DE19628817A1 - Dachhinterlüftung - Google Patents
DachhinterlüftungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dachhinterlüftung mit einer
Unterspannbahn, die auf einer als Dachisolierung dienen
den Wärmedämmschicht aufliegend zwischen dieser und einer
äußeren Dachhaut, etwa einer Dachziegeleindeckung, unter
Ausbildung eines sich zwischen der Dachhaut und der Unter
spannbahn erstreckenden äußeren Dachkanals angeordnet ist.
Die Auslegung von Dachkonstruktionen mit Hinterlüftungs
kanälen stellt heute eine gängige Maßnahme dar, durch die
Schäden vermieden werden, die ansonsten durch eine Nicht
abtrocknung von eindringender Feuchtigkeit bzw. von Schwitz
wasser entstehen können. Üblicherweise erstreckt sich bei
Schrägdächern zwischen der äußeren Dachhaut, bei der es
sich häufig um eine Dachziegeleindeckung handelt, und einer
Unterspannbahn ein äußerer Entlüftungskanal, der von der
Traufe bis zum First führt und die Dachhinterlüftung ver
mittelt.
In der Regel erstreckt sich ein dazu paralleler zweiter
innerer Kanal zwischen der Unterspannbahn und der Dachiso
lierung. Die Trockenhaltung des Isolationsmaterials erfolgt
durch Konvektion, d. h. dadurch, daß der genannte innere
Dachkanal von Luft durchströmt wird und diese Luft etwaig
vorhandene Feuchtigkeit abführt.
Einer derartigen Dachentlüftung kommt im Interesse einer
dauerhaften Trockenhaltung der die Dachisolierung bilden
den Dämmstoffe, bei denen es sich um mineralische oder
synthetische Fasern, Schaumstoff oder dergleichen han
deln kann, zentrale Bedeutung zu. Wenn dies bei der Pla
nung und Ausführung von Dächern nicht hinlänglich beachtet
wird, resultiert daraus eine häufige Durchfeuchtung der
Wärmedämmung und letztlich deren Verrottung.
Im Hinblick auf diffusionsoffene Unterspannbahnen sieht
die geltende Wärmeschutzverordnung das direkte Anliegen
der Unterspannbahn an der Dachisolierung vor. Eine der
artige Unterspannbahn ist in der DE 35 38 597 C2 beschrie
ben. Bei einer solchen Unterspannbahn erfolgt die Belüf
tung der Wärmedämmung "diffusiv", das heißt durch die
Spannbahn hindurch.
Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß es bei der Ver
legung diffusionsoffener Unterspannbahnen direkt auf der
Dachisolierung durchaus zu unerwünschtem Tauwasseranfall
in der Isolierung kommen kann (F. Durst, O. Lauer: Dach
hinterlüftung: Notwendigkeit oder Übel? - Veröffentlichung
des Lehrstuhls für Strömungsmechanik der Friedrich-Alexan
der-Universität Erlangen-Nürnberg).
Angesichts dieser Unzulänglichkeit besteht die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung darin, eine Dachhinterlüftung
zu schaffen, die einerseits sich des konvektiven Hinter
lüftungsprinzip bedient und andererseits die Verlegung
der Unterspannbahn direkt auf der Wärmeisolierung er
möglicht.
Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß bei einer Dach
hinterlüftung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
die Unterspannbahn auf der zur Wärmedämmschicht hinwei
senden Seite und/oder die Wärmedämmschicht auf der zur
Unterspannbahn hinweisen den Seite mit sich zwischen einer
Traufkante und einem Dachfirst erstreckenden Kanälen ver
sehen ist (sind), die eine freie Luftströmung zwischen
der Wärmedämmschicht und der Unterspannbahn und damit
die Ableitung von Feuchtigkeit aus der Wärmedämmschicht
ermöglichen.
Im Rahmen der Erfindung kann die Unterspannbahn lose auf
der Wärmedämmschicht aufliegend oder auch mit dieser ver
bunden verlegt sein.
Soweit die Kanäle sich in der Unterspannbahn erstrecken,
besteht eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung da
rin, daß die Unterspannbahn auf ihrer der Dachisolierung
zugewandten Seite unter Aussparung von die ganze Unter
spannbahn durchziehenden Kanälen mit Distanzmitteln aus
gerüstet ist.
Diese Distanzmittel können eine Oberflächenstruktur nach
der Art eines Wellblechs aufweisen, deren Erhebungen und
Vertiefungen zwischen der Traufkante und einem Dachfirst
verlaufende Kanäle bilden.
Die Distanzmittel können aber auch aus zueinander beab
standeten Rippen bestehen, die in jeweils gleicher Höhe
unterseitig von der Unterspannbahn vorstehen und sich
unter Ausbildung von Kanälen zwischen der Traufkante und
einem Dachfirst erstrecken.
Zweckmäßigerweise verlaufen die von den Distanzmitteln
gebildeten Kanäle rechtwinklig zur Firstlinie. Sie kön
nen aber auch unter von 90° verschiedenen Winkeln schräg
zur Firstlinie verlaufen.
Schließlich können die Distanzmittel auch aus zueinander
beabstandeten noppenartigen Erhebungen bestehen, die be
abstandet voneinander in jeweils gleicher Höhe untersei
tig von der Unterspannbahn vorstehen, wobei im verlegten
Zustand die Zwischenräume zwischen den voneinander beab
standeten Noppen unabhängig von der Verlegerichtung der
Unterspannbahn Strömungskanäle bilden.
Vorzugsweise sind die Distanzmittel einstückig mit der
Unterspannbahn ausgebildet. Sie können unmittelbar aus
der Unterspannbahn herausgeformt sein, etwa in Gestalt
von Ausprägungen, oder indem die Unterspannbahn insge
samt wellblechartig ausgebildet ist.
Nach einer anderen sinnvollen Weiterbildung kann die
Dachhinterlüftung aber auch dadurch verwirklicht sein,
daß die Dachisolierung auf ihrer der Unterspannbahn zu
gewandten Oberseite mit beabstandet voneinander vorste
henden partiellen Erhebungen versehen ist, auf denen die
Unterspannbahn aufliegt, wobei die Zwischenräume zwi
schen den partiellen Erhebungen Durchströmkanäle bilden.
Als vorteilhaft hat sich auch erwiesen, die Dachisolie
rung auf ihrer der Unterspannbahn zugewandten Seite mit
oberseitig vorstehenden Rippen und zwischen diesen senk
recht oder geneigt zur Firstlinie verlaufenden Lüftungs
kanälen zu versehen.
Wenn die Dachisolierung auf ihrer der Unterspannbahn zu
gewandten Oberseite mit partiell vorstehenden Erhebungen
oder Rippen ausgerüstet ist, kann es sich bei den Unter
spannbahnen um einfache Folienbahnen handeln.
Anhand der beigefügten Zeichnung sollen nachstehend einige
Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Unterspann
bahn sowie eine Dachhinterlüftung mit in der Wärmeisola
tion verlaufenden Strömungskanälen erläutert werden. In
schematischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 eine Dachisolierung mit einer auf dieser auf
liegenden Unterspannbahn in einer ausschnitts
weisen Schnittansicht mit senkrecht zum Dach
first verlaufender Schnittlinie,
Fig. 2 die Dachisolierung mit der aufliegenden Unter
spannbahn in einer der Schnittlinie II-II in
Fig. 1 entsprechenden Schnittansicht,
Fig. 3 in einer Ansicht wie in Fig. 2 eine Abwandlungs
form, bei der die der Unterspannbahn zugewandte
Oberseite einer Dachisolierung mit senkrecht zum
Dachfirst verlaufenden Kanälen versehen ist,
Fig. 4 eine unterseitig mit einer wellenartigen Ober
flächenstruktur versehene Unterspannbahn in
einer perspektivischen Ansicht mit Blick von
schräg oben,
Fig. 5 eine Unterspannbahn mit einer unterseitigen Ober
flächenstruktur in Form von beabstandet und pa
rallel zueinander verlaufenden Rippen in einer
Ansicht wie in Fig. 4 und
Fig. 6 ebenfalls in einer Ansicht wie in den Fig. 4
und 5 eine Unterspannbahn mit von deren Unter
seite vorstehenden noppenartigen Erhebungen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine zwischen nicht dargestell
ten Dachsparren aufgenommene Wärmedämmschicht 10, die aus
mineralischen oder synthetischen Fasern, aber auch aus
Schaumstoff oder ähnlichen geeigneten Dämmaterialien be
stehen kann. Oberseitig ist auf der Wärmedämmschicht 10
eine Unterspannbahn 12 aufgenommen, die auf der zur Wärme
dämmschicht hinweisenden Seite eine wellblechartige Pro
filierung aus beabstandet und parallel zueinander verlau
fenden Rippen 13 und sich jeweils zwischen den Rippen
erstreckenden Kanälen 14 besitzt. Die Unterspannbahn 10
liegt mit den vorstehenden Rippen 13 auf der Oberseite der
Wärmedämmschicht 10 auf und ist so verlegt, daß die Rip
pen 13 und Kanäle 14 sich in der Fallinie des Daches er
strecken, also senkrecht zur Firstlinie verlaufen.
Die Unterspannbahn 12 ist für sich allein in Fig. 4 ver
anschaulicht. Es ist ersichtlich, daß bei auf der Wärme
dämmschicht 10 verlegter Unterspannbahn 12 die sich zwi
schen benachbarten wellenförmigen Erhebungen erstrecken
den Vertiefungen Strömungskanäle 14 bilden, die bei einem
Dach durchgängig von dessen Traufkante bis zum First rei
chen. Diese Kanäle 14 bilden, unbeschadet des Aufliegens
der Rippen 13 der Unterspannbahn 12 auf der Wärmedämm
schicht, innere Dachkanäle, die von Luft durchströmt wer
den und dadurch eine dauerhafte Trockenhaltung der Wärme
dämmschicht 10 vermitteln.
Die in Fig. 5 gezeigte Unterspannbahn 16 unterscheidet
sich von der Unterspannbahn 12 gemäß Fig. 4 dadurch, daß
anstelle einer wellenförmigen Struktur unterseitig von der
Unterspannbahn rechteckförmig ausgebildete Rippen 17 vor
stehen, die beabstandet und parallel zueinander unter Aus
bildung von Strömungskanälen 18 zwischen jeweils benach
barten Rippen 17 verlaufen. Die Unterspannbahn 16 ist in
gleicher Weise wie die Unterspannbahn 12 nach Fig. 4 auf
einer Wärmedämmschicht 10 eines Daches zu verlegen, wobei
die Rippen 17 oberseitig auf der Wärmedämmschicht 10 auf
stehen und die zwischen den Rippen ausgebildeten Kanäle 18
sich von der Traufe eines Daches bis zu dessen First er
strecken und wiederum eine wirksame Belüftung und damit
Entfeuchtung der Wärmedämmschicht 10 gewährleisten.
Im Unterschied zu den Unterspannbahnen nach den Fig. 4
und 5 stehen bei der in Fig. 6 veranschaulichten Unter
spannbahn 20 unterseitig von dieser jeweils beabstandet
voneinander angeordnete noppenartige Erhebungen 21 vor.
Beim Verlegen der Unterspannbahn 20 auf einer Wärmedämm
schicht 10 stehen diese noppenartigen Erhebungen 21 ober
seitig auf der Dämmschicht 10 auf und zwischen letzterer
und der Unterspannbahn 20 bildet sich eine Vielzahl von
Strömungswegen 22 aus, die gleichfalls eine wirksame Be
lüftung und damit Entfeuchtung der Wärmedämmschicht 10
gewährleisten.
Im Unterschied zu den Unterspannbahnen 12, 16 nach den
Fig. 4 und 5 ist bei der in Fig. 6 gezeigten Unterspann
bahn 20 eine freie Luftströmung nicht nur senkrecht zum
Dachfirst möglich, sondern auch quer dazu. Während bei
der Verlegung der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Unter
spannbahnen 12, 16 darauf zu achten ist, daß die sich
zwischen den unterseitig vorstehenden Rippen 13, 17 er
streckenden Kanäle 14, 18 zumindest im wesentlichen senk
recht zum Dachfirst verlaufen, ist bei der Ausführungs
form gemäß Fig. 6 eine beliebige Verlegung zulässig.
Bei der Verwendung unterseitig glatter Unterspannbahnen 24
kann eine wirksame Belüftung und damit dauerhafte Trocken
haltung einer Wärmedämmschicht 25 erreicht werden, wenn
die Wärmedämmschicht 25 oberseitig mit parallel und be
abstandet voneinander verlaufenden Rippen 26 und zwischen
diesen gebildeten Strömungskanälen 27 ausgerüstet ist,
wie dies Fig. 3 zeigt. Auch in diesem Falle müssen sich
die oberseitig in der Wärmedämmschicht verlaufenden Lüf
tungskanäle von der Dachtraufe bis zum First erstrecken.
Anstelle derartiger Rippen 26 können auch beabstandet von
einander oberseitig von der Wärmedämmschicht vorstehende
Erhebungen vorgesehen sein, etwa in der Art der untersei
tigen Noppen 21 bei der Unterspannbahn 20, auf denen eine
glatte Unterspannbahn 24 unter Ausbildung einer Vielzahl
von Strömungswegen als innerer Dachkanal aufliegt.
Claims (12)
1. Dachhinterlüftung mit einer Unterspannbahn, die auf
einer als Dachisolierung dienenden Wärmedämmschicht auf
liegend zwischen dieser und einer äußeren Dachhaut, etwa
einer Dachziegeleindeckung, unter Ausbildung eines sich
zwischen der Dachhaut und der Unterspannbahn erstrecken
den äußeren Dachkanals angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterspannbahn (12, 16, 20) auf der zur Wärme
dämmschicht (10) hinweisenden Seite und/oder die Wärme
dämmschicht (25) auf ihrer zur Unterspannbahn (24) hin
weisenden Seite mit sich zwischen einer Traufkante und
einem Dachfirst erstreckenden Kanälen (14, 18, 22, 27)
versehen ist (sind).
2. Dachhinterlüftung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Unterspannbahn (12, 16, 20, 24) mit der
die Dachisolierung bildenden Wärmedämmschicht (10, 24)
verbunden ist.
3. Dachhinterlüftung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterspannbahn (12, 16, 20) auf
ihrer der Dachisolierung (10) zugewandten Seite unter
Aussparung von die ganze Unterspannbahn durchziehenden
Kanälen (14, 18, 22) mit Distanzmitteln (13, 17, 21)
ausgerüstet ist.
4. Dachhinterlüftung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Distanzmittel eine Oberflächenstruktur
nach der Art eines Wellblechs aufweisen, deren Erhebun
gen (13) und Vertiefungen zwischen der Traufkante und
einem Dachfirst verlaufende Kanäle (14) bilden.
5. Dachhinterlüftung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Distanzmittel aus zueinander beabstan
deten Rippen (13, 17) bestehen, die in jeweils gleicher
Höhe unterseitig von der Unterspannbahn (16) vorstehen
und sich unter Ausbildung von Kanälen (14, 18) zwischen
der Traufkante und einem Dachfirst erstrecken.
6. Dachhinterlüftung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die von den Distanzmitteln (13, 17)
gebildeten Kanäle (14, 18) rechtwinklig zur Firstlinie
verlaufen.
7. Dachhinterlüftung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die von den Distanzmitteln (13, 17)
gebildeten Kanäle (14, 18) unter von 900 verschiedenen
Winkeln schräg zur Firstlinie verlaufen.
8. Dachhinterlüftung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Distanzmittel aus zueinander beabstan
deten noppenartigen Erhebungen (21) bestehen, die beab
standet voneinander in jeweils gleicher Höhe unterseitig
von der Unterspannbahn (20) vorstehen.
9. Dachhinterlüftung nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzmittel (13, 17, 21)
einstückig mit der Unterspannbahn (12, 16, 20) ausgebildet
sind.
10. Dachhinterlüftung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzmittel (13, 17, 21)
unmittelbar aus der Unterspannbahn herausgeformt sind.
11. Dachhinterlüftung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dachisolierung (25) auf ihrer der Unter
spannbahn (24) zugewandten Oberseite mit beabstandet von
einander vorstehenden partiellen Erhebungen (26) versehen
ist.
12. Dachhinterlüftung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dachisolierung (25) auf ihrer der Unter
spannbahn (24) zugewandten Seite mit oberseitig vorstehen
den Rippen (26) und zwischen diesen senkrecht oder geneigt
zur Firstrichtung verlaufenden Lüftungskanälen (27) ver
sehen ist.
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