DE19636168C2 - Vorrichtung zum Steuern der Bewegung von Treib- und Flugsand sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern der Bewegung von Treib- und Flugsand sowie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- DE19636168C2 DE19636168C2 DE19636168A DE19636168A DE19636168C2 DE 19636168 C2 DE19636168 C2 DE 19636168C2 DE 19636168 A DE19636168 A DE 19636168A DE 19636168 A DE19636168 A DE 19636168A DE 19636168 C2 DE19636168 C2 DE 19636168C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern der Be
wegung eines Fließmediums nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 sowie ein bevorzugtes Verfahren zu deren
Herstellung.
Die Schrift zu DE 88 08 124 U1 beschreibt eine Schutzwand zum
Schutz gegen Überfluten durch Hochwasser aus rechteckig
gestreckten Tafeln, welche auf bodenwärts fluchtend verankerten
Längsprofilen montiert sind und durch geneigte Stützen gehalten
werden. Diese rechteckigen Tafeln sind bevorzugt aus Stahlblech
gefertigt, können aber auch aus einem Glaswerkstoff bestehen,
und werden entlang ihren Schmalkanten und Längskanten durch
einen Rahmen bildende Profile versteift. Die unteren
Längskanten sind in Profilen festgelegt, welche in den Boden
eingelassen und gegenüber den Tafeln abgedichtet sind.
Der US-A-1 545 909 kann eine Vorrichtung zum Steuern der
Bewegung von Schnee oder ähnlichen Massen entnommen werden,
welche eine aus Eisenprofilen zusammengesetzte Leitwand
enthält, die durch Längsprofile mit einem Baugrund verbunden
wird. Von diesem ragt die Leitwand in einem Winkel geneigt nach
oben und wird in diesem Winkel durch gegenläufig geneigte
Verstrebungen fixiert. Letztere sind mit der Leitwand durch
schwenkbare Querriegel verbunden.
Die FR-A-422 031 aus dem Jahre 1910 bietet eine Schutzwand
gegen Treibsand an in Form von rechteckigen Flächenstücken aus
Folie, welche an in den Boden einsteckbaren Pfosten gehalten
werden. Schließlich offenbart die EP 0 278 881 A2 ein
tunnelartiges Bauwerk aus mehreren Halbbögen, die jeweils aus
zwei Hälften zusammengesetzt und bodenwärts festgelegt sind.
Am Rande von Wüstengebieten sind für Ackerbau und Viehzucht
kultivierte Bereiche wie Oasen und andere Agglomerationen
menschlicher Behausungen ebenso vom Überwandern durch die
Sandmassen bedroht wie Verbindungswege und Fernstraßen. Abhilfe
wird bei Straßenbauten i. a. durch ein Verlegen der gefährdeten
Bereiche geschaffen.
In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel
gesetzt, eine Möglichkeit des Schutzes von Oasen,
Schienenwegen, Wanderwegen, Straßen od. dgl. Trassen vor
Sandwehungen wie Wanderdünen zu schaffen, die sich i. w. auf in
situ herstellbare Mittel stützt und damit verhältnismäßig
kostengünstig bleibt.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des Anspruches 1 bzw.
32; die Unteransprüche geben günstige Ausgestaltungen an.
Erfindungsgemäß sind in etwa parallelen Abständen zueinander
bodenseits Basisprofile angeordnet und diese durch Längsprofile
verbunden, in denen die Glasflächen in Form selbsttragender
Glasprofile lagern, die eine geschlossene Leitfläche zum Steuern
der Bewegung von Treib- und Flugsand - insbesondere in
Wüstengebieten - bilden; die Schrägstützen sind jeweils sowohl
an ein Firstprofil als auch an eines der parallel zueinander
vorgesehenen Basisprofile angeschlossen. Letztere bilden mit
den sie verbindenden Längsprofilen eine Grundeinheit für den
Einsatz der bevorzugt vertikal stehenden selbsttragenden
Glasprofile.
Erfindungsgemäß werden die Leitwände aus Glasprofilen - also
mit sehr glatter Oberfläche - erzeugt, mit denen der Weg der
Wanderdüne flankiert, diese also um schützenswerte Hindernisse
herumgeleitet wird. Diese Glasprofile - einer bevorzugten
Dicke von 8-10 mm und mehr - werden aus dem Quarzsand der
Wanderdüne selbst erschmolzen, was Materialbeschaffung und
Transportzwänge auf ein Minimum reduziert.
Die Glaserzeugung ist - beispielsweise bei Beschaffung der
Schmelzenergie durch Sonnenenergie, fossile Brennstoffe
od. dgl. - in situ verhältnismäßig einfach durchzuführen.
Die Glasprofile werden mittels Metallprofilen - insbe
sondere solchen aus einer Aluminiumlegierung -, die als
Rinnen- oder U-Profile ausgebildet sein können, zu den
Leitwänden zusammengefügt und können nach Erfüllung ihres
Zweckes an anderer Stelle weiterbenutzt werden.
Als günstig hat es sich erwiesen, die Leitwand mit den
Glasprofilen gegenüber den festliegenden Basisprofilen
schwenkbar zu gestalten, d. h. die Längsprofile sind an den
Basisprofilen angelenkt. Zudem sollen die Basisprofile
und/oder die sie querenden Längs- bzw. Firstprofile
querschnittlich rinnenförmig ausgebildet sein.
Von besonderer Bedeutung ist die Gestaltung der Glasprofile
- einer bevorzugten Dicke von etwa 8 bis 12 mm -, deren
eine Längskante querschnittlich einen ausgeformten
Winkelschenkel aufweist und an der anderen Längskante ein
aus der Hauptebene des Glasprofils gewinkelter -
verhältnismäßig schmaler - Randstreifen vorgesehen ist.
Jener Winkelschenkel soll mit der Hauptebene einen etwa
rechten Winkel und/oder der Randstreifen - mit dieser
Hauptebene - einen spitzen Winkel von bevorzugt etwa 15°
begrenzen.
Als günstig hat es sich erwiesen, Winkelschenkel und
Randstreifen an den entgegengesetzten Flächen der
Hauptebene von dieser abragen zu lassen; die Winkelschenkel
der Glasprofile sollen in der Leitwand an dem Randstreifen
des jeweils benachbarten Glasprofils anliegen und diesen an
einem Schenkel des Längs- bzw. Firstprofils pressen.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung werden die
Glasprofile von den sie beidseits begleitenden Schenkeln
des rinnenartigen Längs- bzw. Firstprofils klemmend
gehalten, dies gegebenenfalls unter Einschluß eines
Halteschenkels einer schürzenartigen Abdeckung, die an den
Längsprofilen deren Abstand zum Baugrund überbrücken und
das Fließen von Sand durch diesen Spalt verhindern soll.
Aus Gründen der Stabilität ist die Wandeinheit aus den
Längs- und Firstprofilen sowie den sich dazwischen
erstreckenden Glasprofilen durch in einem Neigungswinkel
von den Basisprofilen abragende Schrägstützen abgestützt.
Zudem kann an der teleskopartig längenveränderlichen
Schrägstütze wenigstens ein - seinerseits längenverän
derliches - Spanngestänge angreifen, welches in Abstand zu
dem - dem Basisprofil nahen - Stützenende am Basisprofil
angelenkt ist. Vorteilhafterweise ist das Gelenk für die
Längsprofile mit dem Gelenk für das Spanngestänge am
Basisprofil benachbart; beide sind nahe dessen Verankerung
vorgesehen, um entstehende Kräfte in den Baugrund ableiten
zu können.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung liegt die Schräg
stütze an dem Firstprofil auf und ist an diesem durch eine
sie übergreifenden Manschette festgelegt.
Das freie Kopfende der Schrägstütze überragt die Manschette
zur Leitwandrückseite hin und bildet am Firstprofil einen
Teil einer davon abkragenden Verstelleinheit; diese kann
bevorzugt ein einends am Firstprofil festliegendes
Glasprofil der bereits beschriebenen Art enthalten, das
andernends über einen Spindelstab an das Kopfende der
Schrägstütze angeschlossen ist. So trägt das Firstprofil
eine Reihe miteinander fluchtender Glasprofile, die einends
angeschlossen sind und einen von der Rückseite der Leitwand
abkragenden Simskragen bilden als Wehr gegen aufsteigenden
Sand.
Die Glasprofile dieses mehr oder minder horizontalen Wehrs
ruhen erfindungsgemäß mit ihrem Winkelschenkel in einer
Rinnenkante einer Halteplatte, die einstellbar von jenem
Spindelstab getragen wird und etwa parallel und im Abstand
zum Firstprofil steht.
Insgesamt ergibt sich eine einfach herstellbare Leitwand
aus Glasprofilen, welche die vom Erfinder gesehene Aufgabe
in bestechender Weise zu lösen vermag.
In den Rahmen dieser Aufgabe fällt zudem ein das vorab
erörterte vertikal verlaufende Leitsystem ergänzendes
tunnelähnliches Bauwerk. Dieses Bauwerk soll als fliegend
einsetzbares Zusatzmittel die Überwanderung eines Fahrbahn-
oder Schienenstranges durch eine geleitete Wanderdüne ohne
Unterbrechung des Fahrbetriebes ermöglichen; die von den
vorbeschriebenen Leitwänden beeinflußte Wanderdüne wird
über das die Fahrtrasse zeitweilig schützende Bauwerk -
als horizontales Leitsystem - weitergeführt.
Das erfindungsgemäße tunnelartige Bauwerk setzt sich aus
mehreren Bogenhälften zusammen, die bodenseits sowie im
Firstbereich des Bauwerks festgelegt sind. Jede Bogenhälfte
umfaßt eine teilweise gekrümmte und - quer zur Krümmungs
richtung - profilierte Bogenwand, die beidends mit ihre
Stirnkanten querenden, als Ankerplatte oder als
Firstflansch dienenden Anschlußstreifen fest verbunden ist;
letztere erlauben die Festlegung der Bogenhälfte sowohl am
Baugrund als auch an der ergänzenden zweiten Bogenhälfte.
Dazu sind die Anschlußstreifen an ihrer Innenkante mit An
ker- oder Schraublöchern versehen.
Bevorzugt soll die Bogenwand aus einer quer zu ihrer Krüm
mungsrichtung gewellten Werkstoffplatte - insbesondere aus
einem Blechstreifen - bestehen, dessen Wellenhöhe die
Breite der Anschlußstreifen bestimmen kann. Als günstig hat
es sich erwiesen, diese Bogenwand mit beidseits über die
Stirnkanten ihrer Anschlußstreifen hinausragenden Rand
schenkeln oder Seitenrändern auszustatten, welche an ent
sprechende Seitenränder oder Randschenkel der benachbarten
Bogenwand/-wände angeschlossen zu werden vermögen; der
Randschenkel der einen Bogenwand liegt an dem Seitenrand
der benachbarten Bogenwand unter Bildung eines Spaltes
zwischen den Stirnkanten ihrer Anschlußstreifen an.
Es entsteht so ein effizientes Leitsystem zur horizontalen
und vertikalen Führung der Wanderdüne od. dgl.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in:
Fig. 1 die Frontansicht einer Leitwand für Flug- und
Treibsand beispielsweise einer Wanderdüne mit
bodenwärtigen Basisprofilen im Querschnitt;
Fig. 2 einen skizzenhaften Querschnitt zu Fig. 1 mit
mehreren Stellungen eines der Basisprofile in
Seitenansicht;
Fig. 3 die Draufsicht auf ein an den Basisprofilen
aufliegendes Rinnenprofil mit in diesem
stehenden Glasprofilen;
Fig. 4 eine vergrößerte Seitenansicht des oberen Endes
einer geneigten Schrägstütze der Leitwand mit
einem Simskragen;
Fig. 5 einen Tragbügel als Detail der Fig. 4 in
Frontansicht;
Fig. 6 einen verkleinerten Querschnitt durch die Leit
wand;
Fig. 7 die Draufsicht auf eine Gruppe von Leitwänden;
Fig. 8 eine Skizze zur Lage eines bogenförmigen
Ausbaus einer fliegenden Unterfahrung für eine
Wanderdüne;
Fig. 9 die vergrößerte Frontansicht des bogenförmigen
Aufbaus;
Fig. 10 einen vergrößerten Querschnitt zu Fig. 9;
Fig. 11 ein vergrößertes Detail aus Fig. 10.
Zum Halten und Umleiten einer - aus Gründen der Übersicht
lichkeit in der Zeichnung nicht dargestellten - Wanderdüne
in Wüstengebieten wird der Dünensand zur industriellen
Erzeugung von Profilglastafeln oder Glasprofilen
eingesetzt, die - aus dem Rohstoff der zu behandelnden
Wanderdünen geschaffen - Hauptbestandteil einer Leitwand
10 der Höhe a von beispielsweise 2000 mm sind; diese Höhe
a ist an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen.
Die Leitwand 10 wird auf sie unterquerenden Basisprofilen
12 U-förmigen Querschnitts aufgestellt, die mit abwärts
weisendem Rinnenraum 14 in mittlerem Abstand b von hier
2000 mm voneinander parallel auf einen Baugrund aufgelegt
und nahe ihres dünenwärtigen Endes 16 mit zwei benachbarten
Gelenken 18, 18 a versehen sind; deren dem Ende 16 in einem
Abstand c näheres verbindet das Basisprofil 12 mit einem es
querenden Längsprofil 20, das als nach oben offene Rinne
gestaltet und durch das Gelenk 18 an das Basisprofil 12
angeschlossen ist; der zum Verschwenken des Längsprofils 20
auf dem Basisprofil 12 um die Achse des Gelenkes 18
erforderliche Freiraum wird aus Vereinfachungsgründen in
der Zeichnung vernachlässigt. Beidseits das Basisprofil 12
flankierende Gelenklaschen der Längsprofile 20 werden bei
21 nur angedeutet, ebenfalls Bodenschürzen bei 19, die mit
einer Rinnenkante 19 a in die Längsprofile 20 eingehängt
sind und den Abstand zum Baugrund schließen, um ein
Hindurchfließen des Sandes zu verhindern.
Das sich zwischen zwei Basisprofilen 12 erstreckende
Längsprofil 20 nimmt - im gewählten Ausführungsbeispiel
sieben - im Rinnenraum 22 stehende Glasprofile 24 der
Breite e von etwa 335 mm auf. Wie Fig. 3 verdeutlicht, ist
an einer Längskante des Glasprofils 24 - einer Wanddicke f
von etwa 10 mm - ein Streifen 25 in einer
Querschnittslänge g leicht aus der Hauptebene E abgewinkelt
(Winkel h von etwa 15°); anderseits ist ein Winkelschenkel
26 der Querschnittslänge i von etwa 100 mm rechtwinkelig
angeformt, der mit seiner gerundeten Endkante 27 - unter
Zwischenschaltung einer rinnenartigen Gummileiste 28 - dem
Randstreifen 25 des benachbarten Glasprofils 24 anliegt,
gegebenenfalls unter Einschluß eines Schenkels der U-förmig
gebogenen Rinnenkante 19 a jener Bodenschürze 19 (rechts in
Fig. 3). Winkelschenkel 26 und Randstreifen 25 ragen an den
entgegengesetzten Flächen der Hauptebene E von dieser ab.
Die Glasprofile 24 können so von den Schenkeln 23 des
Längsprofils 20 klemmend gehalten werden, und ihre oberen
Enden sitzen entsprechend in einem auf sie aufgesetzten
oberen Längs- oder Firstprofil 30.
An jedes Basisprofil 12 ist in stufenweise wählbarem Ab
stand k vom Gelenk 18 eine in einem veränderbaren Neigungs
winkel w geneigte Schrägstütze 32 angelenkt; hierfür sind
in den Schenkeln 13 des Basisprofils 12 parallele Galerien
von Querbohrungen 34 zur Aufnahme eines nicht gezeigten
Achsbolzens vorhanden; dieser durchsetzt auch das untere
Gabelende 33 der - zur Anpassung an Höhe a und Neigung der
Leitwand 10 teleskopartig längenveränderlich ausgebildeten
- Schrägstütze 32.
Vom zweiten Gelenk 18 a des Basisprofils 12 geht ein -
ebenfalls längenveränderliches - Spanngestänge 36 aus, das
andernends an der Schrägstütze 32 angelenkt sowie zu dieser
nahezu rechtwinkelig angeordnet ist. Das stützenseitige
Ende des Spanngestänges 36 ist hier beispielsweise als
Abstecksteg 37 ausgebildet, den wenigstens ein nicht
erkennbarer Steckbolzen mit der Schrägstütze 32 verbindet.
Die mit ihrem Kopfende 38 über das Firstprofil 30 hinausra
gende Schrägstütze 32 wird gemäß Fig. 4, 5 von einer
kastenartigen Blechmanschette 40 teilweise umgriffen, die
bei 41 beidseits ihrer Schrägstütze 32 - zusammen mit
einem querschnittlich gekröpften Winkelstreifen 42 - auf
dem Firstprofil 30 außerhalb einer durch die Mittelachse
der Längsprofile 20, 30 gelegten Mittelebene A verschraubt
ist.
Der Winkelstreifen 42 liegt mit seinem zur Leitwandfront
fläche 11 gerichteten - winkelartigen - Querschnittsab
schnitt 42 a an dem - auf einem die Glasprofile 24
überspannenden Dämpfungsstreifen 44 ruhenden - Firstprofil
30 auf und übergreift mit seinem hinteren
Querschnittsabschnitt 42 b, der von jener Mittelebene A ab
in Abstand zum Firstprofil 30 verläuft, ein weiteres
Glasprofil 24 a; dessen Randstreifen 25 wird von Firstprofil
30 und Winkelstreifen 42 klemmend gehalten. Dieses
Glasprofil 24 a kragt in einer Länge a1 von der Rückseite
des aufstehenden Teiles der Leitwand 10 und verläuft, im
spitzen Winkel h schräg nach oben.
Der Winkelschenkel 26 des Glasprofils 24 a weist hier
abwärts und ruht in einer rechteckigen Halteplatte 46 mit
oberem Kragschenkel 47 und unterer Rinnenkante 48; in
dieser lagert die gerundete Endkante 27 jenes
Winkelschenkels 26. Den Kragschenkel 47 der Halteplatte 46
durchsetzt eine Spannspindel 50. Deren unteres Spindelende
hält - unter Zwischenschaltung eines Dämpfungsprofils 52 -
das Glasprofil 24 a klemmend in der Halteplatte 46, und
ihr oberes Spindelende durchsetzt das Kopfende 38 der
Schrägstütze 32. So entsteht im Firstbereich der Leitwand
10 aus miteinander fluchtenden Glasprofilen 24 a ein den
aufsteigenden Sand aufhaltender Simskragen 54.
Fig. 6 verdeutlicht die Dimensionen der Konstruktion mit
einem Gelenkabstand c von 1000 mm bei einer Längen des
Basisprofils 12 von 4000 mm. Letztes ist nahe seinem hin
teren Ende 16 durch einen Anker 56 mit dem Baugrund verbun
den. Die gesamte Kraglänge t des Simskragens 54 mißt hier
etwa 350 mm.
Die Draufsicht auf drei einander überlappende Leitwände 10
einer jeweiligen Länge von 3000 cm gibt Fig. 7 wieder. Sie
bilden für Treib- und Flugsand sowie Wanderdünen etwa
vertikale Hindernisse oder vorbestimmte Fließflanken. In
letztgenanntem Falle ist es möglich, eine in Fig. 8 bei 58
skizzierte Wanderdüne in vorgegebener Breite eine Straße
überqueren zu lassen, nachdem diese dort mit einem tun
nelartigen Bauwerk 60 als horizontalem Leitsystem
überspannt worden ist.
Ein solches kurzzeitig am Standort verbleibendes Bauwerk 60
einer beispielsweisen freien Ortsfläche von etwa 20 m2 wird
gemäß Fig. 9 bis 11 aus Bogenhälften 62 zusammengestellt,
die bodenwärts mittels Ankerplatten 56 festgelegt und am
Bauwerksfirst 61 an der Mittelebene M des Bauwerkes 60
miteinander verbunden sind.
Den Querschnitt durch ein Bogenelement 62 bietet Fig. 10
an; zwischen der streifenartigen Ankerplatte 63 und einem
gleichermaßen gestalteten Firstflansch 64 einer Länge q von
etwa 1300 mm verläuft eine Bogenwand 66 aus einem quer
schnittlich gewellten Metallblech. Es sind an der Innen
kante 65 der Ankerplatte 63 bzw. des Firstflansches 64 vier
Wellenkämme 68 zu erkennen, zu denen sich in Abstand s von
150 mm an der Außenkante 65 a des Streifens 63, 64 drei
äußere Wellenkämme 69 befinden. Nahe jener Innenkante 65
finden sich in der Ankerplatte 63 bzw. dem Firstflansch 64
je Welle 70 zwei Anker- bzw. Schraublöcher 72.
Insbesondere der Fig. 11 ist der Stoßbereich 74 zweier be
nachbarter Streifenstirnkanten 76 zu entnehmen; diese sind
durch den Anschluß der benachbarten Bogenwände 66 in Ab
stand zueinander gehalten, begrenzen also einen Spalt 78
der Spaltweite y. Die Bogenwand 66 des in der Zeichnung
linken Streifens 63/64 greift - parallel zu den Außenkan
ten 65 nahe diesen - mit einem Randschenkel 80 auf den an
deren Streifen 63/64 hinüber und liegt dort an einem zwischen
beiden Stirnkanten 76 - also im Spalt 78 sowie in Abstand
z zur anderen Bogenwand 66 - endenden, eine Sicke 82 zur
Einlage eines nicht gezeigten Dichtungsprofils aufweisenden
Seitenrand 84 der hier rechten Bogenwand 66 an. Diese
Ausgestaltung des Anschlusses erlaubt eine Verminderung der
Spaltweite y.
Im übrigen sind zur Stabilisierung beidseits des Spaltes 78
Anker- bzw. Schraublöcher 72 vorgesehen, von denen
wenigstens eines als Langloch ausgebildet ist. Diese
Schraublöcher nehmen - falls beispielsweise mangels
Axialschubgefahr keine Anker 56 erforderlich sind -
Schrauben auf, welche aufgelegte Verbindungslaschen 86
halten.
Claims (32)
1. Vorrichtung zum Steuern der Bewegung eines
Fließmediums mit einer Leitwand (10) aus Glasflächen,
welche mit einer Kante auf Längsprofilen (20) über
einem Baugrund verbindbar ausgebildet und denen
Firstprofile (30) sowie Schrägstützen (32) zugeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass in etwa parallelen
Abständen (b) zueinander bodenseits Basisprofile (12)
angeordnet und diese durch die Längsprofile (20)
verbunden sind, in denen die Glasflächen in Form
selbsttragender Glasprofile (24) lagern, die eine
Leitfläche zum Steuern der Bewegung von Treib- und
Flugsand, insbesondere in Wüstengebieten, bilden,
wobei die Schrägstützen (32) jeweils sowohl an ein
Firstprofil (30) als auch an eines der Basisprofile
angeschlossen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an das Firstprofil (30) miteinander fluchtende
Glasprofile (24 a) einends angeschlossen sind und einen
von der Rückseite der Leitwand (10) abkragenden
Simskragen (54) bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Längskante des Glasprofils
(24, 24 a) querschnittlich einen ausgeformten
Winkelschenkel (26) aufweist und an der anderen
Längskante ein aus der Hauptebene (E) des Glasprofils
gewinkelter verhältnismäßig schmaler Randstreifen (25)
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelschenkel (26) mit der Hauptebene (E)
einen etwa rechten Winkel und/oder der Randstreifen
(25) mit der Hauptebene einen spitzen Winkel (h) von
bevorzugt etwa 15° begrenzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Winkelschenkel (26) und
Randstreifen (25) jeweils an den entgegengesetzten
Flächen der Hauptebene (E) von dieser abragen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch Glasprofile (24, 24 a) einer
Wanddicke (f) von etwa 8 bis 12 mm.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Basisprofile (12) und/oder die sie querenden
Längs- bzw. Firstprofile (20 bzw. 30) rinnenförmig
ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Basisprofile (12) querschnittlich winkelförmig
ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 und gegebenenfalls einem
der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Winkelschenkel (26) der Glasprofile (24) an dem
Randstreifen (25) des jeweils benachbarten Glasprofils
anliegen und diesen an einem Schenkel (23) des Längs-
bzw. Firstprofils (20 bzw. 30) halten.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasprofile (24) von den sie
beidseits begleitenden Schenkeln (23) des Längs- bzw.
Firstprofils (20 bzw. 30) klemmend gehalten sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Längsprofilen (20) deren
Abstand zum Baugrund überspannende Abdeckungen
(Schürzen 19) vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß Randbereiche (19 a) der Abdeckungen (19) an den
Längsprofilen (20) durch die Glasprofile (24) klemmend
gehalten sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsprofile (20) und die in
einem Neigungswinkel (w) von den Basisprofilen
abragenden Schrägstützen (32) jeweils an den Ba
sisprofilen angelenkt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Schrägstütze (32) wenigstens ein
Spanngestänge (36) angreift, welches in Abstand zu dem
dem Basisprofil. (12) nahen Stützenende (33) am
Basisprofil angelenkt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gelenke (18, 18 a) für die
Längsprofile (20) einerseits und für das Spanngestänge
(36) anderseits am Basisprofil (12) benachbart sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schrägstütze (36) und/oder das
Spanngestänge (36) längenveränderlich ausgebildet
sind/ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schrägstütze (32) an dem
Firstprofil (30) aufliegt und an diesem durch eine sie
übergreifende Manschette (40) festgelegt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfende (38) der Schrägstütze (32) die
Manschette (40) überragt und am Firstprofil (30) Teil
einer davon abkragenden Verstelleinheit ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstelleinheit ein einends am Firstprofil
(30) festliegendes Glasprofil (24 a) enthält, das
andernends über einen Spindelstab (50) an das Kopfende
(38) der Schrägstütze (32) angeschlossen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spindelstab (50) mit dem
Winkelschenkel (26) des Glasprofils (24 a) durch eine
Halteplatte (46) verbunden ist, die etwa parallel zur
Leitwand (10) verläuft und den Winkelschenkel in einer
Rinnenkante (48) aufnimmt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 19 oder 20, dadurch
gekennzeichnet, daß das freie Ende des Spindelstabes
(50) den Winkelschenkel (26) des Glasprofils (24 a)
klemmend in der Rinnenkante (48) hält, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung eines Dämpfungsprofils (44).
22. Vorrichtung nach entweder Anspruch 3 und 19 oder 20
oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Randstreifen
(25) des Glasprofils (24 a) durch einen Winkelstreifen
(42) od. dgl. Kragelement klemmend am Firstprofil (30)
gehalten ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelstreifen (42) mit der Manschette (40)
auf dem Firstprofil (30) festgelegt, bevorzugt
verschraubt, ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leitwand (10) ein an sich
bekanntes tunnelartiges Bauwerk (60) zugeordnet ist,
das sich aus mehreren Bogenhälften (62) zusammensetzt,
die bodenseits und im Firstbereich (61) des Bauwerks
festgelegt sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenhälften (62) eine teilweise gekrümmte und
quer zur Krümmungsrichtung profilierte Bogenwand (66)
aufweisen, die beidends mit ihre Stirnkanten
querenden, als Ankerplatte (63) oder als Firstflansch
(64) dienenden Anschlußstreifen fest verbunden ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußstreifen (63, 64) an ihrer Innenkante
(65) mit Anker- oder Schraublöchern (72) versehen
sind.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bogenwand (66) aus einer quer zur
Krümmungsrichtung gewellten Werkstoffplatte, insbeson
dere einem Blechstreifen, besteht, dessen Wellenhöhe
(s) die Breite der Anschlußstreifen (63, 64) bestimmt.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis 27, da
durch gekennzeichnet, daß die Bogenwand (66) beidseits
über die Stirnkanten (76) ihrer Anschlußstreifen (63,
64) hinausragende Randschenkel oder Seitenränder (80,
84) aufweist, welche an entsprechende Seitenränder
oder Randschenkel der benachbarten Bogenwand/-wände
anschließbar sind.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß der Randschenkel (80) der einen Bogenwand (66) an
dem Seitenrand (84) der benachbarten Bogenwand unter
Bildung eines Spaltes (78) zwischen den Stirnkanten
(76) ihrer Anschlußstreifen (63, 64) anliegt.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Seitenrand (84) parallel zu seiner
Längskante wenigstens eine Sicke (82) zur Aufnahme
eines Dichtprofils od. dgl. aufweist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte
Anschlußstreifen (63, 64) durch Verbindungslaschen
(86) verbunden sind.
32. Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung für die
Steuerung der Bewegung einer Wanderdüne nach wenig
stens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus dem Quarzsand der Wanderdüne
Glasprofile hergestellt und zu einer geschlossenen
Leitwand zusammengefügt werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE19636168A DE19636168C2 (de) | 1996-08-20 | 1996-09-06 | Vorrichtung zum Steuern der Bewegung von Treib- und Flugsand sowie Verfahren zu deren Herstellung |
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ID=7803044
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Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN103290828A (zh) * | 2012-02-27 | 2013-09-11 | 刘章发 | 沙漠风光发电和治沙植树同时并举凸凹设计图 |
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FR422031A (fr) * | 1909-11-24 | 1911-03-10 | William Joseph Harding King | Perfectionnements apportés à la construction des barrières destinées à arreter le vent ou les sables mouvants |
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-
1996
- 1996-09-06 DE DE19636168A patent/DE19636168C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z. "Stahlbau", H.3/1995, S.90 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19636168A1 (de) | 1998-03-12 |
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