DE1962341B2 - Anordnung einer mehrphasigen elektromagnetischen wicklung am strangfuehrungsgeruest einer stranggiessanlage - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft die Anordnung einer mehr- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Er-

phasigen elektromagnetischen Wicklung am Strang- findung ist eine Einrichtung zum abwechselnden

führungsgerüst einer Stranggießanlage zur Erzeugung Ein- und Ausschalten und/oder Umpolen des Wan-

eines elektromagnetischen Wanderfeldes mit einer derfeldinduktors zwecks Veränderung der erzeugten

Fortpflanzungsrichtung senkrecht zur Gießrichtung. 5 Metallströmung vorgesehen.

Eine solche Anordnung ist in dem Buch von Nach einer weiteren bevorzugten Variante der er-

Herrmann, »Handbuch des Stranggießens«, (1958) finderischen Anordnung ist diese mit einer Einrich-

S. 426, 3. Absatz, erwähnt. Bei dieser bekannten An- tung zur stetigen oder sprunghaften Änderung der In-

ordnung wird mit Hilfe der elektromagnetischen Wick- duktorspannnung zwecks Veränderung der erzeugten

lung ein Drehfeld erzeugt, das die Schmelze im Gieß- ίο Metallströmung versehen.

kopf in eine drehende Bewegung versetzt. Durch Die Erfindung wird nachstehend an Hand der

häufige Änderung des Drehsinnes des Feldes verän- Figuren, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dar-

dert man jeweils die Drehrichtung der Schmelze, wo- stellen, eingehend erläutert.

durch die dem Gießkopf zugesetzten Metallkörner F i g. 1 zeigt in schematischer Darstellung die we-

mit der Schmelze vermischt werden. 15 sentlichen Teile einer Stranggießanlage zur Herstel-

In dem genannten Buch von Herrmann sind lung von Stahlbrammen.

auf den S. 417 bis 428 noch andere Beispiele gege- Unter einer Kokille 2 ist wie üblich, ein Strangben, wie die Schmelze im Gießkopf einer Stranggieß- führungsgerüst 7 mit den Führungsrollen 3 für den anlage durch die Rührwirkung des Feldes einer mehr- Gießstrang 5 vorgesehen, an dem ein oder mehrere phasigen elektromagnetischen Wicklung vorteilhaft 20 Wanderfeldinduktoren 9 angeordnet sind. Jeder diebeeinflußt werden kann. ser Wanderfeldinduktoren 9 weist ein ebenens, lang-

Beim Stranggießen treten einige unerwünschte Er- gestrecktes und genutetes Blechpaket 10 auf, in dem

scheinungen auf. eine mehrphasige Stabwicklung 11 eingelegt ist. Diese

Zunächst hat sich gezeigt, daß das flüssige Metall Stabwickung 11 ist dabei so aufgebaut, daß sie bei

unter Bildung von sogenannten Stengelkristallen er- 25 Anlegen einer mehrphasigen, sinusförmigen elektri-

starrt, die sich von der Außenhaut in Richtung gegen sehen Spannung einen Strom führt, der ein elektro-

das Zentrum des Stranges hin erstrecken. Diese Art magnetisches Wanderfeld in Form einer sinusförmi-

der Kristallorientierung im Gießstrang ist jedoch für gen, in Längsrichtung des Induktors fortschreitenden

die nachfolgende Walz- oder Schmeidebehandlung Welle erzeugt. Die Fortpflanzungsrichtung dieses

besonders ungünstig. 3° Wanderfeldes verläuft dabei senkrecht zur Gießrich-

Außerdem tritt — ähnlich wie beim Gießen von tung und parallel (d. h. senkrecht zur Zeichnungs-

Stahlblöcken — bei der Erstarrung eine Ausseigerung ebene) zur breiteren Seitenfläche des Gießstranges 5.

der in der Schmelze befindlichen Verunreinigungen In den Fig. 2 und 3 ist in zwei verschiedenen

auf, die zu einem großen Teil von der Erstarrungs- Schnitten ein Teil des Gießstranges im Bereich einer

front vor sich her geschoben werden und sich daher 35 dieser Wanderfeldinduktoren dargestellt,

hauptsächlich im Zentrum des Gießstranges ansam- Die F i g. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie I-I

mein. Bei Stranggießanlagen für Rundbolzen hat die in Fig. 3. Die Polfläche 12 des in dieser Figur nur

Anordnung einer Drehstromwicklung, die den Gieß- schematisch dargestellten Wanderfeldinduktors 9 ist

strang umschließt und durch deren Feld die Schmelze parallel zur breiteren Seitenfläche des Gießstranges 5

im Gießkopf in Drehung versetzt wird, entgegen den 40 angeordnet, wobei die Fortpflanzungsrichtung 13 des

seinerseit gehegten Erwartungen, nicht die Ansamm- Wanderfeldes senkrecht zur Gießrichtung 14 ist.

lung von Ausseigerungen im Zentrum des Gießstran- F i g. 3 zeigt neben dem Gießstrang 5, der gemäß

ges verhindern können. Dies mag daran liegen, daß der Linie H-II in F i g. 2 im Schnitt dargestellt ist,

bei der Drehbewegung der Schmelze in ihrem Zen- den Wanderfeldinduktor 9 mit seinem Blechpaket 10

trum nahezu keine Bewegung stattfindet und dadurch 45 und dem Wickelkopf 15, der in die Nuten des Blech-

im Gießkopf eher ein Entmischungseffekt auftritt. paketes 10 eingelegten Stabwicklung. Ein Trennblech

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, 16 aus unmagnetischem Material, welches die Stab-

durch Anordnung einer mehrphasigen elektromagne- wicklung gegen die Strahlungswärme des heißen

tischen Wicklung am Strangführungsgerüst einer Gießstranges 5 abschirmt, ist von der Stabwicklung

Stranggießanlage zum Stranggießen von Profilen mit 50 durch eine Isolierschicht getrennt,

rechteckigem Querschnitt, wie Brammen oder Plati- Der Gießstrang 5 weist eine verfestigte Außenhaut

nen, die Erstarrung in Form von Stengelkristallen 17 auf, die eine noch flüssige Kernzone 6 umschließt,

und die Ansammlung von Ausseigerungen im Zen- Durch die Wirkung des vom Induktor 9 in Richtung

trum des Gießstranges weitgehend zu verhindern. des Pfeiles 13 sich fortpflanzenden Wanderfeldes wer-

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, 55 den in der flüssigen Kernzone 6 des Gießstranges

daß als elektromagnetische Wicklung, die ein elektro- Ströme induziert, welche im Zusammenwirken mit

magnetisches Wanderfeld mit einer Fortpflanzungs- dem Wanderfeld eine Metallströmung in Richtung

richtung senkrecht zur Gießrichtung erzeugt, ein oder der Fortpflanzung des Wanderfeldes erzeugen, die

mehrere lineare Wanderfeldinduktoren mit der Fort- sich beiderseits der Einflußzone des Induktors in

pflanzungsrichtung ihrer Wanderfelder parallel zur 60 einer schmetterlingsförmigen Rückflußzone fortset-

breiten Seitenfläche des Gießstranges angeordnet zen. Da sich der Strang relativ zum Induktor bewegt,

sind. ändert die Strömung im flüssigen Kern des Stranges

Durch diese Anordnung wird nun im Gießstrang ständig ihre Richtung, wodurch eine sehr wirkungs-

eine gute Durchmischung der Restschmelze erreicht, volle Rührwirkung in dieser Kernzone eintritt,

da in ihr keine stationären Stellen geringer Bewegung 65 Diese ständige Veränderung der Metallströmung

auftreten, weil die Stellen in der Restschmelze mit kann noch durch eine Einrichtung unterstützt wer-

geringem Strömungseffekt ja relativ zum Gießstrang den, die das abwechselnde Ein- und Ausschalten

ständig in Bewegung sind. und/oder Umpolen der Wanderfeldmduktoren oder

auch eine stetige oder sprunghafte Änderung der Induktorspannung erlaubt.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Anordnung einer mehrphasigen elektromagnetischen Wicklung am Strangführungsgerüst einer Stranggießanlage zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wanderfeldes mit einer Fortpflanzungsrichtung senkrecht zur Gießrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß beim Stranggießen von Profilen mit rechteckigem Querschnitt, wie Brammen oder Platinen, als elektromagnetische Wicklung ein oder mehrere lineare Wanderfeldinduktoren (9) mit der Fortpflanzungsrichtung ihrer Wanderfelder parallel zur breiten Seitenfläche des Gießstanges (5) angeordnet sind.

2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum abwechselnden Ein- und Ausschalten und/oder Umpolen des Wanderfeldinduktors (9).

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur stetigen oder sprungshaften Änderung der Induktorspannung.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen