DE10025239A1 - Teil- oder vollgekapselte Funkenstreckenanordnung - Google Patents
Teil- oder vollgekapselte FunkenstreckenanordnungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine teil- oder vollgekapselte Funkenstreckenanordnung mit mindestens zwei Elektroden und einem zwischen den Elektroden bestehenden kammerartigen Hohlraum zur Ausbildung eines druckerhöhenden Lichtbogens im Überschlagsfall, wobei das Volumen des kammerartigen Hohlraums dynamisch innendruckabhängig veränderbar ist und hierfür mindestens eine der von der Kapsel aufgenommenen Elektroden beweglich und/oder elastisch nachgiebig gelagert oder befestigt ist bzw. ein Teil der im kammerartigen Hohlraum befindlichen Kapsel einen beweglichen und/oder elastischen nachgiebig gelagerten Abschnitt aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine teil- oder vollgekapselte Funken
streckenanordnung mit mindestens zwei Elektroden und einem
zwischen den Elektroden bestehenden kammerartigen Hohlraum zur
Ausbildung eines druckerhöhenden Lichtbogens im Überschlags
fall, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus dem deutschen Patent 196 55 119 C2 ist eine Funken
streckenanordnung mit zwei Elektroden bekannt, die im Innenraum
eines druckfesten Gehäuses angeordnet sind.
Zur Verbesserung des Netzfolgestrom-Löschvermögens ist das
Volumen des Innenraums so bemessen und auf die Höhe des zu
erwartenden Netzfolgestroms abgestimmt, daß durch den Licht
bogen des Netzfolgestroms eine kurzzeitige Druckerhöhung um ein
Vielfaches des atmosphärischen Drucks gegeben ist. Zum lang
samen Abbauen des Überdrucks oder Angleichen des Innendrucks an
den atmosphärischen Druck sind weiterhin im Gehäuse Kanäle
kleinen Querschnitts ausgebildet. Bevorzugt ist die Funken
streckenanordnung nach DE 196 55 119 C2 mit einem zylindrischen
Gehäuse versehen, wobei an den Stirnflächen Deckelelemente zur
druckdichten Kapselung vorhanden sind.
Mit der vorstehend beschriebenen Funkenstreckenanordnung
gelingt es, die auf den Lichtbogen zurückzuführende Drucker
höhung auszunutzen, so daß das Löschverhalten im Bereich der
bevorzugten Niederspannungs-Applikationen verbessert ist. Die
Begrenzung von Netzfolgeströmen erfordert jedoch recht hohe
Lichtbogenspannungen und damit eine im allgemeinen große
Lichtbogenlänge. Im Gegensatz hierzu können Impulsströme, d. h.
sogenannte eingeprägte Ströme, durch technisch realisierbare
Lichtbogenspannungen nicht oder nicht ohne weiteres begrenzt
werden. Hohe Lichtbogenspannungen und Trennstreckenlängen
führen bei Impulsströmen zu erhöhten Energieumsätzen und schwer
beherrschbaren Belastungssituationen der Funkenstrecken.
Zur Lösung dieses Problems wurden Funkenstrecken mit Hornab
leitern oder Funkenstrecken mit infolge der Stromkräfte sich
auseinander bewegenden Elektroden, elektrodynamisch bewegten
oder elektrothermisch bewegten Elektroden vorgeschlagen. Bei
spielsweise sei hier auf die EP 0 917 265 A1, EP 0 793 318 A1
oder DE 38 29 650 A1 verwiesen.
Die zitierten Lösungen erfordern jedoch komplizierte,
aufwendige, platzraubende und daher recht kostenintensive
Konstruktionen.
Aus der DD 279 120 A1 ist weiterhin ein Überspannungsableiter
mit einer Ausblasöffnung bekannt, wobei die Ausblasöffnung mit
einer auf einer Feder druckkraftgelagerten Kugel verschlossen
ist. Eine solche druckkraftbelastete Kugel dient allerdings
lediglich als Berstschutz im Fall eines Druckanstiegs über
einen maximalen Wert hinaus.
Aus dem Vorstehenden ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine
weiterentwickelte teil- oder vollgekapselte Funkenstreckenan
ordnung mit mindestens zwei Elektroden und einem zwischen den
Elektroden bestehenden kammerartigen Hohlraum zur Ausbildung
eines druckerhöhenden Lichtbogens im Überschlagsfall anzugeben,
wobei mit einer derartigen Anordnung einerseits die Beherr
schung großer Impulsströme und andererseits die Begrenzung und
Abschaltung möglichst hoher Netzfolgeströme in Wechsel- und
Gleichstromnetzen möglich sein soll. Hierbei soll eine effek
tive Begrenzung der Netzfolgeströme das Ansprechen von Netz
schutzelementen, wie z. B. Leistungsschaltern, Leitungsschutz
schaltern oder Sicherungen verhindern, wodurch die Versorgungssicherheit
der angeschlossenen Verbraucher nur minimal
beeinträchtigt wird.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand gemäß den Merkmalen nach Patentanspruch 1, wobei die
Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen umfassen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht demgemäß darin, den bei
der Zündung eines Lichtbogens in einer teil- bzw. vollständig
gekapselten Funkenstrecke entstehenden Druck einerseits zur
Verlängerung der Lichtbogenstrecke und andererseits zur Ver
richtung mechanischer Arbeit zu nutzen. Hierbei wird die
gegebene explosionsartige Erwärmung und Ausdehnung des Gases
innerhalb eines geschlossenen Volumens bzw. eines Volumens mit
begrenztem Stoffaustausch infolge der Lichtbogeneinwirkung
nutzbar gemacht. Die Geschwindigkeit und das Maß der Drucker
höhung kann zusätzlich durch gasabgebende Stoffe unterstützt
werden. Letztendlich entsteht durch die sich ausbildende
Plasmaströmung infolge der Druckunterschiede eine zusätzliche
Krafteinwirkung auf eine beweglich ausgebildete Elektrode bzw.
einen beweglichen Teil der Kapselung.
Durch die vorgeschlagene bewegliche Elektrode bzw. den beweg
lichen Kapsel- oder Kammerteil besteht die Möglichkeit, die
Funktionalität von Funkenstreckenableitern zu erhöhen. Es paßt
sich nämlich erfindungsgemäß die Trennstreckenlänge quasi
automatisch an die jeweilige Belastungssituation an. Anderer
seits ist bei kleinem Hohlraumvolumen im Ruhezustand ein
direkter, verzögerungsfreier Anpassungszustand an die jeweilige
Belastung gegeben. Die Verbindung zwischen variabler Trenn
streckenlänge und Belastungsanpassung erfolgt über die unmit
telbar an die Funkenstrecke eingebrachte Energie. Als Dämp
fungsfaktoren können ganz gezielt im Sinne von Zeitverzöge
rungsgliedern die gegebene Wärmekapazität des Gases und der
Umgebung sowie die mechanische Trägheit der beweglichen Teile
genutzt werden.
Der Grundgedanke elastisch beweglicher Elektroden oder Teile
der Kapselung bzw. der Brennkammerwände dient nicht nur zur
Drucksteuerung respektive Entlastung und Lichtbogenverlän
gerung, sondern auch zur Nachführung von Abbrandmaterial
und/oder von Hilfselektroden, d. h. der Sicherung einer
Langzeitstabilität des Verhaltens der Funkenstrecke. Weiterhin
können die beweglichen Elektroden zum Ausgleich des
Elektrodenabbrands im Sinne einer Erhöhung der Lebensdauer und
zur Gewährleistung eines gleichbleibenden Ansprechverhaltens
genutzt werden. Letztendlich besteht die Möglichkeit, den
beweglichen Teil der Elektroden und/oder Brennkammerwand als
Schalterteil, z. B. zum zeitweisen Kurzschließen der
Funkenstreckenanordnung zu nutzen.
Grundsätzlich gilt es also, das Volumen des kammerartigen
Hohlraums dynamisch innendruckabhängig zu verändern, wobei
hierfür mindestens eine der von der Kapsel aufgenommenen Elek
troden beweglich und/oder elastisch nachgiebig gelagert oder
befestigt ist oder mindestens ein Teil der den kammerartigen
Hohlraum bildenden Kapsel einen beweglichen und/oder elastisch
nachgiebig gelagerten oder befestigten Abschnitt aufweist.
Bei einer Ausführungsform ist mindestens eine der Elektroden
beweglich ausgeführt, wobei die bewegende Kraft primär aus dem
stromproportionalen Druckanstieg innerhalb der teil- bzw.
vollständig gekapselten Funkenstreckenanordnung generierbar
ist.
Der sich ergebende Vorteil bei Impulsbelastungen besteht darin,
daß die bewegliche Elektrode infolge der Massenträgheit erst
nach dem Abklingen des Impulses bewegt wird. Die Lichtbogen
spannung und der Energieumsatz innerhalb der Funkenstrecke
bleiben bei Impulsbelastungen daher vergleichsweise gering.
Andererseits wird die Druckbelastung der festen Bauteile der
Funkenstrecke durch die Beweglichkeit der Elektrode reduziert.
Dies ermöglicht geringere Volumina des Hohlraums und ein
schnelleres Ansprechen der beweglichen Elektrode bei Netz
folgeströmen.
Bei Netzfolgeströmen wird nämlich durch die Bewegung der Elek
trode der Lichtbogen verlängert, d. h. es erhöht sich die
Lichtbogenspannung stark, wodurch eine rasche und effektive
Begrenzung der Ströme möglich ist. Der Fehlerstrom wird
weiterhin rasch auf Null geführt und der Lichtbogen kann
erlöschen. Auf diese Weise ist ein unerwünschtes Ansprechen von
Kurzschlußstrom-Schutzeinrichtungen des Netzes vermeidbar. Da
die Kurzschlußdauer auf wenige ms begrenzt bleibt, ist die
Störbelastung an den Verbrauchern auf ein Minimum reduziert.
Weiterhin kann erfindungsgemäß durch eine spezielle Gestaltung
der Elektroden der Lichtbogen eingeschnürt, aber auch beblasen
werden. Der im Vergleich zu einer frei ausblasenden Funken
strecke hier recht hohe Druck in der Brennkammer bewirkt neben
einer Erhöhung der Lichtbogenspannung auch nach Strom Null eine
hohe Spannungsfestigkeit der Trennstrecke, wodurch ein Wieder
zünden vermieden werden kann.
Da die bewegliche Elektrode zur Dämpfung z. B. gegen eine Feder
läuft, wird mit Hilfe der Federkraft bei allen Strombelastungen
ein erhöhter Druck im Brennraum sichergestellt. Dieser gegebene
erhöhte Druck, der sich auch nach dem Stromnulldurchgang erst
relativ langsam abbaut, gewährleistet nach Strom Null eine
größere Trennstreckenlänge bezogen auf den Ausgangszustand, so
daß auch dies zu einer Reduzierung der Gefahr des Wiederzündens
führt.
Weiterhin kann erfindungsgemäß die Gegenkraft bzw. der Gegen
druck, welcher durch die Feder des oder der beweglichen Teile
aufgebracht wird, zur Entionisierung der Lichtbogen- oder Gas
strecke genutzt werden. Bei einer dementsprechend gewählten
Gestaltung der Trennstrecke besteht die Möglichkeit, den
Gegendruck der Feder zur Erzeugung einer Gasströmung zu nutzen,
die nach Strom Null und dem damit verbundenen Druckabfall beim
Verlöschen des Lichtbogens im Trennstreckenbereich für einen
Wie bereits erwähnt, kann eine der beweglichen Elektroden oder
ein beweglicher Kammerteil so ausgeführt werden, daß ein Ver
richten zusätzlicher mechanischer Arbeit möglich ist. Auf diese
Weise können z. B. Zustandsanzeigen, Signalgeber oder Auslöse
mechanismen von z. B. Schaltgeräten betätigt oder angetrieben
werden. Selbstverständlich liegt es im Sinne der Erfindung, daß
die übertragene Kraft auch direkt zum Betätigen eines Schalt
geräts nutzbar ist. Anwendungen ergeben sich z. B. im Bereich
von Sicherungseinrichtungen der Bahn, z. B. zur Fehlerortung. So
können hier gezielt Wartungshinweise gegeben werden. Auch kann
in Überspannungs-Schutzeinrichtungen für z. B. Mobilfunkanlagen
auf diese Weise eine leichte Diagnose der Schutzeinrichtungen
erfolgen und eine Möglichkeit der Direktausschaltung im Sinne
des Personenschutzes gegeben sein.
Bei Funkenstrecken, bei denen maximal erreichbare Lichtbogen
spannungen nicht erwünscht sind bzw. bei denen die Licht
bogenspannung nicht durch die unmittelbare Erhöhung der
Lichtbogenlänge zu vergrößern ist, können die genannten
Funktionen auch mit Hilfe eines nicht in den eigentlichen
Stromkreis eingebundenen beweglichen Bolzens realisiert werden.
Dabei kann der Bolzen direkt im Brennraum, aber auch in einem
benachbarten Druckausgleichsraum oder in einem Ausströmkanal
bei teilgekapselten Funkenstreckenanordnungen angeordnet
werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform besteht die Möglichkeit, die
bewegte Elektrode als Hilfselektrode zur Triggerung oder zum
Ausbilden einer Gleitfunkenstrecke zu nutzen. Die Beweglichkeit
einer derartigen Hilfselektrode bietet gegenüber feststehenden
Elektroden deshalb Vorteile, da die negativen Auswirkungen des
nicht zu vermeidenden thermischen Abbrands reduzierbar sind.
Bei beweglichen Hilfselektroden wird nämlich die Abbrandbe
lastung dadurch reduziert, daß sich die Elektrode nach dem
Zünden des Lichtbogens aus dem unmittelbaren Brennraum heraus
bewegt. Durch Kombination der Beweglichkeit mit einer Feder und
einem definierten Anschlag der Elektrode kann die gegebene
Abbrandlänge ausgeglichen werden.
Durch die Variabilität des kammerartigen Hohlraums bzw. der
Brennkammer infolge der Verwendung von beweglichen Teilen
können also insgesamt die hohen Druckanstiege bei Impulsbe
lastungen beherrscht werden. Das Volumen der Kammer oder des
Hohlraums verhält sich also strom- bzw. druckproportional durch
die auftretende dynamische Druckanpassung. Es liegt also der
erfindungsgemäße Ansatz in der Schaffung einer druckabhängig
volumenvariablen Kammer, innerhalb der der Lichtbogen zündet
und brennt.
Hierdurch kann das ursprüngliche Brennraumvolumen im Vergleich
zum Stand der Technik reduziert werden, so daß das Schaltver
halten und die Strombegrenzung bei Netzfolgeströmen verbessert
ist, da die Anfangs-Lichtbogenspannung bei kleineren Abmes
sungen infolge des rascheren Druckanstiegs und einer effi
zienteren Kühlung erhöht wird.
Eine solche Anordnung erlaubt auch insbesondere bei gasabge
benden oder gasenden Stoffen einen höheren Abbrand an den
Isolierwänden und damit eine effektivere Kühlung, da das
Material durch die gegebene Beweglichkeit nachgeführt wird.
Somit bleiben die Ausgangsabmessungen des Brennraums bei
gleichen Überschlagstrecken konstant auch über eine längere
Lebensdauer im Vergleich zu festen Anordnungen, bei denen nach
jeder Belastung der Brennraum in unerwünschter Weise sich
verändert, insbesondere vergrößert, wodurch sich das Schalt
verhalten und die Lebensdauer unerwünscht verschlechtern.
Auch der Einsatz von beweglichen Hilfselektroden führt sowohl
zu einer Drucksteuerung im Brennraum als auch zu einer automa
tischen Anpassung des Brennraumvolumens nach gegebener Be
lastung der Funkenstrecke. Eine solche Funktion wird auch von
beweglichen Brennraumwänden erfüllt, die nicht als Hilfselek
trode wirken. Erfindungsgemäß können sämtliche räumlichen
Begrenzungen der Kammer bzw. des Brennraums, aber auch nur
Teile hiervon beweglich ausgeführt sein.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß die vorliegende Erfin
dung gerichtet auf das Prinzip eines druckabhängig dynamisch
veränderbaren Brennraum- oder Kammervolumens auch für weitere
Funkenstrecken-Ausführungsformen übernommen werden kann, welche
durch eine andere Elektrodenkonfiguration, z. B. nach Art von
Hörnerableitern, gekennzeichnet sind.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert
werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform der Funkenstrecke mit beweg
licher Elektrode und der Möglichkeit der Über
tragung einer Kraft hin zu einem Schalt- oder
Betätigungsglied;
Fig. 2a, b Funkenstrecken mit einem in oder an der Kammerwand
gelagerten beweglichen Bolzen und getrennt hiervon
ausgeführten Elektroden;
Fig. 3 Funkenstrecken mit beweglicher Elektrode, welche
neben der gewünschten gezielten Verlängerung des
Lichtbogens auch eine Einschnürung und Aufteilung
desselben realisiert;
Fig. 4a, b Ausführungsformen einer Funkenstrecke mit varia
blem Brennraum zur gezielten Druckerhöhung sowie
der Möglichkeit des unmittelbaren Auslösens eines
Schaltvorgangs über Teile der Elektroden; und
Fig. 5 eine Funkenstrecke mit einer beweglichen Hilfs
elektrode zur Impulsstrombeherrschung bei redu
ziertem Brennraumvolumen, wobei die Möglichkeit
besteht, abbrandbedingten Materialverlust aus
zugleichen.
Bei den Funkenstreckenanordnungen der nachstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele ist ein Außengehäuse 1 vorgesehen, das
eine feste Elektrode 2 sowie eine bewegliche Elektrode 3 iso
liert aufnimmt.
Nach Fig. 1 ist die bewegliche Elektrode 3 über eine Öffnung im
Außengehäuse 1 und eine stiftartige Verlängerung 4 geführt,
wobei die stiftartige Verlängerung 4 eine Schraubenfeder 5
aufnimmt, die sich gegen ein Teil der Innenwandung des Außen
gehäuses 1 und den Elektrodenkopf 6 abstützt.
Die stiftartige Verlängerung 4, die durch das Außengehäuse 1
hindurch tritt, kann als Zustandsanzeige, aber auch zum Betä
tigen oder zur Funktionsauslösung eines Schaltglieds (nicht
gezeigt) Verwendung finden.
Die seitlichen Bereiche des Elektrodenkopfs 6 sind mit Hilfe
einer Dichtung 7 zur Innenseite des Außengehäuses abgedichtet.
Beim Auftreten einer Überspannung wird die elektrische Festig
keit der Trennstrecke zwischen der festen Elektrode 2 und der
beweglichen Elektrode 3 überschritten. In diesem Fall kommt es
zu einem Gleitüberschlag und es bildet sich ein Lichtbogen 8
aus. Der Lichtbogen 8 erwärmt das Gas im Brennraum 9 sehr
stark, wobei dies zu einer Druckerhöhung führt. Übersteigt dann
die Kraft auf die bewegliche Elektrode 3 die Gegenkraft der
Schraubenfeder 5, beginnt sich die Elektrode 3 von der festen
Elektrode 2 weg zu bewegen. Dies wiederum führt zu einer Ver
größerung des Brennraums 9, der Länge des Lichtbogens 8 und
damit zur Erhöhung der Lichtbogenspannung.
Bedingt durch die Massenträgheit der beweglichen Elektrode 3
kommt es erst nach dem Abklingen des Impulsstroms mit einer
Zeitdauer von wenigen µs zur Elektrodenbewegung. Die Licht
bogenspannung, die Lichtbogenenergie und die Belastung der
Funkenstrecke können daher während der Stoßstrombelastung klein
gehalten werden. Bei dem anschließenden, aber vergleichsweise
langsam ansteigenden Netzfolgestrom mit einer Zeitdauer von
mehreren ms wird die Elektrode 3 mit einer hohen Beschleunigung
bewegt und es kann durch die rasche Verlängerung der Licht
bogenlänge der Strom begrenzt werden. Wie erwähnt, ist die
stiftartige Verlängerung aus dem Außengehäuse 1 herausgeführt,
so daß mechanische Arbeit verrichtet werden kann. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 ist die bewegliche Elektrode 3 bzw.
die stiftartige Verlängerung potentialbehaftet. Denkbar sind
jedoch auch potentialfreie Ausführungen. In diesem Fall kann
die stiftartige Verlängerung 4 als Isolierstück ausgeführt
sein. Eine elektrische Kontaktierung der beweglichen Elektrode
3 außerhalb der Funkenstrecke kann dann durch flexible An
schlußbänder durch Gleitkontakt oder ähnliches erfolgen. Auch
besteht die Möglichkeit, den aus der Funkenstrecke herausge
führten Teil der Elektrode koaxial aufzubauen, so daß jeweils
nur der Außenmantel bzw. nur das Kernmaterial elektrisch
leitfähig ist.
Nach dem Abklingen des Fehlerstroms sinkt der Druck im Brenn
raum 9 langsam ab. Die Geschwindigkeit der Druckreduzierung ist
abhängig von der Dichtheit der gesamten Funkenstrecke. Diese
Geschwindigkeit kann durch die Art der Dichtung 7 und/oder
durch gezielte Auslaßöffnungen oder Kanäle eingestellt werden.
Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Zeit für einen
Druckausgleich hin zur Umgebung nach einer Belastung von
wenigen ms bis hinein in den Minutenbereich vorzugeben.
Nach dem Druckabfall wird die bewegliche Elektrode 3 durch die
Schraubenfeder 5 wieder in die Ausgangsposition zurückbewegt.
Im Fall einer denkbaren Verriegelung an der stiftartigen Ver
längerung 4 kann das Zurücksetzen auch per Hand oder gesteuert
erfolgen.
Das gehäuseseitige Isolationsmaterial der Trennstrecke kann
durch eine Lage Isolationsmaterial sowie eine Schicht halb
leitendes Material gebildet werden. Hierdurch verändert auch
ein ungleichmäßiger Abbrand der beweglichen Elektrode 3 das
Ansprechverhalten nicht. Als halbleitendes Material sind
leitfähige Polymere, leitfähige Keramiken und leitfähige Glas-
Keramiken einsetzbar.
Anstelle der vorgespannten Schraubenfeder 5 können auch andere
geeignete elastische Materialien zum Rückführen der beweglichen
Elektrode nach Abklingen des Drucks Verwendung finden.
Die Ausführungsform nach Fig. 2a zeigt Elektroden 2, welche
fest am oder im Außengehäuse 1 befindlich sind.
Eine der Elektroden 2 nimmt jedoch über einen Durchbruch oder
eine Öffnung einen beweglichen Bolzen 10 auf. Dieser Bolzen 10
ermöglicht das Verrichten mechanischer Arbeit infolge des
Druckanstiegs im Brennraum 9 nach Überschlag der Trennstrecke
11 und sich ausbildendem Lichtbogen 8.
Die Arbeit, die ein solcher Bolzen 10 verrichten kann, ist
abhängig von der Höhe des Stroms, der Stromflußdauer, der
Dichtheit des Brennraums, dem Brennraumvolumen sowie dem Medium
im Brennraum, den Wandmaterialien, der mechanischen Führung und
weiteren Größen.
Das Einbringen des beweglichen Bolzens 10 direkt in den Brenn
raum, die geringen Abmessungen des Brennraums 9 selbst, die
geringe Masse des Bolzens 10 und eine optimale Lagerung 12
gewährleisten eine verzögerungsfreie rasche Bewegung des
Bolzens auch bei geringen elektrischen Belastungen der Funken
strecke.
Um bei extremen Belastungen durch direkte Lichtbogeneinwirkung
einer sich ergebenden Gefahr der Verschmutzung mit unerwünsch
ter Veränderung des Bewegungsverhaltens des Bolzens zu begeg
nen, besteht, wie in der Fig. 2b gezeigt, die Möglichkeit,
einen blendenartigen, strömungsleitenden Einsatz 13 vorzusehen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2b ist dem Brennraum 9 nach
geordnet ein Druckausgleichsraum 14 befindlich. Der Einsatz 13
befindet sich im Bereich des Druckausgleichsraums 14 und führt
zu einer definierten Strömung 15. Bei Druckerhöhung verändert
sich das Volumen des Druckausgleichsraums 14 durch Bewegung des
Bolzens 10.
Ein Vorteil der Ausführungsbeispiele nach den Fig. 2a und b ist
die geringere Störanfälligkeit hinsichtlich einer unerwünschten
Verschiebung der Ansprechspannung, da die hierfür signifikanten
Teile der Anordnung selbst nicht bewegt werden. Die Funken
strecke nach Fig. 2a kann insbesondere dort eingesetzt werden,
wo hohe Lichtbogenspannungen unerwünscht sind, wie z. B. N-PE-
Ableitern. Die Anordnung gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b
erlaubt hingegen auch Anwendungen, bei denen folgestrombegren
zende Eigenschaften relevant sind; die hierfür erforderlichen
hohen Lichtbogenspannungen werden durch Druckerhöhung, Kühlung
und eine effektive Beblasung des Lichtbogens ermöglicht.
Nach Überschlag der Trennstrecke 11 gemäß Fig. 2b wird der
Lichtbogen 8 durch die starke Gasabgabe des Trennstrecken
materials zwischen den Elektroden 2 stark verlängert. Innerhalb
des Brennraums 9 wird ein hoher Druck infolge der Aufheizung
durch den Lichtbogen und die Gasabgabe des Trennstrecken
materials bewirkt. Über den Strömungsweg 15 bzw. die dort
vorgesehenen Ausgleichskanäle gelangt Gas in den Druckaus
gleichsraum 14. Diese Druckerhöhung steht zur Verrichtung
mechanischer Arbeit mit Hilfe des beweglichen Bolzens 10 zur
Verfügung. Die Abdichtung des Druckausgleichsraums 14 zum
Bolzen 10 erfolgt durch eine entsprechende Lagerung 12 z. B. in
Form eines Gleitlagers.
Fig. 3 zeigt eine Funkenstreckenanordnung mit einer beweglichen
Elektrode 3, die als Hohlelektrode ausgeführt wurde und welche
federbelastet auf einem Isolierkörper 16 gleitet. Zwischen der
Hohlelektrode und der Kapselwandung besteht ein Spaltraum 17,
dessen Volumen in Abhängigkeit von der Elektrodenbewegung ver
änderbar ist. Der Lichtbogen 8 gelangt mit sich aufbauender
Druckerhöhung im Brennraum 9 und dem Zurückbewegen der Elek
trode 3 in diesen Spaltraum 17 hinein. Die bewegliche Elektrode
3 nach der Ausführungsform gemäß Fig. 3 weist an ihrem aktiven
Ende Vor- und Rücksprünge 18 nach Art von Zähnen zur Einhaltung
des Überschlagwegs auf. Weiterhin können in der Elektrode Nuten
oder Spalte 19 vorhanden sein, um dem sich aufbauenden Druck
eine größere Angriffsfläche für die Bewegung der Elektrode zu
bieten.
Alternativ kann eine solche größere Druckangriffsfläche auch
eine entsprechend geänderte Elektrodengestaltung z. B. in Form
eines einseitig geschlossenen Hohlzylinders oder durch das
Einbringen geeigneter Kanäle im Isolierkörper 16 geschaffen
werden.
Der aktive Teil der festen Elektrode 2 ist ringförmig ausge
bildet, wobei der Außendurchmesser der beweglichen Elektrode
geringer als der Innendurchmesser der festen Elektrode 2 ist.
In Abwandlung kann auch die Elektrode 2 bewegt oder durch
messerseitig kleiner als die aktive Fläche der Elektrode 3
ausgeführt werden.
Bewegt sich die Elektrode 3 infolge der Druckerhöhung beim
Ansprechen der Funkenstrecke in Richtung des Druckausgleichs
raums 14, wird der Lichtbogen sowohl axial als auch radial in
den Spaltraum 17 gezwungen. Die den Spaltraum umgebenden Wände
des Außengehäuses 1 können dabei zusätzlich gasabgebend
gestaltet sein. Durch die Gasabgabe und den koaxialen Aufbau
wird eine Rotation des Lichtbogens angeregt mit der Folge eines
verringerten Abbrands der Elektroden. Die Kantenbereiche 20, an
denen der Lichtbogen abgelenkt wird, können aus einem besonders
abbrandfesten Material bestehen oder es kann ein entsprechender
Einsatz dort angeordnet werden. Ebenso ist es denkbar, im
Bereich der Kante 20 ein elektrisch leitfähiges Material ein
zusetzen, wodurch eine Lichtbogenaufteilung erzwungen werden
kann.
Zur Verlängerung des wirksamen Abstands zwischen den Elektroden
2 und 3 kann im Auflagebereich 21 ein halbleitendes Material
eingesetzt werden bzw. eine Triggerung der Trennstrecke mit
Hilfe einer dort vorgesehenen dritten Elektrode realisiert
sein. Durch die vorstehend genannten Maßnahmen erhöht sich die
Lichtbogenspannung und es wird die Strombegrenzung unterstützt.
Bei einer ausreichenden Bemessung des Druckausgleichsraums 14
sind sowohl lange Hubwege der beweglichen Elektrode 3 als auch
eine Nachführung und Ausgleich bei gegebenem Abbrand reali
sierbar. Die Stromzuführung zur beweglichen Elektrode 3 wird
über die Halterung 22 oder ein nicht gezeigtes flexibles Band
innerhalb des Druckausgleichsraums 14 realisiert.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4a ist ein Brennkammerwand
teil 23 beweglich ausgeführt, wodurch ein stromproportionales
Verhalten geschaffen ist, welches sich den gegebenen Belastun
gen anpaßt.
Das Ausgangsvolumen kann im Vergleich zu starren Anordnungen
nach dem Stand der Technik klein gehalten werden, da durch die
Beweglichkeit auch die Gefahr der Zerstörung der Anordnung
reduziert ist. Weiterhin ergibt sich bei dem Ausführungsbei
spiel nach Fig. 4a der Vorteil, daß ein rascher Druckaufbau bei
Netzfolgestrom eintritt, ein geringerer Abstand der kühlenden
bzw. gasenden Wände zum Lichtbogen 8 besteht und eine einfache
Nachführung des Abbrandmaterials gegeben ist. Der im Fall Strom
Null noch bestehende hohe Druck, der auch durch die Gegenkraft
der Schraubenfeder 5 nach dem Verlöschen des Lichtbogens nur
langsam abklingt, verringert hier die Gefahr des Wiederzündens.
Durch das zusätzliche Vorsehen eines Druckausgleichsraums 14
auch bei diesem Ausführungsbeispiel bzw. eines Strömungskanals
kann die unmittelbar zu Strom Null noch gespeicherte Federkraft
zur aktiven Beblasung des Bereichs zwischen den Elektroden 2
genutzt werden.
Erkennbar besitzt das Brennkammerwandteil 23 in seinem unteren,
vom Brennraum 9 entfernten Bereich eine stromtragfähige Kon
taktplatte 24. Diese kann in Wechselwirkung mit Kontakten 25 an
den Elektroden 2 zum Realisieren eines Kurzschlusses innerhalb
der Funkenstrecke genutzt werden.
Nach dem Zünden des Lichtbogens 8 entsteht ein Überdruck im
Brennraum 9, wodurch die bewegliche Brennkammerwand 23 mit der
Kontaktplatte 24 gegen die Kontakte 25 gepreßt wird. In der
Folge wird die Funkenstrecke kurzgeschlossen und es verlöscht
der Lichtbogen. Nach Druckausgleich wird der Kontakt zwischen
Kontaktplatte 24 und den Kontakten 25 an den Elektroden 2
wieder gelöst, indem die vorgesehene Schraubenfeder 5 die
bewegliche Brennkammerwand bzw. das Brennkammerwandteil 23
zurückschiebt.
Es ist dafür Sorge zu tragen, daß die Materialien für die
Kontaktplatte 24 und die Kontakte 25 an den Elektroden nicht
oder nur gering zum Verschweißen neigen. Vorzugsweise ist hier
mindestens eines der Teile 24 oder 25 aus Graphit ausgeführt.
Die vorstehende Funkenstrecke erlaubt den direkten Einsatz als
selbstätigen Kurzschließer. Die Ansprechzeit dieses Kurz
schließers kann über das Kammervolumen, den Hubweg und die
Federkraft eingestellt werden. Ebenso ist die Dauer des Kurz
schlusses im Bereich zwischen Millisekunden bis Minuten ein
stellbar. Es sind auch Ausführungen mit einer Verriegelung
denkbar.
Werden die Kontaktplatte 24 und die Kontakte 25 als Kontakt
paare mit eigenen Durchführungen aus der Funkenstrecke
gebildet, so können diese Kontakte z. B. zur Betätigung von
Zustandsanzeigen von Hilfsstromkreisen, Auslösern oder ähn
lichen Einrichtungen Verwendung finden. Eine gleiche Funktion
läßt sich jedoch nicht nur mit einem bewegten Brennkammer
wandteil realisieren, sondern ebenso direkt mit einer bewegten
Elektrode, wie dies in der Fig. 4b prinzipiell dargestellt ist.
Die im wesentlichen der Anordnung nach Fig. 1 entsprechende
Lösung weist zusätzlich Schaltkontake 26 auf, die innerhalb
oder außerhalb der Funkenstrecke mit der festen Elektrode 2
verbunden werden können. Die bewegliche Elektrode 3 besitzt
Kontakthöcker 27, die bei Druckanstieg innerhalb des Brennraums
9 unter Überwindung der Kraft der Schraubenfeder 5 mit den
Schaltkontakten 26 in Berührung kommen. Für die Betätigung von
separaten Hilfsstromkreisen innerhalb der Funkenstrecke ist ein
isoliertes Anbringen der Schaltkontakte 26 innerhalb oder auf
der beweglichen Elektrode 3 notwendig.
Eine Funkenstrecke mit vorzugsweise ringförmiger Hilfselektrode
28 zeigt Fig. 5. Dort ist zwischen zwei gegenüberliegenden
Elektroden 2 innerhalb eines druckfesten Außengehäuses 1 die
ringförmige Hilfselektrode 28 als elastisches oder teilela
stisches Innengehäuse, den Brennraum 9 dicht umschließend,
befindlich, wobei mit Druckanstieg beim Zünden des Lichtbogens
8 sich das Innengehäuse ausdehnt und der sich aufbauende
Gegendruck zwischen Außengehäuse 1 und Innengehäuse bzw.
ringförmiger Hilfselektrode 28 für ein Zurückbewegen der
letzteren sorgt.
Die Hilfselektrode 28 kann aus einem halbleitenden Material,
z. B. leitfähigen Polymeren, Keramiken, Glas-Keramiken oder
Sinterstoffen bestehen.
Außenumfangsseitig ist an der Hilfselektrode 28 eine Ringfe
derkonfiguration 29 vorgesehen, um die gewünschte Elastizität
der Hilfselektrode zu sichern. Es liegt im Sinne der Erfindung,
daß das Innengehäuse aus einem Isolierstoff ohne Hilfselektro
denfunktion besteht.
In beiden vorstehend beschriebenen Fällen können die dort
vorhandenen konstruktiven Teile eine passive oder auch eine
aktive, d. h. gasende Kühlfunktion des Lichtbogens übernehmen.
Durch die vorgesehene Beweglichkeit besteht ausreichende
Sicherheit hinsichtlich eines automatischen Ausgleichs bei
Abbrand. Es ist also eine effizientere Kühlung bei längeren
Standzeiten gegeben. Durch das strom- bzw. druckproportionale
Kammervolumen kann der minimale Durchmesser gegenüber festen
Kammerwänden bei gleicher Belastung infolge der erhöhten
Berstfestigkeit erheblich reduziert werden.
Bei der Anordnung nach Fig. 5 sind die Elektroden 2 feststehend
ausgebildet. Der Überschlag erfolgt über das Teil 28. Der
äußere Hohlraum 30 gewährleistet, wie dargelegt, bei hohen
Drücken das Zurückfahren der beweglichen Teile. Die Abdichtung
des äußeren Hohlraums 30 gegenüber dem Brennraum 9 erfolgt
durch Dichtmittel 31. Im rechten Bildteil der Fig. 5 ist eine
Ausführungsform einer nachfahrbaren beweglichen ringförmigen
Hilfselektrode 28 dargestellt, welche vorzugsweise aus drei
Teilringen mit einer oder mehreren Ringfedern besteht. Der
Öffnungswinkel α liegt im Bereich von 1° bis 20° und bestimmt
die mögliche Nachführstrecke. Ausführungsformen mit geänderter
Geometrie sind ebenfalls möglich.
Die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Funkenstreckenan
ordnungen sind von ihrem Grundprinzip her auch für andere
Elektrodenkonfigurationen, z. B. Hörnerelektroden, ringförmige
Elektroden und koaxiale Elektroden anwendbar. Auch besteht die
Möglichkeit des Kombinierens der hier gezeigten konstruktiven
Varianten. Eine bevorzugte Kombination liegt im Bereich der
magnetischen Beblasung, wobei zur Zwangsbewegung des Licht
bogens, insbesondere bei langen Lichtbogendauern bzw. bei
Gleichstrom, eine Abbrandreduzierung möglich ist. Ebenso kann
zur Erhöhung der Lichtbogenbrennspannung eine magnetische
Lichtbogeneinschnürung vorgesehen sein.
1
Außengehäuse
2
feste Elektrode
3
bewegliche Elektrode
4
stiftartige Verlängerung
5
Schraubenfeder
6
Elektrodenkopf
7
Dichtung
8
Lichtbogen
9
Brennraum
10
beweglicher Bolzen
11
Trennstrecke
12
Lagerung
13
Einsatz
14
Druckausgleichsraum
15
Strömung
16
Isolierkörper
17
Spaltraum
18
Vorsprünge - Rücksprünge bzw. Zähne
19
Nuten/Spalte
20
Kantenbereiche
21
Auflagenbereich
22
Halterung
23
Brennkammerwandteil
24
Kontaktplatte
25
Kontakte an den Elektroden
26
Schaltkontakte
27
Kontakthöcker
28
ringförmige Hilfselektrode
29
Ringfederkonfiguration
30
äußerer Hohlraum
31
Dichtmittel
Claims (17)
1. Teil- oder vollgekapselte Funkenstreckenanordnung mit
mindestens zwei Elektroden und einem zwischen den Elektroden
bestehenden kammerartigen Hohlraum zur Ausbildung eines druck
erhöhenden Lichtbogens im Überschlagsfall,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Volumen des kammerartigen Hohlraums dynamisch innendruck
abhängig veränderbar ist.
2. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der von der Kapsel aufgenommenen Elektroden
beweglich und/oder elastisch nachgiebig gelagert oder befestigt
ist.
3. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Teil der den kammerartigen Hohlraum bildenden
Kapsel einen beweglichen und/oder elastisch nachgiebig
gelagerten oder befestigten Abschnitt aufweist.
4. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die bewegliche Elektrode gegen eine vorspannbare Feder
oder ein geeignetes elastisches Element abstützt.
5. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegliche Elektrode gegen ein Außengehäuse oder gegen die
umgebende Kapsel abgedichtet ist.
6. Funkenstreckenanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4
oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegliche Elektrode einen mit einer Ausnehmung versehenen
Elektrodenkopf aufweist, wobei das Volumen der Ausnehmung
mindestens ein Teil des kammerartigen Hohlraums ist.
7. Funkenstreckenanordnung nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegliche Elektrode oder der bewegliche Kapselabschnitt
mit einem mechanisch oder elektrisch wirkenden Schaltglied zur
Zustandserkennung und/oder Funktionsauslösung verbunden ist.
8. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum einen Brennraum und einen daran anschließenden
Druckausgleichsraum umfaßt, wobei die Elektroden zum Brennraum
zum dortigen Zünden eines Lichtbogens führen, weiterhin im
Druckausgleichsraum ein beweglicher Abschnitt, insbesondere
Bolzen vorgesehen ist, wodurch bei Druckänderung das Volumen
des Druckausgleichsraums variiert.
9. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der bewegliche Abschnitt, insbesondere Bolzen mit einem mecha
nisch oder elektrisch wirkenden Schalt- oder Betätigungsglied
verbunden ist.
10. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Brenn- und Druckausgleichsraum ein blendenartiger,
strömungsleitender Einsatz angeordnet ist.
11. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegliche Elektrode als Hohlelektrode ausgeführt ist,
welche federbelastet auf einem Isolierkörper gleitet, wobei
zwischen Hilfselektrode und Kapselwandung ein Spaltraum
besteht, dessen Volumen in Abhängigkeit von der Elektroden
bewegung veränderbar ist und der Lichtbogen in den spaltraum
hinein brennt.
12. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Isolierkörper und/oder die Wandung des Spaltraums aus einem
gasabgebenden Material bestehen.
13. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der bewegliche Teil der Kapsel oder Brennkammerwand feder
kraftunterstützt gegen ein Außengehäuse gelagert ist.
14. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
am beweglichen Teil der Kapsel oder Brennkammerwand eine
Kontaktbrücke zum zeitweiligen Kurzschließen der Elektroden bei
Druckaufbau im Hohlraum der Brennkammer ausgebildet ist.
15. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen zwei gegenüberliegenden Elektroden innerhalb eines
druckfesten Außengehäuses ein elastisches oder teilelastisches
Innengehäuse, den Brennraum dicht umschließend, befindlich ist,
wobei mit Druckanstieg beim Zünden des Lichtbogens sich das
Innengehäuse ausdehnt und der sich aufbauende Gegendruck
zwischen Außengehäuse und Innengehäuse für ein Zurückbewegen
des letzteren sorgt.
16. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Innengehäuse als hohlzylindrische, ringförmige Hilfselek
trode, aus einem halbleitenden Material bestehend, ausgebildet
ist.
17. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
außenumfangsseitig an der Hilfselektrode Ringfedern oder
dergleichen Mittel zum Gewährleisten der erforderlichen
Elastizität angeordnet sind.
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