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Aus der Praxis sind Gefahrenmeldeanlagen bekannt,
die im Regelfall aus einer Zentrale, die einen Empfänger enthält, sowie
aus einer Anzahl von Meldern und/oder Signaleinrichtungen besteht,
die jeweils über
einen Sender verfügen.
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Ein Nachteil von derartigen funkgesteuerten Anlagen
besteht darin, dass diese nur eine eingeschränkte Reichweite besitzen. Die
Reichweite ist abhängig
von der Sendeleistung des Funksenders, der Empfindlichkeit des Funkempfängers sowie
der Beschaffenheit des Übertragungsweges.
Die Sendeleistung des Funksenders, wie auch die Empfindlichkeit
des Funkempfängers,
stellen technische Größen dar,
die durch die Anlage selbst vorgegeben sind. Die Beschaffenheit
des Übertragungsweges
ist hingegen abhängig
vom Anlagestandort. Durch die Lage und die bauliche Gegebenheiten
des Anlagestandortes ist manchmal zu Abschirmungseffekten und anderen Störungen,
welche die Übertragungsstrecke
zwischen Sender und Empfänger
stören
oder gar blockieren. In derartigen Fällen wird die Anlage sowohl auf
Senderseite als auch auf Empfängerseite
teilverkabelt, d.h. man installiert die Sender und Empfänger an
denjenigen Orten, an denen eine gegenseitige Kommunikation möglich ist,
der Melder wird an einem anderen Ort installiert und teilverkabelt.
Diese Teilverkabelung entspricht aber nicht der Zielsetzung funkgesteuerter
Anlagen, da gerade bei diesen Anlagen eine aufwendige und zeitintensive
Verkabelung entfallen soll. Außerdem
verliert eine teilverkabelte Anlage ihre Mobilität, die eben gerade bei derartigen funkgesteuerten
Anlagen gewünscht
ist.
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Um dieses Problem zu umgehen wird
in der
DE-U1-29 601
436 vorgeschlagen, zwischen der Signalmeldeeinheit und
der Signalempfangseinheit zumindest eine Zwischenstation anzuordnen,
die ein von der Signalmeldeeinheit gesendetes Signal an die Signalempfangseinheit
weiterleitet.
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Aus
DE-A1-44 26 653 ist ein mobiles, funkgesteuertes
Alarmsystem bekannt. Dieses Alarmsystem dient zur Überwachung
vorgegebener und/oder vorhandener Zustände. Die Datenübermittlung
erfolgt funktechnisch.
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Aus
DE-C1-44 08 972 ist eine Türstation
unter Verwendung eines DECT-Mobilteils
bekannt. Die Türstation
weist eine Klingel, eine Sprechverbindung und eine Türöffner-Funktion
auf. Als Türstation
wird ein DECT-Mobilteil eingesetzt.
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Aus SCHARPF "Deutschlands meistgekaufte Funk-Alarmanlage" in Scharpf-Alarm Newsletter (1996)
ist eine funkgesteuerte Alarmanlage bekannt.
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Problematisch bei Gefahrenmeldeanlagen ist
gerade die Gewährleistung
einer sicheren Datenkommunikation zwischen den einzelnen Komponenten
der Anlage. Außerdem
muss bei jeder Erweiterung der Anlage um beispielweise einen Melder und/oder
eine Zwischenstation diesen jeweils eine Identifikationsnummer zugewiesen
werden. Damit sich die einzelnen Sendeeinheiten der Anlage nicht stören, muss
jeweils eine vordefinierte Frequenz bzw. ein Frequenzband jedem
einzelnen Sender der Anlage zugeordnet werden. Wird nun im Anlagebereich
durch einen Störsender
eine bestimmte Frequenz bzw. ein Frequenzband in erheblichem Maße überlagert
bzw. gestört,
so kann keine Kommunikation mehr zwischen dem Sender, der diese
Frequenz bzw. dieses Frequenzband verwendet, und der Zwischenstation
stattfinden. Diese Anlageneinheit wird folglich blockiert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, dieses
oben aufgezeigte Problem zu umgehen und zu gewährleisten, dass stets eine
gute Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten besteht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
funkgesteuerte Gefahrenmeldeanlage mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Eine derartige Gefahrenmeldeanlage weist eine Funktelefonnebenstellenanlage
auf, um über
diese den Funkverkehr abzuwickeln. Ist ein Gebäude bereits mit einer Funktelefonnebenstellenanlage
ausgerüstet,
so kann diese in das System der Alarmanlage integriert werden. Hierdurch
ist eine erhebliche Kosteneinsparung möglich. Besonders vorteilhaft
ist eine Funktelefonnebenstellenanlage nach den DECT-Standard.
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Eine Nebenstellenanlage nach dem DECT-Standard
ist gewöhnlich
derart aufgebaut, dass ein Gebäudekomplex
in seiner gesamten Struktur funktechnisch erschlossen und jeder
Ort telefonisch erreichbar ist. An einer DECT-Basisstation kann
man – je
nach Umgebung – bis
zu zwölf
Mobiltelefone betreiben, die in einem Umkreis von ca. fünfzig Metern
eine Verbindung zur DECT-Basisstation ermöglichen. Um eine Kopplung der
Alarmanlagenkomponenten an die DECT-Nebenstellenanlage zu ermöglichen,
rüstet
man eine DECT-Basisstation mit zugehörigen DECT-Mobilteilen aus,
denen eine interne Rufnummer zugewiesen ist. Die DECT-Mobilteile werden
mit Transceivern gekoppelt, die wiederum den Funkverkehr mit den
Meldern der Alarmanlage, sowie der Zentrale der Alarmanlage, ermöglichen. Gekoppelt
werden die Transceiver und die DECT-Mobilteile über ein Interface. Dies hat
den Vorteil, dass die Funkreichweite der DECT-Basisstation erweitert
werden kann. Die Funkkommunikation zwischen den einzelnen Transceivern
und den Meldern der Alarmanlage erfolgt in einem für Alarmanlagen zugelassenen
ISM-Band. Die Zentrale
der Alarmanlage ist ebenfalls an ein DECT-Mobilteil mit einer internen
Rufnummer angekoppelt. Die Anbindung der Zentrale der Alarmanlage
an ein DECT-Mobilteil kann sowohl funktechnisch, über einen
Transceiver, als auch leitungsgebundenen, mittels eines weiteren Interface, erfolgen.
Löst ein
Melder einen Alarm aus oder soll eine sonstige Meldung, wie etwa
eine turnusmäßige Funktionsbereitschaftsmeldung,
an die Zentrale der Alarmanlage abgesetzt werden, so sendet der
Melder auf seinem ihm zugewiesenen Kanal im zugehörigen ISM-Band
eine Alarmnachricht. Diese Alarmnachricht nimmt der Transceiver,
der für
den jeweiligen Melder installiert ist, entgegen und veranlasst das
DECT-Mobilteil, an das er angekoppelt ist, dasjenige Mobilteil anzuwählen, an
das die Zentrale der Alarmanlage angeschlossen ist. Sind beide DECT-Mobilteile
nicht an der gleichen DECT-Basisstation
angeschlossen, so wird die Alarmnachricht zu der zugehörigen DECT-Basisstaion
weitergeleitet, an der das anzuwählende
DECT-Mobilteil angeschlossen ist. Die DECT Basisstation sind in
einem sogenannten Local Loop zusammengeschlossen. Sobald eine Verbindung
mit dem angewählten
DECT-Mobilteil, an das die Zentrale der Alarmanlage angeschlossen
ist, zustande gekommen ist, übermittelt das
anwählende
DECT-Mobilteil die Alarmnachricht an dieses DECT-Mobilteil, das
nun wiederum die Alarmnachricht an die Zentrale der Alarmanlage
weiterleitet. Die Zentrale der Alarmanlage kann nun ihrerseits,
wenn dies anlagentechnisch erwünscht
ist, eine Empfangsbestätigung
für den
Empfang der Alarmnachricht über
die DECT-Mobilteile
an den Melder zurücksenden.
Die Verbindung zwischen den DECT-Mobilteilen
wird nach dem erhalt der Alarmnachricht von der Zentrale der Alarmanlage
beendet. Die Alarmanlage nutzt auf diese Weise die DECT-Nebenstellenanlage
als Übertragungssystem. Der
Aufbau der Verbindung, die Kanalüberwachung usw.
wird von der DECT-Nebenstellenanlage übernommen. Im weiteren wird
der Vorteil des DECT-Systems ausgenutzt, dass über eine derartige Anlage ein großes telekommunikatives
Verkehrsaufkommen abgewickelt werden kann. Deshalb wird in den meisten Fällen die
eigentliche Funktion der DECT-Nebenstellenanlage,
das Telefonieren, nicht beeinträchtigt.
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Ein weiterer Vorteil dieser Kombination
von Alarmanlage und DECT-Nebenstellenanlage
besteht darin, dass ein DECT-Mobilteil, an das die Zentrale der
Alarmanlage angeschlossen ist, einen stillen Alarm über das öffentliche Telefonnetz – ein leitungsgebundenes öffentliches
Telefonnetz, wie auch ein öffentliches
Funktelefonnetz – an
eine Sicherheitszentrale übermitteln
kann.
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Im folgenden wird die Erfindung an
hand eines Ausführungsbeispiels
gemäß der 1 erläutert.
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1 zeigt
einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Alarmanlage, bestehend aus
einer Zentrale 1 der Alarmanlage, drei DECT – Basisstationen 2,3,4,
zehn DECT-Mobilteilen 5 bis 14, fünf Transceivern 15 bis 19,
zehn Meldern 20 bis 29, Leitungsverbindungen 31 bis 34 zwischen DECT-Mobilteilen und Meldern,
eine Leitungsverbindung 30 zwischen der Zentrale 1 der
Alarmanlage und dem DECT-Mobilteil 5. Außerdem sind
die Funkreichweiten 35, 36, 37 der drei
DECT-Basisstationen 2, 3, 4 dargestellt.
Die Melder 20, 24, 25, 26, 27, 28 der
Alarmanlage kommunizieren funktechnisch mit den zugehörigen Transceivern 15, 16, 17, 18, 19.
Die Transceiver 15, 16, 17, 18, 19 sind
mittels eines Interface an die DECT-Mobilteile 6, 10, 11, 12, 13 gekoppelt.
Die Melder 21, 22, 23, 29 der
Alarmanlage sind über
Interface direkt an die DECT-Mobilteile 7, 8, 9, 14 mittels
den Leitungen 31, 32, 33, 34 gekoppelt. Die
DECT-Basisstationen 2,3,4 bilden einen
Local Loop. Die Zentrale 1 der Alarmanlage ist über ein
Interface direkt durch die Leitung 30 mit dem DECT-Mobilteil 5 verbunden.
Alle DECT-Mobilteile müssen sich
innerhalb der Funkreichweite der DECT-Basisstation befinden, der
sie zugewiesen sind.
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Setzt der Melder 21 eine
Alarmnachricht ab, so wird er diese zunächst an sein zugehöriges DECT-Mobilteil 7 übermitteln.
Die Übermittlung
erfolgt über
ein Interface, das die Verbindung zwischen dem Melder 21 und
dem DECT-Mobilteil 7 mittels
der Leitung 31 ermöglicht.
Das DECT-Mobilteil 7 wählt nun
die interne Nummer des DECT-Mobilteils 5, an das die Zentrale 1 der
Alarmanlage über
ein Interface über
die Leitung 30 angeschlossen ist. Den Verbindungsaufbau
zwischen den beiden DECT-Mobilteilen 7 und 5 übernimmt
die DECT-Basisstation 2, bei der beide DECT-Mobilteile
angemeldet sind. Ist die Verbindung zu dem DECT-Mobilteil 5 belegt,
so wiederholt das DECT- Mobilteil 7 den
Wählvorgang
in kurzen Zeitabständen
solange, bis eine Verbindung zustande kommt. Die Zentrale 1 der
Alarmanlage empfängt
die Alarmnachricht und verarbeitet diese. Falls die Funkalarmanlage
bidirektional aufgebaut ist, sendet die Zentrale 1 der
Alarmanlage im folgenden eine Empfangsbestätigung an den Melder 21 zurück und beendet
die Verbindung.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit,
dass die Zentrale 1 der Alarmanlage einen Statusbericht des
Melders 21 abfragt. Dann wird durch das zugehörige DECT-Mobilteil 5 das
DECT-Mobilteil 7 des Melders 21 angewählt und
der Status des Melders 21 abgefragt.
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Setzt der Melder 24 eine
Alarmnachricht ab, so nimmt er zunächst mit dem zugehörigen Transceiver 16,
auf dem ihm zugewiesenen Kanal im ISM-Band, Funkkontakt auf und
setzt seine Alarmnachricht ab. Der Transceiver 16 ist mittels
eines Interface an das DECT-Mobilteil 10 angeschlossen. Das
DECT-Mobilteil 10 wählt nun
das DECT-Mobilteil 5 an, an das die Zentrale 1 der
Alarmanlage angekoppelt ist, und übermittelt die Alarmnachricht
des Melders 24, sobald eine Verbindung zustande gekommen
ist, an das DECT-Mobilteil 5, das seinerseits nun die Alarmnachricht
an die angekoppelte Zentrale 1 der Alarmanlage übermittelt.
Die Verbindung zwischen dem DECT-Mobilteil 10 und dem DECT-Mobilteil 5 erfolgt über den
Local Loop der DECT-Basisstationen 2 und 3, d.h.
die DECT-Basisstation 3 baut eine Verbindung mit dem DECT-Mobilteil 10 auf
und stellt eine Verbindung mit der DECT-Basisstation 2 her,
die wiederum eine Verbindung mit dem DECT-Mobilteil 5 aufbaut.
Somit können
die DECT-Mobilteile 10 und 5 kommunizieren, obwohl sie
an verschiedenen DECT-Basisstationen angeschlossen sind.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung wird anhand des Transceivers 18 aufgezeigt. Der
Transceiver 18 ist so gewählt, dass er den Funkverkehr
zu den zwei Meldern 26 und 27 übernimmt. Je nach Ausgestaltung
des Transceivers 18 kann der Funkverkehr zu den beiden
Meldern 26 und 27 zugleich und 1 oder nacheinander
durchgeführt
werden. Den Meldern 26 und 27 sind unterschiedliche Kanäle auf dem
ISM-Band zugewiesen. Der Transceiver 18 ist derart gestaltet,
dass er die den Meldern 26 und 27 zugewiesenen
Kanäle überwacht.
Setzt nun einer der beiden Melder 26 oder 27 eine
Alarmnachricht ab, so empfängt
diese der Transceiver 18 und veranlasst das angekoppelte
DECT-Mobilteil 12 die Alarmnachricht über das DECT-Mobilteil 5 an
die Zentrale 1 der Alarmanlage zu übermitteln. Setzen beide Melder 26 und 27 gleichzeitig
eine Alarmnachricht ab, so ist der Transceiver 18 derart
aufgebaut, dass er beide Alarmnachrichten empfängt, diese aber nacheinander,
nach Priorität
geordnet, an die Zentrale 1 der Alarmanlage übermittelt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung wird anhand des Melders 20 aufgezeigt. Der
Melder 20 befindet sich außerhalb der Funkreichweite 35 der
DECT-Basisstation 2. Der zugehörige Transceiver 15 und
das zugehörige
DECT-Mobilteil 6 befinden sich innerhalb der Funkreichweite 35 der DECT-Basisstation 2.
Somit kann der Überwachungsbereich
der Alarmanlage erheblich erweitert werden. Der Überwachungsbereich ergibt sich
aus der maximalen Funkreichweite der DECT-Basisstation und der Funkreichweite
zwischen dem Melder und dem Transceiver. Der Transceiver 15 mit
dem DECT-Mobilteil 6 ist am Rande der Funkreichweite 35 der
DECT-Basisstation 2 anzubringen. Der Melder 20 ist
am Rande der Funkreichweite des Melders 20 und/oder des
Transceivers 15 anzubringen.
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Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung ergibt sich, wenn ein Melder in der Nähe der Zentrale
der Alarmanlage installiert ist, indem man den Melder direkt mit
der Zentrale der Alarmanlage verbindet. Auf diese Weise kann ein
DECT-Mobilteil eingespart werden.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht
eine Einbindung von anderen 15 Funktelefonnebenstellenanlagen
vor, wie zum Beispiel Funktelefonnebenstellenanlagen nach dem ATM
oder dem Cordless-Telefone-Standard.