DE3318380A1 - Dach, insbesondere steildach, mit einer unterluefteten dachhaut - Google Patents
Dach, insbesondere steildach, mit einer unterluefteten dachhautInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Dach, insbesondere Steildach, mit
- einer unterlüfteten Dachhaut und einer tragenden Dachkonstruktion, wobei unter Bildung eines Unterlüftungsraumes mit durch seine Nennhöhe vorgegebenem Abstand von der Dachhaut eine rückstellfähige Wärmedämmschicht an der Dachkonstruktion befestigt ist. Als Material für die Wärmedämmschicht kommt beispielsweise Mineralwolle bzw. -faser in Frage.
- Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Energieeinsparung und unter Berücksichtigung der zu erfüllenden Wärmeschutzbestimmungen erhalten unterlüftete Steildächer mit einem vorgegebenen Abstand zu der Dachhaut eine Wärmedämmschicht. Bei dieser Wärmedämmschicht handelt es sich regelmäßig um eine Mineralfaserschicht, deren Nenndicke unter einer vorgegebenen Auflast geprüft wird. Die Nenndicke ist ein Maß für die erreichbare Wärmedämmung. Bei Einbau einer solchen Wärmedämmschicht muß die Nennhöhe des zwischen der Dachhaut und der Wärmedämmschicht entstehenden Unterlüftungsraumes nach Vorschrift eingehalten werden.
- Denn anders ist eine hinreichende Unterlüftung der Dachhaut nicht mehr gewährleistet, so daß Taupunktunterschreitung und folglich Kondenswasserbildung zu befürchten ist. Kondenswasserbildung muß jedoch auf jeden Fall vermieden werden, um Beschädigungen der Wärmedämmschicht und Dachkonstruktion zu vermeiden. Problematisch ist in diesem Zusammenhang die Einhaltung der Nenndicke der Wärmedämmschicht, weil die Mineralfaserschicht sich bei Fortfall der für die Nenndickenprüfung herangezogenen Auflast zurückstellt, d. h. die Nenndicke wird durch die Rückstellkraft ,der Mineralfaserschicht überschritten, die Wärmedämmschicht dehnt sich folglich aus. Das führt zwangsläufig zu einer Reduzierung der Nennhöhe des Unterlüftungsraumes, welcher aus den vorerläuterten Gründen unbedingt vermieden werden muß. - Hier setzt die Erfindung ein.
- :Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dach, insbesondere Steildach, mit einer unterlüfteten Dachhaut der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei welchem die Einhaltung der Nennhöhe des Unterlüftungsraumes zwischen Dachhaut und Wärmedämmschicht ohne Beeinträchtigung der Unterlüftung stets sichergestellt ist.
- Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Dach und insbesondere Steildach dadurch, daß zwischen der Dachhaut und der Wärmedämmschicht eine wasserdampfdurchlässige Trennschicht aus einer Falt- oder Wellbahn mit einer die Rückstellkraft der Wärmedämmschicht übersteigenden Eigensteifigkeit ange-' ordnet ist, wobei die Falten- bzw. Wellenhöhe der Trennschicht der Nennhöhe des Unterlüftungsraumes entspricht. - Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß die zwar wasserundurchlässige, jedoch wasserdampfdurchlässige Falt- oder Wellbahn gleichsam die für die Nenndickenprüfung der Wärmedämmschicht herangezogene Auflast ersetzt und als Abstandhalter funktioniert, der dafür Sorge trägt, daß die Nennhöhe des Unterlüftungsraumes unverändert eingehalten wird, weil die Nenndicke der Wärmedämmschicht nicht länger durch die Rückstellkraft der Mineralfaserschicht überschritten werden kann. Folglich ist Nenndickeneinhaltung gewährleistet. Die Aus führungs form der Trennschicht als Falt- oder Wellbahn hat den Vorteil, daß die Falt- oder Wellbahn quer zu den Falten- und Wellentälern auseinanderziehbar ist und folglich stets einwandfrei an beispielsweise den Sparren der Dachkonstruktion - wie auch die Wärmedämmschicht befestigt werden kann. Insoweit ist unschwer eine Anpassung an unterschiedliche Sparrenabstände möglich, zumal die Falt- oder Wellbahn ohne weiteres auf das entsprechende Maß geschnitten werden kann, um eine zieharmonikaartige Trennschicht mit Abstandhalterfunktion zu bilden. Stets lassen sich die Verhältnisse so einrichten, daß die Falten- bzw. Wellenhöhe etwa 2 cm bis 4 cm beträgt, weil das den gängigen Vorschriften für die einzuhaltenden Nennhöhen der Unterlüftungsräume entspricht.
- Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So ist erfindungsgemäß die Falt- oder Wellbahn als Vlies aus Kunststoffaser, z. B. Polyäthylenfaser, ausgebildet. Eine derartige Falt- oder Wellbahn besitzt einerseits die nötige Eigensteifigkeit, ist andererseits verrottungsfest. Das gilt auch für eine andere Ausführungsform, wonach die Falt- oder Wellbahn aus einer perforierten Kunststoffolie besteht. Nach einer anderen Variante kann die Falt- oder Wellbahn aus Filtermaterial wie beispielsweise Gewebe, Filz, Papier od. dgl. bestehen. Zur Verbesserung der Eigensteifigkeit weist die Falt- oder Wellbahn vorzugsweise in vorgegebenen Abständen und quer zu den Falten bzw. Wellen versteifende Einlegedrähte auf. Nach einem Vorschlag mit selbständiger Bedeutung ist vorgesehen, daß die Falt- oder Wellbahn als Metallgitter mit einer folienartigen Abdeckung ausgeführt ist. Die Abdeckung kann aus Vlies, Kunststoffolie, Gewebe, Filz, Papier od. dgl. bestehen. Da die Falt- oder Wellbahn die Funktion einer wasserundurchlässigen Trennschicht erfüllt, lehrt die Erfindung endlich, daß deren Falten- bzw.
- Wellentäler als Wasserfangrillen ausgebildet sind und dazu eine streifenartige Folienbeschichtung oder eine Silikonbeschichtung aufweisen. Auf diese Weise wird einwandfreie Abführung von Wasser sichergestellt, welches beispielsweise aus in den Unterlüftungsraum eindringenden Flugschnee oder Schlagregen resultiert.
- Insoweit bildet die falten- bzw. wellenartige Trennschicht zugleich einen Wetterschutz für die Wärmedämmschicht und die Dachkonstruktion.
- Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Dach, insbesondere Steildach, mit einer unterlüfteten Dachhaut und einer Wärmedämmschicht verwirklicht wird, bei welchem die Nennhöhe des Unterlüftungsraumes zwischen Dachhaut und rückstellfähiger Wärmedämmschicht aus Mineralfaser oder Mineralwolle stets einwandfrei eingehalten wird, weil die faltenartige bzw. wellenartige Trennschicht eine größere Eigensteifigkeit als die Rückstellkraft der Wärmedämmschicht aufweist und folglich als ein Abstandhalter funktioniert, der für einen wohldefinierten Abstand zwischen Dachhaut und Wärmedämmschicht sorgt. Dadurch wird auch bei Einsatz einer Wärmedämmschicht Kondenswasserbildung infolge stets einwandfreier Unterlüftung ausgeschlossen, werden also die sonst üblichen Beschädigungen der Wärmedämmschicht und Dachkonstruktion verhindert.
- Die zieharmonikaartige Trennschicht bzw. Falt- und Wellbahn läßt sich nicht nur bei Neubauten, sondern auch nachträglich unschwer bei bereits existierenden Dächern einsetzen und zwischen den Sparren der Dachkonstruktion befestigen. Für die Falt- bzw.
- Wellbahn kann ohne weiteres verrottungsfestes und alterungsbeständiges Material Verwendung finden.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Dach, Fig. 2 teilweise eine Falt- bzw. Wellbahn aus einem Kunststoffaservlies in perspektivischer Darstellung und Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 2.
- In den Figuren ist ein Steildach mit einer unterlüfteten Dachhaut 1 und einer tragenden Dachkonstruktion 2 dargestellt. Die Dachhaut besteht beispielsweise aus den üblichen Ziegeln 3, der ,lattung 4 und einer Unterspannbahn 5 als vorläufiger Wetterschutz. An der Dachkonstruktion 2 ist unter Bildung eines Unterlüftungsraumes 6 mit durch seine Nennöhe H vorgegebenem Abstand von der Dachhaut 1 eine rückstellfähige Wärmedämmschicht 7 aus Mineralfasern befestigt. Von der Dachkonstruktion 2 sind die Sparren angedeutet. Zwischen der Dachhaut 1 und der Wärmedämmschicht 7 ist eine wasserundurchlässige, jedoch wasserdampfdurchlässige Trennschicht aus einer Falt- oder Wellbahn 8 mit einer die Rückstellkraft der Wärmedämmschicht 7 übersteigenden Eigensteifigkeit angeordnet, wobei die Falten- bzw. Wellenhöhe h der Trennschicht der Nennhöhe H des Unterlüftungsraumes 6 entspricht und diese einhält. Die Falt- oder Wellbahn 8 kann als Vlies aus Kunststoffaser, z. B. Polyäthylenfaser ausgebildet sein. Es kann sich aber auch um eine perforierte Kunststoffolie handeln. Nicht dargestellt ist eine Ausführungsform, wonach die Falt~ oder Wellbahn 8 aus Filtermaterial wie Gewebe, Filz, Papier od. dgl. besteht oder als Metallgitter mit einer folienartigen Abdeckung ausgeführt ist. Bei den Ausführungsbeispielen weist die Falt- oder Wellbahn 8 in vorgegebenen Abständen und quer zu den Falten bzw. Wellen versteifende Einlegedrähte 9 auf. Bei der Ausführungsform aus Kunststoffaservlies sind die Falten- bzw.
- Wellentäler als Wasserfangrillen 10 ausgebildet und weisen dazu entweder eine streifenartige Folienbeschichtung oder aufgesprühte Silikonbeschichtung 11 auf. Im letzteren Fall ist eine besonders einfache und rationelle Falt- bzw. Wellbahnherstellung gewährleistet, die sich unschwer auf die den Sparrenabständen entsprechende Breite schneiden läßt.
- Gegenstand der Hilfsgebrauchsmusteranmeldung ist die trennschichtbildende Falt- bzw. Wellbahn 8.
- Im Rahmen der Erfindung kann die Falt- oder Wellbahn 8 auch eine trapezförmige Ausbildung aufweisen. Außerdem läßt sich die Lehre der Erfindung auch dann verwirklichen, wenn die Wärmeschicht 7 nicht als rückstellfähige Wärmedämmschicht ausgebildet ist, sondern beispielsweise aus Hartschaum wie Polystyrolschaum oder Polyurethanschaum besteht.
Claims (7)
- Dach, insbesondere Steildach, mit einer unter lüfteten Dachhaut Patentansprüche: Dach, insbesondere Steildach, mit einer unterlüfteten Dachhaut und einer tragenden Dachkonstruktion, wobei unter Bildung eines Unterlüftungsraumes mit durch seine Nennhöhe vorgegebenem Abstand von der Dachhaut eine rückstellfähige Wärmedämmschicht an der Dach konstruktion befestigt ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß zwischen der Dachhaut (1) und der Wärmedämmschicht (7) eine wasserdampfdurchlässige Trennschicht aus einer Falt- oder Wellbahn (8) mit einer die Rückstellkraft der Wärmedämmschicht (7) übersteigenden Eigensteifigkeit angeordnet ist, wobei die Falten-bzw. Wellenhöhe (h) der Trennschicht der Nennhöhe <H) des Unterlüftungsraumes (6) entspricht.
- 2. Dach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt-oder Wellbahn (8) als Vlies aus Kunststoffaser, z. B. Polyäthylenfaser, ausgebildet ist.
- 3. Dach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt-oder Wellbahn (8) aus einer perforierten Kunststoffolie besteht.
- 4. Dach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt-oder Wellbahn (8) aus einem Filtermittel besteht.
- 5. Dach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt- oder Wellbahn (8) in vorgegebenen Abständen und quer zu den Falten bzw. Wellen versteifende Einlegedrähte (9) aufweist.
- 6. Dach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt- oder Wellbahn (8) als Metallgitter mit einer folienartigen Abdeckung ausgebildet ist.
- 7. Dach nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Falten- bzw. Wellentäler der Falt- oder Wellbahn (8) als Wasserfangrillen (10) ausgebildet und dazu eine streifenartige Folien- oder Silikonbeschichtung (11) ausweisen.
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1983
- 1983-05-20 DE DE19833318380 patent/DE3318380A1/de not_active Withdrawn
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