DE19622283A1 - Verfahren zur terminalen Sterilisierung von befüllten Spritzen - Google Patents
Verfahren zur terminalen Sterilisierung von befüllten SpritzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur terminalen Sterilisierung von befüllten
Spritzen. Dabei wird insbesondere auf eine pyrogenfreie und keimfreie Ober
fläche der Spritzen abgestellt. Diese Spritzen sind bevorzugt für den Einsatz
von injizierbaren Diagnostika, insbesondere Kontrastmitteln vorgesehen, die
zum Beispiel in Blutgefäße, Organe, Organteile, Höhlungen und andere Gefäße
gespritzt werden oder dort bildgebende Wirkung entfalten.
In der Patentschrift AT-E 68 979 wird ein Verfahren zum Herstellen einer gefüll
ten, terminal sterilisierten Spritze beschrieben. Die Spritze besteht aus Kunst
stoff. Die Spritze weist einen Zylinder auf mit einem distalen Ende mit einem
Spritzenauslaßstück. Das Spritzenauslaßstück wird durch einen Verschluß ab
gedichtet. Die Spritze wird nach dem Befüllen mit einem flexiblen Gummi
stopfen verschlossen, der in dem Zylinder gleitfähig ist. Das Verfahren beginnt
damit, daß Abfallteilchen oder andere Verunreinigungen von dem Verschluß
und dem Kolben entfernt werden. Mikrobielle Verunreinigungen auf dem Ver
schluß und dem Kolben werden zerstört. Der Zylinder wird mit einer Vielzahl
von Wasserstrahlen gewaschen, um Pyrogene und Abfallteilchen zu entfernen.
Anschließend wird Silikonöl auf die Innenwandung der Spritze aufgetragen.
Der Verschluß wird daraufhin auf das Spritzenauslaßstück aufgesteckt. Durch
das proximale Ende der Spritze wird das Kontrastmittel in die Spritze gefüllt.
Die Spritze wird anschließend mit dem Stopfen verschlossen. Diese zusam
mengesetzte und befüllte Spritze wird in einem Autoklaven sterilisiert. Dabei
wird neben dem üblichen Autoklavendruck noch ein zusätzlicher Stützdruck in
dem Autoklaven erzeugt. Dadurch wird der Druck auf der Außenoberfläche der
Spritze gleich oder größer als der Druck auf der Innenoberfläche der Spritze.
Aus der Publikation von Venten und Hoppert (E. VENTEN und J. HOPPERT
(1978) Pharm. Ind. Vol. 40, Nr. 6, Seiten 665 bis 671) ist ein terminales Sterili
sieren von vorgefüllten Spritzampullen bekannt. Die Spritzampullen, die einen
Stopfen am proximalen Ende aufweisen, werden distal durch den Rollrand be
füllt. Der Rollrand wird anschließend durch eine Dichtscheibe abgedichtet, wo
bei eine Bördelkappe die Dichtscheibe auf dem Rollrand fixiert. (M. JUNGA
(1973) Pharm. Ind. Vol. 35, Nr. 11a, Seiten 824 bis 829). Die vorgefüllten
Spritzampullen werden dann in einen Autoklaven überführt. Dieser Autoklav ist
bezüglich der Temperatur und des Druckes regelbar. Damit die Dichtscheibe
sich nicht von der Spritzampulle löst wird in dem Autoklav ein Stützdruck er
zeugt. Der Stützdruck wird durch ein zusätzliches Gas aufgebaut. Dadurch ist
es möglich, den Druck auf der Innenseite der Dichtscheibe annähernd gleich
dem Druck auf der Außenseite der Dichtscheibe zu halten. Hierdurch wird
auch eine Bewegung des eingesetzten Kolbens vermieden. Infolge der guten
Regelung ist es selbst möglich, Zweikammerspritzampullen, die mit zwei
Lösungen gefüllt sind, terminal zu sterilisieren, ohne daß eine unzulässige
Stopfenbewegung oder Dichtscheibenundichtigkeit auftritt.
In der finnischen Patentanmeldung FI 93 0405 wird ein Verfahren zum termina
len Sterilisieren einer vorgefüllten Plastikspritze oder Glasspritze beschrieben
wobei die Spritze ein Kontrastmittel enthält. Die Spritze besteht aus einem
Spritzenzylinder, der ein Spritzenauslaßstück am distalen Ende aufweist.
Daneben werden Spritzampullen in der zuvor schon bei Venten und Hoppert
beschriebenen Form angeführt. Die Spritzen weisen ein offenes proximales
Ende auf, welches durch einem in der Spritze gleitfähigen Stopfen verschließ
bar ist. Der Stopfen wird mit einem Stempel verbunden.
Wenn die Spritze oder Spritzampulle befüllt wird, wird zuerst der Stopfen in das
proximale Ende der Spritze oder Spritzampulle eingeführt. Danach wird über
das distale Ende befüllt. Das distale Ende wird anschließend durch einen Ver
schluß abgedichtet. Bei den Spritzampullen wird eine Dichtscheibe mit einer
Bördelkappe am Rollrand fixiert. Die Spritzen oder Spritzampullen werden an
schließend sterilisiert, wobei ein Stützdruck verwendet wird. Dadurch wird der
Druck auf der Außenoberfläche der Spritze kleiner als der Druck auf der Innen
oberfläche der Spritze oder Spritzampulle gehalten. Bei den Spritzampullen ist
der Druck in dem Autoklaven gleich, größer oder kleiner als der Druck in der
Spritzampulle.
In der WO 95/12418 wird ein terminales Sterilisationsverfahren für vorgefüllte
Spritzen beschreiben, bei dem kein Autoklav verwendet wird, sondern lediglich
eine druckfeste Sterilisationskammer zum Einsatz gelangt. In diese Sterilisa
tionskammer wird die distal oder proximal befüllte Spritze eingebracht. Die
Kammer wird mittels Heizgas erwärmt. Zugleich sorgt dieses Heizgas auch für
einen Druck, der den Druckanstieg in der Spritze kompensieren soll. Um ein
Verdampfen von Flüssigkeit, die durch den Kunststoff dringt, zu vermeiden, wird
neben dem Heizgas auch Wasserdampf eingebracht. Es wird in dem Schutz
recht beschrieben, daß dieselbe Sicherheit wie bei einem Autoklavieren erzielt
werden soll.
Die WO 95/12482 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von vorgefüllten
Kunststoffspritzen, die mit einem Kontrastmittel gefüllt sind. Die Spritzen be
stehen aus einem Zylinder, einem Spritzenauslaßstück am distalen Ende,
welches für einen Kanülenansatz vorbereitet ist. Weiterhin umfaßt die Spritze
einen Stopfen, der in dem Zylinder gleiten kann. Er dichtet das proximale Ende
der Spritze ab. Die Spritze ist nach einem Verfahren hergestellt worden, das
zu pyrogenfreien Objekten führt. Ebenso liegen keine Partikel mehr vor. Die
Spritze wird durch das proximale Ende befüllt, dabei ist das Spritzenauslaßstück
mit einem Verschluß abgedichtet. Die befüllte Spritze wird mit dem Stopfen
verschlossen. Der Partikelstatus der Räumlichkeiten entspricht den Bedin
gungen der Klasse 100.
Nachdem die Spritzenteile aus der Gußform kommen, werden sie mit Gas ab
geblasen, um Partikel zu entfernen. Die Spritze wird anschließend gewaschen.
Die Spritze wird danach sterilisiert, so daß die Spritze wahlweise weiterverarbei
tet, gelagert oder transportiert werden kann.
Es stellt sich die Aufgabe, eine Spritze anzubieten, welche mit einem Medium
vorgefüllt wird, wobei sich das Medium dauerhaft ohne Qualitätseinbußen in der
Spritze befindet. Besonders hohe Ansprüche sollen an die Sicherheit bezüglich
Sterilität und Partikelarmut innerhalb und außerhalb der Spritze gestellt werden.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Herstellungsverfahren einer vorgefüllten,
sterilen Spritze aus Glas oder Kunststoff oder eine Mischung aus Glas und
Kunststoff, weiterhin einer Glasspritze mit einer damit verbundenen Kunststoffo
lie und einer Kunststoffspritze mit einer damit verbundenen Glasbeschichtung,
dabei umfaßt die Spritze
einen zylinderförmigen Spritzenkörper mit einem verschließbaren proxi malen und einem verschließbaren distalen Ende,
ein Spritzenauslaßstück am distalen Ende,
ein das Spritzenauslaßstück abdichtenden Verschluß
einen Stopfen, der in dem Spritzenkörper gleitfähig ist, dabei ist der Stopfen durch einen Stempel bewegbar, und
ein fluides und ein gasförmiges Medium,
wobei das fluide Medium eine Flüssigkeit, eine Lösung, eine Sus pension oder eine Emulsion ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
einen zylinderförmigen Spritzenkörper mit einem verschließbaren proxi malen und einem verschließbaren distalen Ende,
ein Spritzenauslaßstück am distalen Ende,
ein das Spritzenauslaßstück abdichtenden Verschluß
einen Stopfen, der in dem Spritzenkörper gleitfähig ist, dabei ist der Stopfen durch einen Stempel bewegbar, und
ein fluides und ein gasförmiges Medium,
wobei das fluide Medium eine Flüssigkeit, eine Lösung, eine Sus pension oder eine Emulsion ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- - Bereitstellen von dem Spritzenkörper, der von Keimen, Pyrogenen und/oder Endotoxinen befreit, sowie partikelarm ist,
- - Bereitstellen von dem Verschluß, der von Keimen, Pyrogenen und/oder Endotoxinen befreit, sowie partikelarm ist,
- - Bereitstellen von dem Stopfen, der von Keimen, Pyrogenen und/oder Endotoxinen befreit, sowie partikelarm ist,
- - Auftragen eines Gleitmittels,
- - Abdichten des proximalen Endes durch Einführen des Stopfens in den Spritzenkörper und Befüllen der Spritze durch das distale Ende und Verschließen des Spritzenauslaßstückes mit dem Verschluß oder Ver schweißen des Spritzenauslaßstückes, oder alternativ Abdichten des distalen Endes durch den Verschluß oder Verschweißen des Spritzenauslaßstückes und Befüllen der Spritze durch das proximale Ende und Abdichten des proximalen Endes durch Einführen des Stopfens in den Spritzenkörper,
- - thermisches Sterilisieren in einer Sterilisationskammer, insbeson dere einem Autoklaven oder Sterilisator, mit Dampf, Heißluft und/oder Mikrowelle,
- - gegebenenfalls Aufbau von einem Stützdruck durch ein Gas in der Sterilisationskammer, wobei der Druck auf die Außenoberfläche der Spritze gleich, größer oder kleiner als der Druck auf die Innenoberfläche der Spritze ist.
- - Verpacken der sterilisierten Spritze in einem Behälter, insbeson dere einem Sekundärpackmittel, und
- - Sterilisieren der verpackten Spritze mit einer Substanz, die min destens Teile des Behälters, insbesondere des Sekundärpackmittels, permeiert.
Der Begriff Spritze umfaßt die Begriffe Kartusche (großvolumige Spritze mit
mindestens 100 ml Volumen), Ampullenspritzen, Einmalspritzen, Einmalspritz
ampullen, Einwegspritzampullen, Einwegspritzen, Injektionsampullen, Spritz
ampullen, spritzfertige Ampulle, Zylinderampulle, Doppelkammer-Spritzampulle,
Zweikammer-Spritze, Zweikammer-Spritzampulle, Zweikammer-Einmalspritze
und Sofortspritze.
Glasspritzen und Kunststoffspritzen sind in der Publikation von Junga (M.
JUNGA (1973) Pharm. Ind. Vol. 35, Nr. 11a, Seiten 824 bis 829) ausführlich
beschrieben. Eine Mischung aus Glas und Kunststoff wird in WO 96/00098
(Anmeldetag 23.6.1995) dargestellt.
Kunststoffe werden ausführlich in Römpp-Chemie-Lexikon, Herausgeber Jür
gen FALBE und Manfred REGITZ, 9. Auflage, Stuttgart, 1990 auf den Seiten
2398 ff dargestellt. Bevorzugt sind COC, PP und Polymethylpenten. [COC =
Cycloolefincopolymer mit den Markennamen CZ (Hersteller: Nihon Zeon) und
TOPAS (Hersteller: Mitsui Chemicals und Hoechst)]. Diese Kunststoffe sind
besonders für den Einsatz bei vorgefüllten, terminal sterilisierten Spritzen ge
eignet, weil deren hoher Schmelzpunkt (mindestens 130°C) eine Dampfsterili
sation (Standardverfahren 121°C) zulassen. Darüber hinaus sind die opti
schen Eigenschaften für eine arzneibuchgemäße visuelle einhundertprozentige
Inspektion ausreichend.
Die Begriffe proximal und distal definieren sich aus Sicht des behandelnden
Arztes. Am distalen Ende befindet sich das Spritzenauslaßstück, an dem zum
Beispiel die Kanüle oder ein Schlauch, der zu einer Kanäle führt, angeschlossen
ist. Am proximalen Ende befindet sich der Stopfen, der das Medium durch das
distale Ende bei der Applikation drückt. Die Bewegung des Stopfens kann ma
nuell oder auch mechanisch erfolgen. Der Ausdruck Stopfen umfaßt auch Kol
ben. Für die manuelle Betätigung der Spritze ist es für das Bedienungsperso
nal hilfreich, wenn die Spritze am proximalen Ende Fingerhalterungen trägt.
Dabei weisen die Fingerhalterungen üblicherweise mindestens eine Fläche als
Widerlager für den Zeigefinger und Mittelfinger auf, wobei die Fläche der Fin
gerhalterung im wesentlich senkrecht zu der Achse des Spritzenzylinders steht.
Bei mechanischen Pumpvorrichtungen sind verschiedene Modell bekannt.
Eine Spritze trägt dann bevorzugt eine oder mehrere Gerätehalterungen am
vorzugsweise proximalen Ende. Besonders gut ist eine solche mechanische
Pumpe in der EP 0 584 531 (Reilly et al. Anmeldetag 21. 07. 1993) beschrie
ben. Auch Mischformen aus Fingerhalterung und Gerätehalterung sind mög
lich.
Die Spritzen sind üblicherweise drehsymmetrisch, lediglich die Fingerhalterun
gen und Gerätehalterungen und bisweilen auch das Spritzenauslaßstück wei
chen von der Symmetrie ab. So kann das Spritzenauslaßstück exzentrisch an
geordnet sein. Besonders bevorzugt ist der Luer-Lock, da er ausschließlich
bei der Applikation von Kontrastmitteln dann zum Tragen kommt, wenn mecha
nische Pumpvorrichtungen eingesetzt werden. Auch bei der manuellen Appli
kation vermeidet der Luer-Lock und der damit verbundene Schlauch, daß nicht
beabsichtigte Bewegungen des Arztes auf die Kanüle direkt übertragen werden.
Weiterhin sind der einfache Luer-Ansatz und auch der Record-Ansatz bekannt.
Es ist auch möglich, das Spritzenauslaßstück zu verschweißen und dadurch
abzudichten. Vorteilhaft ist dann, daß ein Spritzenauslaßstück eine Soll
bruchstelle aufweist, die problemlos ein Öffnen des Spritzenauslaßstückes vor
dem Benutzen erlaubt.
Die proximale und das distale Ende der Spritze muß verschließbar sein. Das
distale Ende wird durch einen Verschluß abgedichtet, der auf das Spritzenaus
laßstück aufsetzbar ist. Das Spritzenauslaßstück umfaßt in diesem Schutz
recht die Decke des Spritzenzylinders. Weiterhin umfaßt das Spritzenauslaß
stück eine Röhre, die zu der Nadel oder dem Schlauch führt, ein Endstück, wel
ches mit der Nadel oder dem Schlauch in Kontakt steht und einem Zylinder mit
Gewinde auf der Innenseite, wobei der Zylinder das Endstück um gibt und ein
Gewinde für einen zum Beispiel Luer-Lock trägt. Dabei kann das
Spritzenauslaßstück einstückig oder mehrstückig sein. Die Decke kann ge
wölbt, eben oder pyramidenförmig sein. Auch Mischformen sind denkbar.
Der Stopfen verschließt das proximale Ende der Spritze. Er muß in dem Zylin
der gleitfähig sein und muß das Medium sicher von der Umgebung zurückhal
ten. Er soll möglichst wenig für Gase und Flüssigkeiten permeabel sein.
Auch Temperaturschwankungen müssen ohne Funktionsstörung aufzufangen
sein. Üblicherweise ist der Stopfen bei dem mechanischen Entleeren der
Spritzen nicht mit einem eigenen Stempel versehen. Vielmehr greift ein Stem
pel, der Teil der Pumpvorrichtung ist, in einen Verschluß im Inneren des
Stopfens ein, so daß eine Bewegung des Stopfens problemlos möglich ist.
(vgl. EP 0 584 531).
Das Medium in der befüllten Spritze ist eine Mischung aus einem fluiden Me
dium und mindestens einem Gas. Das Medium kann eine Flüssigkeit, eine Lö
sung, eine Suspension oder eine Emulsion sein. Diese Erscheinungsformen
sind in W. SCHRÖTER et al., (1987) Chemie; Fakten und Gesetze, 14. Auflage,
Leipzig auf den Seiten 23 und folgende beschrieben.
Bevorzugt ist ein fluides Medium, welches ein Kontrastmittel ist. Hierbei han
delt es sich um die folgenden Kontrastmittel mit den generischen Namen: Ami
dotrizoesäure, Gadopentetsäure, Gadobutrol, Gadolinium EOB-DTPA, Iopami
dol, Iopromid, Iotrolan und Iotroxinsäure.
Eine Spritze muß von Fremdkörpern gereinigt werden. Fremdkörper sind all
die Partikel, die nicht aus dem Material der Spritze und dem Medium und die
losgelöste Bruchstücke der Spritze sind.
Pyrogene sind Substanzen, die als Fragmente der Bakterien eine Immunant
wort des Menschen provozieren. Insbesondere handelt es sich um Lipopoly
saccharide.
Sterile und reine Produktionsprozesse sind in DAB 1996 oder Ph.Eur. beschrie
ben.
Publikationen zum Sterilisieren und zur Keimzahlreduktion sind in den folgen
den Fundstellen angeführt:
- K.H. WALLHÄUSSER (1990) Die mikrobielle Reinheit von Arzneimittel
rohstoffen und Arzneimitteln, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten
2-9;
H. SEYFARTH (1990) Kritische Anmerkungen zu den Hygieneanforde rungen des EG-Leitfadens einer guten Herstellpraxis für Arzneimittel, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten 10-19;
W. Hecker und R. MEIER (1990) Bestimmung der Luftkeimzahl im Produktionsbereich mit neueren Geräten, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten 20-28;
G. SPICHER (1990) Möglichkeiten und Grenzen der Sterilisation mit Gasen und ionisierenden Strahlen im Vergleich mit den klassischen Sterilisationsverfahren, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten 50-56;
Als chemische Sterilisierungsverfahren sind die Behandlung mit Ethylenoxid,
Propan-3-olid und Diethyldikarbonat, weiterhin Wasserstoffperoxid und ein
Ozon/Dampfgemisch bekannt. Solche Verfahren werden beschrieben in:
- G. SPICHER (1990) Möglichkeiten und Grenzen der Sterilisation mit
Gasen und ionisierenden Strahlen im Vergleich mit den klassischen
Sterilisationsverfahren, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten
50-56;
H. HÖRATH (1990) Rechtliche Rahmenbedingungen der Sterilisation mit Ethylenoxid und Formaldehyd, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten 57-64;
J. SCHUSTER (1990) Die Praxis der betrieblichen Ethylenoxid-Sterilisa tion und Versuche zu ihrer Optimierung, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten 65-71;
M. MARCZINOWSKI (1990) Praktische Durchführung der Formaldehyd- Sterilisation, Pharma Technologie, Vol 11, Nr. 4, Seiten 72-76;
Besonders bevorzugt ist das Verfahren mit Wasserstoffperoxid.
Ebenso ist ein Sterilisieren mit energiereicher Strahlung möglich. Hier sind
Gamma-Strahlen und Röntgenstrahlen bekannt. Ebenso werden Neutronen
strahlen, Beta-Strahlen und Alpha-Strahlen eingesetzt.
Gleitmittel dienen dazu, daß der Stopfen ohne größeren Kraftaufwand innerhalb
des Zylinders bewegt werden kann. Bevorzugt ist Silikonöl, welches folgende
Eigenschaften aufweist: Viskosität mindestens 1000 cSt; Qualität: medical
grade.
Nachdem die Spritze teilweise zusammengesetzt worden ist, ist es eventuell
möglich, die Spritze erneut von Fremdkörpern zu reinigen. Fremdkörper sind
all die Partikel, die nicht aus dem Material der Spritze und dem Medium sind
und die losgelöste Bruchstücke der Spritze sind.
Als Sterilisationsverfahren sind besonders geeignet: Strahlensterilisation bezie
hungsweise chemische Sterilisationsverfahren.
Als chemische Sterilisierungsverfahren sind die Behandlung mit Ethylenoxid,
Propan-3-olid und Diethyldikarbonat, weiterhin Wasserstoffperoxid und ein
Ozon/Dampfgemisch bekannt.
Ebenso ist ein Sterilisieren mit energiereicher Strahlung möglich. Hier sind
Gamma-Strahlen und Röntgenstrahlen bekannt.
Gegebenenfalls werden die Teile der Spritze in bakteriendichte, aber gasdurch
lässige Folie oder Aluminium sterilverpackt. Die Sterilisation erfolgt mit Hilfe
von thermischem und/oder chemischem Sterilisieren, mit Gamma-Strahlen oder
Röntgenstrahlen, Neutronenstrahlen oder Beta-Strahlen oder einem Gemisch
der zuvor genannten Strahlen. Bevorzugt ist die Behandlung mit Wasserstoff
peroxid oder Ozon/Dampfgemisch.
Anschließend wird der Spritzenkörper durch das distale oder proximale Ende
befüllt, wobei entweder der Stopfen oder der Verschluß das entgegengesetzte
Ende abdichten. Anschließend wird die Befüllungsöffnung durch den Ver
schluß oder den Stopfen verschlossen.
Das distale Ende wird mit einem Verschluß oder durch Verschweißen des dista
len Endes verschlossen. Bei dem Verschweißen weist das distale Ende eine
Sollbruchstelle proximal zur Verschweißung auf. Dadurch kann das distale En
de problemlos nach dem Verschweißen geöffnet werden.
Im nächsten Schritt wird die Spritze oder Kartusche im Autoklaven oder Sterili
sator mit Heißluft oder mittels Mikrowelle thermisch sterilisiert.
Damit der Stopfen nicht innerhalb des Zylinders wandert, ist es vorteilhaft, wenn
der Stopfen während des Sterilisierens fixiert ist.
Gegebenenfalls ist es möglich, einen Stützdruck in dem Sterilisationsraum des
Autoklaven oder der Sterilkammer durch ein Gas in dem Sterilisationsraum auf
zubauen, wobei der Druck auf die Außenoberfläche der Spritze größer, gleich
oder geringer als der Druck auf der Innenoberfläche der Spritze ist. Der Stütz
druck ist zu definieren als der Druck, welcher der Summe der Partialdrücke im
Sterilisationsraum minus dem Partialdruck des Dampfes entspricht.
Vorteilhaft ist, wenn der Stopfen nach dem Sterilisieren rejustiert wird. Hier
durch wird gewährleistet, daß der Stopfen sich in einer optimalen Position be
findet. Bisweilen ist die Reibung zwischen Stopfen und Zylinder so groß, daß
ein Einstellen des Stopfens in die stabile Position, bei der keine Druckdifferenz
zwischen Innenseite und Außenseite der Spritze besteht, nicht selbständig er
folgt.
An dieser Stelle ist eine optische Kontrolle vorteilhaft. Dadurch wird gewähr
leistet, daß Partikel, die sich in der Spritze befinden, aufgefunden werden.
Spritzen mit Partikel sind dabei zu verwerfen.
Besonders wesentlich ist das Verpacken der sterilisierten Spritze in einem Be
hälter und das Sterilisieren des gefüllten Behälters. Dieser Vorgang kann in
einem Sterilraum erfolgen. Dieser Schritt ist besonders vorteilhaft, weil da
durch allein eine Sicherheit gegeben ist, dem behandelnden Arzt eine Spritze
anzubieten, die auch äußerlich steril ist. Hierdurch kann die Kontaminationsge
fahr verringert werden. Auch bei den mechanisch zu entleerenden Spritzen
kommt dieser Vorteil zur Geltung, da der Arzt auch hier die Spritze berührt.
Häufig werden die mechanisch zu entleerenden Spritzen in sterilen Operations
räumen angewendet. In diese Räume dürfen nur sterile oder desinfizierte
Materialien eingebracht werden. Somit muß auch eine mechanisch zu entlee
rende Spritze äußerlich unbedingt steril sein.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß die gefüllte und terminal gefüllte Spritze in sterile
Kunststoffolie und/oder Aluminiumfolie unter gegebenenfalls aseptischen Be
dingungen verpackt wird. Vorteilhaft ist dabei, daß die Spritze in möglicher
weise sterile Blister eingepackt wird, wobei gegebenenfalls aseptische Bedin
gungen vorherrschen.
Anschließend wird die Spritze, die in dem Behälter liegt, äußerlich erneut steri
lisiert, indem die Spritze mit Ethylenoxid, Propan-3-olid und/oder Diethyldikar
bonat behandelt wird. Weiterhin sind Wasserstoffperoxid und ein
Ozon/Dampfgemisch bekannt.
Eine bevorzugte Ausführungsform wird beispielhaft im weiteren dargestellt.
Eine Spritze gemäß der Erfindung wird in der Fig. 1 als perspektivische Zeich
nung abgebildet.
In der Fig. 2 wird eine Schnittzeichnung der Spritze abgebildet.
In der Fig. 3 ist ein Flußdiagramm zu sehen, in dem das Verfahren der
Herstellung, Sterilisation, Befüllung und des terminalen Sterilisierens dargestellt
ist.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Kunststoffspritze 100, die aus einem Spritzenkör
per 1 mit einem Spritzenzylinder 2 besteht. Die Spritze 100 weist ein proxima
les Ende 3 auf, welches durch einen Stopfen 4 verschlossen ist. Der Stopfen
weist ein pyramidenförmigen distalen Stopfenteil 5 und einen zylinderförmigen
proximalen Stopfenteil 6 auf, der der Innenwandung des Spritzenzylinders 2
dichtend anliegt. Der Kontakt zwischen dem proximalen Stopfenteil 6 und der
Zylinderinnenwandung erfolgt über mehrere Gummiwülste 7.
Am proximalen Ende sind Gerätehalterungen 8 an der Außenwand des Spritze
zylinders angeordnet, die aus einem Gerätehalterungsring 9 und zwei Geräte
halterungsvorsprünge 10 und 10′ bestehen. Die Gerätehalterungen 8 dienen
zum Einspannen der Spritze in eine mechanische Pumpvorrichtung.
Am distalen Ende 11 der Spritze befindet sich ein pyramidenförmige Spritzen
auslaßstück 12, welches eine Röhre 13 und ein Endstück 14 umfaßt. Der
pyramidenförmige distale Stopfenteil 5 paßt komplementär in das pyramiden
förmige Spritzenauslaßstück 12. Zentrisch von dem Spritzenauslaßstück 12 ist
die konisch zu laufende Röhre 13 angeordnet, die in dem Endstück 14 endet.
Dieses Endstück 14 ist von einem Zylinder 15 umgeben, der auf der Innenseite
ein Gewinde 16 für einen Luer-Lock trägt. Das Endstück 14 ist entweder
durch ein Spritzenverschlußteil in Form eines Tip-Cap oder durch ein
Spritzenverschlußteil mit Luer-Lock verschließbar. Das Spritzenverschlußteil
ist in der Zeichnung nicht abgebildet.
In der Fig. 3 ist ein Flußdiagramm abgebildet.
Claims (16)
1. Herstellungsverfahren einer vorgefüllten, sterilen Spritze aus Glas oder
Kunststoff oder eine Mischung aus Glas und Kunststoff, weiterhin einer Glas
spritze mit einer damit verbundenen Kunststoffolie und einer Kunststoffspritze
mit einer damit verbundenen Glasbeschichtung,
dabei umfaßt die Spritze
einen zylinderförmigen Spritzenkörper mit einem verschließbaren proxi malen und einem verschließbaren distalen Ende,
ein Spritzenauslaßstück am distalen Ende,
ein das Spritzenauslaßstück abdichtenden Verschluß,
einen Stopfen, der in dem Spritzenkörper gleitfähig ist, dabei ist der Stopfen durch einen Stempel bewegbar, und
ein fluides und ein gasförmiges Medium,
wobei das fluide Medium eine Flüssigkeit, eine Lösung, eine Suspension oder eine Emulsion ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
einen zylinderförmigen Spritzenkörper mit einem verschließbaren proxi malen und einem verschließbaren distalen Ende,
ein Spritzenauslaßstück am distalen Ende,
ein das Spritzenauslaßstück abdichtenden Verschluß,
einen Stopfen, der in dem Spritzenkörper gleitfähig ist, dabei ist der Stopfen durch einen Stempel bewegbar, und
ein fluides und ein gasförmiges Medium,
wobei das fluide Medium eine Flüssigkeit, eine Lösung, eine Suspension oder eine Emulsion ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- - Bereitstellen von dem Spritzenkörper, der von Keimen, Pyrogenen und/oder Endotoxinen befreit, sowie partikelarm ist,
- - Bereitstellen von dem Verschluß, der von Keimen, Pyrogenen und/oder Endotoxinen befreit, sowie partikelarm ist,
- - Bereitstellen von dem Stopfen, der von Keimen, Pyrogenen und/oder Endotoxinen befreit, sowie partikelarm ist,
- - Auftragen eines Gleitmittels,
- - Abdichten des proximalen Endes durch Einführen des Stopfens in den Spritzenkörper und Befüllen der Spritze durch das distale Ende und Verschließen des Spritzenauslaßstückes mit dem Verschluß oder Ver schweißen des Spritzenauslaßstückes, oder alternativ Abdichten des distalen Endes durch den Verschluß oder Verschweißen des Spritzenauslaßstückes und Befüllen der Spritze durch das proximale Ende und Abdichten des proximalen Endes durch Einführen des Stopfens in den Spritzenkörper,
- - thermisches Sterilisieren in einer Sterilisationskammer,
- - Verpacken der sterilisierten Spritze in einem Behälter und
- - Sterilisieren der verpackten Spritze mit einer Substanz, die min destens Teile des Behälters permeiert.
2. Herstellungsverfahren nach Anspruch 1, wobei die Sterilisationskammer
ein Autoklav oder Sterilisator, mit Dampf, Heißluft und/oder Mikrowelle ist.
3. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei ein
Stützdruck durch ein Gas in der Sterilisationskammer aufgebaut wird, wobei der
Druck auf die Außenoberfläche der Spritze gleich, größer oder kleiner als der
Druck auf die Innenoberfläche der Spritze ist.
4. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die
Spritzen umfassen: Kartuschen, Ampullenspritzen, Einmalspritzen, Einmal
spritzampullen, Einwegspritzampullen, Einwegspritzen, Injektionsampullen,
Spritzampullen, spritzfertige Ampullen, Zylinderampullen, Doppelkammer-
Spritzampullen, Zweikammer-Spritzen, Zweikammer-Spritzampullen, Zwei
kammer-Einmalspritzen oder Sofortspritzen.
5. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der
Kunststoff der Polyolefine aus der Gruppe COC, Polymethylpenten und PP ist.
6. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die
Spritze einen Luer-Lock am distalen Ende aufweist.
7. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das
Medium in der befüllten Spritze eine Mischung aus einem fluiden Medium und
mindestens einem Gas ist.
8. Herstellungsverfahren nach Anspruch 7, wobei das Medium eine Flüs
sigkeit, eine Lösung, eine Suspension oder eine Emulsion ist.
9. Herstellungsverfahren nach Anspruch 8, wobei das Medium ein Kon
trastmittel ist.
10. Herstellungsverfahren nach Anspruch 9, wobei das Kontrastmittel eine
Substanz oder eine Mischung aus der Gruppe der folgenden Substanzen um
faßt: Amidotrizoesäure, Gadopentetsäure, Gadobutrol, Gadolinium EOB-DTPA,
Iopamidol, Iopromid, Iotrolan und Iotroxinsäure.
11. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das
Sterilisationsverfahren mit Gas die Behandlung mit Ethylenoxid, Propan-3-olid
und Diethyldikarbonat, weiterhin Wasserstoffperoxid und ein
Ozon/Dampfgemisch umfaßt.
12. Herstellungsverfahren nach Anspruch 11, wobei die Behandlung Was
serstoffperoxid umfaßt.
13. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der
Stopfen während des Sterilisierens fixiert ist.
14. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der
Stopfen nach dem Sterilisieren rejustiert wird.
15. Herstellungsverfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die
gefüllte und terminal gefüllte Spritze in sterile Kunststoffolie und/oder Alumi
niumfolie unter gegebenenfalls aseptischen Bedingungen verpackt wird.
16. Herstellungsverfahren nach Anspruch 15, wobei die Spritze, die in dem
Behälter liegt, äußerlich erneut sterilisiert wird, indem die Spritze mit Ethylen
oxid, Propan-3-olid, Wasserstoffperoxid, ein Ozon/Dampfgemisch und/oder
Diethyldikarbonat behandelt wird. Weiterhin sind bekannt.
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