DE1957487B - Vergaser Kraftstoff - Google Patents
Vergaser KraftstoffInfo
- Publication number
- DE1957487B DE1957487B DE1957487B DE 1957487 B DE1957487 B DE 1957487B DE 1957487 B DE1957487 B DE 1957487B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- salt
- carbon atoms
- fuel
- carburetor fuel
- carburetor
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen verbesserten Vergaser-Kraftstoff für Verbrennungskraftmaschinen.
In moderneren Verbrennungsmotoren werden im Interesse besserer Luftreinhaltung bekanntlich die
im Kurbelgehäuse sich sammelnden Gase nicht mehr direkt in die Atmosphäre geleitet, sondern in den Ansaugstutzen
des Vergasers zurückgeführt. Diese Gase enthalten jedoch erhebliche Anteile von Stoffen, die
im Vergaser, insbesondere auf oder nahe der Drosselklappe, Ablagerungen bilden. Besonders im Leerlauf
und bei niedrigen Drehzahlen des Motors können die Ablagerungen den Luftstrom im Vergaser einengen,
so daß ein überfettetes Gemisch entsteht. Dadurch werden rauher Leerlauf, Leistungsverluste und übermäßige
Kohlenwasserstoffgehalte der Auspuffgase verursacht. Ein neuzeitlicher Vergaserkraftstoff muß
nicht nur zur Lösung dieses Problems beitragen, sondern zusätzlich noch gute Schutzwirkung gegen
Korrosion, Eisbildung und Verschleiß entfalten.
Es wurde gefunden, daß man einem Vergaserkraftstoff diese Eigenschaften verleihen und nicht nur die
Bildung solcher Ablagerungen verhindern, sondern — falls mit einem nicht der Erfindung entsprechenden
Kraftstoff solche Rückstände früher entstanden waren diese sogar in erheblichem Ausmaß wieder abtragen
kann.
Zur Erreichung dieser Ziele sieht die Erfindung einen Vergaser-Kraftstoff für Verbrennungsmotoren
vor, bestehend aus einem Kohlenwasserstoffgemisch vom Benzin-Siedebereich, 0,001 bis 0,05 Gewichtsprozent
eines salzartigen Reaktionsproduktes aus
a) einem aus paraffinischem Schmieröl hergestellten Oxydationsprodukt mit einer Neutralisationszahl
von 55 bis 80 und einer Verseifungszahl von 100 bis 200 und
b) einem der folgenden Formel entsprechendem Amid
R" — N — CH,- CH—CH2-N-C-R
R'
in der R einen einfach ungesättigten Kohlenwasserstoffrest
mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt und worin einer der Reste R' und R"
wechselweise Wasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 14 bis 18 C-Atomen ist
und 0,001 bis 0,10 Gewichtsprozent eines normalerweise flüssigen Aminsalzes von verzweigtkettigen primären Alkylestern der Orthophosphorsäure, in denen jede esterbildende Gruppe 13 bis 16 C-Atome enthält und das Amin ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Monoamin mit 6 bis 24 C-Atomen ist, in dem jeder aliphatische Kohienwasserstoff-Rest über ein gesättigtes Kohlenstoffatom an das Stickstoffatom gebunden ist.
und 0,001 bis 0,10 Gewichtsprozent eines normalerweise flüssigen Aminsalzes von verzweigtkettigen primären Alkylestern der Orthophosphorsäure, in denen jede esterbildende Gruppe 13 bis 16 C-Atome enthält und das Amin ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Monoamin mit 6 bis 24 C-Atomen ist, in dem jeder aliphatische Kohienwasserstoff-Rest über ein gesättigtes Kohlenstoffatom an das Stickstoffatom gebunden ist.
Das flüssige Oxydationsprodukt, das eine Neutralisationszahl von 55 bis 80 und eine Verseifungszahl von
etwa 100 bis 200 hat und zur Herstellung des salzartigen Reaktionsproduktes dient, wird aus paraffinischem
Schmieröl erhalten. Das paraffinische Öl-Oxydationsprodukt hat vorzugsweise eine Neutralisationszahl
von etwa 60 bis 80, eine Verseifungszahl von etwa 120 bis 165, einen Gehalt an Unverseifbarem
von weniger als etwa 55%, eine Viskosität unterhalb
von 100 SUS bei 99° C (SUS = Sayboldt Universal Sekunden) und einer Farbzahl unter 100, gemessen in
einer Lovibond-Zelle mit 12,7 mm Schichtdicke. Es wird erhalten durch Luftoxydation eines raffinierten,
paraffinbasischen Schmieröls, das eine Viskosität von etwa 140 bis 180 SUS bei 380C, einen Stockpunkt
unterhalb von —15°C, eine Farbzahl unterhalb von 10 und einen Anilinpunkt von etwa 101 bis 1070C besitzt.
Zweckmäßigerweise löst man das flüssige Oxydationsprodukt in einem leichten Schmieröldestillat, um seine
Handhabung zu erleichtern und ein Medium für die
ίο Salzbildung zu schaffen.
Das erfindungsgemäß verwendete Amid entspricht der oben bereits wiedergegebenen allgemeinen Formel,
in der R ein einfach ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, vorzugsweise
ein sich von der ölsäure ableitender Rest, und R' sowie R" wechselweise entweder Wasserstoff oder
einen Kohlenwasserstoffrest mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellen. Für den Rest R' oder R" wird ein
ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 18 C-Atomen, der sich von der ölsäure ableitet, bevorzugt. Mit dem
vorstehend in bezug auf R' und R" gebrauchten Begriff »wechselweise« ist gemeint, daß R" einen Kohlenwasserstoffrest
darstellt, wenn R' Wasserstoff ist und umgekehrt. Dieser Formel entsprechende Amidgemische
sind handelsüblich. Beispielsweise ist das Reaktionsprodukt von N-Oleyl-l,3-diaminpropan
mit Ölsäure, das der allgemeinen Formel entspricht, im Handel erhältlich.
Man erhält dieses salzartige Reaktionsprodukt indem man, vorzugsweise in einem Lösungsmittel, geeignete
Anteile des paraffinischen Schmieröl-Oxydati onsprodukts und des vorstehend beschriebenen
Amids vermischt. Das flüssige Oxydationsprodukt und das Amid werden im Verhältnis 2:1 bis 5:1, vorzugsweise
3,6: 1, zusammengegeben. Die Salzbildung zwischen den sauren Gruppen des Oxydationsprodukts
und den Amingruppen im Amid tritt spontan ein, wenn auch die vollständige Salzbildung im allgemeinen
eine gewisse Zeit erfordert. Die Salzbildung kann beschleunigt werden, wenn man die Reaktanten
erwärmt. Das salzartige Reaktionsprodukt läßt sich aber andererseits auch erhalten, indem man seine
beiden Komponenten in einen Kraftstoff gibt und dort die Reaktion stattfinden läßt. Ein dieses Reaktionsprodukt
enthaltender Kraftstoff ist Gegenstand der Patentanmeldung P 16 45 888.1 (deutsche Offenlegungsschrift
1 645 888).
Das salzartige Reaktionsprodukt wird im Kraftstoff in einer Konzentration von etwa 0,001 bis 0,05 Gewichtsprozent
des Kraftstoffs verwendet. Die bevorzugte Konzentration des salzartigen Reaktionsprodukts
im Kraftstoff beträgt etwa 0,005 bis 0,01 Gewichtsprozent.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Aminsalze können nach einem der dafür bekannten Verfahren
hergestellt werden, indem man saure primäre Alkylphosphate,
in denen die primären Alkylgruppen 13 bis 16 C-Atome und verzweigte Ketten besitzen, mit aliphatischen
Kohlenwasserstoff-Monoaminen, die insgesamt 6 bis 24 C-Atome besitzen, ganz oder teilweise
neutralisiert.
Die verzweigtkettigen sauren primären Alkylester der Orthophosphorsäure (saure Phosphate) sind
Ester, in denen nur eines oder zwei der drei sauren Wasserstoffatome der Orthophosphorsäure durch
Alkylgruppen ersetzt sind, d. h., die Monoalkyl-dihydrogenphosphate
und die Dialkyl-hydrogenphosphate. Solche Ester erhält man durch Umsatz eines
Alkohols mit Phosphorpentoxid (P2O5). Pro Mol
P2O6 werden etwa 2 bis 4 Mol Alkohol eingesetzt. Vorzugsweise
etwa 3 Mol des Alkohols pro Mol P2O5
werden verwendet, um annähernd äquimolare Mischungen
der Mono- und Dialkylester der Orthophosphorsäure herzustellen, die etwa 40 bis 60 Molprozent
Monoalkyl- und etwa 60 bis 40 Molprozent Dialkylester enthalten. Diese Gemische von Mono- und Dialkylestern
werden aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt, jedoch können auch andere Gemische, wie
auch einzelne Monoalkyl- oder Dialkylester verwendet werden.
Die zur Herstellung der neuen Salze für den Gegenstand der Erfindung verwendeten Amine sind aliphatische
Kohlenwasserstoff-Monamine, die insgesamt 6 bis 24 C-Atome enthalten und in denen jeder
aliphatische Kohlenwasserstoffrest über ein gesättigtes C-Atom an den Stickstoff gebunden ist. Mit dem Ausdruck
»Aliphatische Kohlenwasserstoff-Monamine« soll eine Verbindung bezeichnet werden, die nur ein
einziges Stickstoffatom enthält, an das ein bis drei aliphatische Kohlenwasserstoffreste gebunden sind. Es
können demnach primäre, sekundäre oder tertiäre Amine verwendet werden, wobei die primären Amine
gewöhnlich vorzuziehen sind. Die aliphatischen Kohlenwasserstoffreste, die an den Stickstoff gebunden
sind, können acyclische (offenkettige) oder alicyclische (cycloaliphatische) Reste sein. Der aliphatische Kohlenwasserstoffrest
kann gesättigt oder auch ungesättigt sein, vorausgesetzt, daß das an den Stickstoff
gebundene Kohlenstoffatom gesättigt ist, d. h., ein Kohlenstoffatom, das mit einem anderen C- oder dem
N-Atom nicht durch eine Doppelbindung verbunden ist.
Das Amin soll insbesondere ein (acyclisches, gesättigtes)
Alkyl-Monamin mit 6 bis 24 C-Atomen und vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen sein. Wenn
ein sekundäres Amin verwendet wird, so sollte es vorzugsweise insgesamt mindestens 8 C-Atome oder,
wenn ein tertiäres Amin verwendet wird, sollte es wenigstens insgesamt 10 C-Atome enthalten.
Beispiele geeigneter Amine sind: Hexylamin, Cyclohexylamin,
Octylamin, 2-Äthylhexylamin, Laurylamin, Hexadecylamin, tert.-Dodecylamin, gemischte
primäre tert.-Alkylaminfraktionen mit 12 bis 21 C-Atomen, ein Gemisch von Stearyl-, Palmityl- und
Oleylaminen, Di-n-butylamin, Di-sec.-butylamin, Diisobutylamin,
Diamylamin, Di-2-äthylhexylamin, Diisooctylamin,
Dilaurylamin, Dicyclohexylamin, Tributylamine, Trihexylamine, Triisooctylamin, Ν,Ν-Diäthylcyclohexylamin,
Ν,Ν-Dimethylstearylamin und Ν,Ν-Dimethyloleylamin.
Jedes der vorstehenden Amine kann man zur Salzbildung mit jedem der obengenannten verzweigtkettigen
sauren Alkylphosphate heranziehen. Bevorzugt werden jedoch 2-Äthylhexylamin, tert.-Dodecylamin,
Cocosamin, die gemischten primären tert.-Alkylaminfraktionen mit 12 bis 14 C-Atomen, tert-Octylamin
und tert.-Nonylamin. Diese Salze werden allgemein angewendet in einer Konzentration von
etwa 0,001 bis 0,10 °/0, vorzugsweise etwa 0,003 bis 0,03 Gewichtsprozent. Die vorstehenden Aminsalze
sind beschrieben in der USA.-Patentschrift 3 228 758.
Das nachfolgende Beispiel erläutert die Herstellung des Oxydationsprodukt-Amid-Reaktionsproduktes. In
diesem Beispiel wurde das flüssige Oxydationsprodukt in einem leichten Schmieröldestillat mit einer SUS-Viskosität
von etwa 100 bei 37,80C gelöst. Die Mischung oder Lösung bestand zu 75 Gewichtsteilen
aus dem leichten Schmieröl und zu 25 Gewichtsteilen aus flüssigem Oxydationsprodukt.
B e i s ρ i e 1 I
2,27 kg des Amidgemisches, erhalten durch Umsatz von N-Oleyl-1,3-Diaminopropan mit ölsäure im
Verhältnis 1: 1, wiedergegeben durch die Formel:
R" — N — CH2CH2CH2 — N — C — C17H33
R'
in der R' und R" wechselweise Wasserstoff und den Oleylrest darstellen, und 8,16 kg eines flüssigen Oxydationsprodukts,
das eine Neutralisationszahl von etwa 70 und eine Verseifungszahl von etwa 142 besaß
und in 24,5 kg leichtem Schmieröldestillat gelöst war, wurden innig vermischt. Das salzartige Reaktionsprodukt
des Amids bildet sich in dem Schmieröl in situ.
Die Reinigungswirkung eines erfindungsgemäß zusammengesetzten Vergaser-Kraftstoffes auf den Vergaser
wurde in zwei verschiedenen Untersuchungen geprüft. Für diese Untersuchung wurde ein Chevrolet-V-8-Motor,
der etwas abgeändert worden war, verwendet. Der Chevrolet-V-8-Motor hatte einen mit
vier Lufttrichtern versehenen Vergaser und war auf einem Prüfstand befestigt. Die beiden sekundären
Lufttrichter des Vergasers wurden verschlossen und jeder der primären Lufttrichter so abgeändert, daß in
den einen Lufttrichter ein das Additiv enthaltender Kraftstoff und in den anderen Lufttrichter der gleiche,
jedoch von Additiven freie Kraftstoff eingeführt werden konnte. Die primären Lufttrichter des Vergasers
wurden derart abgeändert, daß sie entfernbare Aluminium-Einsatzstücke im Gebiet der Drosselklappe
enthielten, damit in diesem Gebiet gebildete Ablagerungen bequem gewogen werden konnten.
In einer ersten Untersuchung, bei der die Verhinderung der Bildung von Ablagerungen geprüft
werden sollte, wurde der Motor für einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden betrieben, wobei der additivfreie Kraftstoff dem einen und der Additiv enthaltende
Kraftstoff dem anderen Lufttrichter zugeleitet und die Kurbelgehäusegase in den Lufteinlaß des Vergasers
zurückgeführt wurden. Nach dieser Laufzeit wurden die erwähnten Einsätze aus dem Vergaser herausgenommen
und gewogen, um die Unterschiede im Betriebsverhalten der beiden Kraftstoffarten festzustellen.
Darauf wurden die Aluminium-Einsätze gereinigt, in den Vergaser zurückgebracht und das Verfahren
wiederholt, wobei jedoch die Zufuhr beider Kraftstoff arte η in die Vergaserlufttrichter vertauscht
wurde, um etwaige Unterschiede in der Kraftstoffverteilung und dem Aufbau der Lufttrichter auszuschalten.
Die Gewichte der Ablagerungen in beiden Läufen wurden gemittelt und die Reinigungswirkung
des Brennstoff-Additivs in Prozent ausgedrückt.
In einer zweiten Untersuchung sollte die Wirksamkeit des Brennstoff-Additivs in der Entfernung bereits
vorher gebildeter Ablagerungen überprüft werden.
Dabei wurde der Motor gewöhnlich für Zeiträume von 24 oder 48 Stunden mit dem additivfreien Kraftstoff
betrieben, wobei der additivfreie Kraftstoff ■ beiden Lufttrichtern zugeführt wurde und die Gase
aus dem Kurbelgehäuse in den Lufteinlaß des Vergasers
geführt wurden. Danach wurde das Gewicht der Ablagerungen auf beiden Aluminium-Einsätzen
gewogen und festgehalten. Schließlich wurde der Motor weitere 24 Stunden lang so betrieben, daß der
additivfreie Kraftstoff dem einen und der additivhaltige dem anderen Lufttrichter zugeführt und das
Gas des Kurbelgehäuses nicht in den Vergaser geleitet wurde. Wiederum wurden die Einsätze aus dem
Vergaser entnommen und gewogen, um die Fähigkeiten des mit Additiv versehenen und des additivfreien Brennstoffs, die zuvor gebildeten Ablagerungen
zu entfernen, festzustellen. Nachdem die Aluminium-Einsätze gesäubert und in den Vergaser zurückgebracht
worden waren, wurde der Probelauf fortgesetzt, die Zuleitung der beiden Brennstoffarten in den Vergaser
jedoch wieder vertauscht. Danach wurden die Gewichte der in beiden Probeläufen erhaltenen Ablagerungen
gemittelt und die Wirksamkeiten des additivfreien und des additivhaltigen Brennstoffs hinsichtlich
der Beseitigung der Niederschläge in Prozent ausgedrückt. Ein kleiner Anteil eines leichten Mineralöldestillats,
das man in den Brennstoff als Träger für das Additiv gegeben hatte, war bei beiden Untersuchungen
ohne Einfluß.
In den nachfolgenden Beispielen bestand der additivfreie Kraftstoff aus einem Super-Benzin mit einer
Research-Octanzahl von etwa 100,1, der 2,78 g Tetramethylblei
pro 3,785 1 enthielt. Dieses Benzin bestand aus etwa 38% aromatischen, 8% olefinischen und
54,0% paraffinischen Kohlenwasserstoffen und hatte
einen Siedebereich von 30,0 bis 185,60C.
Es wui de ein Vergaser-Kraftstoff hergestellt durch Vermischen von 159,0 m3 des vorstehend beschriebenen
Super-Benzins, 10,4 kg des salzartigen Reaktionsprodukts von Beispiel 1 und 4,54 kg des 2-Äthylhexylamin-Salzes
von Mono- und Ditridecylphosphat. Das Super-Benzin wie auch der Additiv enthaltende
Kraftstoff wurden hinsichtlich ihrer Reinigungswirkungen geprüft und verglichen mit Hilfe des bereits
beschriebenen Chevrolet-V-8-Motorprüfstands.
In der ersten Testphase erwies sich der das Additiv enthaltende Kraftstoff um 40% wirksamer als das
Super-Benzin in bezug auf die Verhinderung von Ablagerungen im Vergaser.
Bei der zweiten Untersuchung, bei der die Fähigkeit zur Entfernung zuvor gebildeter Ablagerungen aus
dem Vergaser geprüft wurde, beseitigte der erfindungsgemäße, das Additiv enthaltende Kraftstoff 77% der
Ablagerungen. Bei beiden Untersuchungen zeigte sich demnach eine erhebliche Überlegenheit des das Additiv
enthaltenden Kraftstoffs im Vergleich zu dem SuperBenzin.
Die Schutzwirkung des Additiv enthaltenden Kraftstoffs nach der Erfindung wurde in einem Gerät
geprüft, das aus einer Vakuumpumpe bestand, die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft aus einem Kühlturm
durch einen einfachen Glasrohrvergaser saugte. Die Kraftstoffprobe wurde in einer Flasche vorgelegt und
durch eine Injektionskanüle in den Glasvergaser gesaugt. Die Verdampfung des Kraftstoffs in dem Glasrohr
kühlt die kalte feuchte Luft weiter ab und führt zur Eisbildung auf der Drosselklappe. Die Eisbildung
auf der Drosselklappe verursacht einen Stillstand des Motors, und es wurde gefunden, daß dieser einem
Druckabfall von etwa 12,7 Torr an der Drosselklappe entspricht, wobei die Zeit zur Erreichung dieses Druckabfalls
notiert wurde. Die Vakuumpumpe wurde auf ein Vakuum von etwa 45,72 Torr eingestellt und der
Test fortgesetzt, bis entweder ein Druck von etwa 58,42 Torr erreicht war oder 300 Sekunden verstrichen
waren. Da bei den meisten Kraftstoffen dieser Druckverlust in 1 bis 4 Minuten eintrat, waren 300 Sekunden
die maximale Zeit für einen Testlauf. Einem Kraftstoff, der einen Probelauf von wenigstens 200 Sekunden
in diesem Test zeigte, wird eine Vereisungsschutzwirkung zugeschrieben.
Das vor Beispiel II beschriebene Super-Benzin und der nach Beispiel II erhaltene Kraftstoff wurden hinsichtlich
ihrer Vereisungsschutzwirkung untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle I enthalten:
Tabelle I
Vereisungsschutzwirkung
Vereisungsschutzwirkung
KraftstofTzusammensetzung | Zeit bis zum Stillstand (Sekunden) |
1. Superbenzin 2. Kraftstoff nach Beispiel II |
57 229 |
Dieser Test zeigt, daß ein erfindungsgemäß zusammengesetzter Kraftstoff wirksamen Vereisungsschutz
gewährleistet.
40 Es wurde der Einfluß des erfindungsgemäßen Kraftstoffs
auf die Zusammensetzung der Motor-Auspuffgase untersucht. Sowohl das vor Beispiel II beschriebene
Super-Benzin wie auch der Kraftstoff nach Beispiel II wurden dazu benutzt, einen Ford Cortina-Motor,
Baujahr 1967, zu betreiben. Der Anteil der ^-Kohlenwasserstoffe und des CO im Auspuffgas
wurde zu Beginn des Probelaufs und an seinem Ende gemessen. Die ^-Kohlenwasserstoffe wurden mit
so einem nichtstreuenden Infrarot-Analysator gemessen.
Tabelle II
Auspuffgase Ford Cortina 1967
Auspuffgase Ford Cortina 1967
55 | Anfangswert | Endwert |
Super-Benzin Ce-Kohlenwasserstoff, ppm 60 CO, % Kraftstoff nach Beispiel II C„-Kohlenwasserstoffe, ppm CO, % |
350 4,52 384 4,87 |
1350 7,57 880 4,90 |
65 Aus diesem Beispiel geht hervor, daß der erfindungsgemäße Kraftstoff für den gesamten Probelauf einen
niedrigen CO-Gehalt zeigt und ferner einen wesentlich
geringeren Gehalt an ^-Kohlenwasserstoffen am Ende des Testlaufs aufweist.
Der Einfluß des erfindungsgemäßen Kraftstoffs auf den Verschleiß des Motors wurde in einem Autobahntest
geprüft, bei dem sechs Opel Rekord verwendet wurden. Die Wagen wurden über eine Strecke von
19 312 km mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 113 km/h bewegt.
Bei allen Wagen wurde der Verschleiß gemessen durch Wägung des obersten Kompressionskolbenringes
an allen vier Zylindern einmal vor und einmal nach dem Probelauf. Drei Wagen wurden mit dem
additivfreien Benzin und drei mit dem erfindungsgemäßen Kraftstoff betrieben.
Das additivfreie Benzin in diesem Beispiel war ein Super-Benzin mit einem Siedebereich von 29 bis 2000C,
und einem 50%-Siedepunkt von 102° C. Dieses Benzin bestand zu 44 Prozent aus aromatischen, 14 Prozent
aus olefinischen und 42 Prozent aus paraffinischen Kohlenwasserstoffen. Es enthielt 0,049 Volumprozent
Tetraäthylblei und hatte eine R. O. Z. von 99,8.
Diesem Super-Benzin wurden in den in Beispiel II genannten Konzentrationen das Amidsalz-Reaktionsprodukt
von Beispiel I und das 2-Äthylhexylaminsalz
der sauren Tridecylphosphate zugesetzt.
Der durchschnittliche Verlust der zwölf Kompressionsringe in den drei Wagen, die mit dem Grund-Super-Benzin
liefen, betrug 119,8 mg pro Ring. Der durchschnittliche Verlust der zwölf Kompressionsringe
in den drei Wagen, die mit dem Additiv enthaltenden Super-Benzin liefen, betrug 92,9 mg pro Ring. Der
Unterschied von durchschnittlich 26,9 mg pro Ring geringerer Abrieb für die Wagen, die den additivhaltigen
Kraftstoff verbrannten, zeigt, daß der erfindungsgemäße Kraftstoff eine erhebliche Verbesserung
in den Verschleißschutzeigenschaften mit sich bringt.
Claims (6)
1. Vergaser-Kraftstoff für Verbrennungsmotoren, bestehend aus einem Kohlenwasserstoffgemisch
vom Benzin-Siedebereich, 0,001 bis 0,05 Gewichtsprozent eines salzartigen Reaktionsproduktes aus
a) einem aus paraffinischem Schmieröl hergestellten Oxydationsprodukt mit einer Neutralisationszahl
von 55 bis 80 und einer Verseifungszahl von 100 bis 200 und
b) einem der folgenden Formel entsprechenden Amid
^'-N-CH2-CH2-CH2-N-C-R
R'
in der R einen einfach ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 16 bis 18 Kohlenstoff-Atomen
darstellt und worin einer der Reste R' und R" wechselweise Wasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 14 bis 18 C-Atomen
ist,
und 0,001 bis 0,10 Gewichtsprozent eines normalerweise flüssigen Aminsalzes von verzweigtkettigen
sauren primären Alkylestern der Orthophosphorsäure, in denen jede esterbildende Gruppe
13 bis 16 C-Atome enthält und das Amin ein aliphatisches
Kohlenwasserstoff-Monamin mit 6 bis 24 C-Atomen ist, in dem jeder aliphatische Kohlenwasserstoffrest
über ein gesättigtes Kohlenstoffatom an das Stickstoffatom gebunden ist.
2. Vergaser-Kraftstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das darin enthaltene
salzartige Reaktionsprodukt durch Umsatz von 2 bis 5 Teilen des flüssigen Oxydationsprodukts mit
1 Teil des Amids erhalten worden ist.
3. Vergaser-Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
darin enthaltene salzartige Reaktionsprodukt aus einem flüssigen Oxydationsprodukt, das eine Neutralisationszahl
von etwa 70 und eine Verseifungszahl von etwa 142 aufweist, erhalten worden ist.
4. Vergaser-Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
darin enthaltene salzartige Reaktionsprodukt aus N-Oleyl-l,3-diaminopropan als Amid erhalten
worden ist.
5. Vergaser-Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
darin enthaltene Amin ein primäres Alkylamin mit 8 bis 18 C-Atomen ist.
6. Vergaser-Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
darin enthaltene normalerweise flüssige Aminsalz der Orthophosphorsäure das 2-Äthylhexylaminsalz
der sauren Mono- und Diester von Tridecylphosphat ist.
009 856/315
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0464489A1 (de) | Ester enthaltende Kraftstoffe für Ottomotoren und Dieselmotoren | |
DE3814601A1 (de) | Detergenz fuer kohlenwasserstoff-brennstoffe | |
EP0282845B1 (de) | Kraftstoffe, enthaltend geringe Mengen Alkoxylate und Polycarbonsäureimide | |
DE2555921C2 (de) | Mehrzweckzusatzmischung für Benzin und eine sie enthaltende Kraftstoffmischung | |
EP0006527B1 (de) | Kraftstoffe für Ottomotoren, die Additivmischungen enthalten | |
DE2112321A1 (de) | Zubereitung zur Verbesserung des Luft/Kraftstoffverteilungsverhaeltnisses bei Verbrennungsmotoren | |
DE1957487B (de) | Vergaser Kraftstoff | |
DE1957487C (de) | Vergaser Kraftstoff | |
DE2621207C3 (de) | Malonsäureester, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende Schmiermittel, flüssige Treibstoffe und Aditive | |
DE1957487A1 (de) | Vergaserkraftstoff | |
DE2318634A1 (de) | Treibstoffzusammensetzung | |
DE2531469C3 (de) | Verwendung von w -N.N.N'.N'tetrasubstituierten Aminoalkansäureamiden, w -N,N,N',N'tetrasubstituierte Aminobuttersäure-amide und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE2420305A1 (de) | Treibstoff-zusammensetzung | |
DE2215356C3 (de) | Motorenkraftstoff | |
DE2610798A1 (de) | Treibstoffe fuer ottomotoren | |
DE2624630A1 (de) | Kraftstoffzusaetze fuer ottomotoren | |
DE2645713A1 (de) | Kraftstoffe fuer ottomotoren | |
AT315337B (de) | Motorenkraftstoff | |
AT225824B (de) | Verfahren zur Behandlung von Destillatbrennstoffen | |
DE3013068C2 (de) | ||
DE2417788A1 (de) | Verwendung von amiden von cyclischen polycarbonsaeuren als zusatz zu treibstoffen | |
CH567095A5 (en) | Asparagine deriv gasoline additive - inhibiting and removing carburettor deposits | |
DE1645888C (de) | Verwendung eines Salzreaktionsproduk tes in Motorbrennstoffmischungen | |
AT290699B (de) | Detergierende Motorbrennstoffmischung | |
DE1948264C (de) | Reinigungsmittelzusätze für Benzin und seine Verwendung als Enteisungsmittel |