DE1959512C - Handarbeitsnadel zum Herstellen von getufteten Teppichen - Google Patents

Handarbeitsnadel zum Herstellen von getufteten Teppichen

Info

Publication number
DE1959512C
DE1959512C DE1959512C DE 1959512 C DE1959512 C DE 1959512C DE 1959512 C DE1959512 C DE 1959512C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
handle
needle
needle shaft
base fabric
shaft
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Otto 7344 Gingen Weinthaler
Original Assignee
Schachenmayr, Mann & Cie, 7335 Salach
Publication date

Links

Description

Die Erfindung betrifft eine Handarbeitsnadel zum Herstellen von getufteten Teppichen mit einem Handgriff und einem hohlen Nadelschaft, der an seinem freien Ende eine seitliche öffnung für den in ein Grundgewebe hineinzusteckenden Polfaden aufweist,
Handarbeitsnadeln der oben genannten Art sind bekannt. Bei diesen wird der Polfaden durch den Hohlraum des Nadelschaftes zugeführt und durch die seitliche öffnung herausgeführt. Beim Einstechen des Nadelschaftes in das Grundgewebe wird das aus der seitlichen öffnung herausragende Ende des Polfadens am Grundgewebe mit der Hand festgehalten, so daß der Polfaden durch den Hohlraum des Nadelschaftes nachgezogen wird und dabei auf der Vorderseite des Grundgewebes eine Schlaufe bildet. Beim Herausziehen des Nadelschaftes aus dem Grundgewebe wird hierbei jedoch ein Teil des Polfadens mitgenommen, so daß der Einstechweg praktisch doppelt so lang gewählt werden muß, wie die gewünschte Schlaufe. Außerdem ist es verhältnismäßig' umständlich, immer den Polfaden am Grundgewebe festzuhalten, damit bei der Bildung einer nächsten Schlaufe nicht die vorhergehende Schlaufe verkürzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handarbeitsnadel zu schaffen, mit der getuftete Tcppiche möglichst schnell und einfach hergestellt werden können.
Diese Aufgabe ist bei einer Handarbeitsnadel der eingangs erwähnten Art gern' ß der Erfindung dadurch gelöst, daß mit dem Handgriff eine Zunge fest verbunden ist, die sich axial in den Hohlraum des Nadelschaftes bis zur seitlichen öffnung desselben erstreckt und die bis zu ihrem freien Ende über mindestens ein Stück ihrer Länge auf der der seitlichen öffnung zugekehrten Seite einen Zwischenraum für den Polfaden freiläßt, und daß der Nadelschaft für die Anlage am Grundgewebe zwischen seinem freien Ende und der seitlichen Öffnung auf der der seitlichen öffnung gegenüberliegenden Seite einen Anschlag aufweist und axial gegen die Kraft einer Feder in den Handgriff hinein verschiebbar aber nicht drehbar in diesem gelagert ist.
Wird erfmdungsgemäß der Polfaden anders als bei der bekannten Handarbeitsnadel mit seinem Ende durch die seitliche öffnung in den Hohlraum des Nadelschaftes eingeführt und aus dem freien Ende des Nadelschaftes herausgezogen und wird dann der Nadelschaft bis zum Anschlag in das Grundgewebe eingesteckt, dann wird beim Niederdrücken des Handgriffes die Zunge axial innerhalb des Hohlraumes des Nadelschaflcs verschoben, so daß sie aus dem freien finde des Nadelschaftes heraustritt. Hierbei nimmt das vordere Ende der Zunge den sich von der seitlichen öffnung über das freie Ende des Nadelschaftes erstreckenden Polfaden mit, so daß auf der Rückseite des Grundgewebes eine Schlaufe gebildet wird, Die hierbei durchzuführende Axial* verschiebung des Handgriffes braucht hierbei nicht !linger /u sein als die gewünschte Lunge der Schlaufe, da beim Freigeben des Handgriffes dieser von der Feder in seine Anfangsstellung zurückbewegt wird und dabei die Zunge aus dem Grundgewebe heraus· zieht, ohne daß dabei der Polfaden mitgenommen wird, Der Anschlag des Nadelschaftes kann hierbei so ausgebildet sein, daß er nicht unmittelbar am Gnmdgewcbe sondern an dem bus dem freien Ende des Nadelschaftes herausragenden Teil des Polfadens anliegt und diesen auf dem Grundgewebe festklemmt, so daß sichergestellt wird, daß zur Bildung der Schlaufe nur der Polfaden durch die seitliche öffnung, also vom Vorrat, zugeführt wird.
Dadurch daß für das Bilden der Schlaufe die durchzuführende Axialbewegung gegenüber der bekannten Handarbeitsnadel um die Hälfte verkürzt wird, ergibt sich bei der Herstellung eines getufteten Teppichs mit sehr vielen Schlaufen eine wesentliche Zeitersparnis. Außerdem wird das Einstechen des Polfadens durch das Festklemmen des Fadens zwischen Anschlag und Grundgewebe wesentlich vereinfacht.
Um den Nadelschaft möglichst bequem und einfach in das Grundgewebe einführen zu können, ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung zwischen der seitlichen öffnung und dem Handgriff am Nadelschaft ein zweiter Griff zum Einstecken des freien Schaftendes in das Grundgewebe vorgesehen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist an dem dem Nadelschaft abgekehrten Ende des Handgriffes ein Träger für den Polfaden vorgesehen. Dadurch wird die Arbeil mit der Handarbeitsnadel gemäß der Erfindung noch weiter wesentlich vereinfacht, da die die Handarbeitsnadel benutzende Person nun nicht mehr darauf achten muß, wo sich das Knäuel oder die Spule für den Polfaden befindet. Außerdem ist dadurch eine einwandfreie Zuführung des Polfadens zur Nadel gewährleistet.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles einer Handarbeitsnadel gemäß der Erfindung im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Axialschnitt des Ausführungsbeispieles,
F i g. 2 eine perspektivische Darstellung des unteren freien Endes des Ausführungsbeispieles,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie TII-ITI in Fig. 1,
F i g. 4 einen vergrößerten Axialschnitt durch das untere Ende des Hohlschaftes des Ausführungsbeispicles zu Beginn eines Einsteckvorganges,
F i g. 5 einen der F i g. 4 entsprechenden Schnitt am Ende des Einsteckvorganges.
Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel einer Handarbeitsnadel weist einen Handgriff 1, einen hohlen Nadelschaft 2 und eine Zunge 3 auf.
Der Handgriff weist einen axial durchgehenden Hohlraum 4 auf, der an seinen beiden Enden durch mit Schrauben 5 festgehaltene Scheiben 6 und 7 abgeschlossen ist. Die Scheibe 6 ist mit einer zentralen Bohrung verschen, durch die die zylindrische Zunge 3 hindurchgreift und innerhalb deren diese Zunge 3 mit der Scheibe 6 und damit mit dem Handgriff 1 fest verbunden ist. Auf dem aus der Scheibe 6 herausragenden Ende 8 der Zunge 3 ist ein hülsenförmiger Trüger 9 für eine Spule oder ein Knäuel eines Pol' fadens25 aufgestuckt. Um ein Abrutschen des Polfadens 25 vom Trüger 9 zu verhindern, weist dieser an seinem unteren Ende einen Flansch 11 auf,
Die Scheibe 7 weist eine zentrale Bohrung für den zylindrischen hohlen Nadelschaft 2 auf, in die dieser axial verschiebbar eingreift. An dem in den Hohlraum 4 eingreifenden Ende des Nadelschaf tee 2 ist
eine im Hohlraum 4 axial verschiebbare Scheibe 12 befestigt, an der eine die Zunge 3 umfassende Schraubendruckfeder 13 anliegt, deren andu ?s Ende an der oberen Scheibe 6 anliegt.
Das freie Ende des Nadelschaftes 2 weist eine zui Längsachse des Nadelschaftes abgeschrägte Endfläche 14 auf, so daß er an diesem Ende eine Spitze
15 bildet. Auf der die Spitze 15 bildenden Seite weist der Nadelschaft 2 eine durch ein sich axial erstrekkendes Langloch 16 gebildete seitliche öffnung auf, deren oberes Ende sich mit einem kleinen Stück des äußersten freien Endes der in den Nadelschaft 2 eingreifenden Zunge 3 deckt. Das untere Ende des Langloches 16 reicht in Richtung der Spitze 15 bis zu einer Stelle, die sich in einem im Verhältnis zun. Durchmesser des Nadelschaftes 2 kleinen Abstand vor dem Nadelschaftquerschnitt befindet, der durch den der Spitze 15 diametral gegenüberliegenden Punkte 17 der Endfläche 14 geht. Zwischen diesem Punkt 17 und dem der Spitze 15 zugekehrten Ende des Langloches 16 ist auf der dem Langloch 16 gegenüberliegenden Seite des Nadelschaftes 2 ein scheibenförmiger Anschlag 18 vorgesehen.
Das freie Ende der Zunge 3 ist auf der dem Langloch 16 zugekehrten Seite durch einen durch eine Sehnenebene begrenzten Ausschnitt 19 abgeflacht, so daß sich zwischen dieser Sehnenebene und der Innenwandung des Nadelschaftes 2 ein Zwischenraum 21 bildet. Als Anschlag für die gegen die Feder 13 gerichtete Axialbewegung des Nadelschaftes 2 ist an dem sich mit dem Ende der Zunge 3 deckenden Ende des Langloches 16 ein Steg 22 vorgesehen, der an der den Ausschnitt 19 begrenzenden Sehnenebene anliegt, und dadurch die Drehbarkeit des Nadelschaftes 2 um seine Längsachse verhindert. Auch die der den Ausschnitt 19 begrenzenden Sehnenebene gegenüberliegende Seite des Zungenendes ist abgeflacht, so daß das Zungenende wie aus F i g. 2 ersichtlich, einen Keil bildet, dessen Keilkante 23 konkav geformt ist. Zwischen dem Langloch
16 und dem Handgriff 1 ist ein zweiter Griff 24 am Nadelschaft 2 vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Handarbeitsnadel nach den Fig. I bis 3 ist in den Fig. 4 unu 5 erläutert. Zum Herstellen eines getufteten Teppichs wird ein aus einem Teppichgarn, bestehender Polfaden 25 in ein Leinwand- oder Jutegrundgewebe 26 von dessen Rückseite mittels dtr Handarbeitsnadcl hineingestochen. Zu diesem Zweck wird der Polfaden 25 mit seinem freien Ende durch das Langloch 16 in den Hohlraum 27 des Nadelschaftes 2 eingeführt und durch das untere freie Ende des Nadelschaftes 2 herausgezogen. In dieser Lage wird dann mittels des zweiten Griffes 24 die Spitze 15 des Nadelschaftes 2 von Hand in eine öffnung des Grundgewebes 26 so eingeführt, daß der aus dem Ende des Nadelschaftes 2 herausragende Teil des Polfadens 25 zwischen dem Anschlag 18 und dem Grundgewebe 26 eingeklemmt wird, das zu diesem Zweck auf einen in der Zeichnung nicht dargestellten Rahmen aufgespannt sein kann. Dann wird der Handgriff 1 in Richtung zum Grundgewebi 26 gedrückt, so daß die Zunge 3 innerhalb des Nacrelschaftes 2 zum freien Ende des Nadelschaftes 2 hin gegen die Kraft der Feder 13 verschoben wird bis das Ende des Ausschnittes 19 an dem Steg 22 anstößt. Dadurch wird der Pol' faden 25 durch die konkave Keilkante 23 der Zunge 3 durch die öffnung des Orundgewebes 26 hindurchgesteckt, so daß sich eine Schlaufe 28 bildet. Dann wird der Handgriff 1 freigegeben, so daß durch die Kraft der Feder 13 der Handgriff 1 und damit die Zunge 3 wieder in ihre in F i g. 4 dargestellte oberste Stellung zurückbewegt wird, Jetzt wird der Nadelschaft 2 mittels des zweiten Griffes 24 aus uei öffnung des Grundgewebes 26 herausgenommen und in eine benachbarte öffnung gesteckt, wo der Vorgang wiederholt wird. So können durch alle hierfür
ίο vorgesehenen öffnungen des Grundgewebes 26 Schlaufen 28 hindurchgesteckt werden. Sind auf diese Weise die gewünschten Schlaufen des Teppichs z. B. eines Boucle-Teppichs eingestochen, dann wird die Rückseite mittels eines Klebstoffes, z. B. Latex od. dgl., verleimt.
Die auf der Vorderseite vorstehenden Schlaufen 28 können zur Bildung eines Boucle-Teppichs unnufgeschnitten bleiben. Sie kf- ,aen aber auch je nach Bedarf zur Bildung eines Velours-Teppichs, z. B.
mittels einer Schere od. dgl., insgesamt oder aber auch nur teilweise aufgeschnitten werden.
An Stelle des durch den Steg 22 gebildeten Anschlages kann auch für den Nadelschaft 2 innerhalb des Hohlraumes 4 des Handgriffes I ein Anschlag für die Scheibe 12 vorgesehen sein. Dieser Anschlag kann auch in einem Längsschlitz des Handgriffes 1 axial verschiebbar angeordnet sein, so daß verschiedene Schlaufenlängen hergestellt werden können, was die Möglichkeit ergibt, auch bei einem von Hand getufteten Teppich verschieden lange Schlaufen herzustellen.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Handarbeitsnadel zum Herstellen von getufteten Teppichen mit einem Handgriff und einem hohlen Nadelschaft, der an seinem freien Ende eine seitliche öffnung für den in ein Grundgewebe hineinzusteckenden Polfaden aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Handgriff (1) eine Zi'nge (3) fest verbunden ist, die sich axial in den Hohlraum (27) des Nadelschaftes (2) bis zur seitlichen öffnung (16) derselben erstreckt und die bis zu ihr.?m freien Ende (23) über mindestens ein Stück ihrer Länge auf der der seitlichen öffnung (16) zugekehrten Seite emen Zwischenraum (21) für den Polfaden (25) freiläßt, und daß der Nadelschaft (2) für die Anlage am Grundgewebe (26) zwischen seinem
So freien Ende (14) und der seitlichen öffnung (16) auf der der seitlichen öffnung (16) gegenüberliegenden Seite einen Anschlag (18) aufweist und axial gegen die Druckkraft einer Feder (13) iii den Handgriff (1) hineinverschiebbar aber nicht drehbar in diesem gelagert ist.
2. Handarbeitsnadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der seitlichen öffnung (16) und dem Handgriff (1) am Nadelschaft (2) ein zweiter Griff (24) zum Einstecken des
freien Schaftendes in das Grundgewebe (26) vorgesehen ist.
3. Handarbeitsnadcl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als seitliche öffnung (16) ein sich in Längsrichtung des Nadelschaftes
(2) erstreckendes Langloch vorgesehen ist.
4. Handarbeitsnadel nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, duß an dem dem Nadelschaft (2) abgekehrten Ende des
Handgriffes (1) ein Träger (9) für den Pölfadeii (25) vorgesehen ist.
1 Handarbeitsnadel nach Anspruch 4, da' durch gekennzeichnet, daß zum Aufstecken des Trägers (9) das aus dem Handgriff (1) herausragende Ende (8) der Zunge (3) vorgesehen 1st.
Hierzu 1 Blatt Zeiehnungen
2452

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3024075C2 (de) Haareinpflanzeinrichtung
DE2016717C3 (de) Vorrichtung zur Befestigung eines hohlen Balles o.dgl. an einer Leine
DE2649157C2 (de) Schere
DE69102218T2 (de) Armbandverschluss.
DE202022100262U1 (de) Baumkronen-Stützelement
DE1959512C (de) Handarbeitsnadel zum Herstellen von getufteten Teppichen
DE3606113C2 (de) Hilfsvorrichtung für den Bausektor
DE3013953A1 (de) Schnallenverschluss fuer schuhe, insbesondere fuer ski- oder bergstiefel
DE202006008470U1 (de) Reibebrett für Maurer- und Gipserarbeiten
DE2355328C3 (de) Knüpfwerkzeug zum Herstellen von Tapisserien, Teppichen o.dgl
DE1959512B (de) Handarbeitsnadel zum Herstellen von getufteten Teppichen
DE1959512A1 (de) Handarbeitsnadel zum Herstellen von Stickteppichen
DE202006001518U1 (de) Strickvorrichtung
DE2401638C3 (de) Spannvorrichtung für die Polsterung von Polstergegenständen
DE1760443B2 (de) Abheftknopf zum punkttormigen Abheften von Polstern für Sitz- und Liegemöbel
DE1251905B (de) Geraet zur Anbringung von chirurgischen Naehten
DE6945960U (de) Handarbeitsnadel zum herstellen von stickteppichen
DE19727371C1 (de) Massagegürtel
DE2303730B2 (de) Befestigungsteil zum Anbringen von VerschluBtellen, wie Knöpfen od.dgl. an Tragerstoffen
DE3709037C1 (de) Vorrichtung zum Bilden eines Fadensteges fuer einen Knopf
DE592522C (de) Spulengehaeuse mit Fadenspannungsblattfeder fuer Naehmaschinen
DE668993C (de) Zweiteiliger Knopf, dessen Fussteil mit einem gelochten Schaft in einem Kanal des Knopfoberteils durch einen unter Federdruck stehenden, radial verschiebbaren Sperrstift loesbar festgehalten wird
DE831023C (de) Reinigungsgeraet fuer Tabakpfeifen
DE802076C (de) Nadel fuer Strickapparate
DE2510561C2 (de) Anordnung zur Befestigung elektrischer Baugruppen