DE19621550C2 - Automatisches Freisprech-Verfahren für ein schnurloses Telefon sowie zugehöriger Schaltkreis - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein automatisches Verfahren zum Lauthören/Frei­ sprechen für ein schnurloses Telefon sowie auf einen zugehörigen Schaltkreis und insbesondere auf ein Verfahren und einen Schaltkreis zum Abschalten eines Gesprächspfads, wenn ein Besetztton (Busy-Ton) während eines Gesprächs über ein Freisprechtelefon (Speakerphone-Telefon) erfaßt wird, und zum automatischen Übergang des Gesprächszustands in einen Bereitschafts- bzw. Standby-Modus.

In herkömmlichen schnur- bzw. drahtlosen oder sonstigen Telefonen muß der Benutzer eine Lauthör- bzw. Freisprechtaste niederdrücken, wenn er ein Telefongespräch mit einer Lautsprecherfunktion bzw. Freisprechfunktion vornehmen möchte oder empfängt. Um nach der Beendigung des Gesprächs mit dem angerufenen oder dem anrufenden Teilnehmer zu einem Bereitschaftszustand zurückzukehren, muß der Benutzer wieder die Freisprechtaste niederdrücken, so daß der Gesprächspfad, der während des Gesprächs gebildet wurde, unterbrochen werden kann.

Wenn der Benutzer ein Gespräch mit der Freisprechfunktion vornimmt, wird er sich in der Regel nicht direkt am Telefon befinden oder während des Gesprächs eine Tätigkeit irgendeiner anderen Art verfolgen. Der Benutzer muß dann die Freisprechtaste drücken, nachdem das Gespräch abgeschlossen ist, um den Gesprächspfad zu unterbrechen, was eine Unbequemlichkeit für den Benutzer darstellt. Weiterhin verbleibt das Telefon noch in einem Gesprächszustand, falls der Benutzer vergessen hat, die Freisprechtaste wieder zu drücken.

Die JP 63-173444 A beschreibt einen Fernsprechapparat, der ein Mikrofon und einen Lautsprecher aufweist, die in einem Gleichspannungsschaltkreis verschaltet sind. Wenn der Gesprächspartner der Gegenseite früher auflegt als der Benutzer des beschriebenen Fernsprechapparats, empfängt ein Steuerschaltkreis einen Puls und öffnet automatisch den Gleichspannungsschaltkreis.

Die JP 57-197949 beschreibt einen Fernsprechapparat, der einen Lautsprecher aufweist. Wenn der Gesprächspartner der Gegenseite früher als der Benutzer des beschriebenen Fernsprechapparats auflegt, wird der Lautsprecher eingeschaltet und die Stimme des Gesprächspartners verstärkt. Dadurch wird das Gespräch über mehrere Sekunden nach Betätigung des Gabelschalters aufrechterhalten.

Die EP 0 487 501 A1 beschreibt eine Schaltungsanordnung für eine schleifenstromge­ speiste Fernsprechteilnehmerstation, die einen Lautsprecher aufweist. Auch bei aufge­ legtem Handapparat verfügt die Fernsprechteilnehmerstation über eine Wählmöglichkeit. Die Station ist ferner mit einer Lauthöreinrichtung versehen.

Die DE 35 45 150 A1 beschreibt eine Schaltungsanordnung für ein Bedienelement eines Fernsprech-Endgerätes, insbesondere eines Fernsprechapparates, der einen Lautsprecher aufweist, mit dem eine Lauthörfunktion ausgeführt werden kann. Bei Betätigung einer bestimmten Taste wird der Lautsprecher auch dann eingeschaltet, wenn der Handapparat aufgelegt ist. Der Lautsprecher wird durch Betätigung des Gabelumschalterkontaktes wieder ausgeschaltet.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und einen Schaltkreis eines schnurlosen Telefons im wesentlichen unter Ausnutzung vorhandener Hardware anzugeben, mit Hilfe derer ein Freisprech-Gesprächspfad automatisch unterbrochen wird, ohne daß die Freisprechtaste gedrückt werden muß.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche 1 und 4 gelöst.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung und die mit ihr verbundenen Vorteile werden unter Bezugnahme auf die nachfolgende Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Figuren ersichtlich, in denen:

Fig. 1 den Aufbau eines schnurlosen Telefons gemäß der Erfindung und

Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Darstellung der Steuerungsschritte bei der automatischen Einrichtung eines Bereitschaftszustands bei Beendigung des Freisprech-Gesprächs gemäß der Erfindung darstellt.

Fig. 1 stellt den Aufbau eines schnurlosen Telefons dar, das gemäß der Erfindung aufgebaut ist. Eine zentrale Verarbeitungseinheit (nachfolgend als CPU bezeichnet) 10 bewirkt die gesamte Steuerung des schnurlosen Telefons und steuert den Vollzug eines automatischen Abschaltens eines Gesprächspfads bei Beendigung eines Freisprech- Gesprächs. Ein Gabelschalterrelais 12, das einen Gabelschalter enthält, verbindet und trennt eine Telefonleitung mit bzw. von einem Sprachprozessor 16 unter der Steuerung der CPU 10. Das Gabelschalterrelais 12 wird umgelegt, um den Freisprech- Gesprächspfad zu bilden, wenn eine Freisprechtaste betätigt wird, und unterbricht unter Steuerung der CPU 10 den Freisprech-Gesprächspfad, wenn ein Besetztton als Gesprächsende-Signal erfaßt wird. Ein elektronischer Schalter 14 ist parallel verschaltet, zwischen dem Sprachprozessor 16 und einer Radiofrequenz-/Hochfrequenz-Funkeinheit RF/HF 26, und schaltet den Lautsprecher 20 und das Mikrofon 24 des Freisprechtelefons unter Steuerung der CPU 10 ab, wenn der Besetztton erkannt wird. Der Sprachprozessor 16 überträgt unter Steuerung der CPU 10 ein Sprachsignal und eine Vielzahl möglicher Tonsignale zu entsprechenden Einheiten. Ein erster Verstärker 18 verstärkt die Sprachsignaleingabe von dem elektronischen Schalter 14 und gibt das verstärkte Sprachsignal an den Lautsprecher 20. Ein zweiter Verstärker 22 verstärkt die Sprachsignaleingabe von dem Mikrofon 24 und gibt das verstärkte Sprachsignal an den Sprachprozessor 16 über den elektronischen Schalter 14. Die Funkfrequenz-RF-Einheit 26 ist mit dem Sprachprozessor 16 verbunden und überträgt verschiedene Arten von Tonsignalen und Sprachsignalen zu einer tragbaren Vorrichtung des schnurlosen Telefons. Ein Dual-Ton-Vielfachfrequenz-(DTMF)-Generator 28 ist zwischen dem Sprachprozessor 16 und der CPU 10 verschaltet, wandelt die digitale Datenausgabe der CPU 10 in ein DTMF-Signal und gibt das gewandelte Signal an den Sprachprozessor 16 aus. Ein Tonsignal-Detektor 32 ist zwischen den Sprachprozessor 16 und die CPU 10 geschaltet und erfaßt die verschiedenen Arten von Tonsignalen, die von dem Sprachprozessor 16 ausgegeben werden, um das erfaßte Signal der CPU 10 zuzuführen. Ein Klingel-Detektor 34 ist zwischen der Telefonleitung und der CPU 10 geschaltet und erfaßt eine Klingelsignaleingabe über die Telefonleitung, um das erfaßte Signal an die CPU 10 zu liefern. Eine Anzeigeeinheit 36 zeigt Daten an, die von der CPU 10 bereitgestellt werden. Eine Tasteneingabeeinheit 38 umfaßt eine Vielzahl von Tasten und liefert an die CPU 10 Tastendaten, die durch Tastenbetätigung erzeugt werden. Ein Speicher 40 speichert Funktionstabellen, die dazu dienen, verschiedene Funktionen durchzuführen, die in Verbindung mit einem elektrisch löschbaren und programmierbaren Read-Only-Memory (EEPROM) verwendet werden können. Ein digitaler Signalprozessor (nachfolgend als DSP bezeichnet) 42 sprachsynthetisiert und analysiert einen Daten-Eingang/Ausgang zu und von einem Codec 44 unter der Steuerung CPU 10. Der Codec 44 ist parallel zwischen dem Sprachprozessor 16 und der Funkfrequenzeinheit 26 verbunden und wandelt ein analoges Signal in digitale Daten zur Ausgabe an die DSP 42. Im Gegensatz dazu wandelt der Codec 44 die digitale Datenausgabe der DSP 42 in ein analoges Signal zur Ausgabe an den Sprachprozessor 16. Ein Read-Only-Memory (ROM) 46 speichert das Programm und eine digitale Nachricht, die während der Speichersynthese und -analyse in der DSP 42 erforderlich sind, und ein Random-Access-Memory (RAM) 48 speichert vorübergehend Sprachdaten, die in der DSP 42 verarbeitet werden. Ein Sendeempfänger 50 ist mit dem Sprachprozessor 16 verbunden und reproduziert und/oder überträgt das Sprachsignal während des gewöhnlichen Telefongesprächs.

Fig. 2 stellt ein Flußdiagramm zur Darstellung der Steuerschritte bei dem automatischen Übergang in den Bereitschaftszustand bei Beendigung des Freisprech-Telefon­ gesprächs gemäß der Erfindung dar. Die Steuerschritte umfassen die Schritte: Bestimmen, ob die Freisprechtaste betätigt ist oder nicht; Arbeiten in einem Freisprech- Gesprächszustand, wenn die Freisprechtaste betätigt worden ist; Unterbrechen eines Gesprächspfads, wenn ein Besetztton als Gesprächsende-Signal während eines Gesprächs in dem Freisprech-Gesprächszustand erkannt wird und Unterbrechen des Gesprächspfads und Beenden des Freisprech-Gesprächszustandes, wenn die Freisprechtaste während des Gesprächs in dem Freisprech-Gesprächszustand wieder betätigt wird.

Eine Erläuterung der Steuerschritte der Fig. 2 wird im Detail unter Bezugnahme auf Fig. 1 vorgenommen.

Die CPU 10 erfaßt, ob die Freisprechtaste von der Tasteneingabeeinheit 38 in einem Schritt 52 betätigt ist, wobei die CPU 10 das Gabelschalterrelais 12 und den elektronischen Schalter 14 in einem Schritt 54 umlegt, wenn die Freisprechtaste betätigt ist, um die Freisprech-Gesprächsschleife zu bilden, so daß der Freisprech- Gesprächszustand im Schritt 56 betrieben wird. Die CPU 10 erkennt, ob die Freisprechtaste wieder betätigt ist, und zwar in einem Schritt 58 während des Freisprech- Gesprächszustandes, und schreitet zu einem Schritt 62 fort, falls sie wieder betätigt ist, um das Gabelschalterrelais 12 und den elektronischen Schalter 14 umzulegen, um dadurch die Gesprächsschleife des Freisprechtelefons zu unterbrechen. Falls die Freisprechtaste nicht wieder betätigt ist, bestimmt die CPU 10, ob der Besetztton als das Gesprächsende-Signal von dem Tonsignal-Detektor 32 in dem Schritt 60 erfaßt wird. Wenn der Besetztton über den Tonsignal-Detektor 32 erkannt wird, legt die CPU 10 das Gabelschalterrelais 12 und den elektronischen Schalter 14 in dem Schritt 62 um, um dadurch die Gesprächsschleife des Freisprechtelefons zu unterbrechen. Im Gegensatz dazu schreitet sie, wenn der Besetztton nicht über den Tonsignal-Detektor 32 in dem Schritt 60 erkannt wird, zu dem Schritt 56 fort, um weiterhin in dem Freisprech- Gesprächszustand zu arbeiten.

Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich wird, weist die Erfindung den Vorteil auf, daß keine Notwendigkeit für einen Benutzer besteht, wieder die Freisprechtaste zu drücken, wenn ein Freisprech-Gespräch abgeschlossen und ein Besetztton erkannt wird, da die Gesprächsschleife automatisch unterbrochen wird.

Claims (6)

1. Automatisches Freisprech-Verfahren für ein schnurloses Telefon, das sich in einem Freisprech-Gesprächszustand und in einem Bereitschaftszustand befinden kann, wobei das Telefon eine Freisprechtaste (38) und einen Sprachprozessor (16) zum Übertragen eines Sprachsignals und verschiedener Tonsignale, die von einer Telefonleitung zuge­ führt werden, sowie ein Mikrofon (24) und einen Lautsprecher (20) zur Ein- und Ausgabe des Sprachsignals während des Freisprech-Gesprächszustands besitzt, wobei das Ver­ fahren die Schritte aufweist:
Betreiben (52, 54, 56) des Telefons im Freisprech-Gesprächszustand, wenn die Frei­ sprechtaste betätigt wurde;
Warten (56, 60) auf ein Gesprächsende-Signal auf der Telefonleitung; und
Unterbrechen (62) des Freisprech-Gesprächszustands und Betreiben des Telefons im Bereitschaftszustand, wenn das Gesprächs-Endesignal erkannt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Gesprächsende-Signal ein Besetztton ist, der einem Benutzer die Beendigung des Freisprech-Gesprächs anzeigt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Schritt des Unterbrechens des Frei­ sprech-Gesprächszustands die Schritte enthält:
Ändern des Schaltzustandes eines Gabelschalterrelais (12), um die Telefonleitung und den Sprachprozessor miteinander zu verbinden oder voneinander zu trennen; und
Ändern des Schaltzustandes eines elektronischen Schalters (14), um den Sprachpro­ zessor mit dem Mikrofon und dem Lautsprecher zu verbinden oder ihn von ihnen zu trennen.

4. Schaltkreis zum automatischen Abschalten eines Gesprächspfades bei Beendigung eines Freisprech-Gesprächs in einem schnurlosen Telefon, das eine Freisprechtaste (38) und einen Sprachprozessor (16) zum Übertragen eines Sprachsignals und ver­ schiedener Tonsignale, die von einer Telefonleitung zugeführt werden, sowie ein Mikro­ fon (24) und einen Lautsprecher (20) zur Ein- und Ausgabe des Sprachsignals in einem Freisprech-Gesprächszustand besitzt, wobei der Schaltkreis aufweist:
eine Einrichtung (10-14, 18, 22, 38) zum Ausbilden eines Freisprech-Gesprächspfades, wenn die Freisprechtaste betätigt wird;
eine Einrichtung (10, 32) zum Erkennen eines Gesprächsende-Signals auf der Tonlei­ tung, wenn der Freisprech-Gesprächspfad gebildet ist; und
eine Einrichtung (10-14) zum Unterbrechen des Freisprech-Gesprächspfades, wenn das Gesprächsende-Signal erfaßt ist.

5. Schaltkreis nach Anspruch 4, wobei das Gesprächsende-Signal ein Besetztton ist, der einem Benutzer die Beendigung des Freisprech-Gesprächs anzeigt.

6. Schaltkreis nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Einrichtung zum Unterbrechen ein Ga­ belschalterrelais (12) zum Herstellen oder Unterbrechen einer Verbindung zwischen der Telefonleitung und dem Sprachprozessor und einen elektronischen Schalter (14) zum Herstellen oder Unterbrechen einer Verbindung zwischen dem Sprachprozessor und dem Mikrofon und Lautsprecher aufweist.