DE1075836B - Verfahren zur Herstellung eines plastischen Terpolymensats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines plastischen TerpolymensatsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
plastischer Terpolymerisate aus einem Difluordichloräthylen,
einem 1,3-Budadien und Vinylidenchlorid oder einem Alkylacrylat.
Es ist bekannt, daß viele hochmolekulare thermoplastische Stoffe, so z. B. Polyvinylchlorid, gewöhnlich
mit einem Weichmacher gemischt werden müssen, wenn man daraus wertvolle biegsame Produkte herstellen
will. Es ist ferner bekannt, daß solche mechanischen Gemische gewisse unerwünschte Eigenschaften
aufweisen. So neigen Weichmacher — z. B. die organischen Ester — zum Ausschwitzen, sie absorbieren
fremde Stoffe, die oft die Masse verfärben, und sie werden unter bestimmten Betriebsbedingungen aus
der plastischen Masse ausgelaugt. Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung polymerer Stoffe
von plastischer Natur, die als solche zur Herstellung biegsamer Produkte benutzt werden können und die
unerwünschten, durch die Anwendung von Weichmachern hervorgerufenen Begleiterscheinungen nicht
aufweisen.
Es wurde eine neue wertvolle Klasse hochmolekularer thermoplastischer Stoffe gefunden, die Terpolymerisate
aus (1) einem Difluordichloräthylen, vorzugsweise dem l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen, (2)
einem 1,3-Butadien, vorzugsweise dem 1,3-Butadien selbst und (3) von Vinylidenchlorid oder einem Alkylacrylat
sind.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines plastischen Terpolymerisats vorgeschlagen,
bei dem ein Gemisch aus 20 bis 50 Molprozent 1,3-Butadien, 10 bis 35 Molprozent Vinylidenchlorid
oder 10 bis 40 Molprozent eines Alkylacrylats und 35 bis 65 Molprozent eines Difluordichloräthylens
polymerisiert wird.
Zur Herstellung der Terpolymerisate wird z. B. ein Monomerengemisch aus 35 bis 55 Molprozent des
Difluordichloräthylens, 25 bis 45 Molprozent 1,3-Butadien und 10 bis 35 Molprozent Vinylidenchlorid in
üblicher Weise unter Verwendung eines freie Radikale bildenden Katalysators polymerisiert. Das erhaltene
Polymerisat wird vom Reäktionsmedium befreit und getrocknet. Die so erhaltenen festen
Terpolymerisate sind sehr zäh, biegsam, flammenbeständig und haben ganz unerwartet niedrige Werte
für die bleibende Verformung. Sie werden beim Spannen trübe, gewinnen aber unmittelbar nach dem
Bruch die anfängliche Klarheit wieder. Die neuen Terpolymerisate besitzen sehr verschiedene physikalische
Eigenschaften und können weiche biegsame bis starre lederähnliche Stoffe sein. Sie enthalten
20 bis 50 Molprozent gebundenen Difluordichloräthylens.
Nach einer anderen Form der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines plastischen Terpolymerisats
eines plastischen Terpolymerisats
Anmelder:
The B. F. Goodrich Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 27. August 1952
V. St. v. Amerika vom 27. August 1952
Earl John Carlson und Vernon Louis FoIt,
Akron, Ohio (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
.
Monomerengemisch, das aus 20 bis 50 Molprozent 1,3 Butadien, 40 bis 65 Molprozent des Difluordichloräthylens
und 10 bis 40 Molprozen eines Älkylacrylats zusammengesetzt ist, in bekannter Weise unter Verwendung
eines freie Radikale bildenden Katalysators polymerisiert.
Auch diese Terpolymerisate sind zäh, klar, farblos, biegsam, flammenbeständig und weisen sehr verschiedene
physikalische Eigenschaften auf. Ganz unerwartet wurde gefunden, daß der Übergang von sehr
weichen biegsamen in starre lederähnliche Stoffe durch sehr geringe Änderungen in dem angewandten
Verhältnis von l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen zu Alkylacrylat erreicht werden kann.
Besonders bevorzugt sind die durch Polymerisation eines Monomerengemisches aus 37,5 bis 50 Molprozent
l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen, 2.0 bis 32,5 Molprozent Vinylidenchlorid und etwa 30 Molprozent
1,3-Butadien hergestellten Terpolymerisate. Innerhalb dieses Bereiches ergab sich ganz unerwartet, daß
geringe Veränderungen in dem Verhältnis von Difluordichloräthylen zum Vinylidenchlorid große Unterschiede
in den physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Terpolymerisate hervorbringen. Durch PoIy-
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merisation in wäßriger Emulsion ζ. Β. eines Monomerengemisches aus 30 Molprozent 1,3-Butadien,
50 Molprozent l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen und
20 Molprozent Vinylidenchlorid kann ein plastisches Terpolymerisat hergestellt werden, das in seiner Zugfestigkeit
einem hochmolekularen Polyätlrylen ähnelt. Mit Hilfe der Emulsionspolymerisation eines Monomerengemisches
von 30 Molprozent 1,3-Butadien, 37,5 Molprozent l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen und
32,5 Molprozent Vinylidenchlorid kann ein plastisches Terpolymerisat hergestellt werden, das in seiner
Zugfestigkeit einer hochplastifizierten Polyvinylchloridmasse ähnelt.
Weitere bevorzugte Terpolymerisate dieser Erfindung werden durch Polymerisation eines Dreikomponentengemisches
aus etwa 50 bis 60 Molprozent l,l-Difiuor-2,2-dichloräthylen, etwa 20 bis 30 Molprozent
eines Alkylacrylats und etwa 20 Molprozent 1,3-Butadien erhalten. Innerhalb dieses Bereichs
bringen geringe Änderungen in dem Verhältnis des Difluordichloräthylens zum Alkylacrylat große Unterschiede
in den physikalischen Eigenschaften der Terpolymerisate hervor. Durch Polymerisation z. B. eines
Monomerengemisches aus 20 Molprozent 1,3-Butadien, 50 Molprozent l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen und
30 Molprozent Äthylacrylat in wäßriger Emulsion kann ein plastisches Terpolymerisat hergestellt werden,
das im Griff, im Aussehen und in den Eigenschaften einer hochplastifizierten Polyvinylchloridmasse ähnelt.
Durch analoge Umsetzung eines Monomerengemisches aus 20 Molprozent 1,3-Butadien, 60 Molprozent
l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen und 20 Molprozent
Äthylacrylat kann ein plastisches Terpolymerisat erhalten werden, das in seiner Zugfestigkeit einer hochmolekularen
Polyäthylenplaste ähnelt. Dieses Terpolymerisat unterscheidet sich von Polyäthylen insofern,
als es nicht trübe, sondern klar ist.
Die im Bereich der Erfindung liegende Alkylacrylate
entsprechen der allgemeinen Formel
CH2 = CH-CO-O-R,
in der R Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
sec-Butyl, tert.-Butyl, Amyl, Isoamyl, Hexyl, Heptyl,
2-Äthylenhexyl, Octyl und Isooctyl sein kann. Bevorzugt
sind jene Alkylacrylate, die weniger als 12 Kohlenstoffatome enthalten. Zur Herstellung der Terpolymerisate
können mit Vorteil auch Gemische von Alkylacrylaten benutzt werden. Man kann auch
Acrylate von der Art des Chloräthylacrylats verwenden.
Bevorzugte Ausführungsformen werden in den folgenden Beispielen erläutert. Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 bis 12
In diesen Beispielen werden Gemische aus 1,1-Difluor-2,2-dichloräthylen,
1,3-Butadien und Vinylidenchlorid bei 50° C in wäßriger Emulsion unter Verwendung
von Kaliumpersulfat als Initiator zur Herstellung plastischer Mischpolymerisate nach folgenden
allgemeinen Verfahren polymerisiert: Ein mit einem Rührer und einem Thermometer ausgestatteter Druckkessel
wird mit einer Seifenlösung beschickt, die aus 400 Teilen Wasser und 4 Teilen einer Fettsäureseife,
1,2 Teilen tert-Dodecylmercaptan und 0,6 Teilen Kaliumpersulfat besteht, das in wenig Wasser gelöst
ist. Der Kessel wird gut mit Stickstoff ausgespült und auf etwa 0° C abgekühlt. Es werden 100 Teile des
Monomerengemisches in den abgekühlten Druckkessel gegeben. Nach dem Verschließen wird der Inhalt auf
50° C erhitzt und die Reaktion ablaufen gelassen, bis unter Umrühren der gewünschte Grad der Polymerisation
erreicht worden ist, worauf die Reaktion unterbrochen wird, indem entweder 0,1 Teil Hydrochinon
zu der erhaltenen Emulsion zugegeben oder das Druckgefäß belüftet und entleert und das Polymerisat
unmittelbar durch Zusatz von Methanol koaguliert wird.
Nach der Koagulation wird das feste Polymerisat gut in Wasser gewaschen und bei etwa 60° C getrocknet.
Die so erhaltenen Mischpolymerisate werden entweder durch Walzen oder durch Verformen unter
Hitze und Druck zu Fellen verarbeitet. Das angewandte Monomerenverhältnis in Molprozent, der
Grad der Umwandlung in °/o und die bei jedem der Beispiele erhaltenen Prüfungsergebnisse sind in der
folgenden Tabelle zusammengestellt.
Monomerenverhältnis Molprozent | CFi>CCl< > | Vinyl- iden- |
Reak | Um | CF2CCl2 | Streck | Zu£T- | Dehnung | Versprö- | bleibende | |
Beispiel | 1,3-Buta | chlorid | tionszeit | wandlung | im Poly merisat |
grenze *) | festigkeit | »/ο | dungs- punkt |
Ver formung |
|
dien | 37.5 | 32,5 | Stunden | °/o | Molprozent | kg/cm2 | kg/cm2 | 372 | 0C | % | |
1 | 30 | 37,5 | 32,5 | 10 | 24,2 | 29,06 | 21 | 115 | 263 | -15 | |
2 | 30 | 40,0 | 30,0 | 24 | 54,7 | 26,64 | 124 | 133 | 385 | >7,5 | — |
3 | 30 | 40,0 | 30,0 | 10 | 25,2 | 32,47 | 58 | 146 | 248 | +5 | — |
4 | 30 | 42,5 | 27,5 | 24 | 40,4 | 29,42 | 95 | 111 | 491 | >7,5 | — |
5 | 30 | 42,5 | 27,5 | 10 | 27,0 | 33,70 | 67 | 177 | 218 | -15 | 7 |
6 | 30 | 45,0 | 25,0 | 24 | 42,4 | 31,99 | 153 | 155 | 423 | 0 | 10 |
7 | 30 | 45,0 | 25,0 | 10 | 20,0 | 33,21 | 71 | 163 | 320 | -5 | 11 bis 15 |
8 | 30 | 47,5 | 22,5 | 24 | 48,2 | 33,60 | 146 | 179 | 337 | >7,5 | 13 |
9 | 30 | 47,5 | 22,5 | 10 | 28,4 | 35,44 | 160 | 162 | 322 | —5 | 13 |
10 | 30 | 50,0 | 20,0 | 24 | 45,4 | 35,18 | 183 | 188 | 144 | >7,5 | 15 |
11 | 30 | 50,0 | 20,0 | 10 | 29,7 | 36,78 | 221 | 161 | 222 | >7,5 | 6 bis 11 |
12 | 30 | 24 | 47,3 | 38,20 | 204 | 160 | >7,5 | 13 bis 20 | |||
*) Der Punkt in der Spannungsmessung, an dem eine schnelle Erhöhung der Dehnung bei geringer Erhöhung der angewandten
Belastung eintritt.
• Diese Beispiele erläutern sehr deutlich die Ver- zu Vinylidenchlorid erzielt werden, und den Grad
änderungen der Eigenschaften in diesen Mischpoly- der Umwandlung. Alle Mischpolymerisate dieser Bei-
merisaten, die durch nur geringfügige Veränderungen spiele sind klare, feste, biegsame Stoffe. Das Misch-
in dem Verhältnis-von l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen 7° polymerisat des Beispiels 4, das eine niedrige Streck-
grenze aufweist, ähnelt in seinen Eigenschaften hochplastifiziertem
Polyvinylchlorid. Das Polymerisat des Beispiels 11 mit hoher Streckgrenze ähnelt in seinen
Eigenschaften hochmolekularem Polyäthylen. Die aus Monomerengemischen mit mehr als 45 Molprozent
l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen hergestellten Mischpolymerisate haben gewöhnlich zwei Streckgrenzen, eine
obere und eine untere; in der vorstehenden Tabelle ist die obere angegeben. Zugfestigkeit und Streckgrenze
können gewöhnlich durch Erhöhung des Umwandlungsgrades erhöht werden. Die unerwartet niedrigen
Werte für die bleibende Verformung bei diesen plastischen Stoffen werden an den Beispielen 5 und 11
gut erläutert.
Beispiel 13 bis 15
In diesen Beispielen wird die Wirkung einer Veränderung
in dem Monomerenverhältnis von 1,3-Butadien zu l,l-Difluor-2,2-dichloräthylen erläutert. Diese
Polymerisationen werden bei 50° C in Gegenwart von 2,5 Gewichtsteilen einer Fettsäureseife, 0,6 Teilen eines
ίο tertiären Dodecylmercaptans und 0,3 Teilen Kaliumpersulfat
in praktisch der in den Beispielen 1 bis 12 angewandten Art durchgeführt.
Monomerenverhältnis, Molprozent
1,3-Butadien
CF2CCl2
Vinylidenchlorid
Streckgrenze kg/cm2 Zugfestigkeit
kg/cm2
kg/cm2
Dehnung
Dehnungsmodul
kg/cm2
kg/cm2
Aussehen
13
14
15
15
50
40
30
40
30
40
50
60
50
60
10 10 10
22 116 246
Beispiele 16 bis 20
In diesen Beispielen werden Gemische von Difluordichloräthylen,
1,3-Butadien und Äthylacrylat bei 50° C in wäßriger Emulsion mit Kaliumpersulfat
zwecks Bildung plastischer Mischpolymerisate nach folgendem allgemeinem Verfahren polymerisiert: Ein
mit Rührer und Thermometer ausgestatteter Druckkessel wird mit einer Seifenlösung beschickt, die aus
400 Teilen Wasser, 4 Teilen einer Fettsäureseife und l,8Teilen eines tertiären C12-Mercaptans und 0,6Teilen
Kaliumpersulfat besteht, das in möglichst wenig Wasser gelöst ist. Der Kessel wird gut mit Stickstoff gespült
und auf etwa 0° C abgekühlt. Nach Einbringen des Monomerengemisches wird der abgekühlte Kessel
verschlossen. Nach Erhitzen auf 50° C wird die Reak-
125
240
225
240
225
605
640
519
640
519
120
740
2401
schwach kautschukartig steif-lederartig pappig-schwach biegsam
tion unter Rühren ablaufen gelassen, bis der gewünschte Grad der Umwandlung erreicht ist. Dann
wird die Reaktion unterbrochen, indem entweder 0,1 Teile Hydrochinon zu der erhaltenen Emulsion gegeben
oder der Kessel belüftet und das Polymerisat durch Zusatz von Methanol koaguliert wird. Nach der
Koagulation wird das feste Polymerisat gut mit Wässer gewaschen und bei etwa 60° C getrocknet. Die so
erhaltenen festen Mischpolymerisate können entweder durch Walzen oder Verformen unter Hitze und Druck
zu dünnen Fellen verarbeitet werden. Die angewandten Monomerenverhältnisse in Molprozent, der Grad
der Umwandlung in Prozent und die Prüfungsergebnisse für jede Probe der Beispiele 16 bis 20 sind in der
nachstehenden Tabelle zusammengestellt. Das benutzte Difluorchloräthylen ist l,l-Diflur-2,2-dichloräthylen.
Beispiel | Monomerenverhältnis Molprozent 1 3-Buta- αΛτγΙ. |
CF2CCl2 | acrylat | Reak tionszeit |
Um wandlung |
Zugfestigkeit | Streckgrenze | Dehnung | Dehnungs- modul |
Versprö- dungspunkt |
dien | 60 | 20 | Stunden | °/o | kg/cm2 | kg/cm2 | % | kg/cm2 | °C | |
16 | 20 | 60 | 20 | 5,4 | 32,4 | 138 | 141 | 285 | 389 | 0 |
17 | 20 | 57,5 | 22,5 | 24,0 | 53,4 | 123 | 109 | 295 | 179 | >7,5 |
18 | 20 | 57,5 | 22,5 | 6,0 | 27,9 | 108 | 100 | 378 | 297 | 5,0 |
19 | 20 | 55 | 25 | 24,0 | 45,8 | 104 | 71 | 366 | 154 | >7,5 |
20 | 20 | 6,0 | 27,6 | 90 | 85 | 295 | 206 | >7,5 |
Die Beispiele 16 bis 20 erläutern sehr deutlich die Veränderung der in diesen Mischpolymerisaten erlialtenen
Eigenschaften bei nur geringfügigen Veränderungen im Verhältnis von l,l-Dinuor-2,2-dichloräthylen
zu Ä'thylacrylat sowie im Grad der Umwandlung. Alle Mischpolymerisate dieser Beispiele sind
klare, feste, biegsame Stoffe. Unter der Streckgrenze ist jener Punkt in der Spannungsmessung zu verstehen,
an dem eine schnelle Erhöhung der Dehnung oder Streckung bei nur geringer Erhöhung der angewandten
Belastung eintritt.
Mit zunehmender Umwandlung in den Beispielen 16 bis 20 nehmen die Streckgrenzen ab, ebenso die
Dehnungsmoduln und im allgemeinen auch die Mengen •des gebundenen l-l-Difluor^^-dichloräthylens, während
der Gehalt an gebundenem Äthylacrylat zunimmt. Man ersieht daraus, daß die physikalischen Eigenschaften
der Plaste aus einem bestimmten Monomerenbeschickungsverhältnis durch Veränderung des Umwandlungsgrades
leicht verändert werden können. Zu ersehen ist auch, daß bei konstanter Umwandlung durch
geringfügige Veränderungen im Verhältnis von 1,1-Difiuor-2,2-dichloräthylen
zu Äthylacrylat Plaste mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften erhalten werden. Die Analyse dieser Mischpolymerisate ergab,
daß sie etwa 33 bis 37 Molprozent gebundenen 1,1-Difluor-2,2-dichloräthylens
enthielten.
Weitere Beispiele für die große Zahl von Plasten, die nach der Erfindung hergestellt werden können, enthalten
die folgenden
Beispiele 21 bis 26.
Es wird eine Reihe von Mischpolymerisaten des in der nachstehenden Tabelle angegebenen Monomerenbeschickungsverhältnisses
in praktisch der gleichen Art wie in den Beispielen 16 bis 20 hergestellt. Die physikalischen
Eigenschaften der so erhaltenen Plaste sind zu Vergleichszwecken zusammengestellt.
Monomer 1,3-Buta- dieji |
7 | olprozent Äthyl- acrylat |
Natur des Polymerisats |
Zugfestigkeit kg/cm2 |
Streckgrenze kg/cm2 |
8 | Dehnung »/ο |
Dehnungs modul kg/cm2 |
|
Beispiel | 50 | enverhältnis y CF2CCl2 |
10 | biegsam | 132 | 300% Modul kg/cm2 |
403 | 157 | |
21 | 40 | 40 | 10 | biegsam | 227 | — | 100 | 572 | 180 |
22 | 40 | 50 | 20 | biegsam | 114 | 47 | 98 | 649 | 34 |
23 | 30 | 40 | 10 | steif | 238 | 84 | 50 | 470 | 383 |
24 | 60 | kautschukartig | 164 | ||||||
20 | 10 | steif | 309 | 257 | 470 | 2391 | |||
25 | 70 | plastisch | 204 | ||||||
20 | 20 | steif | 239 | 167 | 465 | 1358 | |||
26 | 60 | plastisch | 177 | ||||||
Man erkennt, daß die Verringerung des 1,3-Butadiens in der Monomerenbeschickung und entsprechend
die Erhöhung des ljl-Difluor^^-dichloräthylens
Mischpolymerisate mit hohen Streckgrenzen und spezifischen Zugfestigkeiten bei überraschend geringer
Änderung in der prozentualen Dehnung ergibt.
In diesen Beispielen kann das 1,3-Butadien ganz oder teilweise durch Isopren oder Dimethylbutadien
ersetzt werden. Obwohl sich das l,2-Difluor-l,2-dichloräthylen nicht so leicht mischpolymerisiert wie das
unsymmetrische ljl-Difluor^^-dichloräthylen, kann
ersteres die zuletzt genannte Verbindung in diesen Beispielen zum Teil oder völlig ersetzen. Ähnlich wertvolle
plastische Produkte werden auch erhalten, wenn andere Alkylacrylate in den obigen Beispielen 16 bis 26
benutzt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymerisate müssen keine besonderen Polymerisationsbedingungen
eingehalten werden. Die Mischpolymerisate können durch Polymerisation in der Masse, in Lösung,
in Suspension oder in Emulsion hergestellt werden. Die Polymerisationen in wäßriger Emulsion oder Suspensionen
werden aus praktischen Gründen bevorzugt, weil sie leicht und billig durchzuführen sind. Für
Polymerisate, die als Klebmittel verwendet werden sollen, und für Überzüge wird die Polymerisation in
Lösung bevorzugt. Die Mischpolymerisate können im Einzelbeschickungs- oder im kontinuierlichen Verfahren
hergestellt werden.
Die Polymerisationsreaktionen können durch einen der üblichen, freie Radikale bildenden Initiator eingeleitet
werden, z. B. durch Perverbindungen, wie Kaliumpersulfat, Benzoylperoxyd und Cumolhydroperoxyd.
Der angewandte Katalysator kann öl- oder wasserlöslich sein, je nach Art des benutzten Polymerisationssystems.
Auch Redoxsysteme können, insbesondere bei niedrigeren Polymerisationstemperaturen,
angewandt werden. In derartigen Systemen benutzte Reduktionsmittel sind Polyamine, Zucker und
Schwermetallkomplexe; die benutzten Oxydationsmittel können die obengenannten Initiatoren, sowie
Wasserstoffperoxyd, tert.-Butylhydroperoxyd und Terpenhydroperoxyde sein. Als Initiatoren können
vorteilhaft auch Azoverbindungen benutzt werden, z. B. α,α'-Azodiisobutyronitril.
Die Polymerisation kann zwischen 0 und 100° C, vorzugsweise zwischen 40 und 60° C, durchgeführt
werden.
Emulgiermittel bei der Emulsionspolymerisation können oberflächenaktive Mittel, wie z. B. Fettsäure-,
Harzsäure- oder Aminseifen, Alkyl-, Aryl-, Aralkylsulfonate
oder -sulfate bzw. Gemische dieser sein. Für niedrige Polymerisationtemperaturen werden die Kaliseifen
bevorzugt. Konzentrationen von 1 bis 5 Gewichtsteilen Emlugiermittel je 100 Teile Monomere
sind angemessen. Für Suspensionssysteme können Gelatine, Casein, Ton oder Polyvinylalkohol allein oder
in Verbindung mit kleinen Mengen eines oberflächenaktiven Mittels angewandt werden. Die benutzte
Menge hängt von der Art und dem Grad der angewandten Rührmethode ab. Gewöhnlich reichen 0,1 bis
0,5 Teile aus.
Die Polymerisationsreaktionen können bei jedem gewünschten Umwandlungsgrad durch Zusatz von Reduktionsmitteln,
wie z. B. Hydrochinon, vorzugsweise eines seiner nicht verfärbenden Derivate, oder durch
Koagulation des Polymerisats unterbrochen werden. Dazu wendet man kleine Mengen, gewöhnlich etwa
0,1 Teil, des Reduktionsmittels an. Die Koagulation wird im allgemeinen durch Zusatz von Alkohol oder
Aceton bewirkt. Das Mischpolymerisat kann von dem Reaktionsmedium auch durch Salzsäure-Koagulation
befreit werden.
Die bei der Polymerisation in Lösung angewandten Lösungs- und Verdünnungsmittel werden durch das
gewünschte Endresultat bestimmt. Wenn eine Lösung des Mischpolymerisats gewünscht wird, kann ein aromatisches
Lösungsmittel, z. B. Benzol, angewandt werden. Wenn sich das Mischpolymerisat bei der Bildung
abtrennen soll, können Nichtlöser, wie z. B. Butan oder Hexan, angewandt werden.
Modifizierungsmittel, wie sie gewöhnlich bei der Polymerisation mit Hilfe von freie Radikale bildenden
Katalysatoren bei ungesättigten Monomeren mit einer äthylenischen Doppelbindung angewandt werden, z. B.
schwefelhaltige Mittel von der Art der Alkylmercaptane
und der Xanthogendisulfide, werden vorzugsweise angewandt. Auch halogenhaltige Verbindungen,
z. B. Tetrachlorkohlenstoff, können benutzt werden. Man bedient sich dieser Modifizierungsmittel,
um das Molekulargewicht und die molekulare Verteilung der Mischpolymerisate wie auch den Grad der
Verzweigung und der Vernetzung in den Polymerketten zu regeln. Wichtig scheint die Anwendung eines
Modifizierungsmittels zu sein, wenn man ein lösliches Mischpolymerisat zu erhalten wünscht, das als Bindemittel
Verwendung finden soll. Gewöhnlich werden etwa 0,5 bis 1,5 Teile Modifizierungsmittel angewandt.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Mischpolymerisate benutzt man vorzugsweise ein 1,1-Difluor-2,2-dichloräthylen
guter Qualität. Inerte Verunreinigungen sind nicht schädlich, dagegen kann Fluorwasserstoff
die Geschwindigkeit der Polymerisationsreaktionen stören. In keinem Fall soll das Monomere
lange Zeit und ununterbrochen der Feuchtigkeit und der, Luft ausgesetzt werden. Für die Polymerisation
geeignetes 1,3-Butadien und Vinylidenchlorid von 95- oder höherprozentiger Reinheit werden bevorzugt; es
kann aber auch ein weniger reines Material benutzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mischpolymerisate können gegebenenfalls durch kleine Mengen organischer
Weichmacher, die man entweder der Dispersion oder während der späteren Verarbeitung zusetzt, weiter
modifiziert werden. Zu diesem Zweck geeignete Weichmacher sind die organischen Ester, z. B. Dioctylphthalat,
Dioctyladipat und Trikresylphosphat.
Die erfindungsgemäßen Produkte sind vielseitig verwendbar. Sie können verschiedenartig verformt oder
als Filme, Klebmittel und in Überzügen benutzt werden. Sie sind besonders gut verwendbar, wo bei weichgemachten
Polymerisaten unter Betriebsbedingungen der Weichmacher in die Umgebung abwandert bzw.
wo der Weichmacher ausgelaugt werden kann und in allen Fällen, in denen ein biegsames nichtweichgemachtes
Polymerisat erwünscht ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines plastischen Terpolymerisats, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus 20 bis 50 Molprozent 1,3-Butadien, 10 bis 35 Molprozent Vinylidenchlorid oder 10 bis 40 Molprozent eines Alkylacrylats und 35 bis 65 Molprozent eines Difluordichloräthylens polymerisiert wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 575 125, 2 469 845.© 909 730/536 2. ΐθ
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US306716A US2723970A (en) | 1952-08-27 | 1952-08-27 | Interpolymers of a difluorodichloroethylene, a 1, 3-butadiene hydrocarbon and an alkyl acrylate |
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DENDAT1075836D Pending DE1075836B (de) | 1952-08-27 | Verfahren zur Herstellung eines plastischen Terpolymensats |
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