DE19632528A1 - Hartschaum-Schalungselement - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hartschaum-Schalungselement.
Hartschaum-Schalungselemente finden insbesondere Einsatz in der sogenannten
Mantelbetonbauweise. Die zu geschoßhohen Schalungswänden
zusammengesetzten Schalungselemente werden mit Beton aufgefüllt und
verbleiben als Wärmedämmschichten auf den ausgehärteten Betonwänden.
Die gegenüberliegenden Schalungsplatten der einzelnen Schalungselemente sind
miteinander verbunden, wobei für die Verbindungen sowohl durch in einem
Vorgang mit den Platten geschäumte Hartschaum-Querstege als auch in die
Schalungsplatten eingeschäumte metallische Verbindungsstege gebräuchlich sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hartschaumelement
anzugeben, das besonders günstig in der Herstellung und Handhabung ist.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die Unteransprüche enthalten
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
Das erfindungsgemäße Schalungssystem ermöglicht die Herstellung der
Schalungsplatten einerseits und der Abstandshalter andererseits in getrennten
Arbeitsgängen jeweils als materialhomogene Körper und erfordert keinen weiteren
Fixierungsschritt zur Verbindung der Teile beim Hersteller. Die Platten können auf
einfache Weise durch Einschieben der Abstandshalter paarweise zu den
Schalungselementen verbunden werden, was auf oder bei der Baustelle erfolgen
kann.
Die getrennte Herstellung der Schalungsplatten vereinfacht die Werkzeuge zum
Aufschäumen und verringert Lager- und Transportvolumen erheblich. Ein
besonderer Vorteil ergibt sich bei einem Bausystem mit mehreren verschiedenen
Wandstärken dadurch, daß die Wandstärke mit dem erfindungsmäßigen
Schalungselement einfach durch Abstandshalter verschiedener Länge bei
identischen Schalungsplatten realisierbar ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen noch eingehend
veranschaulicht. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Ansicht auf ein zusammengesetztes Schalungselement,
Fig. 2 Einzelheiten einer Schalungsplatte in verschiedenen Schnittebenen,
Fig. 3 eine bevorzugte Ausführungsform eines Abstandshalters zwischen zwei
Schalungsplatten,
Fig. 4 den Aufbau einer Wand aus erfindungsgemäßen Hartschaum-Schalungselementen.
Das in Fig. 1 skizzierte Schalungselement besteht aus zwei Schalungsplatten SP
und mehreren gleichen Abstandshaltern Q. Die Schalungsplatten bestehen aus
Polystyrol-Hartschaum und weisen im wesentlichen ebene Außenflächen FA und
einander zugewandte Innenflächen FI auf. Die Innenflächen sind in an sich
bekannter Weise mit einer regelmäßigen Rippenstruktur RI versehen, in welche
spezielle Hartschaum-Endstücke als seitliche Abschlüsse eingesetzt werden
können. Die Außenflächen können zur verbesserten Verankerung eines
Putzgrundes noch mit Rillen oder dergleichen versehen sein. Die Seitenflächen FS
sind mit gezahnten Strukturen versehen, die bei aneinanderstoßenden
Schalungselementen ineinandergreifen.
Die in der Aufsicht sichtbaren oberen Flächen FO der Schalungsplatten sind mit
einer Rasterstruktur, zum Beispiel in Form von Erhebungen RE versehen, denen
ein Raster von Vertiefungen in den unteren Flächen der Schalungsplatten
entspricht.
Von den oberen Flächen FO her führen taschenförmige Aussparungen T parallel
zu den Flächen FA, FI in die Schalungsplatten SP. Der Querschnitt dieser zu den
Innenflächen FI hin offenen taschenförmigen Aussparungen korrespondiert mit der
Form der Enden der Abstandshalter, die in diese Ausparung eingeschoben sind.
Durch die Abstandshalter wird eine parallele Ausrichtung der Schalungsplatten
gewährleistet.
Die beiden Schalungsplatten sind vorzugsweise formidentisch, was sich sowohl in
der Herstellung und Lagerhaltung durch nur einen Schalungsplattentyp als auch in
der Handhabung des zusammengesetzten Schalungselementes durch dessen
180° Drehsymmetrie vorteilhaft auswirkt.
In Fig. 2 ist in der Teilskizze (A) nochmals ein Ausschnitt einer Aufsicht auf eine
Schalungsplatte SP dargestellt, für welche die zu Fig. 1 gegebenen Erklärungen
ebenfalls gelten. Der Querschnitt der taschenförmigen Ausparungen zeigt von der
Innenfläche FI der Schalungsplatte her eine Öffnungsweite w, die vorzugsweise bis
zu einer Tiefe t gleichbleibt und sich dann erweitert auf eine Endweite m, die
wesentlich größer, vorzugsweise mehr als doppelt so groß wie die anfängliche
Öffnungsweite w ist. Der Übergang von der kleineren Öffnungsweite w zur
größeren Öffnungsweite m erfolgt vorzugsweise abrupt im Wesentlichen parallel
zur Außenfläche.
Die Teilskizze in Fig. 2 (B) zeigt eine Sicht auf die Innenfläche FI eines
Ausschnitts aus einer Schalungsplatte nach Teilskizze Fig. 2 (A). Die
taschenförmige Aussparung führt parallel zu der Seitenkante SK der
Schalungsplatte von der oberen Fläche FO in den Plattenkörper bis zu einem
Taschenboden TB, der beispielsweise etwa auf halber Höhe der Plattenhöhe h
liegt. Die Aussparung des Taschenbodens ist an die Form des Abstandshalters
angepaßt und zeigt beispielsweise eine Halbkreisform.
In Fig. 2 (C) ist ein vertikaler Schnitt senkrecht zur Plattenebene durch eine
taschenförmige Ausparung T skizziert, welche die zu Fig. 2(A) und 2(B)
beschriebene vorteilhafte Ausgestaltung der Aussparung weiter veranschaulicht.
Die Tiefe t, in welcher die Erweiterung des Querschnitts einsetzt, ist vorzugsweise
größer als die halbe Plattendicke d, so daß eine ausreißsichere Verankerung des
Abstandshalters im Plattenkörper gewährleistet ist.
In Fig. 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines Abstandshalters Q im in zwei
Schalungsplatten SP eingesetzten Zustand und in zwei weiteren Schnitten (B) und
(C) skizziert. Der Abstandshalter besteht im Wesentlichen aus einem rohrförmigen
Mittelteil M, zwei Endplatten EP und einem Steg ST. Die Längsachse des
Mittelteils steht senkrecht auf den Plattenebenen der Endplatten. Ein zylindrisches
Längsloch R führt durch das Mittelteil M und die Endplatten. Die Taschenböden TB
in den Schalungsplatten SP bilden beim Einschieben der Enden des
Abstandshalters Q in die taschenförmigen Aussparungen T einen Endanschlag,
auf welchem das Mittelteil flächig aufliegt, und gewährleisten so auf einfache
Weise eine definierte Lage des eingesetzten Abstandshalters. Dies erlaubt bereits
bei der Herstellung der Schalungsplatten SP die Erzeugung einer Markierung M an
der Außenfläche FA an der Position der Verlängerung der Längsachse des
Längslochs R im eingesetzten Zustand des Abstandshalters. Durch Aufbohren
oder Durchstoßen der Schalungselemente an den Markierungen entstehen
durchgehende Löcher durch das Schalungselement zur Aufnahme von
Befestigungselementen. Anstelle der Markierungen können auch bereits bei der
Herstellung der Schalungsplatten Durchgangslöcher realisiert werden.
Das Mittelteil ist entgegen der Schüttrichtung SCH von in den Freiraum zwischen
den Platten einzufüllendem Beton, das heißt also nach oben, durch einen Steg ST
erweitert, der auch mit den Endplatten verbunden ist. Der Steg ST stabilisiert das
Mittelteil gegen Durchbiegen und die Endplatten gegen Verkippen. Gleichzeitig
wird das rohrförmige Mittelteil durch den Steg gegen Schlag- und Druckkräfte
einfallenden Betons geschützt. Diese schützende Wirkung kann noch verbessert
werden, wenn der Steg zum Mittelteil hin sich in Keilform K erweitert.
Der Steg reicht an den Endplatten vorzugsweise bis zu deren oberer Kante, kann
im Zwischenbereich aber niedriger ausgeführt werden. Im Mittelbereich des Stegs
können Ausnehmungen SA vorgesehen sein, in welche Bewehrungsmittel BW zur
statischen Verstärkung eingelegt werden können.
Bei einer typischen Dicke der Platten von d = 60 mm beträgt beispielsweise die
Tiefe der Aussparungen T bis zu den Endplatten t = 35 mm. Bei einer Dicke der
Endplatten von 5 mm bleibt zwischen den Endplatten und den Außenflächen eine
Schichtdicke von 20 mm Hartschaum. Die Höhe h der Schalungsplatten liegt
typischerweise bei 250 mm.
Die Bereithaltung von Abstandshaltern in mehreren Längen von beispielsweise
220 mm, 260 mm, 320 mm und 440 mm ermöglicht dann die Realisierung von
Gesamtwandstärken von 260 mm bis 480 mm, wobei die Dicke b des Betonkerns
jeweils um die Dicken der Schalungsplatten geringer ausfällt.
Zur Herstellung von Mantelwänden unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Schalungselemente werden in an sich gebräulicher Weise die Schalungselemente
zu Wänden zusammengesetzt und seitlich zur vertikal fluchtenden
Wandausrichtung Richtschienen RS angebracht (Fig. 4). Die Richtschienen
weisen wie in Fig. 5 skizziert, eine oder mehrere Lochreihen auf, deren
Lochabstand gleich der Höhe h der Schalungselemente oder einem Vielfachen
davon ist.
Mittels Gewindeschrauben, Gewindestangen oder anderen stabförmigen
Befestigungsmitteln G, die durch die Löcher der Richtschienen, die Bohrungen am
Ort der Markierungen an den Schalungsplatten und die Längslöcher in den
Abstandshaltern Q geschoben werden, werden die Richtschienen paarweise
gegeneinander verspannt und halten so bis zur Aushärtung des eingefüllten
Betons die Schalungselemente in gerader Ausrichtung zuverlässig zusammen.
Mittels schräger Stützen S kann die lotrechte Ausrichtung gewährleistet werden.
Da die Längslöcher in den Abstandshaltern vollständig gegen den eingefüllten
Beton abgeschlossen sind, können die Befestigungsteile nach dem Aushärten des
Betons wieder aus den Löchern herausgezogen werden. Die Löcher können
beidseitig mit Stopfen oder dergleichen verschlossen werden.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern im
Rahmen fachmännischen Könnens in verschiedenen Ausführungen realisierbar.
Insbesondere können die erhabenen und vertieften Rasterungen vertauscht sein
oder zusätzliche Strukturen zur Abdichtung von Fugen zwischen
aufeinandergesetzten Schalungselementen gegen das Austreten von
Zementflüssigkeit vorgesehen sein.
Claims (13)
1. Hartschaum-Schalungselement mit zwei gegenüberstehenden, durch
Abstandshalter verbundenen Schalungsplatten, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalungsplatten in den einander zugewandten Flächen taschenförmige
Aussparungen aufweisen, und daß die Enden der Abstandshalter passend zum
Querschnitt der Aussparungen geformt sind und in die Aussparungen
eingeschoben sind.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taschenböden der taschenförmigen Aussparungen einen Anschlag für die
Verschiebung der Abstandshalter bilden.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aussparungen sich über mehr als die Hälfte der Wandstärke der Schalungsplatten
erstrecken.
4. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
daß die Abstandshalter einen Verbindungskörper mit beidseitigen Endplatten
umfassen.
5. Schalungselement nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein durch die
Endplatten und den Verbindungskörper reichendes rohrförmiges Längsloch.
6. Schalungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Außenflächen der Schalungsplatten in Verlängerung des rohrförmigen Längslochs
bei bis zum Anschlag in die taschenförmigen Vertiefungen eingeschobenen
Abstandshaltern Markierungen angebracht sind.
7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandshalter entgegen der Schüttung des Füllmaterials verjüngend
ausgeführt sind.
8. Schalungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben
einen keilförmig ausgeführten Abschnitt aufweisen.
9. Schalungselement nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandshalter einen bis zu den Endplatten reichenden Steg mit zu den
Endplatten hin zunehmender Steghöhe aufweisen.
10. Schalungselement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Abstandshaltern Ausnehmungen zur Aufnahme von
Bewehrungselementen vorgesehen sind.
11. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberen und unteren Auflageflächen der Schalungsplatten
korrespondierende Raster mit Erhebungen bzw. Vertiefungen aufweisen.
12. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strebenenden in Einschieberichtung gerundet sind.
13. Bausystem mit sich in der Wandstärke unterscheidenden Schalungselementen
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die unterschiedlichen
Wandstärken durch Abstandshalter unterschiedlicher Länge bestimmt sind und die
Schalungsplatten für alle Schalungselemente gleich sind.
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