DE195525C - - Google Patents
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- DE195525C DE195525C DENDAT195525D DE195525DC DE195525C DE 195525 C DE195525 C DE 195525C DE NDAT195525 D DENDAT195525 D DE NDAT195525D DE 195525D C DE195525D C DE 195525DC DE 195525 C DE195525 C DE 195525C
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Inorganic Chemistry (AREA)
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
PATENTAMT.
Patentschrift
- M 195525 KLASSE 12 f. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Februar 1905 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine turmartige Kondensationsvorrichtung
zur Herstellung hochgradiger Kondensate, beispielsweise zur Kondensation bzw. Absorption
von Salzsäuredämpfen" und von sich ähnlich verhaltenden Dämpfen oder Gasen, bei welcher
man unmittelbar in der Kondensationsvorrichtung selbst ein hochgradiges Kondensat erhält,
ohne daß dieses, wie bisher, noch einer besonderen Behandlung zur Erhöhung seiner
Grädigkeit bedarf. Dabei wird ferner der Vorteil erreicht, daß man mittels der dabei benutzten
eigentümlichen Kühlwirkung .den bisher bei Kondensationsvorrichtungen für Säure-■
dämpfe u. dgl. sehr fühlbaren Mißstand des Sprengens bzw. Undichtwerdens und' überhaupt
vorzeitiger Zerstörung der Vorrichtungen und der mit diesen verbundenen Apparate
vermeidet. Die Vorrichtung ermöglicht es, gleichzeitig ganz bedeutend größere Mengen
von Rohmaterial in ein und,, derselben Operation zu verarbeiten und ■ eine weit höhere
Ausbeute an Kondensat zu erzielen, als dies bei den bisherigen Arten von Kondensationsvorrichtungen
bzw. Kondensationstürmen möglich war.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, eine Steigerung der Kondensationswirkung solcher
Türme, wie sie beispielsweise bei der Darstellung von Salzsäure o. dgl. benutzt werden,
dadurch zu bewirken, daß man die Türme Von außen mit Kühlflüssigkeit berieselte. Bei
einigermaßen größeren Querschnitten der anzuwendenden Türme ist jedoch die kühlende
Wirkung auf den Innenraum solcher Türme verschwindend gering. Ferner ist hierbei ein
Dichthalten der. Türme, so daß Kühlwasser nicht in das Innere dringen und 'die Grädigkeit
des Kondensats herabdrücken kann, nur schwierig zu erreichen. Selbstverständlich
verbot sich auch die Verstärkung der zur Innenberieselung angewandten Absorptionsflüssigkeit,
um entsprechende Kühlwirkung auf die zu kondensierenden Gase auszuüben,
da man, um. die Grädigkeit des Kondensats nicht zu gefährden, die Flüssigkeit nur
tropfenweise einführen kann, wobei auch nur ein verschwindend kleiner Bruchteil der frei
werdenden Wärme gebunden werden kann. Man war daher bei den bisherigen Kondensationstürmen
auf die Anwendung geringer Querschnitte beschränkt. Auch durch Zuhilfenahme von nur im Innern der Türme befindlichen
Kühlröhren läßt sich der angestrebte Erfolg der Vermeidung der oben erwähnten Mißstände und der Erhöhung der Kondensationswirkung
deshalb nicht erreichen, weil man in diesem Fall leicht den Turmwandungen außen und innen eine verschiedene Temperatur
mitteilt, so daß ihre Neigung zum Bersten und Undichtwerden noch vergrößert wird. Von
dieser Erkenntnis ausgehend, hat man weiter schon versucht, die Kühlung gewissermaßen
von der Absorption bzw. Kondensation ganz zu trennen, d. h. man hat besonders bei der
Darstellung von Salzsäure außer den gewöhnlichen Kühlvorrichtungen vor dem Absorptions-bzw.
Kondensationsturm noch einen be-
sonderen zur Kühlung der Gase dienenden, meistens viereckigen Turm vorgesehen, wel-.
eher von nach außen durch die Wände hindurchreichenden,
voneinander getrennten, schief aufsteigenden Kühlröhren durchsetzt war, welch letztere das auf der einen äußeren
Turmseite zugeführte Kühlwasser durchflöß, um, nachdem es durch die durch den Turm
strömenden Gase erwärmt war, am anderen
ίο Ende auszutreten und längs der anderen Turmwandung
in erwärmtem Zustande niederzufließen. Da bei dieser, in erster Linie Kühl-
: aber nicht Kondensationszwecken dienenden Vorrichtung die eine Außenwand des Turmes
stets sehr kalt, die andere dagegen stets sehr warm ist, so zeigt selbst diese Vorrichtung
einen ganz bedeutenden, verhältnismäßig hohen Aufwand an- Material durch häufiges
Springen, Werfen und Undichtwerden des
Turmes. .
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Übelstände dadurch, daß die Kühlung der zur
Erzielung des hochgradigen Kondensats benutzten Vorrichtung derart geschieht, daß die
Außen- sowie Innenwandungen der Kondensationsvorrichtung, die turmähnliche Gestalt
besitzt, eine möglichst gleichmäßige Temperatur erfahren, so daß die Kondensationsvorrichtung
nicht mehr wie bisher in ihren einzelnen Teilen weit auseinanderliegenden Temperaturen
ausgesetzt wird und die Vorbedingungen für das bei anderen bekannten Konstruktionen
auftretende Springen und Undichtwerden gar nicht eintreten können. Infolgedessen
ist man auch bei vorliegender Vorrichtung nicht mehr an gewisse, verhältnismäßig
gering bemessene Querschnitte der Kondensationsvorrichtungen gebunden, da ein
Springen auch bei größeren Querschnitten vermieden werden kann und die Kühlung und
Verdichtung dennoch mit besserem Erfolge als bisher vor sich geht.
Die Kondensations- und Kühlwirkung wird bei der vorliegenden Erfindung durch eine beliebige
Anzahl von nebeneinander verlaufenden, die Turmwandungen durchsetzenden schlangenförmigen Kühlröhren hervorgebracht.
Bereits bei der ,Herstellung von Bikarbonat hat man zur Entfernung der dabei
auftretenden verhältnismäßig sehr geringen Reaktionswärme die für diesen Zweck benutzten
Kolonnenelemente mit ihre Wandungen durchsetzenden kontinuierlich verlaufenden, gegebenenfalls die übereinander liegenden
Etagen als zusammenhängende Röhrenelemente durchziehenden Kühlschlangen versehen.
Eine Anwendung dieses Systems für die Kondensation von Salzsäure-und anderen,,
bei ihrer Kondensation oder Absorption eine sehr hohe Reaktionswärme entwickelnden
Gasen ist jedoch nicht möglich, weil bei jener Einrichtung, bei welcher die Schlangen nur
ein einziges Röhrensystem darstellen und Ein- und Austritt der Flüssigkeit ,.auf derselben
Turmseite zu liegen kommen, die Kühlflüssigkeit sich in jeder Etage erhitzt, wodurch einerseits,
die einzelnen Etagen ungleichmäßig erwärmt und beim Auftreffen der kalten Berieselungsflüssig'keit
sehr leicht ein Springen der Kühlröhren stattfinden kann. Es kommt noch hinzu, daß auch die Turmwände ungleichmäßig
erwärmt sind. Bei der vorliegenden Erfindung wird dagegen nicht ein einziges Kühlrohrsystem, sondern eine Mehrzahl derselben
angewandt, indem mehrere nebeneinander von oben nach unten verlaufende, beide gegenüberliegende Turmwandungen durchsetzende
Kühlschlangen angewandt werden, die vollständig voneinander getrennt sind. Dadurch wird erreicht, daß in jeder Etage eine
durchweg gleichmäßige Temperatur herrscht und kein einziger Teil des Kühlrohrsystems
jeder Etage eine irgendwie höhere Temperatur als ein anderes Rohr derselben Etage
haben kann, so daß ein Bersten durch Auftropfen kalter Berieselungsflüssigkeit nicht
stattfindet.
Die Vorrichtung ist in beispielsweiser Ausführungsform
auf der beiliegenden Zeichnung zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt Fig. ι im Querschnitt die Anwendung der Erfindung
auf einen viereckigen Kondensationsturm und Fig. 2 im Höhenschnitt durch einen Teil des Turmes.
Die Wandungen der Kondensationsvorrichtung bestehen aus beliebigem geeigneten Material,
beispielsweise aus Eisen, Blei bzw. anderen, dem jeweiligen Zweck entsprechenden
Metallen, aus Sandstein oder ähnlichem Material. Die Kühlröhren e, die aus beliebigem,
nicht angreifbarem Material bestehen, verlaufen in beliebiger Anzahl von oben nach
unten. Sie stellen eine Reihe paralleler schlangenförmiger Leitungen dar, die voneinander
getrennt sind und durch beide Turmwandungen hindurchgehen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die nebeneinander
liegenden Leitungen dadurch hergestellt, daß die in jeder Etage belegenen Kühlröhren
e beispielsweise in Gummistopfen g eingesetzt werden können, so daß sie sich leicht
herausnehmen lassen und das Auswechseln der Turmfüllung nicht behindern, und auf der
Außenseite der Turmwandungen beispielsweise durch Gummischläuche / o. dgl. mit den
entsprechenden Kühlröhren der nächst tieferen bzw. nächst höheren Etagen verbunden sind,
so.daß teils im Innern der Türme, teils außen verlaufende parallele, voneinander getrennte
schlangenförmige Leitungen entstehen, welche von Kühlmittel durchflossen werden. Zwischen
den einzelnen Windungen der so herge-
stellten Leitungen befinden sich im Innern der Kondensationsvorrichtung beliebige Füllkörper,
Platten d o. dgl., welche in bekannter Weise dazu dienen, eine innige Berührung von
Gas und Flüssigkeit zu bewirken.
Die durch die Röhren fließende Kühlflüssigkeit, beispielsweise Wasser, fließt zweckmäßiger
Weise im Gegenstrom zu den zu verdichtenden Gasen. Dabei bewirken.die über
ίο die Außenfläche des Turmes α herausragenden
Teile der zusammenhängenden Leitungen darstellenden Kühlröhren, da diese Anteile bereits
erwärmte Kühlflüssigkeit enthalten, daß die Außenfläche des Turmes eine mäßig warme
!5 Temperatur annimmt, und zwar ist dieselbe
in den einzelnen Etagen, der innen herrschenden Temperatur der Gase entsprechend, etwas
verschieden, aber auf beiden Seiten der Türme vollkommen gleichmäßig, so daß Bersten und
ungleiche Ausdehnung infolge von Temperaturunterschieden besser als bei den bisher
bekannten Kühlvorrichtungen vermieden wird. . Hierzu trägt auch der Umstand bei, daß durch
das Durchsetzen der Wandungen mit den schon erwärmte Kühlflüssigkeit führenden Kühlröhren das Material der Wandung selbst
gewissermaßen von innen her temperiert wird, wodurch Spannungserscheinungen in den
Wandungen vermieden werden.
Die Speisung der Kondensationsvorrichtung mit der zur Absorption bzw. Kondensation der
zu verdichtenden Gase, beispielsweise von Salzsäure, dienenden Flüssigkeit geschieht in
bekannter Weise. Da man in dieser Kondensationsvorrichtung die Kühlwirkung, ohne daß
die Mißstände weitab liegender Temperaturunterschiede in den einzelnen Teilen der Vorrichtung
entstehen können, beliebig steigern kann, so kann man ein sehr hochgradiges Kondensat
erzielen. Es gelingt beispielsweise bei der Herstellung von Salzsäure in einer solchen
turmartigen Kondensationsvorrichtung, unmittelbar am Fuße des Turmes ohne die Notwendigkeit
einer weiteren Kondensation ein direkt verkaufsfähiges Produkt von ungefähr
23 bis 240 Be. zu erhalten. Man kann dabei auch mit einer verhältnismäßig geringen
Menge von Berieselungsflüssigkeit auskommen, ohne eine übermäßige Erhitzung befürchten
zu müssen. .
Wegen der Sicherheit, welche die beschriebene Vorrichtung gegen das Bersten bietet,
kann man ihr größere Abmessungen geben und dadurch bedeutend höhere Ausbeuten als ■
bisher erzielen. Dadurch wird auch die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage, beispielsweise
einer mit solchen Kondensationsvorrichtungen versehenen Salzsäureanlage, bedeutend
erhöht, so daß man mittels dieser Vorrichtung imstande ist, die Höchstleistung bei
der Salzsäureherstellung bis auf 10 ooo kg Salzverarbeitung und noch höher zu steigern.
Etwa nicht kondensierte Anteile können in Nachtürmen zurückgehalten werden und liefern eine dünne, gegebenenfalls für Beriese-
lungszwecke dienende Säure.
Claims (1)
- Patent- Anspruch :Turmartige Kondensationsvorrichtung für Gase und Dämpfe, z. B. für Salzsäure, mit ihre Wände durchdringenden Kühlrohren, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der etagenförmig übereinander angeordneten Kühlrohre zu einer Anzahl paralleler, von oben nach unten verlaufender und unter sich in keinem Zusammenhang stehender Kühlschlangen verbunden sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE195525C true DE195525C (de) |
Family
ID=458579
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE195525C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1006400B (de) * | 1952-02-06 | 1957-04-18 | Basf Ag | Mit Fuellkoerpern versehener Turm fuer die Absorption von Chlorwasserstoff aus Gasen |
-
0
- DE DENDAT195525D patent/DE195525C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1006400B (de) * | 1952-02-06 | 1957-04-18 | Basf Ag | Mit Fuellkoerpern versehener Turm fuer die Absorption von Chlorwasserstoff aus Gasen |
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