DE19620161C2 - Verfahren zum Walzen von Rohren - Google Patents
Verfahren zum Walzen von RohrenInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B21/00—Pilgrim-step tube-rolling, i.e. pilger mills
- B21B21/06—Devices for revolving work between the steps
- B21B21/065—Devices for revolving work between the steps for reciprocating stands
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Walzen von Rohren, bei dem zwei einander
gegenüber angeordnete kalibrierte, in einem Walzgerüst gelagerte Walzen auf einem
rohrförmigen Walzmaterial, das auf einem von einer Dornstange in Axialrichtung
festgehaltenen konischen Walzdorn angeordnet ist, hin- und herbewegt werden, wobei
die drehangetriebenen Walzen an ihren Umfangsflächen sich verjüngende, der Form
des konischen Walzdorns angepaßte Arbeitswalzen aufweisen, die das Walzmaterial
auf dem Walzdorn auswalzen, wobei die Walzen an den Enden der Arbeitskaliber das
Walzmaterial in beiden Totpunkten des Walzgerüstweges zum Zweck der
Vorschuberzeugung und der Drehung freigeben.
Ein derartiges, als Pilgerschrittverfahren bekanntes Walzverfahren ist beispielsweise in
der deutschen Patentschrift 37 08 943 C1 zur Herstellung von Rohren beschrieben.
Üblicherweise wird bei diesen Verfahren das Walzgut, in einem oder in beiden
Gerüsttotpunkten gedreht und vorgeschoben, während das Walzgut während des
eigentlichen Walzvorganges überwiegend in Ruhe verharrt. Für das Drehen des
Walzgutes in kurzer Zeit sind sehr hohe Drehmomente erforderlich, deren
Beschleunigungsmomente eine potentielle Grenze für die Leistungsfähigkeit des
Kaltpilgerverfahrens und seiner Einrichtungen darstellen.
Kaltpilgerwalzwerke dieser Art benötigen daher aufwendige Getriebeeinrichtungen, mit
denen das rohrförmige Walzgut und der Walzdorn in den Totpunkten des
Walzgerüstweges dann, wenn die Arbeitswalzen infolge ihrer Kalibergestaltung das
rohrförmige Walzmaterial freigegeben haben, synchron gedreht werden.
Es sind bereits Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen worden, bei denen die
Drehung des Walzgutes und der Vorschub desselben konstant erfolgen. Diese
Verfahren sind aber nur bei hinreichend drehelastischem Walzgut anwendbar, da ein
Teil der Walzgutdrehung, die während des Kontaktes zwischen Walzgut und
Walzwerkzeugen erfolgt, elastisch in dem rohrförmigen Walzmaterial gespeichert wird.
Die gattungsbildende Schrift sieht deshalb vor, einen Teil der Vorschubrate und/oder
ein Teil des Drehwinkels des Walzmaterials je Arbeitszyklus als konstante Bewegung
auf das Walzgut zu übertragen, während ein weiterer Teil der Bewegung
diskontinuierlich aufgebracht wird.
Es ist auch schon zur Vereinfachung eines Antriebes vorgeschlagen worden, die
Dornstange ohne Drehantrieb nur axial zu fixieren und zusammen mit dem
Walzmaterial drehen zu lassen. Auch in diesem Fall erfolgt die Drehung von Walzdorn
und Walzgut synchron in Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit.
Die vorbekannten beschriebenen Lösungen haben ihre spezifischen Nachteile:
- - Bei synchron intermittierender Drehung von Dornstange und Walzgut entstehen hohe Investitionskosten, das System ist störanfällig.
- - Bei Dornstangen ohne eigenen Drehantrieb kann es zur Gratbildung an den Einspannstellen kommen, durch die die Walzgutinnenoberfläche unbemerkt beschädigt werden kann.
- - Beim permanenten Drehen des Walzgutes und der Dornstange kann es zum Rutschen in den Spanneinrichtungen für das Walzgut kommen; daraus resultiert eine unvollkommene Drehung des Walzgutes. Darüber hinaus können die Drehantriebe überlastet werden. Oberflächenbeschädigungen am Walzgut sowie erhöhter Walzenverschleiß sind zu erwarten.
Aus der DE 907 763 C ist ein Drehantrieb für das Dorngestäge von
Pilgerschrittwalzwerken bekannt. Dabei ist die mit dem Dorngestänge gekoppelte
Drehspindel mit dem Elektromotor über ein Zwischenglied verbunden, welches bei
festgehaltender Spindel die Drehbewegung des Antriebes aufnimmt. Das
Zwischenglied steht unter der Einwirkung eines Kraftspeichers, der die Drehbewegung
speichert und nach Freigabe der Drehspindel an diese, der vom Motor erzeugten
ständigen Drehbewegung überlagernd, abgibt.
Schließlich ist aus der DE 167 742 C eine Drehvorrichtung für das Werkstück bei
Pilgerschrittwalzwerken bekannt, bei der, solange das Werkstück zwischen den
Walzen festgehalten wird, eine Spannung eines elastischen Mittels, z. B. einer Feder
erfolgt, die dann - bei Freigabe des Werkstückes - dessen Drehung bewirkt.
Ausgehend von den beschriebenen Problemen und Nachteilen des Standes der
Technik ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, bei vereinfachtem und damit
preiswerten Drehantrieb für das Walzgut hohe Hubzahlen des Kaltpilgerwalzwerkes zu
erreichen und damit bei geringeren Erstellungskosten höhere Produktionsleistungen zu
erzielen.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, bei dem der Walzdorn mit
einer konstanten, von der Drehgeschwindigkeit des Walzmaterials unterschiedlichen
Drehgeschwindigkeit in gleicher Drehrichtung angetrieben wird, wobei der Drehantrieb
der Dornstange in den Walzphasen, in denen die Walzen des Kaltpilgerwalzwerkes
das rohrförmige Walzmaterial über der Dornstange festhalten, die Dornstange
elastisch verdrallen und dadurch ein Torsionsmoment in der Dornstange speichern,
das beim Freilassen des rohrförmigen Walzmaterials in den Totpunkten des
Walzgerüstes die Drehbewegung des Walzmaterials unterstützt.
Wenn in einem Kaltpilgerwalzverfahren der gattungsgemäßen Art auf die bislang als
unverzichtbar geltende synchrone Bewegung des rohrförmigem Walzmaterial und des
Walzdornes verzichtet wird und statt dessen der Walzdorn nicht freimitdrehend,
sondern selbst mit einer von der Drehgeschwindigkeit des Walzmaterials
unterschiedlichen Drehgeschwindigkeit angetrieben wird, so läßt sich in den
Walzphasen, in denen die Walzen des Kaltpilgerwalzwerkes das rohrförmige
Walzmaterial über der Dornstange festhalten, dieses Torsionsmoment auf die
Dornstange aufbringen und anschließend abgeben. Auf diese Weise werden höhere
Hubzahlen des Kaltpilgerwalzwerkes in den Situationen ermöglicht, in denen
ansonsten mit Rücksicht auf die Rohrdrehung die Hubzahl abgesenkt werden mußte.
Dadurch läßt sich bei vereinfachtem Antrieb die Wirtschaftlichkeit des Walzwerkes
deutlich erhöhen.
Durch das Antreiben des Walzdornes mit konstanter Drehgeschwindigkeit läßt sich der
Dreh-Vorschubantrieb des Kaltpilgerwalzwerkes erheblich vereinfachen. Der Walzdorn
wird kontinuierlich mit gleicher Drehgeschwindigkeit angetrieben, und zwar auch dann,
wenn in den Walzphasen das Walzmaterial von den Walzen auf den Walzdorn gepreßt
wird und beide an der Drehung gehindert werden. In dieser Phase wird durch den
kontinuierlichen Drehantrieb des Dornes in der relativ langen Dornstange durch
Torsion ein Torsionsmoment aufgebaut, das im Moment der Freigabe des
rohrförmigen Walzmaterials durch die Walzen kurzzeitig abgebaut wird. Dabei wird
gleichzeitig und vorteilhafterweise das Walzmaterial in seiner Drehung unterstützt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es dabei gleichgültig, ob die konstante
Drehung des Walzdornes und die intermittierende Drehbewegung des Walzmaterials
in gleichbleibender und derselben Drehrichtung erfolgen oder ob nach bestimmten
Verdrehwinkeln des Walzmaterials ein Umkehren des Drehsinnes erfolgt. In jedem Fall
wird durch den Antrieb des Walzdorns mit konstanter Drehgeschwindigkeit die
Kinematik des Antriebes erheblich vereinfacht. So kann in dem einen Fall ein konstant
drehender Motor vorgesehen sein, in dem anderen Fall kann ein Antrieb in der Art
eines Scheibenwischergetriebes sinnvoll sein, bei dem ein Kurbeltrieb die Drehrichtung
des in einer Richtung drehenden Motors umkehrt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es möglich, bei deutlich reduzierten
Getriebekosten eines Kaltpilgerwalzwerkes die Produktivität zu erhöhen, weil die
Hubzahl infolge der unterstützten Drehung des rohrförmigen Walzmaterials erhöht
werden kann. Die vereinfachte Getriebeausbildung des Walzwerkes reduziert nicht nur
dessen Herstellkosten, sondern auch die Kosten für die Ersatzteilhaltung. Die
Betriebssicherheit wird verbessert, weil weniger bewegte Teile eingesetzt werden
müssen.
Claims (1)
- Verfahren zum Walzen von Rohren, bei dem zwei einander gegenüber angeordnete kalibrierte, in einem Walzgerüst gelagerte Walzen auf einem rohrförmigen Walzmaterial, das auf einem von einer Dornstange in Axialrichtung festgehaltenen konischen Walzdorn angeordnet ist, hin- und herbewegt werden, wobei die drehangetriebenen Walzen an ihren Umfangsflächen sich verjüngende, der Form des konischen Walzdorns angepaßte Arbeitskaliber aufweisen, die das Walzmaterial auf dem Walzdorn auswalzen, wobei die Walzen an den Enden der Arbeitskaliber das Walzmaterial in beiden Totpunkten des Walzgerüstweges zum Zwecke der Vorschuberzeugung und der Drehung freigeben
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzdorn mit einer konstanten, von der Drehgeschwindigkeit des Walzmaterials unterschiedlichen Drehgeschwindigkeit in gleicher Drehrichtung angetrieben wird, wobei der Drehantrieb der Dornstange in den Walzphasen, in denen die Walzen des Kaltpilgerwalzwerkes das rohrförmige Walzmaterial über der Dornstange festhalten, die Dornstange elastisch verdrallt und dadurch ein Torsionsmoment in der Dornstange speichert, das beim Freilassen des rohrförmigen Walzmaterials in den Totpunkten des Walzgerüstes die Drehbewegung des Walzmaterials unterstützt."
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMS DEMAG AG, 40237 DUESSELDORF, DE |
|
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: SMS SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 40237 DUESSELDO, DE |
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Effective date: 20141202 |