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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Polymerzusammensetzung, insbesondere auf eine Zusammensetzung,
die ein Basispolymer, das ein Poly(alkyl(meth)acrylat) ist, und
ein Gummiverstärkungsmittel
umfasst.
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Ein Basispolymer wie Poly(alkyl(meth)acrylat),
z.B. Poly(methylmethacrylat), welches als PMMA bekannt ist, kann
ein relativ sprödes
Material sein. Dies beeinträchtigt
dessen Verwendung bei bestimmten Anwendungen, z. B. bei externen
Lichtclustern für
Fahrzeuge, bei denen Eigenschaften wie die Stoßfestigkeit wichtig sind. Gewöhnlich können die
Eigenschaften des Basispolymers durch die Zugabe von Comonomeren bei
der Herstellung des Basispolymers und/oder durch die Zugabe von
Verstärkungsmitteln
verbessert werden. Die Verstärkungsmittel
sind typischerweise kleine Partikel mit einer Core-Shell-Struktur,
wie es beispielsweise in der GB-A-2039496 offenbart ist. Die Verstärkungsmittel
werden als vorgefertigte Partikel zugegeben, die dann mit dem Basispolymer
vermischt werden. Solche Verstärkungsmittel
werden unter Verwendung von Emulsionsphasenpolymerisation hergestellt,
wobei jede Schicht nachfolgend aneinander polymerisiert wird. Folglich
ist auf Grund der Komplexität
des Core-Shell-Herstellungsverfahren
das so verstärkte
Basispolymer relativ teuer und ist in erster Linie auf die Verwendung
bei speziellen Anwendungen beschränkt.
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Um die Eigenschaften von Polystyrol
zu verbessern, werden bestimmte Gummiverstärkungsmittel verwendet. EP-0818481-A2
beschreibt ein Verfahren zum Herstellen von stoßfestem Polystyrol(HIPS)-Materialien
unter Verwendung geringer mechanischer Scherrührung, sodass das hergestellte
Produkt große
Partikelgrößen einer
gummiartigen Kompositphase bis zu 12 um für Schergeschwindigkeiten, die
alle unter 50 U/min liegen, enthält.
Diese Partikelgrößen bleiben
erhalten, wenn diese Polymermischung weiter in einen Gegenstand
extrudiert wird.
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Es wurde jetzt festgestellt, dass
ein Basispolymer wie das zuvor beschriebene Poly(alkyl(meth)acrylat) durch
Zugabe von bestimmten Gummiverstärkungsmitteln,
die bei der Herstellung des Basispolymers zugegeben werden, verstärkt werden
kann. Die so gebildete Polymerzusammensetrung weist im Vergleich
zu dem Basispolymer eine verbesserte Stoßfestigkeit auf und hat eine
einzigartige Morphologie.
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Folglich stellt gemäß einem
ersten Aspekt die vorliegende Erfindung eine Polymerzusammensetrung bereit,
die umfasst
- (a) ein Basispolymer, das ein Poly(alkyl(meth)acrylat)
ist; und
- (b) ein Gummiverstärkungsmittel,
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus
- (i) Copolymere von (Alkyl)acrylatgummis
- (ii) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit (Alkyl)acrylaten
- (iii) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit konjugierten
Diolefinen,
- (iv) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren,
wobei das Gummiverstärkungsmittel in der Polymerzusammensetrung
als diskrete Inseln vorliegt, die im wesentlichen von dem Basispolymer
umgeben sind, und wobei sich in den Inseln Subinseln des Basispolymers
befinden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Polymerzusammensetzung
bereit, umfassend
- (a) ein Basispolymer, das
ein Poly(alkyl(meth)acrylat) ist; und
- (b) ein Gummiverstärkungsmittel,
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus
- (i) Copolymere von (Alkyl)acrylatgummis
- (ii) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit (Alkyl)acrylaten
- (iii) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit konjugierten
Diolefinen,
- (iv) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren,
wobei das Gummiverstärkungsmittel in der Polymerzusammensetrung
als diskrete Inseln vorliegt, die im wesentlichen von dem Basispolymer
umgeben sind, und wobei sich in den Inseln Subinseln des Basispolymers
befinden, und wobei das Verfahren umfasst das Auflösen des
Gummiverstärkungsmittels
in einer Monomerzusammensetrung, aus der das Basispolymer gebildet
wird, um eine Lösung
zu bilden, das Polymerisieren der Monomerzusammensetrung, um das
Basispolymer zu bilden und wodurch bewirkt wird, dass das Gummiverstärkungsmittel
aus der Lösung
herauskommt, um innerhalb der Polymerzusammensetrung Inseln zu bilden,
in denen sich Subinseln des Basispolymers befinden.
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In einem dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Formkörper
bereitgestellt, gebildet aus einer Polymerzusammensetrung, umfassend
- (a) ein Basispolymer, das ein Poly(alkyl(meth)acrylat)
ist; und
- (b) ein Gummiverstärkungsmittel,
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus
- (i) Copolymere von (Alkyl)acrylatgummis
- (ii) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit (Alkyl)acrylaten
- (iii) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit konjugierten
Diolefinen,
- (iv) Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren,
wobei das Gummiverstärkungsmittel in der Polymerzusammensetrung
als diskrete Inseln vorliegt, die im wesentlichen von dem Basispolymer
umgeben sind, und wobei sich in den Inseln Subinseln des Basispolymers
befinden.
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Die Gummiverstärkungsmittel (i) Copolymere
von (Alkyl)acrylatgummis und (ü)
Copolymere von vinylaromatischen Monomeren mit (Alkyl)acrylaten
umfassen sowohl gesättigte
als auch ungesättigte
Copolymere.
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Das Basispolymer kann ein Homopolymer
oder ein Copolymer sein. Das Basispolymer enthält vorzugsweise ein Alkylmethacrylat
wie ein C1-C4-Alkylmethacrylat,
z. B. Methylmethacrylat. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Basispolymer
ein Copolymer von solch einem Alkylmethacrylat und einem Alkylacrylat
wie C1-C4-Alkylacrylat,
z. B. Ethylacrylat ist.
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Das Gummiverstärkungsmittel kann aus einer
großen
Vielzahl an kommerziell erhältlichen
und anderen Copolymeren ausgewählt
werden. Geeignete Copolymere aus vinylaromatischen Monomeren mit
(Alkyl)acrylaten umfassen Styrol-Butylacrylat-(St-BA)und Styrol-Laurylmethacrylat(St-LMA)-Gummis,
die vorzugsweise eine allylische Ungesättigtheit aufweisen. Beispiele
an Monomeren, die eine allylische Ungesättigtheit bereitstellen, umfassen
Allylmethacrylat (AMA) und Glycidylmethacrylat (GMA). Geeignete
Copolymere von (Alkyl)acrylatgummis umfassen Benzylmethacrylat-Launlmethacrylat(BzMA-LMA)-Gummi
und weisen vorzugsweise auch eine allylische Ungesättigtheit
auf. Geeignete Copolymere aus vinylaromatischen Monomeren mit konjugierten
Diolefinen umfassen Styrol-Butadien-Gummis wie Nipol NS210, Polystyrol-Polybutadien- Blockcopolymere wie
Cariflex 1184, 51509, 51013. Geeignete Copolymere von vinylaromatischen
Monomeren mit monoethylenisch ungesättigten Monomeren umfassen
Styrolethylenbutylenstyrol(SEBS)-Copolymer.
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Es ist bevorzugt, dass das Gummiverstärkungsmittel
wenigstens einen Grad an Ungesättigtheit
aufweist, beispielsweise ist es bevorzugt, wenn das Gummverstärkungsmittel
ein Styrol-Butylacrylatgummi ist, dass der Grad der allylischen
Ungesättigtheit
von 1,5 bis 5,0% (auf molarer Basis) beträgt, besonders von 1,5 bis 4,5
% und insbesondere etwa 2%. Wenn das Gummiverstärkungsmittel aus gesättigten
Gummis wie Styrol-Butylacrylat(St-BA)-, Styrol-Launlmethacrylat(St-LMA)-
und Benzylmethacrylat-Launlmethacrylat-(BzMA-LMA)gummis ausgewählt wird,
wurde festgestellt, dass weniger des Gummiverstärkungsmittels in der gewünschten
Insel/Subinsel-Morphologie
vorliegt, während
ein Teil in Form von diskreten separaten Phasen vorliegt.
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Die Inseln des Gummiverstärkungsmittels
weisen im allgemeinen einen kreisförmigen Querschnitt und typischerweise
bis zu einer sehr großen
durchschnittlichen Partikelgröße mit einem
Durchmesser von 250 μm oder
weniger, z.B. mit einem Durchmesser von 10 bis 100 μm auf. Jedoch
sind, wenn die optischen Eigenschaften der Polymerzusammensetrung
besonders wichtig sind, Inseln mit kleinem Durchmesser, z.B. von
2 bis 5 μm
wünschenswert.
Deswegen ist es überraschend,
dass, wenn ein ungesättigter
Styrol-Laurylmethacrylatgummi
sogar mit Inseln von bis zu 10 um Größe verwendet wird, die optischen
Eigenschaften der Polymerzusammensetrung akzeptabel bleiben, wobei
eine vergleichbare Polymerzusammensetrung, die einen ungesättigten
Styrol-Butylacrylatgummi enthält,
lichtdurchlässig
und trüb
ist.
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Typischerweise weist das Gummiverstärkungsmittel
von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% der Polymerzusammensetzung
auf. Mehr bevorzugt weist das Gummiverstärkungsmittel von 2 bis 6 Gew.-%
der Polymerzusammensetzung und insbesondere etwa 4 Gew.-% auf, beispielsweise
96 Gew.-% eines Basispolymers, dass Methylmethacrylat und 4 Gew.-%
eines Styrol-Butadiengummis enthält.
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Die Polymerzusammensetrung wird hergestellt,
indem das Gummiverstärkungsmittel
in einer Monomerzusammensetzung, aus der das Basispolymer hergestellt
wird, beispielsweise einer Mischung aus Methylmethacrylat und Ethylacrylat,
aufgelöst
wird, um eine Lösung
zu bilden. Die Herstellung der Lösung
kann durch Rühren
oder Bewegen unterstützt
werden und wird gewöhnlicherweise
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Die Polymerisation der Monomerzusammensetrung wird anschließend unter
Verwendung konventioneller Blockpolymerisationstechniken, beispielsweise
durch die Zugabe von geeigneten Initiatoren wie Lauroylperoxid und Kettenüberträgern wie
Launlmercaptan durchgeführt.
Die Temperatur, bei der die Polymerisation durchgeführt wird,
wird vorzugsweise gesteuert. Zusätrlich
werden wenigstens während
des Polymerisationsanfangsstadiums, d. h. bis zu etwa 50% und vorzugsweise
bis zu etwa 35% der Monomerzusammensetrung polymerisiert, wobei
ein hoher Grad an Scherung aufgebracht werden kann, beispielsweise
zwischen 100 und 250 U/min, z.B. etwa 170 U/min. Es ist jedoch bevorzugt,
dass die Polymerisation der Monomerzusammensetrung ohne Rühren durchgeführt wird.
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Es ist nicht bekannt, das alternative
Polymerisationswege, z. B. über
ein Lösemittel,
zu der gewünschten
Morphologie führen.
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Die Polymerzusammensetrungen der
vorliegenden Erfindung können
formgepresst oder über
andere gewöhnliche
Wege zur Bildung von Körpern,
die eine verstärkte
Stoßfestigkeit
aufweisen, verarbeitet werden. In solchen Körpern ist die gewünschte Morphologie
noch vorhanden, obwohl sich die Größe der Inseln ändern kann.
In einigen Fällen
wurde überraschenderweise
festgestellt, dass die Partikelgröße der Inseln aus Gummiverstärkungsmittel
in großem
Maße vermindert
wurde, wenn die Polymerzusammensetrungen, beispielsweise durch Extrudieren
oder über
ein Spritzgussverfahren, weiterverarbeitet wurden. Beispielsweise
wurde festgestellt, dass die durchschnittliche Partikelgröße von 10 μm auf weniger
als 5, besonders auf 0,01 bis 3 μm und
insbesondere auf 0,1 bis 1 μm,
z. B. 0,1 bis 0,5 μm
vermindert wurde. Noch überraschender
ist die Feststellung, dass die extrudierten oder spritrgußbehandelten
Körper
Eigenschaften aufweisen, die den korrespondierenden Poylmerzusammensetrungen
mit viel größeren Partikelgrößen entsprechen.
Bei einigen Beispielen wurde festgestellt, dass die Eigenschaften
dieser Formkörper
im Vergleich zu den Polymerzusammensetrungen verbessert wurden.
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Die hier beschriebenen Polymerzusammensetrungen
können
auch konventionelle Zusatzstoffe, einschließlich andere Modifikatoren
wie die zuvor beschriebenen Core-Shell- Partikel enthalten, die anschließend zu
geringeren Anteilen als gewöhnlich
zugegeben werden können,
um die gleichen verbesserten Eigenschaften zu erreichen.
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Die vorliegende Erfindung wird unter
Bezugnahme auf die folgenden Figuren veranschaulicht.
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1 ist
eine Transmissionselektronenmikrographie (TEM) eines Abschnitts
durch eine Polymerzusammensetrung von PMMA (96%) mit Styrol-Butadien
(4%), welche mit einer Scherung mit 170 U/min während des Anfangsstadiums der
Polymerisation hergestellt wurde und welche die gewünschte Morphologie zeigt.
Das Basispolymer (1) weist diskrete Inseln des Gummiverstärkungsmittels
(2) auf, die Subinseln des Basispolymers (3) enthalten.
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2 ist
eine TEM eines Abschnitts durch eine Polymerzusammensetrung der
gleichen Zusammensetzung wie bei 1,
die aber während
des Anfangsstadiums der Polymerisation nicht geschert wurde.
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Die vorliegende Erfindung wird weiter
unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Herstellen von gesättigten
Poly(alkyl)acrylat-Gummiverstärkungsmitteln
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Es wurden zusätzlich zu den kommerziell erhältlichen
Gummiverstärkungsmitteln
eine Anzahl von gesättigten
Gummis aus den folgenden Monomerkombinationen synthetisiert, um
nahe an den Refraktionsindex (RI) des Basispolymers heranzukommen
und auch, um ein Gummiverstärkungsmittel
bereitzustellen, welches die erforderlichen Lösungseigenschaften aufweist,
d. h. dass es in der Monomerzusammensetrung löslich, aber in der Polymerzusammensetzung
unlöslich
ist.
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MONOMER 1, AUSGEWÄHLT aus Styrol (St), Benrylmethacrylat
(BzMA) MONOMER 2, AUSGEWÄHLT
aus Launlmethacrylat (LMA), Steanl-Methacrylat (SMA), Butylacrylat
(BA).
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Die Copolymere wurden über radikale
Polymerisation in Toluol mit 2,2-Azobisisobutyronitril (AIBN)-Initiator
bei 80°C
hergestellt, um Polymere mit Mn = ca. 7-8K
zu erhalten.
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Es wurde über NMR-Messungen festgestellt,
dass die St-LMA- und BzMA-LMA-Copolymere mit geringer Abweichung
in der Zusammensetrung statistisch sind. Die Targetrusammensetrungen
waren wie vorausgesagt mit einem Refraktionsindex, der dem eines
Basispolymers von Polymethylmethacrylat angepasst ist und es ist
ersichtlich, dass für
St-LMA (I) der gewünschte Refraktionsindex
erhalten wurde, während
die Werte für
St-LMA (II) und BzMA-LMA geringfügig
davon abweichen.
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Die Glasübergangstemperaturen (Tg) der Copolymere (gemessen mit einem Differentialscanningkalorimeter
(DSC)) zeigen eine negative Abweichung gegenüber den Tg's, die für Homopolymere
von Polystyrol (95), Polylaunlmethacrylat (–64) und Polybenzylmethacrylat
(54) vorausgesagt wurden.
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Beispiel 2
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Herstellen von ungesättigten
Poly(alkyl)acrylatgummiverstärkungsmitteln
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Analog zu den vorherigen synthetisierten
gesättigten
Gummiverstärkungsmitteln
wurden Styrol-Butylacrylat-Allylmethacrylat(St-BA-AMA; I -III)-
und Styrol-Laury-Methacrylat-Allylmethacrylat(St-LMA-AMA;
IV & V)gummis über radikale
Polymerisation aus 50 Gew.-% Monomerlösungen in Toluol unter Verwendung
von AIBN als Initiator hergestellt.
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Der Grad des Einbaus von Allymethacrylat
und die Molekulargewichtssteuerung in den St-BA-AMA-Gummis wurde durch die Bildung
eines unlöslichen
Gels mit Anteilen von AMA in der Monomerzuführung von höher als 2–3 Gew.-% oder Konzentrationen
von AIBN höher
als etwa 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Monomerzuführung begrenzt.
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Ein Styrol-Butylacrylatgummi, der
ca. 2% ungesättigte
Methacrylatgruppen (VI) enthält,
wurde durch Copolymerisation von Styrol, Butylacrylat und Methacnlsäure (2%)
synthetisiert und anschließend
wurde die Carbonsäurefunktionalität mit Glycidylmethacrylat
(GMA) zur Reaktion gebracht, um eine Methacryl-Ungesättigtheit
in der Seitengruppe zu erzeugen.
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Die Zusammensetzungen (in Gew.-%)
und die Eigenschaften der oben angegebenen ungesättigten Gummis sind in der
folgenden Tabelle angegeben.
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Die Tg's der Styrol-Butylacrylatgummis
liegen im allgemeinen in Abhängigkeit
von dem Grad des Styrolseinbaus zwischen ca. –15 & –45°C, wobei die Tg's der Styrol-Laurylmethacrylatgummis
im allgemeinen bei ca. –70°C liegen.
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Die Refraktionsindices der St-BA-AMA-Gummis
I & II sind höher als
der gewünschte
Wert von ca. 1,49 (d. h. der Refraktionsindex von PMMA) auf Grund
ihres hohen Styrolanteils, wobei die der St-LMA-AMA-Copolymere IV & V näher an dem
Zielwert liegen.
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Beispiel 3
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Herstellen von Polymerzusammensetzungen
unter Verwendung gesättigter
Gummiverstärkungsmittel von
Beispiel 1
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Es wurde, so weit nicht anders angegeben,
der folgende Weg verwendet, um die Polymerzusammensetzungen herzustellen.
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St-LMA-Gummi wurde in einer Mischung
aus Methylmethacrylat: Ethylacrylat (96 : 4) (nachfolgend als PMMA
bezeichnet) unter Rühren
oder Bewegen bei Raumtemperatur aufgelöst. Anschließend wurde
die Blockpolymerisation ohne Scherung zwischen den Glasplatten unter
Verwendung von Lauroylperoxid (0,3 Gew.-%) als Initiator, Laurylmercaptan
(0,45 Gew.-%) als Kettenüberträgen und
unter Verwendung des folgenden Temperaturprogramms durchgeführt, um
eine Gußplatte
mit 4–6
mm Dicke herzustellen:
60°C | 20
Stunden |
80°C | 1,
5 Stunden |
100°C | 2
Stunden |
130°C | 2
Stunden. |
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Die Gussplatte wurde dann aufgebrochen
und bei 200°C
formgepresst, um Prüfstücke mit
einer Dicke von 3,2 bis 4 mm herzustellen, die für eine physikalische Eigenschaftsbewertung
geeignet sind.
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Für
die Polymerzusammensetzungen wurde eine Gesamtphasentrennung beobachtet,
was etwas zu der vorliegenden gewünschten Morphologie beiträgt.
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Beispiel 4
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Herstellen von Polymerzusammensetzungen
unter Verwendung gesättigter
Gummiverstärkungsmittel
von Beispiel 1
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Das Herstellungsverfahren war das
gleiche wie in Beispiel 3 mit Ausnahme der Anwendung von Scherung
während
der Polymerisation (definiert als Rühren bei 170 U/min im Anfangsstadium
der Polymerisation (d. h. < 30%
Monomerumwandlung)). Die Polymerzusammensetzungen von PMMA mit St-LMA(II)
und BzMA-LMA (4 Gew.-%) führten
nicht zu einer Gesamtphasentrennung. Die Formkörper der Polymerzusammensetzungen
waren trüb,
aber lichtdurchlässig.
Die TEM des PMMA/(4%)(BzMA-LMA)gummis
zeigte, das eine sehr unregelmäßige Morphologie
vorlag mit einigen Inseln, die Subinseln von PMMA enthalten, aber
mit vielen Inseln die keine Subinseln aufweisen und klein sind.
Löslichkeitsprüfungen,
d. h. Eintauchen eines 1g-Ausschnittes aus einer Platte in Tetrahydrofuran
(15 ml) unter starkem Rühren
für zwei
Tagen zeigte, dass keine Quervernetzung in diesen Polymerzusammensetzungen
vorlag.
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Beispiel 5
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Herstellen von Polymerzusammensetzungen
unter Verwendung ungesättigter
Gummiverstärkungsmittel
von Beispiel 2
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In Analogie zu den Herstellungsverfahren
in den Beispielen 4 und 3 wurden Polymerzusammensetzungen von PMMA
mit den ungesättigten
Gummis I-VI sowohl mit als auch ohne Anwendung von Scherung hergestellt
und anschließend
formgepresst. Die TEM's
der formgepressten Körper
von PMMA/Gummi zeigten die gewünschte
Insel/Subinsel-Morphologie sowohl mit wie auch ohne Scherung während der
Polymerisation. Mit der Anwendung von Scherung wiesen die Inseln
einen Durchmesser von zwischen 0,5–10 μm auf.
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Die optischen Eigenschaften und die
Löslichkeitseigenschaften
der formgepressten Gussmischungen sind in der folgenden Tabelle
zusammengefasst.
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Die Polymerzusammensetrungen wurden
Löslichkeitsprüfungen unterzogen,
die einen Anteil an Gelbildung zeigten und somit zeigten, dass das
Allylmethacrylat oder Glycidylmethacrylat sich innerhalb des Gummis
innerhalb der abgetrennten Phase quervernetzt hatte. Dies steht
im Widerspruch zum Ausbleiben der Gelbildung in den Polymerzusammensetrungen
mit gesättigten
Gummis.
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Bei Raumtemperatur waren die Polymerzusammensetrungen
von PMMA mit St-BA-AMA trüb,
während
die mit St-LMA-AMA lichtdurchlässig
waren. Jedoch fand bei erhöhten
Temperaturen ein Übergang
statt.
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Beispiel 6
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Herstellen
von Polymerzusammensetrungen unter Verwendung kommerzieller Gummiverstärkungsmittel
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Eine Polymerzusammensetrung aus PMMA
mit 4% Nipol NS210, ein Styrol-Butadiengummi
(25 : 75), erhältlich
von Zeon Chemicals, wurde gemäß den Verfahren,
die in den Beispielen 3 und 4 beschrieben sind, hergestellt. Die
PMMA-Molekulargewichtseigenschaften waren Mn =
260.000, Mw = 330.000 und Mw/Mn = 1,3, wie es mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) eines PMMA-Standards gemessen wurde. Die TEM's der Polymerzusammensetrung
zeigten die gewünschte
Insel/Subinselmorphologie, wobei die Inseln einen sehr großen Durchmesser
aufwiesen, typischerweise > 100 μm während der
Polymerisation ohne Scherbedingungen. Die Partikelgröße wurde
durch visuelle Bewertung der TEM's
gemessen.
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Beispiel 7
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Herstellen
von Polymerzusammensetrungen unter Verwendung kommerzieller Gummiverstärkungsmittel
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Es wurden Polymerzusammensetrungen
aus Kraton FG1901X, ein SEBS-Gummi, in dem eine kleine Menge an
Bernsteinsäureanhydrid
eingearbeitet ist, analog zu dem Verfahren in Beispiel 3 bereitgestellt,
welche die gewünschte
Insel/Subinselmorphologie aufwiesen, wobei jedoch die Inseln im
allgemeinen einen kleineren Durchmesser aufwiesen und weniger an
PMMA als Subinseln enthielten.
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Beispiel 8
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Herstellen
von Polymerzusammensetrungen unter Verwendung kommerzieller Gummiverstärkungsmittel
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Es wurde auch eine Polymerzusammensetrung
aus Cariflex 1184 von Shell, ein Polystyrol-Polybutadienblockcopolymer
(30 : 70), gemäß den Verfahren
in den Beispielen 3 und 4 mit der gewünschten Morphologie bereitgestellt.
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Beispiel 9
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Mechanische
Eigenschaften der Polymerzusammensetrungen
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Die mechanischen Eigenschaften der
verschiedenen Polymerzusammensetrungen, die in den vorherigen Beispielen
3 bis 8 hergestellt wurden, sind in den nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.
Die Schlagzähigkeit
nach Charpy (1m/s) wurde gemäß ISO 179
unter Verwendung eines Fallgewichtsgeräts gemessen. Linearelastische
Bruchmechanikmessungen (K1C und Duktilitätsfaktor)
wurden unter Verwendung eines Fallgewichtsgeräts mit einer Stoßgeschwindigkeit
1m/s auf Single-edge-notched-beam-Proben in einer Dreipunktbiegegeometrie
durchgeführt.
Das Biegemodul wurde gemäß ISO 178
bei 1mm/min gemessen.
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Die oben angegebenen Ergebnisse zeigen
die verbesserten Eigenschaften der PMMA/Gummimischungen im Vergleich
zu PMMA für
PMMA/Gummimischungen, die sowohl mit als auch ohne Rühren hergestellt
wurden. Für
Cariflex 1184 wird angenommen, dass das offensichtliche Fehlen der
Schlagzähigkeit
(nach Charpy) im Vergleich zu PMMA für die Mischung, hergestellt
ohne Rühren,
auf die Schwierigkeit bei der Auflösung von diesem Gummi in der
Monomermatrix vor der Polymerisation zurückzuführen ist.
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Beispiel 10
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Nachbearbeiten der Polymerzusammensetrungen
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Es wurde eine Polymerzusammensetrung
aus PMMA mit Nipol NS210 (4%) in einem semi-technischen Maßstab hergestellt.
Die Polymerzusammensetrung wurde unter Verwendung eines Haaka-Extruders mit
einer Schneckengeschwindigkeit von 100 U/min mit Temperaturen der
Barrel-Abschnitte wie nachfolgend hergestellt:
Die unten angegebene Tabelle
zeigt die mechanischen Eigenschaften dieser Zusammensetrung im Vergleich mit
PMMA alleine.
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