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TECHNISCHER BEREICH
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierte Webmaschinenanordnung (vgl. Druckschrift
DE 43 92 716 T1 ), die mit Kettfäden arbeitet, auf die durch Schaftrahmen so eingewirkt wird, dass Ober- und Unterfächer gebildet werden. Durch diese Fächer werden ein oder mehrere Weberschiffchen geschossen. Beim Durchschießen werden die Schiffchen durch eine oder mehrere (mit den dazwischen liegenden Kettfäden mitgleitende) Schiffchenbahnen gehalten, die sich unter den Kettfäden des Unterfachs befinden. Die Webmaschinenanordnung weist also mindestens eine unter den Kettfäden des Unterfaches angeordnete Schiffchenbahn auf, welche das Schiffchen während des Durchschießens durch die Ober- und Unterfächer stützt. Die einzelnen Schaftrahmen sind durch die Steuereinheit gemäß einer Webvorlage genauer gesagt eines Webmusters individuell verstellbar. Die Webmaschine ist in diesem Fall ein solcher Typ, bei dem die Verstellung der einzelnen Schaftrahmen unterschiedliche, nach oben oder nach unten gerichtete Kräfte auf die Kettfäden ausübt.
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STAND DER TECHNIK
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Die Erfindung kann insbesondere in Schiffchenmaschinen genutzt werden, in denen die Kettfäden zwischen einer Spannarmanordnung und einer Brustarm-(Brustarmstreifen-)Anordnung verlaufen und in denen sich die Schaftrahmen oder die Schaftrahmenanordnung zwischen diesen Anordnungen befinden bzw. befindet. In derartigen Webmaschinen sind auch eine Schiffchenbahn und ein Webeblatt sowie die Anschlagkante im Webmaterial zwischen den Schaftrahmen und der Brustarm-(Brustarmstreifen-)Anordnung angeordnet. Auf die Schaftrahmen wird in bekannter Weise durch eine Schaftrahmenverstellmaschine oder Schaftmaschine eingewirkt, die nach oben und unten gerichtete Bewegungen der Schaftrahmen anhand von Informationen des verwendeten Webmusterprogramms oder eines Äquivalents hervorbringt. Die nach oben oder unten gerichteten Bewegungen der Schaftrahmen führen dazu, dass die Kettfäden entsprechend der besagten Informationen nach oben oder unten gezogen werden. Auf diese Weise werden die Ober- und Unterfächer gebildet, durch die bei jedem Takt der Webmaschine ein oder mehrere Schiffchen geschossen werden. Die Schiffchen ziehen die Schussfäden mit sich, die im Wesentlichen im rechten Winkel zur Richtung der Kettfäden verlaufen.
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Beispiele für derartige Webmaschinen sind Schiffchenmaschinen der schwedischen Firma TEXO AB, die unter anderem zum Umweben von Kabeln oder ähnlichen Materialien auf dem allgemeinen Markt vertrieben werden.
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Aus den Druckschriften
DE 91 03 167 U1 und
CH 255 931 ist es bekannt, bei Webmaschinen eine gemeinsame Verstellmöglichkeit der Webschäfte vorzusehen. Des Weiteren ist aus der vorzitierten Druckschrift
DE 43 92 716 T1 ein Prinzip bekannt, wonach durch einzelne Ansteuerung der Stellmotoren der Webschäfte eine konstante Position der Webkante beibehalten wird.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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TECHNISCHES PROBLEM
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Ein bekanntes Problem besteht darin, dass die von den Schaftrahmen bei der Bildung der Fächer ausgeübten Kräfte zu resultierenden, nach oben oder unten gerichteten Kräften führen können, die auf die Kettfäden zwischen den Spannarm- und den Brustarm-(Brustarmstreifen-)Anordnungen wirken. Diese resultierenden Kräfte entstehen bei jeder Fachbildung, wenn die Zahl der nach oben gezogenen Schaftrahmen größer ist als die der nach unten gezogenen oder umgekehrt. Die resultierenden Kräfte führen dazu, dass die entsprechenden Kettfadenteile insgesamt nach oben oder unten gezogen werden. Diesen Bewegungen in den Kettfadenteilen kann in gewissem Masse dadurch entgegengewirkt werden, dass die durch die Spannarmanordnung bestimmte Spannung der Kettfäden erhöht wird. Die Spannung der Kettfäden kann jedoch aufgrund deren Festigkeit nur bis zu einer bestimmten Grenze erhöht werden. Außerdem muss der Energieverbrauch der Webmaschine und der Verschleiß der betroffenen Bauteile der Webmaschine in Betracht gezogen werden. Die resultierenden Kräfte führen daher dazu, dass die Anschlagkante gegenüber ihrer Idealposition nach oben oder unten verschoben wird, die für die bestmögliche Qualität erforderlich ist und mit einer Horizontalebene (oder einer anderen vergleichbaren Ebene) zusammenfällt, die durch die Anschlagkante verläuft, wenn die auf die Kettfäden wirkenden resultierenden Kräfte gleich Null sind. Die resultierenden Kräfte und die durch sie bewirkten nach oben oder unten gerichteten Bewegungen in den besagten Kettfadenteilen führen auch dazu, dass die Kettfäden jedes Unterfachs von der Schiffchenbahn abgehoben oder gegen sie gedrückt werden und dass sich das Fach gegenüber der Schiffchenkastenposition verschiebt oder dass die Fachgröße nicht für die abgeschossenen Schiffchen geeignet ist.
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Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine Webmaschinen Anordnung vorzuschlagen, die diese Probleme löst; insbesondere soll eine Anordnung vorgeschlagen werden, bei der die Kettfäden insgesamt nicht durch bei der Einzelverstellung der Schaftrahmen hervorgerufene, nach oben oder nach unten wirkende Kräfte nach oben bzw. nach unten gezogen werden.
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DIE LÖSUNG
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Die Hauptmerkmale einer erfindungsgemäßen Anordnung lassen sich dahingehend benennen, dass die Schaftrahmen in einer für gemeinsame oder koordinierte Steuerbarkeit durch die Steuereinheit, das Webmuster usw. geeigneten Weise angeordnet sind. Bei jeder gemeinsamen Steuerung werden die Schaftrahmen oder die Anordnung der Schaftrahmen (Schaftrahmenanordnung), insbesondere die Kettfäden des Unterfachs, an die jeweilige Schiffchenbahn angepasst, so dass jedes Schiffchen beim Durchschießen zwischen dem Ober- und Unterfach genügend Platz hat, der im Wesentlichen trotz der jeweiligen resultierenden Kräfte von den Kettfäden nicht beeinträchtigt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird jede Verstellung der Schaftrahmen (der Schaftrahmenanordnung) für jedes Schiffchen so ausgeführt, dass sie in einer ersten Phase (Zeitspanne) der Verstellphase stattfindet. Die gemeinsame oder koordinierte Verstellung der Schaftrahmen oder der Schaftrahmenanordnung erfolgt in einer zweiten Phase der Verstellphase der Schaftrahmen.
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In einer Ausführungsform der Erfindungsidee wird eine Zwischenhebelwelle vorgesehen, auf der Zwischenhebel drehbar angebracht sind. Bei jedem Durchschuss werden die Zwischenhebel durch eine Schaftmaschine in ihre Drehposition gebracht und geben ihre geänderten Positionen über Zugstangen an Hebel weiter, die die senkrechte Verstellung der Schaftrahmen bewirken. Die gemeinsame oder koordinierte Verstellung aller Schaftrahmen oder der Schaftrahmenanordnung kann durch ein Verschieben des Lagers der Zwischenhebelwelle bewirkt werden. In einer Ausführungsform kann diese Verschiebung durch eine Hebelanordnung bewirkt werden, die sich mit einem Wechselstrom-Servomotor oder einer Hydraulikanordnung steuern lässt.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Anordnung, die in Mehrschichtwebmaschinen eine bessere Schichtung der im fertigen Gewebe übereinander angeordneten Schussfäden bewirkt. Beim Weben von Mehrschichtmaterial wird dann die gewünschte Genauigkeit beim Schichten der Schussfäden erreicht, die sich im fertiggewebten Material in einer vorbestimmten Weise übereinander oder im Wesentlichen übereinander befinden.
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Das Hauptmerkmal einer Anordnung für eine verbesserte oder besser vorhersehbare Stapelung oder Schichtung der im von der Webmaschine erzeugten Gewebe übereinander liegenden Schussfäden besteht darin, dass bei jedem Durchschuss oder Webmaschinentakt mit einer gemeinsamen oder koordinierten Steuerung auf die gesamte Schaftrahmenanordnung eingewirkt werden kann, wenn die Einzelverstellung der Schaftrahmen in der Anordnung zu einer nach oben oder unten gerichteten resultierenden Kraft führt. Beim Einsatz einer derartigen Steuerung passt/passen sich die Schaftrahmenanordnung oder die Schaftrahmen so an die jeweilige Schiffchenbahn an, dass die Kettfäden des Ober- und des Unterfachs eine unterschiedliche Spannung erhalten. Die unterschiedlichen Spannungen tragen zur verbesserten Schichtung bei. Wird die Schaftrahmenanordnung gegenüber der Schiffchenbahn angehoben, so erhalten vorteilhafterweise die Kettfäden des Oberfaches eine stärkere Spannung als die des unteren und umgekehrt, wobei die stärker gespannten Kettfäden beim Anschlagen des Webeblattes eine verringerte Schussfadenbewegung in Vorwärtsrichtung des Gewebes im Vergleich zur Schussfadenbewegung in den weniger gespannten Kettfäden bewirken.
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VORTEILE
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Die vorlegende Erfindung bietet den Vorteil, dass die Fäden des Oberfachs nicht durch nach oben gerichtete resultierende Kräfte von der oder den Schiffchenbahn(en) abgehoben werden und das Schiffchen bei seinem Durchgang durch das Fach nicht gestört wird. Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung das bei konventionellen Webmaschinenanordnungen auftretende Problem gelöst, dass das Schiffchen (zwischen den Fäden) aus dem Fach springen kann und dabei Personen verletzen oder andere Schäden anrichten kann. Des Weiteren wird verhindert, dass es zu Verschleiß an den Kettfäden kommt, denn bei der vorliegenden Erfindung gleitet das Schiffchen nicht ohne die von der Schiffchenbahn gebotene stabile Unterlage direkt auf den Fäden entlang.
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Des Weiteren bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass die Anschlagkante nicht durch nach unten gerichtete resultierende Bewegungen abgesenkt wird. Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung das bei konventionellen Webmaschinenanordnungen bestehende Problem gelöst, dass die Kettfäden des Oberfachs in einem anderen als dem idealen Winkel verlaufen, so dass sich bei der vorliegenden Erfindung die Position der Kettfäden entlang des Webeblattes nicht senkt, d. h. dass der Freiraum für das Schiffchen nicht deutlich verringert wird. Die vorliegende Erfindung verhindert, dass sich die Kettfäden an der Oberkante des Schiffchens verfangen können, wodurch, wie oben erwähnt, Betriebsstörungen, unerwünschte Stillstandszeit und übermäßiger Verschleiß der Kettfäden verhindert werden.
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Die vorliegende Erfindung bietet weiterhin den Vorteil, dass sie sowohl in bereits hergestellten und installierten Webmaschinen als auch in neu hergestellten Webmaschinen eingesetzt werden kann. Die vorliegende Erfindung erfüllt die Forderung nach leicht anwendbaren Funktionen, mit denen die Webmaschine ohne zu umfangreiche Umbauten und Neukonstruktionen ausgerüstet werden kann.
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Weiterhin bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass die neuen Funktionen mittels einfacher funktioneller Modifikation vorhandener Bauteile der Webmaschine realisiert werden können.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Weg jedes Schiffchens von einer Seite der Maschine zur anderen und zurück beschleunigt und effizienter gestaltet wird.
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Durch die vorgeschlagene Erfindung kann also die Kettfadenspannung in der Webmaschine niedrig gehalten werden, was zu einem geringeren Verschleiß der betroffenen Maschinenteile und zur Möglichkeit eines geringeren Energieverbrauchs führt. Die Erfindung kann in die Neuproduktion eingeführt werden. Sie kann auch leicht in bereits vorhandene Webmaschinen eingebaut werden, da an der vorhandenen Anordnung und bei den vorhandenen Steuerfunktionen nur kleine funktionelle Änderungen vorgenommen werden müssen. Die Schiffchen können ihre Bewegungen zwischen den beiden Maschinenseiten (quer zur Gewebebahn) ausführen, ohne durch die Reibung an Kettfäden gebremst zu werden.
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BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
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Eine vorliegend vorgeschlagene Ausführungsform einer Anordnung, die die erfindungsgemäß bedeutsamen Merkmale aufweist, wird unten unter gleichzeitiger Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei
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1–3 in Form eines senkrechten Schnittes verschiedene funktionelle Zustände in einer bereits bekannten Webmaschine zeigen;
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4 in einem Längsschnitt Teile einer Webmaschine zeigt, die Ausrüstungen aufweist, welche erfindungsgemäß auf die Schaftrahmen einwirken;
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5a–5c in grundlegender schematischer Form die Betätigungsbauteile der Ausrüstung nach 4 zeigen;
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6–6a in perspektivischer Ansicht Teile der Ausrüstung nach 4 zeigen; und
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7 im Querschnitt zwei Beispiele für eine Gewebeform zeigt, bei der mittels der neuen Erfindung weitere Vorteile erzielt werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORM
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In 1 zeigt 1 einen Spannarm und 2 einen Brustarmstreifen. Eine Anzahl parallel verlaufender Kettfäden 4 werden aus einem Ketffadenmagazin 3 geführt. 5 zeigt eine Vorderwalzenanordnung und 6 das fertige Gewebe. Die Anschlagkante des gewebten Materials ist mit 7, eine Schaftrahmenanordnung mit 8 und eine Schiffchenbahn mit 9 bezeichnet. Eine Webeblatt- oder Kammanordnung ist mit 10 bezeichnet. Die Schiffchenbahn 9 und die Webeblattanordnung 10 sind (arbeitend) zwischen der Schaftrahmenanordnung und dem Streifen 2 angeordnet. Im dargestellten Fall wurden in der Schaftrahmenanordnung zwei Schaftrahmen 8a und 8b in ihre oberen Positionen und zwei Schaftrahmen 8c und 8d in ihre unteren Positionen gebracht, so dass sich ein Oberfach 4a und ein Unterfach 4b bildet. Eine Horizontalebene 11 verläuft rechtwinklig zur Papierebene. 12 bezeichnet ein Schiffchen.
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Die Schaftrahmen 8a und 8b erzeugen eine Kraft F1, die Rahmen 8c und 8d eine Kraft F2, die auf die Kettfadenteile 4c zwischen dem Spannarm 1 und dem Streifen 2 einwirken. Da jeweils die gleiche Anzahl von Schaftrahmen nach oben und nach unten bewegt werden, beträgt die resultierende Kraft F1 – F2 = 0 an den Kettfäden, was dazu führt, dass die Anschlagkante 7 sich in oder im Wesentlichen in der Horizontalebene 11 befindet. Ober- und Unterfächer sind in diesem Fall symmetrisch, was dadurch gezeigt wird, dass der Winkel α1 gleich dem Winkel α2 ist. Die obere Oberfläche 9a der Schiffchenbahn ist in einem Winkel in der Papierebene geneigt, wobei diese Neigung der der Kettfäden 4b des Unterfaches entspricht, die zur oberen Oberfläche 9a führen, wobei die Ketffäden des Unterfaches parallel verlaufen und sich glatt an die obere Oberfläche 9a anschließen. Dies führt dazu, dass das entsprechende Schiffchen in der Lage ist, auf der Innenseite der Kettfäden des Unterfaches entlangzugleiten, während es gleichzeitig von der oberen Oberfläche 9a der Schiffchenbahn gestützt wird. Das Fach 4a, 4b ist optimal geöffnet, und das Schiffchen 12 findet genug Raum, um störungsfrei durch das Fach 4a, 4b zu gleiten.
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In dem in 2 dargestellten funktionellen Zustand mit drei nach oben und einem nach unten gezogenen Schaftrahmen ist die nach oben gerichtete Kraft F1' größer als die nach unten gerichtete Kraft F2'. Das führt dazu, dass in 2 die Teile 4c der Kettfäden 4 angehoben werden, d. h. weiter von der Schiffchenbahn 9' entfernt sind. Die Winkel α1' und α2' der Fächer 4a und 4b sind unterschiedlich groß, und die Anschlagkante 7' wird über die Horizontalebene 11' gehoben, was zu einer asymmetrischen Fachbildung führt.
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Die Diskrepanz in der Fachbildung und die Tatsache, dass die Kettfäden des Unterfaches von der Oberfläche 9a' abgehoben und in Bezug dazu zur Papierebene geneigt werden, wie auch die Tatsache, dass der Schiffchenkasten leicht in vertikaler Richtung zum Fach verschoben wird, bieten die Möglichkeit, dass der Eintritt des Schiffchens in das Fach gestört wird. Dadurch kann es zu größeren Zerreißungen und zu Wellenbewegungen des Schiffchens kommen, in deren Ergebnis das Schiffchen aus dem Fach rutschen könnte.
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In dem in 3 dargestellten Fall mit einem nach oben und drei nach unten gezogenen Schaftrahmen ist die Kraft F2'' größer als die Kraft F1'', was dazu führt, dass die Kettfäden des Unterfaches nach unten gegen die Schiffchenbahn gedrückt werden. Auch in diesem Fall kommt es bei der Fachbildung zu Asymmetrie. α2'' > α1''. Die Anschlagkante 7'' wird unter die Horizontalebene 11'' abgesenkt, und der Raum 13 im entsprechenden Fachteil verkleinert sich in vertikaler Richtung, wodurch das Risiko entsteht, dass die oberen Teile des Schiffchens gegen die Kettfäden des Oberfaches schlagen, wodurch der freie Durchgang des Schiffchens gestört wird und es zu unerwünschten Unterbrechungen beim Weben und/oder zu unerwünschtem Verschleiß der Kettfäden kommen kann.
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4 zeigt Beispiele für eine individuelle und eine gemeinsame oder koordinierte Steuerung der Schaftrahmen in der Schaftrahmenanordnung, die mit 14 bezeichnet ist. Jeder Rahmen ist mit einer Litze 15 für einen Kettfaden 16 versehen. Die Schaftrahmen/Schaftrahmenanordnung kann mittels eines Lagers 17 befestigt sein, das zur Steuerung der Rahmenbewegung in seitlicher Richtung beiträgt. Die Webmaschine kann in bekannter Weise eine Steuereinheit (Rechner) 18 aufweisen, die zu dem Zweck verwendet wird, Signale i1 zu erzeugen und an eine Schaftmaschine oder Schaftrahmenverstellmaschine 19 zu leiten, die in ebenfalls bekannter Weise die Einzelbewegungen der Schaftrahmen in vertikaler Richtung bewirkt. Jeder Schaftrahmen kann von einer Mittei- in eine Ober- oder Unterfachposition bewegt werden. Dies wird durch einen Betätigungsarm 20 bewirkt, der jeweils zu einem Schaftrahmen gehört und in bekannter Weise in der Schaftmaschine 19 betätigt wird. Der Arm ist drehbar um ein Zentrum 21 angebracht. Er kann in eine Oberfachposition 22 oder eine Unterfachposition 23 bewegt werden. Für jeden Arm 20 ist auch eine Mittelposition 24 dargestellt.
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Die Einzelverstellung jedes Schaftrahmens durch die Schaftmaschine 19 wird mit Hilfe einer Verbindungsanordnung vorgenommen, die Zwischenhebel 26 (einen für jeden Schaftrahmen) aufweist, die auf einer Zwischenhebelwelle 25 angebracht sind. Die Zwischenhebel 26 sind mit der Schaftmaschine 19 über eine Betätigungsstange 27 verbunden, die ihrerseits mit dem Ende 26a jedes Zwischenhebels 26 verbunden ist. Das Ende 26b der letzteren ist mit einer Zugstange 28 verbunden. Weiterhin sind zusätzliche Hebel 29, 30 drehbar auf den Wellen 31 bzw. 32 angebracht. Eine Anzahl, zum Beispiel 2–15, derartiger Hebel 29, 30 ist einem Schaftrahmen zugeordnet, um dessen parallele Verschiebung in vertikaler Richtung H zu ermöglichen. Die Hebel 29, 30 sind über ihre ersten Enden 29a, 30a mit der Zugstange 28 und über ihre zweiten Enden 29b, 30b mit den Stangen 33, 34 verbunden, die wiederum mit dem zugehörigen Schaftrahmen verbunden oder an ihm befestigt sind. Durch diese Anordnung können die Schaftrahmen, zum Beispiel 24 Schaftrahmen, einzeln mittels der Steuersignale i ihre Ober- oder Unterfachpositionen gebracht werden, wobei diese Signale in Abhängigkeit von einem Webprogramm 18a erzeugt werden, das in der Steuereinheit 18 gespeichert ist. Die Steuereinheit ist mit einer Betätigungseinheit 18b dargestellt, die Tasten oder Betätigungsteile für die Einstellung verschiedener Funktionen der Webmaschine aufweisen kann. Jedem Schaftrahmen ist zum Manövrieren die in 4 dargestellte Hebelgetriebeeinheit oder Transmissionsverbindung 21–34 zugeordnet. Es gibt also 24 derartige Hebelgetriebeeinheiten oder Transmissionsverbindungen im Falle von 24 Schaftrahmen.
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Zur genannten gemeinsamen oder koordinierten Steuerung der Schaftrahmen wird die Zwischenhebelwelle 25 verschiebbar in Richtung der Pfeile 35 angebracht. Diese Verschiebbarkeit wird durch Manövrierteile/Manövrierarme 36 bewirkt, die zu einer Einheit 37 gehören, die auch das Lager für die Zwischenhebelwelle 25 hält. Die Einheit 37 ist drehbar auf einer Welle 38 angebracht. Wenn der Manövrierarm 36 in Richtung der Pfeile 39 bewegt wird, finden die entsprechenden gemeinsamen koordinierten Bewegungen aller Schaftrahmen in der Schaftrahmenanordnung statt. Im vorliegenden Fall mit 24 Schaftrahmen werden demnach alle 24 Schaftrahmen gleichzeitig in koordinierter Weise bewegt. Den Manövrierteilen 36 sind in dem in 4 dargestellten Fall die beiden unterschiedlichen Positionen ”niedrig” s und ”hoch” h zugeordnet. Natürlich sind sowohl schrittweise Verstellungen als auch stufenlose Betätigung der Manövrierteile 36 ausführbar, so dass die Manövrierteile eine Anzahl verschiedener Betätigungspositionen einnehmen können. Die eigentliche Betätigung der Manövrierteile erfolgt mittels Signalen i2, i3, die mit Hilfe der Steuereinheit 18 erzeugt werden können. In einer exemplarischen Ausführungsform werden die Signale mit Hilfe des Webmusterprogramms 18a bestimmt. Die Erzeugung der Signale i2 und i3 kann in bekannter Weise erfolgen (die auch bei der Erzeugung des Signals i1 angewandt wird). In 4 sind auch Transmitterteile 40 dargestellte. Ein oder mehrere derartige Transmitter können beispielsweise die Wirkung der Betätigungskraft auf den/die betreffenden Schaftrahmen bzw. den oder die Kettfaden/-fäden erkennen und ein oder mehrere dieser Kraft entsprechende(s) Signal(e) i4 an die Steuereinheit zurücksenden. Die Steuereinheit kann derartige Rückmeldesignale von einem oder mehreren Schaftrahmen der Schaftrahmenanordnung empfangen. Das oder die Signal(e) i4 kann auch die jeweilige resultierende Kraft in jeder Schaftrahmenanordnung repräsentieren.
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Die 5a–5c zeigen verschiedene Betätigungsteile für die Einstellung der Manövrierteile/Manövrierarme 36, 36', 36''. Gemäß 5a wird zur schrittweisen, zum Beispiel drei Schritte umfassenden, Verstellung ein Wechselstrom-Servomotor 41 und eine zugehörige Gewindespindel oder Kugelschraube 42 verwendet, wobei diese Schritte der Mittel, der Ober- und der Unterfachposition entsprechen. Alternativ können mehr als drei Schritte zur Anwendung kommen. Eine weitere Alternative besteht darin, eine stufenlose Verstellung der vertikalen Einstellposition oder Anpassungsposition d Schaftrahmen/Schaftrahmenanordnung gegenüber der Schiffchenbahn (siehe oben) vorzunehmen. Als Beispiele für den Wechselstrommotor und die Gewindespindel oder Kugelschraube 42 sei auf die Erzeugnisse der Firmen SEIDEL bzw. STAR verwiesen. Die Manövriersignale i3', i2' können in bekannter Weise zur Steuerung des Wechselstrom-Servomotors eingesetzt werden.
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Gemäß 5b wird eine elektrisch-hydraulische Anordnung eingesetzt, wobei die Hydraulikquelle mit 43 bezeichnet ist. Die Anordnung weist weiterhin Regelventile 44, 45 und einen Hydraulikzylinder 46 mit Doppelkolben 47, 48 mit verbundenen Kolbenstangen auf. Die Regelventile 44, 45 werden durch die Signale i2'', i3'' entsprechend dem Webmuster oder seinem Äquivalent gesteuert. Auch in diesem Falle sind drei Positionen möglich: eine Mittelposition und zwei äußere Positionen, die den Ober- und Unterfachpositionen entsprechen. In 5b ist die Druckleitung mit P und der Ablass (Tank) mit T bezeichnet.
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In 5c kommt eine andere Hydraulikanordnung zum Einsatz, um auf die Manövrierteile 36''' einzuwirken, so dass die Welle 25''' um die Lagerwelle 38' gedreht wird. In diesem Falle sind auch zwei Regelventile 49, 50 vorhanden, die durch die Signale i2 und i3'' betätigt werden. Weiterhin sind zwei Hydraulikzylinderanordnungen 51 und 52 vorhanden. Jede Anordnung weist einen Kolben 53 bzw. 54 mit verbundener Kolbenstange auf. Diese Kolbenstangen sind mit einem Hebel 55 verbunden, der in seinem Mittelteil an einer Betätigungsstange 56 befestigt ist, die wiederum am Ende des Manövrierteils 36''' befestigt ist. Mit dieser Anordnung werden drei unterschiedliche Verstellschritte erreicht, nämlich eine Mittelposition und zwei äußere Positionen, die den Ober- und Unterfachpositionen entsprechen. Auch in diesem Falle sind die Leitungen P und T vorhanden (siehe oben).
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Die 6 und 6a zeigen die Vielzahl der Bewegungstransmissionen von der Schaftmaschine 19 zu den Schaftrahmen. Eine Welle 25', 25'' ist in Lagerteilen 41' (siehe 6a) angebracht und wird mittels der Bewegungen 39' in die Bewegung 35' versetzt. Weiterhin sind zwei Manövrierteile oder Manövrierarme 36' bzw. 36'' vorhanden. Die Anzahl der Zwischenhebel 26' entspricht der Anzahl der Schaftrahmen. Gleiches gilt für die Betätigungsstangen 27', 27'' der Schaftmaschine 19. Auch die Zugstangen 28', 28'', 28''', 28n, die Hebel 29', 29'', 29''' und die Betätigungsstangen 33', 33'', 33''', 33n sind jeweils in einer entsprechenden Anzahl vorhanden.
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7 zeigt eine, im Vergleich zur bereits bekannten, verbesserte Stapelungsfunktion im Falle von Doppel- oder Mehrschichtwebvorgängen. Die Bezugszahl 57 symbolisiert die Anschlagposition eines Webeblattes, das mit einer Kraft F3 gegen die Anschlagkante 59 des Gewebes 58 gedrückt wird. Es ist zu erkennen, dass das Webeblatt den obersten Schussfaden 60 im Gewebe gemäß 7 in der Bewegungsrichtung 61 des Gewebes mehr als den darunterliegenden Schussfaden 62 verschieben kann, wenn die Spannung der Kettfäden 63 des Oberfaches die der Kettfäden 64 des Unterfaches übersteigt. Auf diese Weise kann ein Abstand l im Wesentlichen beseitigt werden, so dass die Fäden 60, 62 übereinanderliegen, wenn der Takt des Webeblattes abgeschlossen ist. Gleiches gilt für die Fäden 65, 66 bzw. 67, 68, die im Doppelgewebe übereinanderliegen. Die Verschiebung l der Schussfadenpositionen wird dadurch bewirkt, dass die Fäden 60, 62 nicht gleichzeitig eingeschossen werden und dass das Gewebe im wesentlichen gleichmäßig weitergezogen wird. Der Schussfaden, der durch die Kettfäden die geringste Spannung erhält, kann somit eine stärkere Bewegung erhalten und umgekehrt.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebene, als Beispiel gedachte Ausführungsform beschränkt sondern kann im Rahmen de folgenden Patentansprüche und der Erfindungsidee Modifikationen unterworfen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spannarm
- 2
- Brustarmstreifen
- 3
- Kettfadenmagazin
- 4
- Kettfäden
- 4a, 4b
- Ober- und Unterfächer
- 5
- Vorderwalzenanordnung
- 6
- Gewebe
- 7
- Anschlagkante
- 8a, 8b, 8c, 8d
- Schaftrahmen
- 9, 9'
- Schiffchenbahnen
- 10
- Webeblatt-, Kammanordnung
- 11, 11', 11''
- Horizontalebene
- 12
- Schiffchen
- 13
- Raum
- 14
- Schaftrahmen
- 15
- Litze
- 16
- Kettfaden
- 17
- Lager
- 18
- Steuereinheit
- 18a
- Webmuster
- 19
- Schaftmaschine
- 20
- Betätigungsarm
- 21
- Zentrum
- 22
- Oberfachposition
- 23
- Unterfachposition
- 24
- Mittelposition
- 25, 25'''
- Zwischenhebelwelle
- 25''
- Steuerwelle
- 26
- Zwischenhebel
- 26a, 26b
- Ende
- 27
- Betätigungsstange
- 28
- Zugstange
- 29, 30
- Hebel
- 29a, 29b
- Enden
- 30a, 30b
- Enden
- 31, 32
- Wellen
- 33, 34
- Stangen
- 35
- Pfeile
- 36
- Manövrierteile/-arme
- 36', 36''
- Winkelteile
- 37
- Hebeanordnung
- 38, 38'
- Welle
- 39
- Pfeile
- 40
- Transmitterteile
- 41
- Wechselstrom-Servomotor
- 41'
- Lagerteile
- 42
- Gewindespindel oder Kugelschraube
- 43
- Hydraulikquelle
- 44, 45
- Regelventile
- 46
- Hydraulikzylinder
- 47, 48
- Doppelkolben
- 49, 50
- Regelventile
- 51, 52
- Hydraulikzylinderanordnungen
- 53, 54
- Kolben
- 55
- Hebel
- 56
- Betätigungsstange
- 57
- Bezugszahl
- 58
- Gewebe
- 59
- Anschlagkante
- 60
- Schussfaden
- 61
- Bewegungsrichtung
- 62
- Schussfaden
- 63, 64
- Kettfäden
- 65–68
- Schussfäden
- F1, F2, F1', F2', F1'', F2'', F3
- Kräfte
- H
- Richtung
- i1, i2, i3, i4
- Steuersignale
- i2'', i2''', i3'', i3'''
- Signale
- l
- Abstand bzw. Verschiebung
- P
- Druckleitung
- T
- Ablass