Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der Funken
streckenanordnungen. Die Erfindung betrifft zunächst ein
Verfahren zur Beeinflussung des Folgestromlöschvermögens von
Funkenstreckenanordnungen mit zwei Elektroden, die innerhalb
eines Gehäuses angeordnet sind, wobei gegebenenfalls inner
halb des Gehäuses ein Löschgas vorgesehen sein kann (DE-PS 29 34 236).
Weiterhin betrifft die Erfindung Funkenstreckenanordnungen zur
Durchführung des Verfahrens.
Funkenstreckenanordnungen stellen unter anderem aufgrund
ihres großen Energieableitvermögens ein bevorzugtes Bauteil
für den Überspannungsschutz dar. Speziell bei Funkenstre
ckenanordnungen, die im Niederspannungsversorgungssystem
installiert sind, kann es bei der Ableitung einer Überspan
nung zu einem Netzfolgestrom kommen. Aus diesem Grund ergibt
sich für derartige Geräte die Forderung nach dem Folgestrom
löschvermögen.
Das Folgestromlöschvermögen von Funkenstreckenanordnungen
ist im wesentlichen direkt proportional der Lichtbogenspan
nung. Damit ist man bestrebt, eine möglichst hohe Licht
bogenspannung zu erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt
es mehrere Möglichkeiten, welche sich aus der nachfolgenden
Gleichung (1) ableiten:
UB = (UA + UK) + 1 · E (1)
mit
UB = Bogenspannung
UA + UK = Anodenfall-/Katodenfallspannung
l = Bogenlänge
E = Bogenfeldstärke.
Die Werte für UA + UK sind Grundgrößen der Plasmatechnik und
kaum zu beeinflussen. Eine erste prinzipielle Möglichkeit
ist die Beeinflussung der Bogenlänge 1. Dies wird in der
Regel durch eine Aufweitung des Bogens erreicht. Nachteilig
ist, daß die geometrischen Abmessungen der Elektroden ent
sprechend groß werden und damit diese Beeinflussung an
bestimmte Geometrievorgaben gebunden ist. Die zweite prinzi
pielle Möglichkeit ist, die Bogenfeldstärke E und damit das
Folgestromlöschvermögen über die direkte Kühlwirkung zu
beeinflussen. Dies wird bei bekannten Geräten üblicherweise
durch die Kühlung des Lichtbogens herbeigeführt. Die Kühlung
wird in der Regel durch die Kühlwirkung der Isolierstoffwän
de sowie die Verwendung gasabgebender Isolierstoffe er
reicht. Weiterhin ist eine starke Strömung des Löschgases
notwendig, was wiederum einen hohen konstruktiven Aufwand
erfordert. Die heißen, ionisierten Gase des Lichtbogens
werden durch Ausblasöffnungen im Funkenstreckengehäuse nach
außen in die Umgebung abgeführt. Dies bedingt, daß am Ein
bauort der Funkenstrecke bestimmte Abstände zu anderen
spannungsführenden (z. B. in der Elektroverteilung) sowie
brennbaren Teilen einzuhalten sind, was den Einsatz nur
unter bestimmten Vorgaben ermöglicht. Für die Realisierung
dieser beiden prinzipiellen Möglichkeiten sind eine Vielzahl
unterschiedlich ausgestalteter Funkenstreckenanordnungen
bekannt.
Aus der DE-OS 20 07 293 ist eine wiederzündende Funkenstre
cke für Überspannungsableiter mit einer Funkenlöschspule und
mit zwei auf einer isolierenden Unterlage angeordneten
Elektroden bekannt. Die Funkenstrecke ist in bekannter Weise
auf einer kreisförmigen Platte aus keramischem Material
montiert. Die Platte hat einen vertieften Teil, der eine
Löschkammer bildet. Die Funkenstrecke besteht aus zwei
Elektroden, von denen jede aus einem Befestigungsteil und
einem Funkenstreckenteil besteht. Die Funkenstreckenteile
divergieren von der Zündstelle ab. Ihre einander gegenüber
liegenden Flächen bilden Auslaufwege für die Fußpunkte des
zwischen den Elektroden auftretenden Lichtbogens. Die von
einander abgewandten Flächen der Funkenstreckenteile bilden
Rücklaufwege für die Fußpunkte des Lichtbogens, wenn der
Lichtbogen unter Einwirkung der Funkenlöschspule so weit
verlängert worden ist, daß seine Fußpunkte die Spitzen der
Elektroden passiert haben. Zwischen dem Rücklaufweg und dem
Auslaufweg jeder Elektrode liegt jeweils ein Kanal, der
einen Durchströmkanal für das ionisierte Gas des Lichtbogens
bildet. Diese Kanäle können als Rinnen in der Platte ausge
führt sein und werden dabei auf einer Seite von dem Funken
streckenteil überdeckt. Nach einer anderen Ausführungsform
kann der Kanal aus einer Bohrung in jeder Elektrode beste
hen, so daß der Kanal ganz in dem Elektrodenmaterial liegt.
Der Kanal mündet in der oder in unmittelbarer Nähe der
Zündstelle, wo der Lichtbogen gezündet wird, wenn ein Über
schlag eintritt.
Diese Funkenstrecke arbeitet auf folgende Weise:
Wenn die Spannung über die Zündspannung der Funkenstrecke
steigt, erfolgt ein Überschlag zwischen den Elektroden an
der Zündstelle. Unter Einwirkung des magnetischen Feldes der
Löschspule, der senkrecht zu der Plattenebene wirkt, wird
der Lichtbogen nach oben bewegt und nimmt an Länge zu. Wenn
der Strom ausreichend lange anhält, verschieben sich die
Fußpunkte des Lichtbogens aufwärts, passieren die Enden der
Funkenstreckenteile und gehen weiter auf den Rücklaufwegen.
Die ganze Zeit preßt der Lichtbogen ionisiertes, heißes Gas
vor sich her. Wenn die Fußpunkte des Lichtbogens in die Nähe
der Kanäle kommen, strömt Gas in die Kanäle und zu den
Kanalmündungen auf den Auslaufwegen. In dieser Lage hat die
Länge des Lichtbogens und damit auch der Lichtbogenspan
nungsabfall zugenommen. Wenn das heiße und ionisierte Gas zu
der Zündstelle gelangt, sinkt die Spannungsfestigkeit dort
auf einen Wert, der niedriger ist als der Lichtbogenspan
nungsabfall. Die Folge davon ist, daß die Funkenstrecke neu
zündet, der Strom geht dann durch den neu gezündeten Licht
bogen, wobei der primäre, ausgedehnte Lichtbogen erlischt
und der zweite auf dieselbe Art zunimmt wie der zuerst
gezündete Lichtbogen. Dieser Verlauf wiederholt sich, bis
der Strom auf einen so niedrigen Wert gesunken ist, daß der
Gasstrom durch den Kanal nicht mehr groß genug ist, um eine
Neuzündung zu verursachen, der Bogen erlischt und der Strom
wird definitiv unterbrochen.
Aus obigen Ausführungen geht hervor, daß die Funktion der
Funkenstrecke von dem durchgehenden Strom gesteuert wird.
Bei hohem Strom wird ein kräftiger Gasstrom von dem Lichtbo
gen durch den Gaskanal zur Zündstelle getrieben, und die
Strecke wird schnell neu gezündet. Bei niedrigeren Strömen
wird der Gasstrom schwächer und schließlich zu schwach, um
eine Neuzündung zu verursachen, so daß der Lichtbogen erlö
schen und den restlichen Strom unterbrechen kann. Nachteilig
ist beim Gegenstand von DE-OS 20 07 293, daß man durch den
Öffnungswinkel der beiden divergierenden, hörnerartigen
Funkenstreckenteile einen relativ großen Raum benötigt und
daß ferner die Stromzuführung zu den beiden Elektroden von
den seitlich der Elektroden gelegenen Außenbereichen her
kommt. Dies kann zu relativ hohen Stromkräften führen, die
bewältigt werden müssen.
Schließlich ist aus der DE-PS 29 34 236 ein Überspannungsab
leiter mit Funkenstrecke bekannt, deren Elektroden mittels
eines Isolierstückes auf Abstand gehalten werden und welche
eine den Bereich der Bogenentladung umschließende Kammer mit
Wänden aus Isolierstoff aufweist, der unter Wärmeeinwirkung
Löschgas abgibt. Bei diesem Überspannungsableiter wird die
beim Überschlag entstehende Energie dazu benutzt, Löschgas
aus dem aus entsprechendem Isolierstoff bestehenden Isolier
stück derart zu erzeugen, daß der Lichtbogen vom Spalt
weggedrückt wird und die ionisierten Gase nach außen gebla
sen werden, so daß nach Überspannungsende keine weitere
Zündung durch die Netzspannung erfolgen kann. Nachteilig ist
hierbei ein relativ hoher konstruktiver Aufwand für die
Schaffung der Gasführung und der Umstand, daß die heißen
Gase ausgeblasen werden.
Bei dem erläuterten Stand der Technik wird zur Beeinflussung
des Folgestromlöschvermögens vom Prinzip der Lichtbogenküh
lung durch eine Bewegung der Gase oder eine Verlängerung des
Lichtbogens Gebrauch gemacht. Dies bedingt jedoch eine
aufwendige konstruktive Gestaltung, beispielsweise für
entsprechende Kanäle oder Strömungswege und erfordert zudem
ein hohes Volumen für die Funkenstreckenanordnung. Damit ist
nachteiligerweise ein Ausblasen verbunden.
Der Erfindung liegt demgegenüber zunächst die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
derart auszugestalten, daß eine Steigerung des Folgestrom
löschvermögens bei keiner, zumindest aber nur bei einer
geringen Volumenerhöhung der Funkenstreckenanordnung er
reicht wird.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren mit den
Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungs
gemäß zunächst durch eine Abstimmung der Größe des zu lö
schenden Folgestromes auf das Volumen des Innenraumes des
Gehäuses derart gelöst, daß eine kurzzeitige Erhöhung des
Innendruckes des Gehäuses auf ein Vielfaches des atmosphä
rischen Druckes bewirkt wird, wobei die Druckerhöhung in dem
die Elektroden aufweisenden Innenraum durch den Lichtbogen
des Folgestromes selbst produziert wird.
Beim erfindungsge
mäßen Verfahren wird die Steigerung des Folgestromlöschver
mögens also nicht, wie bereits bekannt und üblich, durch
eine verbesserte Kühlung des Lichtbogens erreicht, sondern
durch eine druckabhängige Beeinflussung der Bogenfeldstärke.
Durch die damit einhergehende Erhöhung der Bogenspannung
verbessern sich auf überraschend einfache Art und Weise die
Löschbedingungen. Dies ist auf die Anwendung des Effektes
zurückzuführen, daß die Feldstärke E direkt dem Druck des
Löschgases proportional ist. Somit lassen sich hohe Bogen
spannungen bei sehr kleinen Abmessungen des Gehäuses er
reichen. Es gehört mit zur Erkenntnis der Erfindung, daß der
hohe Druck im Inneren der Funkenstrecke durch den Lichtbogen
des Folgestromes selbst produziert wird. An sich erzeugen
sowohl Stoßstrom als auch Folgestrom Hitze und bewirken
einen Druckanstieg; genutzt wird jedoch die Erhitzung durch
den Folgestrom. Damit ist der Druckanstieg und somit auch
das Löschvermögen in direkter Weise an den zu unterbrechen
den Folgestrom gekoppelt. Es entsteht ein stromabhängiges
Schaltvermögen. Auch die Strombegrenzung ist mit eingebun
den. Entscheidend für die Größe des Folgestromes ist die
Spannungsdifferenz zwischen Netzspannung einerseits und
Bogenspannung andererseits. Da hier beide Spannungen in
ihrer Wirkung einander entgegengesetzt gerichtet sind, hat
dies für die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens den
Vorteil, daß immer nur soviel Druckerhöhung produziert wird,
wie zur Unterbrechung des momentan fließenden Stromes not
wendig ist. Man nennt eine solche Eigenschaft "weiches
Schalten".
Im Gegensatz dazu wird beim "harten Schalten" gemäß dem oben
gewürdigten Stand der Technik aufgrund der fehlenden Strom
abhängigkeit des Löschvermögens der Strom immer mit der
vollen Leistungsfähigkeit unterbrochen. Dies kann, speziell
bei kleinen induktivem oder kapazitivem Strom, zum sogenann
ten "Stromabriß" führen. Dieser Stromabriß stellt eine
Belastung der nachgeschalteten zu schützenden Anlagen oder
Geräte dar und wird beim erfindungsgemäßen Verfahren ver
mieden.
Für das optimale Volumen der Lichtbogenkammer, d. h. hier des
o.g. Innenraumes des Gehäuses sind einige Randbedingungen zu
beachten. Ist das Kammervolumen zu klein, kommt es beim
Ableit- bzw. Folgestromlöschvorgang zu einer mechanischen
und/oder thermischen Überlastung des Gehäuses. Ist das
Volumen zu groß, ist der erreichte Druckanstieg und damit
Anwachsen der Bogenspannung zu gering. Diesen Randbedingun
gen wird die mit dem Verfahren nach der Erfindung vorgese
hene Druckerhöhung gerecht.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nach
Anspruch 2 erfolgt die kurzzeitige Erhöhung des Innendruckes
des Gehäuses auf 10-60 bar. Damit läßt sich das Folge
stromlöschvermögen etwa vervierfachen, wobei der o.g. Vor
teil eines sehr geringen Volumens des Innenraumes des Gehäu
ses mit gegeben ist. Eine Steigerung des Folgestromlöschver
mögens über die bisher gebräuchlichen Verfahren würde zwar
auch eine Vervierfachung der Bogenlänge erreichen, jedoch
nur bei einer entsprechenden Vervierfachung der erforderli
chen Größe des Innenraumes des Gehäuses.
Im Innern des Gehäuses kann entweder der vorgenannte atmos
phärische Druck vorliegen oder ein davon abweichender,
bevorzugt gegenüber dem atmosphärischen Druck höherer Innen
druck gegeben sein. Dabei ist insbesondere an ein Löschgas
gedacht. Falls der Innendruck im Gehäuse vom atmosphärischen
Druck abweicht, muß für eine hermetische Abdichtung des
Gehäuses gesorgt werden.
Es kann gemäß den Ausführungsformen des Verfahrens nach den
Ansprüchen 3 und 4 der im Gehäuse durch den Lichtbogen des
Kurzschlußstromes und den Lichtbogen des Folgestromes ent
stehende Überdruck langsam abgebaut werden, wobei der Abbau
des Überdrucks vorzugsweise innerhalb 3 bis 5 Stunden er
folgt. Da jeder Stoßstrom einen Folgestrom zur Folge hat und
der Folgestrom aufgrund seiner Wärmeentwicklung eine Erhö
hung des Innendruckes in der Funkenstreckenanordnung be
wirkt, wird durch die vorgenannten Verfahrensmaßnahmen -
sofern erforderlich - zuverlässig vermieden, daß diese
Überdrücke sich addieren und die Funkenstreckenanordnung
zerstören. Vielmehr wird durch die Merkmale der Ansprüche 3
und 4 ein langsamer, kontinuierlicher Ausgleich des Innen
druckes des Gehäuses an die Außenatmosphäre erfolgen. Ein
zelheiten des Ablaufes ergeben sich dabei lediglich durch
die für den Druckabbau benötigte Zeitdauer. Bei der zuletzt
genannten Verfahrensweise wird ebenfalls ein möglichst hohes
Löschvermögen erzielt. Auch hier wird der benötigte Über
druck durch den zu löschenden Folgestrom selber produziert.
Diese druckabhängige Erhöhung der Bogenspannung führt zu
einer Strombeeinflussung, d. h. zu einer Reduzierung des
netzfrequenten Folgestromes über die Funkenstrecke, so daß
deren thermische Belastung sinkt. Der Abbau des Überdruckes
kann mit einem quasi-druckdichten Gehäuse durchgeführt
werden. Hierzu wird auf Anspruch 9 und dessen Erläuterung
verwiesen.
Sowohl bei Verwendung eines hermetisch abgedichteten, als
auch bei Verwendung eines quasi-druckdichten Gehäuses ent
fällt der beim Stand der Technik gegebene Nachteil des
Ausblasens der vom Lichtbogen erzeugten heißen Gase. Somit
besteht in keinem dieser Fälle die Gefahr einer Gefährdung
von Personen und/oder einer Beschädigung von benachbarten
Bauteilen.
Im Normalbetrieb herrscht im jeweiligen Gehäuse der Ruhe
druck des Füllgases. Der Ruhedruck kann dem atmosphärischen
Druck entsprechen. Das Füllgas kann Luft, aber auch ein
spezielles Löschgas (z. B. SF6) sein.
Generell ist zum erfindungsgemäßen Verfahren darauf hinzu
weisen, daß ein wichtiger, synergistischer Effekt darin
liegt, daß eine Verringerung des Volumens des Innenraumes
des Gehäuses bei einer angenommenen Größe des Folgestromes
eine entsprechende und für die Löschung vorteilhafte Erhö
hung des Innendruckes im Gehäuse zur Folge hat und man nicht
unbedingt genötigt ist, zur Erhöhung der Bogenspannung die
Länge des Folgestromlichtbogens zu verlängern, wie es bei
spielsweise beim Gegenstand von DE-AS 20 07 293 vorgesehen
worden ist. Eine Verlängerung der Länge des Folgestromlicht
bogens hätte nämlich in der Regel eine Vergrößerung des
Volumens des o.g., die Elektroden beinhaltenden Gehäusein
nenraumes zur Folge, wodurch nachteiligerweise bei einer
angenommenen Stärke des Lichtbogens des Folgestromes der im
o.g. Innenraum gebildete Druck verringert würde.
Sollte der zu löschende Folgestrom relativ hoch sein, so
versteht es sich, daß dann das Volumen des Innenraumes des
Gehäuses entsprechend größer gewählt werden muß. Auf jeden
Fall wird das eingangs erläuterte Ziel der Erfindung mit
einem relativ kleinvolumigen Gehäuse erreicht, indem eine
möglichst hohe Bogenspannung erzeugt wird, welche der Netz
spannung entgegenwirkt und damit den Folgestrom auf einen so
geringen Wert reduziert, daß er schnell gelöscht wird.
Die Erfindung befaßt sich ferner mit der Ausgestaltung einer
Funkenstreckenanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
6. Hierzu ist beispielsweise aus dem DE 73 15 846 U1 eine
geschlossene Trennfunkenstrecke in explosionsgeschützter
Ausführung bekannt, bei der verhindert werden soll, daß der
überspringende Funken Kontakt zur Außenatmosphäre hat.
Hierzu weist die Funkenstrecke ein aus Metall bestehendes
topfartiges Gehäuse auf, das zugleich die elektrische Ver
bindung der Klemme zu einer ersten Elektrodenscheibe her
stellt. Eine zweite Elektrodenscheibe ist von der ersten
Elektrodenscheibe durch eine Glimmerschicht elektrisch
isoliert und im gewünschten Abstand gehalten. Bei dieser
Elektrodenausbildung erfolgt der Überschlag zwischen der
Außenseite der zweiten Elektrode und einer außen gelegenen
Gegenfläche der ersten Elektrode. Das gesamte Innere des
Topfes einschließlich der Elektroden und des Druckkörpers
ist durch eine Isolierschicht nach außen abgedichtet, die
sich etwa im Bereich des offenen Bodens befindet. Sie be
steht bevorzugt aus gegossenem Kunststoff, z. B. einem Gieß
harz. Ein Löschgas ist nicht vorhanden. Ferner tritt bei
einer solchen Trennfunkenstrecke auch kein Folgestrom und
damit nicht das Problem des Löschens eines Folgestromes auf.
Demgegenüber liegt der Erfindung die weitere Aufgabe zugrun
de, eine Funkenstreckenanordnung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 6 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, derart auszugestalten, daß sie als Lösch
funkenstrecke einsetzbar ist und bei einem Überschlag und
Entstehen eines Folgestromes eine möglichst optimale Folge
stromlöschfähigkeit aufweist.
Gemäß Patentanspruch 6 ist hierzu eine Funkenstreckenanord
nung mit zwei Elektroden vorgesehen, die entsprechend DE
73 15 846 U1 im Innenraum eines geschlossenen Gehäuses angeord
net sind. Dabei ist diese Funkenstreckenanordnung dadurch
gekennzeichnet, daß der die Elektroden beinhaltende Innen
raum von einer druckfesten Gehäuseanordnung umgeben ist,
wobei das Volumen des Innenraumes derart bemessen und auf
die Höhe des zu erwartenden Folgestromes abgestimmt ist, daß
durch den Lichtbogen des Folgestromes eine Druckerhöhung
eines im Innenraumes vorgesehenen Gases auf ein Vielfaches
des atmosphärischen Druckes erreicht wird. Dieses Gas kann
Luft oder auch ein Löschgas sein. Neben dem Einsatz bei dem
bereits beschriebenen Verfahren der Erfindung kann die
erfindungsgemäße Funkenstreckenanordnung auch als Modul in
ein- und mehrpoligen Gehäusevarianten für den Innen- und
Außenbereich angewendet werden, einschließlich bei explo
sionsgeschützten Funkenstreckenanordnungen.
Das Maß der Druckerhöhung kann nicht nur vom Volumen des
Elektrodenraumes und der Stärke des Lichtbogens des Folge
stromes, sondern auch von der geometrischen Gestaltung des
Innenraumes, insbesondere der Elektroden abhängen. Als eine
bei gebräuchlichen Elektrodenformen im Sinne der Erfindung
wirkungsvolle Druckerhöhung ist gemäß Anspruch 7 eine Druck
erhöhung des Innendruckes auf 10-60 bar von Vorteil.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik ist also eine
stoßstromtragfähige, folgestromlöschfähige, geschlossene
Funkenstrecke geschaffen, bei der unter Ausnutzung der
Druckentwicklung im Inneren eines abgekapselten Gehäuses das
Folgestromlöschvermögen gegenüber bekannten Funkenstrecken
verbessert.
Gemäß der Ausführungsform nach Anspruch 8 wird ein herme
tisch abgedichtetes Gehäuse benutzt, dessen Ruhedruck auf
den atmosphärischen Normaldruck oder einem davon abwei
chenden Wert einstellbar ist. Durch die Wahl dieses Ruhe
druckes läßt sich die Ansprechspannung der Funkenstrecke
über einen weiten Bereich ohne konstruktive Änderungen
beeinflussen.
Die Merkmale des Anspruches 8 befassen sich mit einer
Variante der Erfindung, bei der ein quasi-druckdichtes
Gehäuse vorgesehen ist.
Durch die Maßnahmen des Anspruches 10 ist eine mechanisch
feste Gehäuseanordnung geschaffen. Der druckfeste Zusammen
halt von Deckelelementen und Kunststoffelement kann durch
Verklebung, Verschraubung oder ähnlicher Verbindungstechni
ken erzielt werden.
Gemäß den Ansprüchen 12 und 13 ist die Gehäuseanordnung von
einem äußeren Druckkörper umschlossen. Dieser Druckkörper
weist die Vorteile auf, daß eine kostengünstige Herstellung
ermöglicht wird und daß keine mechanischen Anforderungen an
das Kunststoffelement gestellt werden. Es wird hierdurch ein
zusätzlicher mechanischer Halt der Gehäuseanordnung geschaf
fen und schließlich eine mechanische Entlastung der Deckel
elemente durch deren Abstützung auf dem Rand des Druckkör
pers und dessen Innenwand erreicht. Mittels einer aus Durch
messerunterschieden (siehe Anspruch 14) resultierenden
Überdeckung kann auch eine Art Überdruckventil für die
Funkenstreckenanordnung realisiert werden, wobei die Deckel
elemente, die vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, an den
Umbördelungen abscheren und der jeweilige Elektrodenfuß zur
Anlage an die Umbördelung kommt. Durch die dabei auftreten
den Spalte wird der Überdruck in die Atmosphäre abgebaut.
Die Merkmale des Anspruches 15 haben den Vorteil der Schaf
fung einer thermischen Isolierung, wobei auf einfache Art
und Weise eine Trennung der mechanischen und thermischen
Anforderungen erreicht ist.
Zur Einstellung der Ansprechspannung der Funkenstrecke
werden gemäß Anspruch 17 die beiden Elektroden durch ein
Isolierstück auf einen Abstand gehalten. Eine Erhöhung des
Abstandes führt zu einer Erhöhung der Ansprechspannung. Die
Elektroden sind sich an ihrem Fußpunkt, an dem der Lichtbo
gen entsteht, am nächsten und haben hiervon ausgehend einen
voneinander divergierenden Verlauf, bei dem sich bis zu den
freien Enden der Elektroden hin deren Abstand voneinander
vergrößert. Auf diesen divergierenden Elektroden wandert der
Lichtbogen nach außen zu deren Enden hin. Er wird dabei
verlängert und seine Bogenspannung wird damit erhöht. Es ist
somit zur Beeinflussung des Folgestromlöschvermögens mög
lich, die Elektroden so zu gestalten, daß die Zündung des
Lichtbogens als Gleitentladung an den einander am nächsten
liegenden Bereichen der Elektrodenkegel eingeleitet wird.
Eine Möglichkeit zur Druckentlastung des Innenraumes (siehe
hierzu die Verfahrensansprüche 3 und 4) besteht gemäß An
spruch 22 darin, daß zum Angleichen des Innendruckes der
Gehäuseanordnung an den atmosphärischen Normaldruck Be- und
Entlüftungskanäle vorgesehen sind. Durch entsprechende
Dimensionierung dieser Kanäle kann der Abbau des Überdrucks
über verschiedene Zeiten eingestellt werden.
Zur Verbesserung des Löschverhaltens können schließlich
gemäß Anspruch 23 das innere Kunststoffelement und/oder das
Isolierstück aus einem gasabgebenden Werkstoff bestehen.
Hinsichtlich des Einsatzes einer Funkenstreckenanordnung
nach der Erfindung in Form eines Moduls in weiteren Außenge
häusen wird auf die Ansprüche 24 bis 28 verwiesen.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind den weite
ren Unteransprüchen zu entnehmen, sowie im folgenden anhand
in der Zeichnung dargestellter Ausführungsformen der erfin
dungsgemäßen Funkenstreckenanordnungen näher beschrieben und
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Funkenstreckenanordnung im Längs
schnitt,
Fig. 2, 2a eine Ansicht eines NH-Sicherungsgehäuses
mit eingebauter Funkenstreckenanordnung im
geschlossenen und geöffneten Zustand,
Fig. 3, 3a eine Ansicht eines Außengehäuses mit drei
eingebauten Funkenstreckenanordnungen im
geschlossenen und geöffneten Zustand und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Funkenstreckenanordnung im
Längsschnitt.
Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Funkenstre
ckenanordnung ist in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellt und
zeigt eine hermetisch abgedichtete Funkenstreckenanordnung.
Im Innenraum 1 sind zwei Elektroden 2a und 2b angeordnet,
welche durch ein Isolierstück 3 auf einem notwendigen Ab
stand a gehalten werden. Auch dieser Abstand bestimmt die
Ansprechspannung der Funkenstrecke. Der Abstand a kann durch
im einzelnen nicht dargestellte Mittel verändert werden, um
somit unterschiedliche Ansprechspannungen einstellen zu
können, wobei eine Erhöhung des Abstandes a zu einer Erhö
hung der Ansprechspannung und dies zu einer höheren Bogen
spannung führt. Das Isolierstück 3 kann vorteilhaft aus
einem gasabgebenden Kunststoff (z. B. POM) bestehen und
derart gestaltet sein, daß die Zündung des Lichtbogens als
Gleitentladung an den einander zugewandten Enden der Elek
trodenkegel 2a und 2b eingeleitet wird. Dadurch wird der
Lichtbogen veranlaßt, sich entsprechend dem durch die Kegel
form der Elektroden 2a und 2b bedingten Öffnungswinkel
aufzuweiten und damit günstigere thermische sowie Lösch
eigenschaften herzustellen.
Die vorstehend erläuterte und sowohl im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 als auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 darge
stellte und verwendete Ausführung der Elektroden stellt eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Innerhalb des
kleinen Spaltes a springt der Lichtbogen über und wird
dann entlang der sich von diesem Spalt a her erstreckenden
Elektrodenflächen 20 radial nach außen geführt. Da diese
Elektrodenflächen 20 miteinander einen sich nach außen
erweiternden Konus bilden, hat dies eine entsprechende
Verlängerung des Lichtbogens und damit eine Erhöhung der
Bogenspannung zur Folge. Bei der Ausgestaltung der Funken
streckenanordnung gemäß Fig. 1 und auch gemäß Fig. 4 und bei
den hier gegebenen Abmessungen von etwa einem Drittel der
Größe der Darstellung auf den beiliegenden DIN A4 Blättern
empfiehlt sich eine Erhöhung des Innendruckes auf etwa
30-50 bar.
Es liegt aber im Bereich der Erfindung, die Formgebung
dieser Elektrodenflächen und auch der Elektroden als solchen
und ihrer Halterung anders zu gestalten als in den Fig. 1, 4
dargestellt. So könnte man beispielsweise die Elektrodenflä
chen 20 vom Isolierstück 3 her bis zum äußeren Umfang der
Elektroden 2a, 2b im Abstand a radial nach außen hin verlau
fen lassen, dessen innere Stirnfläche am Isolierstück an
grenzen kann.
Der die Elektroden aufweisende Innenraum 1 ist umgeben von
einer druckfesten Gehäuseanordnung 5. Diese Gehäuseanordnung
5 wird druckfest begrenzt durch zwei Deckelelemente 4a und
4b an den Stirnflächen der Anordnung. Die gesamte Anordnung
wird geführt und zu den Seitenflächen abgeschlossen durch
ein inneres Kunststoffelement 5a. Diese Teile 4a, 4b und 5a
isolieren die Funkenstrecke von einem in diesem Ausführungs
beispiel vorgesehenen äußeren Druckkörper 6, der diese Teile
4a, 4b und 5a so umschließt, daß ein druckfester Zusammen
halt hergestellt ist.
Bevorzugt besteht der äußere Druckkörper 6 aus einem metal
lischen Rohrstück, das durch Umbördeln seiner beiden, an den
Deckein 4a, 4b anliegenden Enden kostengünstig gefertigt
werden kann. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann
das innere Kunststoffelement 5a aus einem gasabgebenden
Werkstoff (z. B. POM) bestehen.
An die Deckelelemente 4a und 4b, die aus einem elektrisch
nichtleitfähigem Stoff bestehen, werden hohe mechanische und
thermische Anforderungen gestellt. Sie müssen den sehr
großen Kräften standhalten, die beim Stoßstromableitvorgang
und bei der Folgestromlöschung durch den Druck in dem Innen
raum 1 bzw. Gehäuseanordnung 5 erzeugt werden. Dies gilt
insbesondere für die nachstehend noch näher zu erläuternde
Ausführungsform gemäß Fig. 4. Da aber thermisch hochbelast
bare Kunststoffe in der Regel sehr spröde und damit für den
Anwendungsfall für die Deckelelemente 4a und 4b nicht
geeignet sind, wird erfindungsgemäß eine Funktionstrennung
durchgeführt. Die thermische Isolierung der heißen Elektro
den 2a und 2b zwischen den Deckelelementen 4a, 4b übernimmt
eine thermische Trennscheibe 7. Mit dieser Maßnahme entfal
len extreme thermische Anforderungen an die Deckelelemente
4a und 4b. Eine mechanische Entlastung der Deckelelemente 4a
und 4b kann erreicht werden durch deren Abstützung auf die
o.g. Ränder des Druckkörpers 6. Durch die spezielle Gestal
tung eines Elektrodenfußes 8, dessen Durchmesser d1 größer
ist als lichte Weite d2 des Druckkörpers 6, wird eine Ent
lastung der Deckelelemente 4a, 4b erreicht und die Kraftwir
kung gleichmäßig verteilt. Für die mechanische Stabilität
der Gesamtanordnung ist die Überdeckung × von großer Bedeu
tung (siehe Fig. 2), wobei
ist.
Falls für eine langfristige (über Minuten/Stunden) erfolgen
de Angleichung des stationären Innendruckes in der Gehäuse
anordnung 5 an die Umgebungsbedingungen gesorgt werden soll,
können entsprechende Be- und Entlüftungskanäle 9 vorgesehen
werden, die der o.g. Angleichung angepaßte entsprechend
kleine Durchtrittsquerschnitte aufweisen.
Aufgrund der Tatsache, daß es sich bei diesem Modul um eine
in sich geschlossene, nicht ausblasende Funkenstrecke han
delt und dadurch keine Kraftwirkung auf ein weiteres Außen
gehäuse (z. B. NH-Sicherungsgehäuse, Fig. 2) ausgeübt wird,
ergeben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten auch in
weniger stabilen Außengehäusen. Das erfindungsgemäße Funken
streckenmodul kann als Standardbaugruppe in verschiedene
Gehäusevarianten integriert werden, wie dies nachfolgend
anhand der Fig. 2 und 3 näher beschrieben und erläutert
wird. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß mit
der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik die Funken
streckenanordnung relativ klein sein kann. Beispielsweise
ist die Darstellung von Funkenstreckenanordnungen in den
Fig. 1 und 4 etwa im Maßstab 3 : 1 gezeichnet, d. h. in der
praktischen Ausführung sind diese Funkenstrecken entspre
chend kleiner als sie hier auf einem DIN A4 Blatt gezeichnet
sind.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Stromzuführung
über die axial in Richtung der Längsmittelachse 19-19 ver
laufenden Anschlußstäbe 2′ der Elektroden 2a, 2b. Hierdurch
werden schädliche Stromkräfte vermieden.
Es sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, daß die
Gehäuseanordnungen 5 der Erfindung so druckfest sein müssen,
daß sie auch den nur sehr kurzzeitig auftretenden Innendruck
aufgrund des relativ hohen Stoßstromes aushalten können;
während demgegenüber der Innendruck aufgrund des erläuterten
Folgestromes wesentlich geringer ist. Die nachfolgend erläu
terten weiteren Außengehäuse 11, 13 müssen demgegenüber
keinen Innendruck aushalten, da dies von der Funkenstrecken
anordnung übernommen wird.
Es ist nicht auszuschließen, daß durch eine unzulässige
Erhöhung des Druckes im Innenraum 1 die Gefahr einer Explo
sion der gesamten Gehäuseanordnung besteht mit der Folge,
daß die metallischen Teile des Druckkörpers 6 nach außen
geschleudert werden. Um dies in Art der Funktion eines
Überdruckventiles zu verhindern, wird durch eine hierauf
abgestimmte mechanische Auslegung der Deckelelemente 4a und
4b eine gezielte Überdruckentlastung und damit die Vermei
dung der vorstehend geschilderten Gefahr erreicht werden.
Dazu wird bei einer unzulässigen Erhöhung des Innendruckes
mittels der Füße 8 der Elektroden 2a und 2b ein Abscheren
der innen gelegenen Teile der Kunststoffdeckel 4a und 4b
etwa entlang der gewellt eingezeichneten Linien 18 erreicht.
Nach dem Abscheren dieser Teile kommen die Isolierscheiben 7
zur Anlage an die Umbördelungen 6′ des Druckkörpers 6 und
verhindern ein Herausdrücken der Elektroden 2a und 2b. Mit
dem Abscheren der o.g. Teile entlang der Linien 18 ist
soviel an Durchtrittsöffnungen zwischen dem Innenraum 1 und
der Außenluft geschaffen, daß der im Innenraum entstandene
Überdruck sich sehr schnell abbaut.
In Fig. 2, 2a ist die erfindungsgemäße Funkenstreckenanord
nung 10 in ein NH-Sicherungsgehäuse 11 eingebaut, welches im
geschlossenen (Fig. 2) und geöffneten (Fig. 2a) Zustand
dargestellt ist. Das Sicherungsgehäuse 11 besteht dabei aus
zwei Halbschalen 11a und 11b und weist Auszugslaschen 12
auf. Die elektrische Kontaktierung von stromführendem Leiter
bzw. Erde erfolgt durch standardisierte NH-Kontaktmesser,
welche mit 2a und 2b bezeichnet sind.
In Fig. 3, 3a ist die mehrpolige Variante einer Anordnung
von Funkenstreckenanordnungen 10 in einem speziellen Außen
gehäuse 13 dargestellt. Da bei den erfindungsgemäßen Funken
streckenanordnungen das beim Stand der Technik erforderliche
Ausblasen entfällt, kann man die hermetisch abgedichteten
Funkenstrecken (Fig. 1) oder druckdichten Funkenstrecken
(Fig. 4) enger anordnen und ein diese umschließendes Außen
gehäuse weniger stabil ausgestalten. Wie Fig. 3 zeigt,
werden beispielsweise drei Funkenstreckenanordnungen 10 in
einer platzsparenden, räumlichen Anordnung integriert. Damit
ergibt sich ein günstiger Ausnutzungsfaktor des Innenvo
lumens des Außengehäuses 13. Die erdseitige Verbindung der
Einzelelemente kann durch eine kostengünstige, gemeinsame
Erdplatte 17 realisiert werden. Das Außengehäuse 13 kann,
wie in Fig. 3a dargestellt, über Schnappbefestigungen 14 auf
einer Standardtragschiene montiert werden. Es können An
schlußmöglichkeiten für Kabeleinspeisung 15 (Fig. 3a) oder
eine Kammschiene 16 (Fig. 3) vorhanden sein. Die Anschluß
möglichkeiten der stromführenden Leiter sind im modularen
Abstandsmaß so aufgebaut, daß auf der einen Seite die drei
Anschlüsse 15, bzw. 16 für die stromführenden Leiter und auf
der Gegenseite der Erdanschluß 21 vorgesehen ist.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Funkenstreckenanordnung. Bei dieser druckdichten Ausfüh
rungsform ist der für eine hermetische Abdichtung gemäß Fig.
1 vorgesehene äußere Druckkörper 6 entfallen. Dies bedingt,
daß das innere Kunststoffelement 5a und die beiden Deckel
elemente 4a und 4b so auszubilden sind, daß diese Teile 5a,
4a und 4b die Funktion des hier entfallenen äußeren Druck
körpers 6 insoweit ersetzen, als der erforderliche druck
feste Zusammenhalt über diese Teile 5a, 4a und 4b erzielt
wird. Dazu werden entweder die Deckelelemente 4a und 4b
entlang der gemeinsamen Fläche (Strecke A-E) verklebt, oder
die Teilflächen (Strecke B-C oder D-E) mit einem feingängi
gen Gewinde versehen und verschraubt. Statt dessen kann auch
ein Vernieten oder ein Verstiften erfolgen. Die vorgenannten
Verbindungstechniken sind kombinierbar.
Als Werkstoff für die Deckelelemente 4a und 4b bietet sich
Metall oder ein entsprechend hochstabiler Kunststoff an. Bei
der Verwendung von Kunststoffdeckeln 4a und 4b ist von
Vorteil, daß eine isolierende Außenhülle entsteht, die in
manchen Anwendungsfällen von Vorteil sein kann (z. B. Berüh
rungsschutz). Außerdem kann es auch aus fertigungstech
nischen oder Kostengründen günstiger sein, die Teile 5a, 4a
und 4b zu verkleben.