DE3829650A1 - Kombinierte loeschfunkenstrecke - Google Patents
Kombinierte loeschfunkenstreckeInfo
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- H01T4/10—Overvoltage arresters using spark gaps having a single gap or a plurality of gaps in parallel
- H01T4/12—Overvoltage arresters using spark gaps having a single gap or a plurality of gaps in parallel hermetically sealed
Description
Die Erfindung betrifft einen Überspannungsschutz nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Überspannungsableiter sind bereits seit vielen Jahren
auf dem Markt verfügbar, sowohl als selbstlöschende
Luftfunkenstrecken, als auch als nicht selbsttätig lö
schende Edelgas-Ableiter. Die Zahl der in Frage kommen
den Schutzelemente für Stromversorgungsleitungen ist
dennoch sehr begrenzt. Der Schutz eines Kabels erfolgt
in der Regel so, daß jede einzelne Ader eine selbstlö
schende Luftfunkenstrecke erhält. Im Überspannungsfall
wird dann die Überspannung bzw. der Überstrom gegen
Masse kurzgeschlossen und es setzt die selbsttätige
Löschung der Lichtbogen jeder
einzelnen Luftfunkenstrecke durch Ausblasen ein (Ausga
sen eines Kunststoffes). Wenn die Einzelableiter nicht
exakt dasselbe Zündverhalten haben, kommt es im Augen
blick des Zündens zu Differenzspannungen zwischen den
Leitern. Bei fünf Adern ist der Platzbedarf für die Fun
kenstrecken bereits erheblich groß.
Die bekannte Prinzipschaltung für den einphasigen Über
spannungsschutz zeigt Fig. 1b nach VG-Norm 96 907, Teil
1. Über den Grobschutz G werden die hohen Überströme
(kA-Bereich) gegen Masse abgeleitet. Die hier eingesetz
ten Funkenstrecken müssen der starken Erwärmung, den
Kraftwirkungen, Abschmelzungen und Korrosionswirkungen
standhalten, und sie müssen die vom Netz kommenden Fol
geströme selbsttätig, schnell und sicher löschen.
Die in die Zuleitung geschaltete Entkopplungsimpedanz Z E
entkoppelt die hochfrequente (schnelle) Stoßwelle vom
Gerät und die Funkenstrecke zündet bei möglichst niedri
gen Spannungswerten. Gemäß Fig. 1a eignen sich dafür
insbesondere Induktivitäten in Form von Spulen oder
Transformatoren, deren Widerstandsbetrag mit der Fre
quenz und deren Spannungsabfall mit der Stromänderung
wächst. Der Spannungsabfall für die Betriebsspannung und
Betriebsfrequenz an der Entkopplungsimpedanz Z E muß mög
lichst gering sein, die Spannungsfestigkeit entsprechend
hoch (kV-Bereich) und das Verhalten über der Temperatur
stabil. Als Feinschutz F eignen sich alle schnell durch
schaltenden Halbleiterelemente, vorrangig antiparallel
geschaltete Dioden und Varistoren. Bei der Dimensionie
rung des Feinschutzes ist deshalb der härteste Bela
stungsfall für das Schutzelement zugrunde zu legen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Über
spannungsschutz anzugeben, der für mehrere elektrische
Leiter geeignet ist, einen geringen Platzbedarf erfor
dert und kostengünstig herstellbar ist.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und/oder Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen beschrieben unter Bezugnahme auf schematische
Zeichnungen.
In den Fig. 1a, 1b ist eine bekannte Überspannungs
schutzschaltung und das entsprechende Ersatzschaltbild
dargestellt.
In Fig. 2, 3 ist das Prinzip der erfindungsgemäßen
Lösch-Funkenstrecke schematisch dargestellt.
Fig. 4 zeigt eine 2-Leiter-Löschfunkenstrecke
In Fig. 5 ist eine Löschfunkenstrecke mit Bimetallelek
trode dargestellt.
Fig. 6 zeigt eine kombinierte Lösch-Funkenstrecke für 5
poligen Drehstromanschluß.
Fig. 7 zeigt eine vielpolige Leitungseinführung für eine
Löschfunkenstrecke.
Nach NEMP-Schlägen, aber auch nach Blitzschlägen führen
alle Adern eines Kabels näherungsweise dieselben Über
spannungen, verantwortlich dafür sind die vielfältigen
Kopplungen der einzelnen Adern untereinander - kapazitiv,
galvanisch, induktiv.
Die Wirkungsweise des selbsttätigen Löschens der Folge
ströme läßt sich mit den Fig. 2 und 3 für die erfin
dungsgemäße, kombinierte Löschfunkenstrecke erklären. Im
Überspannungsfall zünden die Luft-, Gas- oder Vakuum-
Funkenstrecken zwischen den spitz zulaufenden Elektroden
der Leiter L 1, L 2 und der Masseplatte MP. Die Elektroden
sind z. B. aus Edelstahl oder mit Wolfram-Kupferlegierun
gen überzogen. Die Masseplatte besteht beispielsweise
aus Stahl. In die Masseplatte ist ein Löschloch einge
bracht. Die Elektroden sind in ein Isolatorgehäuse z. B.
aus Keramik oder Kunststoff eingebettet. Die Löschfun
kenstrecke ist in ein Metallgehäuse vorzugsweise aus
Stahlblech integriert. Nach dem Zünden der einzelnen
Funkenstrecken fließen sehr große Überströme gegen Masse
ab.
Jeder einzelne Lichtbogenstrom erzeugt dabei ein Magnet
feld, das den/die anderen Lichtbogen impulsartig anzieht
(Fig. 2).
Die Kraft F auf einen stromdurchflossenen Leiter ist
proportional zum Stromquadrat I 2 und nimmt mit kleiner
werdenden Lichtbogenabständen zwischen den Leiterelek
troden stark zu.
Je mehr sich die beiden Ströme infolge ihrer Beweglich
keit als Lichtbogen aufeinander zu bewegen, um so größer
wird die gegenseitige Anziehungskraft, bis hin zu einem
gemeinsamen Lichtbogen in der Mitte beider Elektroden.
Während die Anziehungskraft F für stationäre Ströme pro
portional zum Stromquadrat ist, wird bei einer gegenüber
mechanischen Schwingungsdauern vergleichsweise sehr
kurzzeitigen Stromwirkung, wie sie bei NEMP- und Blitz
strömen gegeben ist, zusätzlich der Kraftimpuls wirksam.
Das selbsttätige Löschung der Folgeströme nach dem Zün
den der Lichtbogen erfolgt wahlweise durch mehrere Vor
gänge. Diese lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- - Löschloch (LL)
- - Ausblasen durch Gas (AL)
- - Gegeninduktions-Ring mit Gasableiter
- - Bimetallelektrode zur Abstandsvergrößerung der Lichtbogenlängen
a) Löschloch
Durch die magnetischen Anziehungskräfte F 1, F 2 für den stationären und dynamischen Betriebsfall bewegen sich die Lichtbogen der einzelnen Zündelektroden auf die je weilige geometrische Mitte zwischen den Elektroden. Die Lichtbogen werden bis zum Abreißen durch die eigenen An ziehungskräfte der Blitzströme in das in der Masseplatte vorhandene Löschloch gezwängt. Die Elektrodenkanten des Löschloches sind entsprechend verrundet, damit keine ho hen elektrischen Feldstärken an scharfen Kanten auftre ten können (Fig. 3).
Durch die magnetischen Anziehungskräfte F 1, F 2 für den stationären und dynamischen Betriebsfall bewegen sich die Lichtbogen der einzelnen Zündelektroden auf die je weilige geometrische Mitte zwischen den Elektroden. Die Lichtbogen werden bis zum Abreißen durch die eigenen An ziehungskräfte der Blitzströme in das in der Masseplatte vorhandene Löschloch gezwängt. Die Elektrodenkanten des Löschloches sind entsprechend verrundet, damit keine ho hen elektrischen Feldstärken an scharfen Kanten auftre ten können (Fig. 3).
b) Ausblasen mit Gas
Im Augenblick des Lichtbogenzündens wird das Gas, auch Luft als Gasgemisch, das die Elektroden umgibt, impuls artig erhitzt. Eine entsprechend günstig angebrachte Lö cherkombination aus großem Löschloch LL und Ausblaslö chern AL mit geringen Querschnitten zur Zündelektroden seite (Fig. 4) sorgt für einen gesicherten Gasstrom vom Löschloch LL unter der Masseplatte MP hindurch in die Ausblaslöcher AL im Isolator, die von außen große Quer schnitte haben und innen mit Metallventilfedern ver schlossen werden können. Dadurch kann sich der Gasstrom nur in einer Richtung ausbreiten und drückt zusätzlich auf die Lichtbogen in Richtung Löschloch.
Im Augenblick des Lichtbogenzündens wird das Gas, auch Luft als Gasgemisch, das die Elektroden umgibt, impuls artig erhitzt. Eine entsprechend günstig angebrachte Lö cherkombination aus großem Löschloch LL und Ausblaslö chern AL mit geringen Querschnitten zur Zündelektroden seite (Fig. 4) sorgt für einen gesicherten Gasstrom vom Löschloch LL unter der Masseplatte MP hindurch in die Ausblaslöcher AL im Isolator, die von außen große Quer schnitte haben und innen mit Metallventilfedern ver schlossen werden können. Dadurch kann sich der Gasstrom nur in einer Richtung ausbreiten und drückt zusätzlich auf die Lichtbogen in Richtung Löschloch.
c) Induktionsring mit Gasableiter
Eine weitere Löschhilfe ist dadurch erreichbar, daß auf dem Isolator ein kreisförmiger Ring angebracht ist, der über einen Gasableiter kurzgeschlossen wird. Die Anord nung ist so bemessen, daß sie erst zeitlich verzögert durchzündet und dann ein Magnetfeld aufbaut, das als zentrierende Kraft wirksam wird. Will sich beispiels weise nach dem Zünden der Elektroden ein Lichtbogen aus der Mitte des Löschloches LL wieder zurück zur Mas seelektrode bewegen, dann muß er noch zusätzlich gegen diese Zentrierkraft wirken.
Eine weitere Löschhilfe ist dadurch erreichbar, daß auf dem Isolator ein kreisförmiger Ring angebracht ist, der über einen Gasableiter kurzgeschlossen wird. Die Anord nung ist so bemessen, daß sie erst zeitlich verzögert durchzündet und dann ein Magnetfeld aufbaut, das als zentrierende Kraft wirksam wird. Will sich beispiels weise nach dem Zünden der Elektroden ein Lichtbogen aus der Mitte des Löschloches LL wieder zurück zur Mas seelektrode bewegen, dann muß er noch zusätzlich gegen diese Zentrierkraft wirken.
d) Bimetallelektrode zur Abstandsvergrößerung
in Fig. 5 zeigt als eine weitere Möglichkeit der Lösch
hilfe, die Vergrößerung des Elektrodenabstandes nach Er
wärmung einer Bimetallelektrode.
Ausgehend von der Zweierkombination der Löschfunken
strecke nach Fig. 4 zeigt Fig. 6 eine 5-Leiter-Anordnung
für den Schutz eines Stromversorgungseinganges mit drei
Leitern L 1, L 2 und L 3, dem Nulleiter N und dem Potential
ausgleichsleiter PE.
Die Struktur einer vielpoligen, selbstlöschenden Funken
streckenanordnung zeigt Fig. 7. Sie ist bei Signal- und
Datenleitungen, sowie für Gleichstromleitungen einsetz
bar.
Durch Füllen des Gasraumes G (Fig. 4) z. B. mit Stick
stoff oder Schwefelhexafluorid angereicherter Luft wird
die Zündschwelle des Gases erniedrigt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Überspann
schutzes besteht darin, daß anstelle des Isolatorgehäu
ses, in das die Leiterelektroden integeriert sind, ein
Gehäuse aus einem Varistor-Material, z. B. ZnO verwendet
wird. Dadurch wird bei kleinen Überspannungen stets der
Varistor zuerst leitend und erst bei hohen Überspannun
gen zünden die Gasableiter. Das Varistor-Material wird
nicht mit großen Strömen belastet und der erfindungsge
mäße Überspannungsschutzleiter leitet auch sehr kleine
Überspannungen ab, die nicht zum Funkenstreckendurch
schlag führen.
Verbindet man die beiden Elektroden nach Fig. 4, so las
sen sich in Ergänzung zur kombinierten Löschfunken
strecke zusätzlich Einzelfunkenstrecken herstellen. Da
bei müssen die jeweiligen Elektroden so justiert werden,
daß sie gleichzeitig zünden, wobei jede Elektrode den
halben Überstrom tragen soll.
Claims (8)
1. Überspannungsschutz, insbesondere selbstlöschende
Funkenstrecken, dadurch gekennzeichnet,
- - daß mehrere elektrische Leiter lediglich durch eine kombinierte Löschfunkenstrecke geschützt sind, und
- - daß das Löschen der elektrischen Folgeströme durch ma gnetisches und gasförmiges Ausblasen und/oder durch me chanisches Aufweiten der Funkenstrecken erfolgt.
2. Überspannschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, die Löschfunkenstrecke zusätzlich Bimetallelektro
den enthält.
3. Überspannschutz nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Querschnitt des Löschloches we
sentlich größer ist als die Querschnittssumme der Blas
löcher.
4. Überspannschutz nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß am Einlaß der Blaslö
cher Metallfedern angebracht sind, die als Ventile für
den Gasstrom wirken.
5. Überspannschutz nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllgas für den
Überspannungsschutz, Gase verwendbar sind, die eine
höhere Zündspannung besitzen als Luft.
6. Überspannschutz nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Isolatorgehäuse aus
Varistor-Material aufgebaut ist.
7. Überspannschutz nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß statt
eines Gases im Innenraum der Funkenstrecken ein Vakuum
erzeugt wird.
8. Überspannschutz nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß auch Einzelfunken
strecken realisiert werden, derart, daß jeder
Leiteranschluß je zwei Zündelektroden erhält, die beide
gleichzeitig zünden und jeweils den halben Überstrom
führen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829650 DE3829650A1 (de) | 1988-09-01 | 1988-09-01 | Kombinierte loeschfunkenstrecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829650 DE3829650A1 (de) | 1988-09-01 | 1988-09-01 | Kombinierte loeschfunkenstrecke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3829650A1 true DE3829650A1 (de) | 1990-03-15 |
Family
ID=6362044
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883829650 Ceased DE3829650A1 (de) | 1988-09-01 | 1988-09-01 | Kombinierte loeschfunkenstrecke |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3829650A1 (de) |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
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8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |