung wird durch die Spinndüse ein
elektrischer Strom geleitet, der die Heizung der Glasschmelze bewirken soll.
Obwohl diese Geometrie gegenüber älterem Stand der Technik Vorteile hin
sichtlich der Gleichmäßigkeit der Beheizung der Glasschmelze bringen soll zeigt
die Praxis der Verwendung solcher Bushings Abweichungen in der Temperatur
verteilung und daraus folgend in der Gleichmäßigkeit des Glasfaserdurchmessers.
In der Patentschrift JP 1 333 011 wird ein Herstellungsverfahren für Glasfaser
spinndüsen beschrieben. Bei diesem Verfahren werden die Spitzen für die
Spinndüse an der Spinndüse dadurch angebracht, daß vorgefertigte konische
Spitzenelemente mit Hilfe einer Platinunterlegscheibe in vorbereitete Bohrungen
der Spinndüse eingelötet werden. Die Spitzen sind dabei jeweils zu Zweierreihen
zusammengefaßt, die quer zur Richtung des Heizstroms durch die Bodenplatte der
Spinndüse laufen.
Die Spinnleistung an den Spinnstellen wird u. a. durch die Gesamtzahl bzw. Anzahl pro
Fläche der Düsenspitzen, im folgenden kurz als Spitzen bezeichnet, auf der Spinndüse
bestimmt. Die Anzahl der Spitzen auf einer Spinndüse ist aber begrenzt. Die Be
grenzung geht auf Unregelmäßigkeiten der Temperaturverteilung auf der Düse bei zu
hoher Spitzendichte zurück. Als Folge der ungleichmäßigen Temperaturverteilung tritt
verhäuft ein Abbruch der Fäden und Tropfen der Glasmasse ein, wodurch die Ausbeute
an Glasfasern empfindlich herabgesetzt wird.
Ein weiterer Nachteil ist die Temperaturerniedrigung in Teilen der Spinndüse beim
Anspinnvorgang, wonach die Anspinnzeit unerwünscht verlängert wird.
Die Spinnleistung einer Spinndüse wird auch durch die Geschwindigkeit der Weiter
verarbeitung begrenzt, so z. B. durch die maximale Wickelgeschwindigkeit der Faser
wickelmaschinen oder durch die Verarbeitungsgeschwindigkeit einer angeschlossenen
Schneidvorrichtung im Falle der Herstellung von Kurzglasfasern.
Aufgabe der Erfindung war es, eine Glasfaserspinnvorrichtung bereitzustellen, die die
genannten Nachteile nicht aufweist, eine Spinnleistung von < 40 kg/h und Spinndüse
bei einem Faserdurchmesser von insbesondere 8 bis 30 µm ermöglicht und eine mög
lichst homogene Temperaturverteilung im Bereich der Düse zeigt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Spinndüse zur Herstellung von
Glasfasern mit einem Schmelzraum, der durch Seitenwände, Endplatten mit
Stromanschlüssen und eine Bodenplatte gebildet wird, mit einer Zuleitung für die
Glasschmelze und Reihen von Spitzen als Austrittsöffnung für die Glasschmelze,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils drei und mehr Reihen, insbesondere 3 bis 5
Reihen von Spitzen eng benachbart in Hauptreihen zusammengefasst sind, in denen der
Abstand benachbarter Spitzen bis zu 2,0 mm beträgt, dass die Bodenplatte der Spinn
düse auf ihrer Oberseite mit zusätzlichen Versteifungselementen versehen ist, wobei
die Versteifungselemente entlang der Hauptreihen der Bodenplatte ausgerichtet sind.
Die Hauptreihen der Spitzen der Spinndüse sind dabei parallel zu den Seitenwänden
der Spinndüse ausgerichtet.
Die Stromanschlüsse an den Endplatten der Spinndüse sind insbesondere über je zwei
Kontaktflächen mit den Endplatten verbunden und weisen auf ihrer Oberseite und/oder
ihrer Unterseite zusätzliche Stromverteilerfahnen vor, die die Stromführung zu den
Kontaktflächen vergleichmäßigen.
Die Versteifungselemente werden bevorzugt aus dem gleichen Material gefertigt wie
die Bodenplatte oder die Seitenwände der Spinndüse, üblicherweise eine
Platin/Rhodium-Legierung mit einem Rhodiumanteil von 10 bis 35 Gew.-%. Als
Versteifungselemente können z. B. V-, T- oder U-förmige Metallprofile verwendet
werden, die auf die Bodenplatte aufgeschweißt werden und Durchbrüche für die
Zuleitung der Glasschmelze an die Spitzen aufweisen. Bevorzugt ist eine Anordnung
der Versteifungselemente entlang der Hauptreihen von Düsenspitzen. Eine besonders
hohe Standzeit wird bei der Verwendung von Profilen, insbesondere V-Profilen
erreicht, wenn diese mit der Bodenplatte und beiden Endplatten verschweißt sind. Die
Versteifungselemente können so angeordnet sein, dass sie in ihrer Breite eine oder
mehrere Hauptreihen umfassen. Der Einbau der Versteifungselemente bewirkt eine
schnelle und homogenere Temperaturverteilung auf der Bodenplatte, wodurch ein
homogener gleichmäßiger Fadenabzug möglich ist. Durch die verbesserte Tempe
raturverteilung verbessert sich die Standardabweichung des Faserdurchmessers um bis
zu 20%. Die Versteifung der Bodenplatte bewirkt außerdem eine Verbesserung der
Langzeitstabilität der Bodenplatte, so dass die Lebensdauer der Spinndüse signifikant
erhöht wird.
In einer weiteren bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
unterhalb der Bodenplatte zwischen den Hauptreihen der Spitzen besondere
Kühlelemente, wie z. B. Kühlrohre oder Kühlfahnen, angebracht, die zur Verbesserung
des Wärmeaustauschs gegebenenfalls zusätzliche Kühlfahnen an ihrer Oberseite
und/oder Unterseite aufweisen.
Die Spitzen der Düsenplatte sind je nach Herstellungsverfahren zylindrisch oder
kegelförmig und weisen insbesondere einen Bohrungsdurchmesser von 1 bis 2,5 mm
auf. Der kleinste Abstand zwischen den Spitzen innerhalb der Spitzenhauptreihen
beträgt insbesondere ≧ 2,5 mm, bevorzugt von 2,5 bis 6 mm.
Die Dicke der Stromanschlüsse beträgt bevorzugt von 2,5 bis 7 mm und wird in
Abhängigkeit von der Düsenbreite gewählt.
Die Abzugsgeschwindigkeit der Glasfasern beträgt insbesondere etwa 600 bis
3000 m/min, bevorzugt von 600 bis 1500 m/min.
Die Versteifungselemente haben bevorzugt eine Dicke von 0,5 bis 1,6 mm. Die
Bohrungen in den Versteifungselementen weisen Durchmesser von bevorzugt 5 bis
15 mm auf. Die Kontaktflächen der Stromanschlüsse weisen eine Breite von 20 bis
100 mm auf und schließen eine Aussparung von bevorzugt 15 bis 30 mm zwi
schen sich ein. Die erfin
dungsgemäßen Spinndüsen werden zur Herstellung von Glasfasern mit einem Durchmesser
von insbesondere 8 bis 30 µm, bevorzugt von 9 bis 24 µm eingesetzt.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den abhängigen Patent
ansprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert.
In den Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch das Innenteil einer Spinndüse in perspektivischer
Darstellung
Fig. 2 den Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Düse mit V-förmigen
aufgeschweißten Versteifungsflächen
Fig. 3a und b die Vorderansicht und Draufsicht eines Stromanschlusses der
Spinndüse
Fig. 4 die Draufsicht auf eine Spinndüse mit der Lage eines Stromanschlusses
Fig. 5 die perspektivische Darstellung des Innenteils einer bekannten Spinndüse
Fig. 6 Querschnitt durch eine Düse gemäß Fig. 5
In der Bodenplatte 1 einer Spinndüse 10 sind je 3 Reihen 3 von Spitzen 2 zu
Hauptreihen 9 auf der Düse zusammengefaßt. Die Bohrung der Spitzen 2 der
mittleren Reihe in jeder Hauptreihe 9 sind jeweils versetzt zu den symmetrischen
Bohrungen der außenliegenden Reihen angebracht. V-förmige Versteifungsbleche
4 aus Pt Rh Legierung (90/10) sind über die Gesamtlänge der Bodenplatte auf der
Bodenplatte 1 aufgeschweißt und weisen über die Länge der Bodenplatte etwa 35
Bohrungen 15 auf. Unterhalb der Bodenplatte sind zusätzlich zwischen den
Hauptreihen Kühlröhrchen angebracht, um die Abkühlung der sich bildenden
Glasfäden unterhalb der Spinndüse zu vergleichmäßigen (siehe Fig. 1). In Fig. 4
ist die Anordnung der Versteifungsbleche sowie die Anordnung der Bohrungen auf
der Bodenplatte 1 in der Draufsicht vereinfacht wiedergegeben, wobei aus
Gründen der Übersichtlichkeit die Bohrungsreihen nicht durchgehend gezeichnet
wurden. Die Stromanschlüsse 6 und 6' für die Heizung der Spinndüse sind knapp
unterhalb der Mitte der Endplatten 5 bzw. 5' über zwei Kontaktflächen mit einer
zwischenliegenden Aussparung mit den Endplatten verbunden (siehe Fig. 4 bzw.
Fig. 3a und 3b). Mit der veränderten Anordnung der Spinnspitzen an der
Spinndüse 10 wird gegenüber der einfachen aus dem Stand der Technik
ableitbaren Geometrie der Spinndüse (gemäß Fig. 5 bzw. Fig. 6) im Betrieb eine
Verbesserung der Standardabweichung bei der Messung des mittleren Faserdurch
messers von etwa 20% erreicht. Die Standzeit der eingesetzten Spinndüse
verlängert sich gegenüber konventionellen Spinndüsen um etwa 40%.
Claims (6)
1. Spinndüse (10) zur Herstellung von Glasfasern mit einem Schmelzraum (11),
der gebildet wird durch Seitenwände (12, 12'), Endplatten (5, 5') mit Strom
anschlüssen (6, 6'), eine Bodenplatte (1) und eine Zuleitung (13) für die
Glasschmelze (17), dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei und mehr,
vorzugsweise 3 bis 5 Reihen (3) von Spitzen (2) eng benachbart in
Hauptreihen (9) zusammengefasst sind, in denen der Abstand benachbarter
Spitzen bis zu 2,0 mm beträgt, wobei die Hauptreihen (9) parallel zu den
Seitenwänden (12) der Spinndüse (10) ausgerichtet sind, dass die Bodenplatte
(1) auf ihrer Oberseite mit zusätzlichen Versteifungselementen (4) versehen
ist, wobei die Versteifungselemente (4) entlang der Hauptreihen (9) der
Bodenplatte (1) ausgerichtet sind.
2. Spinndüse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Stroman
schlüsse (6, 6') übe je zwei Kontaktflächen (14, 14') mit den Endplatten (5)
bzw. (5') verbunden sind und auf ihrer Ober- und/oder Unterseite mit
zusätzlichen Stromverteilerfahnen (7) versehen sind.
3. Spinndüse gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Versteifungselemente (4) als V-, U-, T- oder Doppel-T-förmige Profile
ausgebildet sind, die Durchbrüche (15) für den Durchgang der Glasschmelze
(17) aufweisen.
4. Spinndüse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungs
elemente (4) mit der Bodenplatte (1) und den Endplatten (5, 5') verbunden
sind.
5. Spinndüse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Spitzen in den Reihen (3) ganz oder abschnittsweise gleich beabstandet
verteilt sind und/oder dass die Spitzen benachbarter Reihen (3) in
Hauptreihen (9) in Längsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Spinndüse gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
diese zwischen den Hauptreihen (9) der spitzen (2) unterhalb der Bodenplatte
(1) zusätzliche Kühlelemente (8) aufweist, die gegebenenfalls zusätzliche
Kühlfahnen (16) an ihrer Oberseite und/oder ihrer Unterseite tragen.
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