DE19636058A1 - Styrolpolymer, Verfahren zu seiner Herstellung, Styrolharzmasse und ihre Verwendung zur Herstellung von Formkörpern - Google Patents
Styrolpolymer, Verfahren zu seiner Herstellung, Styrolharzmasse und ihre Verwendung zur Herstellung von FormkörpernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Styrolpolymer, ein
Verfahren zu seiner Herstellung, eine das Styrolpolymer um
fassende Styrolharzmasse und ihre Verwendung zur Herstellung
von Formkörpern. Insbesondere betrifft die vorliegende Er
findung ein Styrolpolymer und ein Verfahren zu seiner Her
stellung, das bezüglich Fließvermögen und mechanischer Fe
stigkeit hervorragend ausgewogen ist und das durch Radikal
polymerisation eine enge Molekulargewichtsverteilung auf
weist, eine Styrolharzmasse, die das Styrolpolymer umfaßt,
sowie spritzgegossene oder extrudierte Formkörper und ge
schäumte Formkörper, zu deren Herstellung das Styrolpolymer
bzw. die Styrolharzmasse verwendet werden.
Da Styrolharze, die durch herkömmliche Radikalpolymerisation
hergestellt werden, steif, hervorragend in der Formbestän
digkeit und preisgünstig sind, wurden sie in großem Umfang
für Formkörper genutzt. In letzter Zeit wird jedoch im
Spritzguß bei großen Formteilen eine Gewichtsreduktion
gefordert. Für die Gewichtsreduktion ist Verdünnung der
Wände der Formkörper wesentlich und zu diesem Zweck sollten
die Formkörper zusätzlich zu höherer mechanischer Festigkeit
ein höheres Fließvermögen während des Formens aufweisen.
Als Versuch, solche Anforderungen zu erfüllen, wurde ein
Verfahren vorgeschlagen, bei dem das Molekulargewicht des
Harzes vergrößert wurde, um ein Harz mit höherer mechani
scher Festigkeit zu erhalten. Dieses Verfahren weist aller
dings den Nachteil auf, daß, bedingt durch das verringerte
Fließvermögen des Harzes, beim Formpressen ungenügende Werk
zeugfüllung auftreten kann. Selbst wenn der Gegenstand durch
dieses Verfahren erhalten wird, weist das Verfahren zusätz
lich den Nachteil auf, daß Restspannungen im Formkörper be
dingt durch die größere Scherung während des Flusses zuneh
men und dadurch die mechanische Festigkeit niedrig wird.
Um das Fließvermögen des Harzes zu erhöhen, ohne dessen Mo
lekulargewicht zu verringern, wurde ein Verfahren vorge
schlagen, bei dem ein Weichmacher, wie Mineralöl, dem Harz
zugesetzt wird. Das Verfahren weist allerdings den Nachteil
auf, daß, bedingt durch den zugesetzten Weichmacher, die
Hitzebeständigkeit und die mechanische Festigkeit des Harzes
verringert werden.
Die Herstellung von Extrusionsformkörpern, wie Folien und
Platten, wurde in großem Umfang durch Extrusion von Styrol
polymeren betrieben. Beim Formpressen von Extrusionsformkör
pern ist es wünschenswert, daß die Gegenstände eine hervor
ragende mechanische Festigkeit aufweisen, während ihre
Transparenz und ihr Fließvermögen auf einem hinreichenden
Niveau gehalten werden.
Als Versuch, solche Anforderungen zu erfüllen, ist ein Ver
fahren bekannt, bei dem das Molekulargewicht des Harzes er
höht wird, um ein Harz mit einer höheren mechanischen Fe
stigkeit zu erhalten. Dieses Verfahren weist allerdings den
Nachteil auf, daß das Fließvermögen des Harzes herabgesetzt
wird und die Produktivität bei der Extrusion abnimmt.
Die Herstellung von geschäumten Formkörpern wurde in großem
Umfang durch Formschäumen von Styrolharzen betrieben. Beim
Formschäumen von Harzen muß das Styrolharz bestimmte Eigen
schaften einschließlich hoher mechanischer Festigkeit und
hohem Fließvermögen, die für eine befriedigende Produktivi
tät beim Formschäumen notwendig sind, aufweisen.
Als Versuch, solche Anforderungen zu erfüllen, ist ein Ver
fahren bekannt, bei dem das Molekulargewicht des Harzes er
höht wird, um ein Harz mit einer höheren mechanischen Fe
stigkeit zu erhalten. Dieses Verfahren weist allerdings den
Nachteil auf, daß das Fließvermögen des Harzes herabgesetzt
wird und die Produktivität beim Formschäumen abnimmt.
Da die mechanische Festigkeit und das Zahlenmittel des Mole
kulargewichts (Mn) miteinander in Beziehung stehen (siehe
Flory et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 67 (1945), 2048 und
J.A. Sauer et al., Polymer, Bd. 19 (1978), 858), ist es not
wendig, das Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) des
Harzes zu vergrößern, um die mechanische Festigkeit des
Harzes zu erhöhen. Ebenso ist es notwendig, das Gewichtsmit
tel des Molekulargewichts (Mw) des Harzes zu erniedrigen, um
das Fließvermögen zu erhöhen. Da die Beziehung Mn Mw gilt,
ist es weiterhin notwendig, daß das Harz eine engere Moleku
largewichtsverteilung (Mw/Mn) aufweist, um ein hohes Fließ
vermögen und eine hohe mechanische Festigkeit zu erhalten.
Um die Molekulargewichtsverteilung eng zu machen, wurde ein
anionisches Polymerisationsverfahren vorgeschlagen. Die
anionische Polymerisation weist allerdings die Nachteile
auf, daß sie genau eingehaltene Bedingungen erfordert, die
Herstellungskosten verglichen mit der Radikalpolymerisation
hoch sind und das Produkt durch Katalysatorreste eingefärbt
ist.
US-A-5,401,804 (JP-A-6-199916) offenbart ein Radikalpolyme
risationsverfahren zur Herstellung eines thermoplastischen
Harzes mit enger Molekulargewichtsverteilung, bei dem ein
Radikalstarter und ein stabiles Radikalagens in eine polyme
risierbare Monomerverbindung gemischt werden und das Gemisch
auf 100 bis 160°C gehalten wird. Das Gewichtsmittel des Mo
lekulargewichts des nach diesem Verfahren erhaltenen Harzes
beträgt ungefähr 10 000 bis 70 000. Somit ist die mechani
sche Festigkeit des Harzes zur Anwendung beim Spritzgießen,
beim Extrusionsformen und beim Formschäumen nicht ausrei
chend.
Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein, Styrolharz bereitzustellen, das ausgezeichnetes Fließ
vermögen und hervorragende mechanische Festigkeit aufweist,
und deshalb die Herstellung dünnerer und leichterer Formkör
per erlaubt.
Weitere Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind die Bereit
stellung eines Verfahrens zur Herstellung des Styrolharzes,
einer Harzmasse, die das Styrolharz umfaßt, sowie von
spritzgegossenen oder extrudierten Formkörpern, und ge
schäumten Formkörpern unter Verwendung der Harzmasse.
Die vorstehend beschriebenen Aufgaben werden durch die Er
findung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Styrolpolymer, das
gekennzeichnet ist durch ein Gewichtsmittel des Molekularge
wichts (Mw) von 200 000 bis 500 000, ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts (Mn) von 100 000 bis 450 000 und eine Mo
lekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) von 1,1 bis 2.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung des genannten Styrolpolymeren durch Radikalpoly
merisation einer Styrolverbindung, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß man
- (1) ein Gemisch aus Styrolverbindung, Radikalstarter und Ra dikalfänger herstellt, wobei die Konzentration des Radi kalstarters (I; Mol-%), bezogen auf die Menge an Styrol verbindung, die Beziehung 2 × 10-3 I 4 × 10-2 er füllt und die Konzentration des Radikalfängers (C; Mol-%) und die Wirkstellenkonzentration des Radikalstarters (A; Mol-%), bezogen auf die Menge an Styrolverbindung, die Beziehung 0,8 C/A 4 erfüllen;
- (2) das Gemisch aus Stufe (1) unter Radikalpolymerisations bedingungen bei einer Polymerisationstemperatur (T; °C) von 100°C bis 140°C hält, wobei I, C, A und T die Bezie hung 10³ × I + 6 × C/A + 0,86 × (T - 100) 48erfüllen; und
- (3) die Polymerisation abbricht, wenn die Umwandlung der Styrolverbindung 40 bis 85% beträgt.
Weitere Gegenstände der Erfindung sind eine Harzmasse, die
das Styrolpolymer umfaßt, sowie spritzgegossene oder extru
dierte Formkörper und geschäumte Formkörper, zu deren Her
stellung die Styrolharzmasse verwendet wird.
Das Styrolpolymer der vorliegenden Erfindung hat ein Ge
wichtsmittel des Molekulargewichts (Mw) von 200 000 bis
500 000, vorzugsweise von 230 000 bis 450 000 und ein Zah
lenmittel des Molekulargewichts (Mn) von 100 000 bis
450 000, vorzugsweise von 130 000 bis 400 000. Ist das Ge
wichtsmittel oder das Zahlenmittel des Molekulargewichts zu
klein, weist das erhaltene Polymer eine geringe mechanische
Festigkeit auf. Ist andererseits das Gewichtsmittel oder das
Zahlenmittel des Molekulargewichts zu groß, weist das erhal
tene Polymer ein geringes Fließvermögen auf.
Das Styrolpolymer der Erfindung hat eine Molekulargewichts
verteilung (Mw/Mn) von 1,1 bis 2, üblicherweise 1,1 oder
mehr und weniger als 2, vorzugsweise 1,1 bis 1,9, stärker
bevorzugt 1,1 bis 1,8 und besonders bevorzugt von 1,5 bis
1,8. Ist die Molekulargewichtsverteilung zu breit, weist das
erhaltene Polymer eine geringe mechanische Festigkeit auf.
Die Konzentration des Radikalstarters (I; Mol-%) in der Lö
sung soll 2 × 10-3 I 4 × 10-2, bezogen auf die Menge an
Styrolverbindung, betragen. Ist I zu klein, ist die Polyme
risationsgeschwindigkeit gering und die Produktivität nied
riger. Ist I zu groß, hat das erhaltene Polymer ein zu klei
nes Molekulargewicht, und das Polymer hat keine hohe mecha
nische Festigkeit.
Das Verhältnis der Konzentration des Radikalfängers (C; Mol-%)
und der Wirkstellenkonzentration des Radikalstarters (A;
Mol-%) soll 0,8 C/A 4 betragen. Ist dieses Verhältnis zu
klein, weist das erhaltene Polymer eine breite Molekularge
wichtsverteilung auf und besitzt eine geringe mechanische
Festigkeit. Ist das Verhältnis zu groß, ist die Polymerisa
tionsgeschwindigkeit klein, die Produktivität gering, das
Molekulargewicht niedrig und das Polymer hat geringe mecha
nische Festigkeit.
In dem Verfahren soll die Polymerisationstemperatur (T; °C)
100°C oder darüber und 140°C oder darunter betragen.
Weiterhin soll i) die Konzentration des Radikalstarters (I),
ii) das Verhältnis (C/A) der Konzentration des Radikalfän
gers (T) und der Wirkstellenkonzentration des Radikalstar
ters (A) und iii) die Polymerisationstemperatur (T) die fol
gende Beziehung erfüllen:
10³ × I + 6 × C/A + 0,86 × (T - 100) 48.
Wird diese Beziehung nicht erfüllt, ist das Molekulargewicht
des erhaltenen Polymers niedrig und das Polymer hat geringe
mechanische Festigkeit.
Die Konzentration an Radikalstarter bedeutet hier einen pro
zentualen Wert, ausgedrückt als Stoffmenge des Radikalstar
ters, die bei der Polymerisation eingesetzt wird, geteilt
durch die Stoffmenge der Styrolverbindung, die bei der Poly
merisation eingesetzt wird. Ebenso ist die Konzentration an
Radikalfänger ein prozentualer Wert, ausgedrückt als die
Stoffmenge des Radikalfängers, die bei der Polymerisation
eingesetzt wird, geteilt durch die Stoffmenge der Styrolver
bindung, die bei der Polymerisation eingesetzt wird.
Im Verfahren der Erfindung wird die Polymerisation fortge
setzt, bis die Umsetzungsrate der Styrolverbindung bei der
Polymerisation 40 bis 85% beträgt.
Die zur Polymerisation verwendete Styrolverbindung kann ir
gendeine radikalisch polymerisierbare Styrolverbindung sein,
beispielsweise Styrol, α-substituiertes Alkylstyrol, wie
α-Methylstyrol, und kernsubstituiertes Alkylstyrol, wie p-Me
thylstyrol.
Im Verfahren der Erfindung kann zusätzlich eine Verbindung,
die mit der Styrolverbindung copolymerisierbar ist, verwen
det werden. Solche Verbindungen sind beispielsweise Vinylmo
nomere wie Acrylnitril, Methacrylnitril, Methacrylsäure und
Acrylsäure, Esterderivate, wie Methylmethacrylat und Methyl
acrylat und des weiteren Maleinsäureanhydrid, Maleinimid und
substituierte Maleinimide. Darüber hinaus kann zusätzlich
ein multifunktionelles Monomer, wie Divinylbenzol verwendet
werden.
Die Polymerisation des Styrolmonomers kann entweder durch
ein Chargenverfahren oder ein kontinuierliches Verfahren in
Masse ausgeführt werden. Das Polymerisationsgefäß kann ein
Polymerisations-Rührreaktor mit vollständiger Mischung, ein
strömungsrohrartiges geflutetes Gefäß (vom vertikalen oder
horizontalen Typ), ein statisches mischrohrartiges Gefäß
oder eine Kombinationen dieser Polymerisationsgefäße sein,
die beispielsweise in Reihe angeordnet sind.
Das bevorzugte Polymerisationsgefäß ist ein Gefäß mit einer
geringen Verweilzeitverteilung, z. B. ein strömungsrohrarti
ges geflutetes Gefäß (vom vertikalen oder horizontalen Typ),
ein statisches mischrohrartiges Gefäß, ein mehrstufiger Po
lymerisations-Rührreaktor mit vollständiger Mischung oder
eine Kombination dieser Polymerisationsgefäße. Ist die Ver
weilzeitverteilung breit, kann die Molekulargewichtsvertei
lung des Polymers zunehmen.
Der in der Erfindung verwendete Radikalstarter ist nicht be
sonders beschränkt und es können verschiedene Arten von Ra
dikalstartern zu diesem Zweck verwendet werden. Brauchbare
Radikalstarter beinhalten beispielsweise monofunktionelle
Starter einschließlich organischer monofunktioneller Per
oxide, wie Benzoylperoxid, tert.-Butylperoxybenzoat, Azo-
Starter, wie Azobisisobutyronitril und multifunktionelle
Starter einschließlich organischer multifunktioneller Per
oxide, wie 1,1-Bis(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclo
hexan und 2,2-Bis(4,4-di-tert.-butylperoxycyclohexyl)-pro
pan.
Darunter sind Benzoylperoxid, 1,1-Bis(tert.-butylperoxy)-
3,3,5-trimethylcyclohexan und 2,2-Bis(4,4-di-tert.-bu
tylperoxycyclohexyl)-propan bevorzugt.
"Wirkstellenkonzentration des Radikalstarters" ist ein Wert,
ausgedrückt als die Anzahl von Resten, die pro Mol Radikal
starter freie Radikale bilden können, multipliziert mit der
Konzentration des Radikalstarters.
Da Benzoylperoxid eine Peroxidbindung aufweist, beträgt bei
spielsweise die Wirkstellenkonzentration [Konzentration von
Benzoylperoxid] × 1 (Mol-%). Da 2,2-Bis(4,4-di-tert.-butyl
peroxycyclohexyl)-propan vier Peroxidbindungen aufweist, be
trägt die Wirkstellenkonzentration entsprechend [Konzentra
tion von 2,2-Bis(4,4-di-tert.-butylperoxycyclohexyl)-propan]
× 4 (Mol-%).
Der in der Erfindung verwendete Radikalfänger ist eine Ver
bindung, die an ein wachsendes Radikal eines Polymers binden
und davon abgespalten werden kann und die Einstellung eines
Gleichgewichtszustandes erlaubt. Unterschiedliche Arten von
stabilen freien Radikalverbindungen können zu diesem Zweck
eingesetzt werden.
Die in der Erfindung verwendeten Radikalfänger beinhalten
stabile freie Radikale, beispielsweise 2,2,6,6-Tetramethyl-
1-piperidinyloxid (TEMPO), TEMPO-Derivate wie 4-Amino-
2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxid, 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetra
methyl-1-piperidinyloxid, 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-
1-piperidinyloxid, 4,4-Dimethyl-3-oxazolinyloxid und dessen
Derivate, 2,2,5,5-Tetramethyl-1-pyrrolidinyloxid und dessen
Derivate, Phenyl-tert.-butylnitoxid und 2,2-Di(4-tert.-octyl
phenyl)-1-picrylhydrazin (DPPH).
Darunter ist 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxid (TEMPO)
bevorzugt.
Die in der Erfindung verwendeten Radikalstarter und Radikal
fänger können entweder vor der Zugabe mit der Styrolverbin
dung gemischt oder separat und unmittelbar in das Polymeri
sationsgefäß zugegeben werden.
Bei dem Verfahren der Erfindung können, wenn gewünscht, Ver
dünnungsmittel, wie Ethylbenzol, Gleitmittel, Antistatikmit
tel, Antioxidantien, Hitzestabilisatoren, Ultraviolettabsor
ber, Pigmente, Farbstoffe und Weichmacher, wie Mineralöl,
zur Styrolverbindung zugesetzt werden.
Die Harzmasse der Erfindung ist eine Styrolharzmasse, die
ein Styrolpolymer, das durch das vorstehend beschriebene
Verfahren erhalten wurde, umfaßt. Die Harzmasse enthält üb
licherweise 50 Gew.-% oder mehr des Styrolpolymers. Bei
spiele anderer Komponenten, die weniger als 50 Gew.-% der
Harzmasse ausmachen, sind Polyolefine, wie Polyethylen und
Polypropylen.
Die Harzmasse der Erfindung kann, wenn gewünscht, Gleitmit
tel, Antistatikmittel, Antioxidantien, Hitzestabilisatoren,
Ultraviolettabsorber, Pigmente, Farbstoffe und Weichmacher,
wie Mineralöl, enthalten.
Die Harzmasse der Erfindung kann unter Anwendung herkömmli
cher Formverfahren zu unterschiedlichen Arten von Formkör
pern verarbeitet werden.
Die Harzmasse der Erfindung kann durch herkömmliche Formver
fahren, wie Spritzgießen, Extrusionsformen und Formschäumen
zu Formkörpern geformt werden.
Das Spritzgießen kann durch ein Verfahren, bei dem die Harz
masse beispielsweise durch Erhitzen geschmolzen, durch eine
Einspritzeinheit in eine Form gespritzt und abgekühlt wird,
durchgeführt werden.
Die Harzmasse der Erfindung kann durch herkömmliche Extru
sionsformverfahren zu einem Extrusionsformkörper geformt
werden.
Die Extrusion kann beispielsweise durch ein Verfahren durch
geführt werden, bei dem das Harz in einem Extruder geschmol
zen wird und dann durch eine T-Düse extrudiert wird. Extru
sion kann auch durch ein Verfahren, bei dem das Harz in Form
einer Platte extrudiert wird, und diese biaxial durch ein
Spannverfahren oder ein Blasverfahren verstreckt wird, er
folgen.
Die Harzmasse der Erfindung kann durch herkömmliches Form
schäumen zu einem Formschaumkörper geformt werden.
Das Formschäumen kann beispielsweise durch ein Verfahren
durchgeführt werden, bei dem ein zersetzbares Treibmittel
und die Harzmasse in einem Extruder schmelzgeknetet und dann
formgeschäumt werden. Ein anderes Verfahren besteht aus dem
Schmelzen der Harzmasse in einem Extruder, Zugabe des flüch
tigen Treibmittels unter Druck auf dem halben Weg des Zylin
ders unmittelbar in den Extruder und anschließend Kneten und
Formschäumen des Harzes. Ein weiteres Verfahren beinhaltet
das Imprägnieren kleiner Pellets oder Kugeln der Harzmasse
in einem Extruder oder einer wäßrigen Suspension mit einem
flüchtigen Treibmittel und das Formschäumen unter Verwendung
von Dampf.
Wie vorstehend beschrieben, werden Styrolpolymere bereitge
stellt, die hohe mechanische Festigkeit und hohes Fließver
mögen aufweisen.
Die Styrolpolymere und Harzmassen, die das Styrolpolymer der
vorliegenden Erfindung umfassen, weisen ausgezeichnetes
Fließvermögen und ebenso ausgezeichnete mechanische Festig
keit auf. Formkörper mit ausgezeichneter mechanischer Fe
stigkeit können beispielsweise durch Spritzgießen, Extru
sionsformen oder Formschäumen der Harzmasse erhalten werden.
Das Fließvermögen kann durch den Schmelzindex (MFR) ermit
telt werden. Der Wert des Schmelzindex wird herkömmlicher
weise nach JIS K7210 bestimmt. Die mechanische Festigkeit
kann durch die Biegebruchfestigkeit ermittelt werden. Die
Biegebruchfestigkeit wird herkömmlicherweise nach JIS K7203
bestimmt.
Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen beschrieben.
Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen verwendeten
Meßverfahren werden nachstehend beschrieben.
Eine Polymerprobe wurde im Lösungsmittel Tetrahydrofuran ge
löst, um eine Lösung mit einer Konzentration von 0,5 mg/ml
zu erhalten. Diese Lösung wurde durch Gelpermeationschroma
tographie (GPC) untersucht. Das GPC war mit einem Differen
tialrefraktometer ausgestattet und das Gewichtsmittel des
Molekulargewichts (Mw), das Zahlenmittel des Molekularge
wichts (Mn) und die Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) wur
den anhand einer Eichkurve, die unter Verwendung von mono
dispersem Polystyrol aufgestellt wurde, erhalten.
Die Umwandlung in der Polymerisation wurde als Wert, ausge
drückt in Gew.-%, nach Trocknen von ungefähr 0,5 g einer ge
nau gewogenen Polymerisationslösung, die aus einem Polymeri
sationsgefäß gezogen und 1 Stunde bei 80°C und 2 Stunden bei
150°C im Vakuum getrocknet wurde, geteilt durch das Gewicht
vor dem Trocknen, erhalten.
Die Polymerisationsgeschwindigkeit wurde als Wert der Um
wandlung in der Polymerisation geteilt durch die Polymerisa
tionsdauer erhalten.
5 g einer Lösung, die die Polymerisationsstarterverbindun
gen, die in Tabelle I als Radikalstarter aufgeführt sind,
2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxid (TEMPO, hergestellt
von Aldrich), als Radikalfänger und Styrol (Reinheit: 99,9
Gew.-%) als Styrolverbindung, umfaßt, wurde in eine Ampulle
gegeben und verschlossen. Die verschlossene Ampulle wurde in
einem Trockenblockbad erhitzt und die Polymerisationsreak
tion unter Bedingungen, die in Tabelle I aufgezeigt sind,
ausgeführt. Die Umsetzung und die Ergebnisse sind in Tabelle
I zusammengefaßt.
Die Polymerisationsreaktion wurde in der gleichen Weise, wie
in Beispiel 1 ausgeführt, mit Ausnahme der Bedingungen, die
in Tabellen I oder II aufgeführt sind. Die Umsetzungen und
die Ergebnisse sind in Tabellen I und II zusammengefaßt.
Claims (10)
1. Styrolpolymer, gekennzeichnet durch ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichts (Mw) von 200 000 bis 500 000, ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) von 100 000 bis
450 000 und eine Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn von
1,1 bis 2.
2. Styrolpolymer nach Anspruch 1, wobei die Molekularge
wichtsverteilung (Mw/Mn) 1,1 bis 1,9 beträgt.
3. Styrolpolymer nach Anspruch 1, wobei die Molekularge
wichtsverteilung (Mw/Mn) 1,5 bis 1,8 beträgt.
4. Verfahren zur Herstellung eines Styrolpolymers nach An
spruch 1 durch Radikalpolymerisation einer Styrol
verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (1) ein Gemisch aus Styrolverbindung, Radikalstarter und Radikalfänger herstellt, wobei die Konzentration des Radikalstarters (I; Mol-%), bezogen auf die Menge an Styrolverbindung, die Beziehung 2 × 10-3 I 4 × 10-2 erfüllt und die Konzentration des Radikalfän gers (C; Mol-%) und die Wirkstellenkonzentration des Radikalstarters (A; Mol-%), bezogen auf die Menge an Styrolverbindung, die Beziehung 0,8 C/A 4 erfül len;
- (2) das Gemisch aus Stufe (1) unter Radikalpolymerisa tionsbedingungen bei einer Polymerisationstemperatur (T; °C) von 100°C bis 140°C hält, wobei I, C, A und T die Beziehung 10³ × I + 6 × C/A + 0,86 × (T - 100) 48erfüllen; und
- (3) die Polymerisation abbricht, wenn die Umwandlung der Styrolverbindung 40 bis 85% beträgt.
5. Styrolharzmasse, die ein Styrolpolymer nach einem der
Ansprüche 1 bis 3 umfaßt.
6. Verwendung des Styrolpolymers nach einem der Ansprüche 1
bis 3 oder der Styrolharzmasse nach Anspruch 5 zur Her
stellung von Formkörpern.
7. Formkörper, umfassend ein Styrolpolymer nach einem der
Ansprüche 1 bis 3 oder eine Styrolharzmasse nach An
spruch 5.
8. Formkörper nach Anspruch 7, wobei der Formkörper durch
Spritzgießen erhalten worden ist.
9. Formkörper nach Anspruch 7, wobei der Formkörper durch
Extrusionsformen erhalten worden ist.
10. Formkörper nach Anspruch 7, wobei der Formkörper durch
Formschäumen erhalten worden ist.
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