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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von hohlen Süsswarenteilen
mit oder ohne Füllung, insbesondere- aus Hartzucker- oder Bonbonmassen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Herstellen von hohlen Stsswarenteilen mit oder ohne Füllung,
insbesondere aus Hartzuoker- oder Bonbanmassen und zeigt gleichzeitig eine das Verfahren
ciurchführende Vorrichtung, wobei unterstellt ist, dass sich das gleiche Verfahren
und die gleiche Vorrichtung auch zur Erzeugung von hohlen Sehokoladekörpern oder
solchen aus Lakritz-, Fondant-, Gelee-, Cremeod.dgl. -massen benutzen lassen. Während
Schokoladehohlkörper in der Weise hergestellt werden, dass eine bestimmte Menge
flüssiger Schokolade in geschlossenen Hohl formen, die in einem Rahmen angeordnet
sind, durch Rütteln, Schleudern oder Kippen des Rahmens über die Forminnenwand verteilt
wird, bis sie erstarrt ist und die Formen wieder geöffnet werden können, erfolgt
die Fertigung von Bonbons aus Xartzuckermasse nach dem Strangform- und Pressverfahren,
indem aus der vorher gekochten Hart zucker- oder Bonbonmasse ein Strang gebildet
und dieser in einer Abteil- und rrägeelnrichtung
in einzelne Bonbons
unterteilt wird. Dabei ist es auch möglich, in den Strang eine Füllung einlaufen
zu lassen. Andererseits ist es bekannt, gegossene Bonbons ohne Füllung herzustellen.
Zu diesem Zweck wird die Sertiggekochte Zucker- oder Bonbonmasse vermittels eines
Pumpensystems durch Giesstüllen portionsweise in Formen gegossen.
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In einen daran anschliessenden Kühlvorgang kristallisiert und erstarrt
die zunächst flüssige Zuckermasse, worauf dann die fertigen Bonbons mittels eines
Stössels oder durch Ausschlagen aus der Form entfernt werden. Der Nachteil der Bonbonfertigung
durch Giessen liegt darin, dass man keine Füllungen in die Bonbons einbringen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesem Mangel abzuhelfen und in wirtschaftlicher
Weise durch Giessen hohle Süsswarenteile aus Hartzuokermassen od.dgl. herzustellen,
die nach Wunsch auch mit den verschiedensten Füllungen versehen werden können. Als
Füllmasse kommen dabei neben den Ublochen breiige Füllungen auch flü sige oder pulverförmige
sowie feste Einlagen aller Art al ein oder in Kombination mit einer Flüssigkeit
zur Anwendung.
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Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass eine dosierte Menge
der noch warmen flüssigen oder zähflüssigen, d.h. giessfähigen Hartzuckermasse durch
sehnelles Rotationsschleudern in einer oben offenen Form unter Einwirkung der Zentrifugalkraft
zu einem schalen- oder rohrförmigen, d.h.
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der Form entsprechenden hohlen Rotationskörper verformt, in diesem
Zustand abgeldihlt und verfestigt und schliesslich der so gebildete Süsswarenteil
aus der Form entfernt wird. Unter Rotationssohleudern' wird dabei das unter der
Einwirkung der Zentrifugalkraft bewirkte Ausbreiten der in eine Einzelform aufgegebenen
giessfähigen Masseportion bei entsprechend schneller Rotation der Form um ihre Mittelachse
verstanden.
Die Drehzahl der Einzelform ist von der Art und Zusammensetzung, der Temperatur
und der Zähflüssigkeit der zur Verarbeitung gelangenden Masse abhängig. Sie ist
in Jedem Falle so gross (etwa über 200 Umdrehungen/min.)> dass das Ausbreiten
der Masse an den Innenwandungen der Form bzw. das Hochsteigen der Masse zum oberen
Formrand in kürzester Zeit erfolgt. Das erfindungsgemasse Verfahren lässt sich auch
dazu verwenden, hohle Zuokerfiguren sowie dünnwandige flüssige gefüllte Zuckerhülsen
zur wirtschaftlichen Herstellung von Krustenware anzufertigen, so dass für eine
grosse Gruppe dieser Artikel das bekannte umständliche Arbeiten mit einer Pudergiessanlage
fortfällt.
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Ausserdem hat das neue Verfahren den Vorteil, dass die im Rotationsschleudergussverfahren
erzeugten hohlen Süsswarenteile besonders dichte und feste Wandungen aufweisen,
so dass eine erhebliche bessere Lager- und Transportfähigkeit erreicht ist auch
bei Bonbons mit Füllungen, die leicht verflüchtigende Bestandteile, wie Alkohol,
Aromastoffe od.dgl., enthalten.
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Erfindungsgemäss kann nach dem Rotationsschleudern in die noch in
der Form befindlichen gebildeten Süsswarenteile eine Füllung eingebracht und diese
mit einem Deckel aus flüssiger oder zähflüssiger Zuckermasse abgedeckt werden.
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Dabei lässt sich die flüssige oder zähflüssige Masse in Richtung der
Rotationsachse der Form oder quer zu dieser aufgeben, Je nachdem, ob schalen- oder
rohrförmige Teile erzeugt werden sollen.
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Das erfindungsgem§sse Verfahren lässt sich noch weiter ausbauen, indem
zur Bildung mehrschichtiger Hohlkdrper nacheinander mehrere gleiche oder verschiedenartige
Masseportionen in eine rotierende Schleudergusstorm aufgegeben und zum Erstarren
gebracht werden. Es lassen
sich aber auch Süsswarenteile leicht
und wirtschaftlich herstellen, die mit einem Stiel, Griff oder Band versehen sind.
Dies erfolgt erfindungsgemäss in der Weise, dass nach dem Einbringen der Füllung
durch erneutes Rotationsschleudern in der die Füllung bildenden Masse ein oben offener
Hohlraum gebildet und dieser beim Aufbringen der den Deckel bildenden Masse ganz
oder teilweise mit Deckelmasse ausgefüllt wird und dass vor dem Erstarren der Deckelmasse
in diese ein aus dem Süsswarenteil vorstehender Stiel, Griff, Band od.dgl. eingerührt
wird.
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Zweekmässig werden einzelne Hohlformen nacheinander kontinulerlieh
oder absatzweise unter einer Aufgabestelle für dosierte Mengen von flüssiger oder
zähflüssiger Zuckermasse vorbeigeführt und während des Einfüllens der Masse in eine
so schnelle Drehung um ihre Mittelachse versetzt, dass sich die in die Jeweilige
Form aufgegebene Masseportion an der Forminnenwand allseitig ausbreitet, worauf
die gefüllten Formen durch eine Erstarrungs- bzw. Kühlzone geführt und anschliessend
entleert werden. Anschliessend an das Einfüllen der ersten Zuckermasseportion zur
Bildung der äusseren Schale können die Formen auch unter einer oder mehreren Aufgabestellen
für flüssige, feste oder pulvrige Füllgüter vorbeilaufen, von denen aus in den hohlen
Süsswarenteil eine Füllung eingebracht wird, worauf in einer weiteren Dosiervorrichtung
das Decke In des gefüllten Süsswarenteiles durch Aufgabe einer weiteren Zuckermasseportion
und anschliessend der Durchlauf durch eine Kühl zone und die Formentleerung erfolgen.
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Je nachdem, ob die Fertigung kontinuierlich oder absatzweise durchgeführt
wird, ist es erforderlich, die FUlldüsen der verschiedenen Aufgabevorrichtungen
über eine
bestimmte Wegstrecke hinweg mit den zu beschickenden Formen
mitlaufen zu lassen oder die Formen stehen bei absatzweisem Betrieb kurzzeitig unter
den versehiedenen Aufgabestellen still.
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Eine weitere Fortentwicklung des Verfahrens besteht darin, dass Jeweils
zwei durch sohnelles Rotationsschleudern erzeugte schalenförmige Süsswarenteile,
gegebenenfalls nach vorheriger Füllung mindestens einer Schale, mit ihren offenen
Seiten aufeinandergebracht und miteinander verbunden werden. Auf diese Weise ist
es beispielsweise möglich, aus Hart zuckermasse gebildete hohle oder mit Flüssigkeit
oder pulverförmiger Substanz gefüllte Kugeln herzustellen.
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Um das Entfernen der geschleuderten Bonbons aus den Formen zu erleichtern,
können diese in an sich bekannter Weise vor ihrer Besohiekungfmit Zuckermasse mit
Trennöl benetzt; werden. Ebenso ist es auch möglich, die Formen vor dem Einfüllen
der Zuckermasse bis zu einem gewissen Grad vorzuwärmen, um ein plötzliches Abschrecken
der eingebraohten Masseportion zu vermeiden und ein gutes Ausbreiten der aufgegebenen
Zuokermasse an den Forminnenwänden während des Schleuderns siaherzustellen.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich
im wesentlichen durch eine an sioh bekannte Aufgabevorrichtung für dosierte, flüssige
oder zähflüssige Zuckermassemengen in Verbindung mit einer Formentransporteinrichtung
und einem Formendrehantriebs der Jede einzelne Form während der Masseaufgabe in
eine schnelle das Aussohleudern der Masse bewirkende Drehung versetzt Vorzugsweise
ist die Formentransporteinrlohtung nach Art einer endlosen
Kette,
einer umlaufenden Scheibe od.dgl. ausgebildet und mit einer Vielzahl von in ihrer
Halterung drehbar gelagerten Einzelformen besetzt. Der Formendrehantrieb ist in
der Nähe der Aufgabevorrichtung für die Zuckermasse angeordnet und mit von einer
Schaltvorrichtung in Tätigkeit gesetzten Kupplungs- oder Antriebsgliedern für die
Einzelformen ausgestattet, wobei die Schaltvorrichtung mit der Dosiereinrichtung
derart zusammenarbeitet, dass sie während oder unmittelbar nach der Masseaufgabe
die zu beschickende Form in Drehung versetzt. Vor der Masseaufgabe kann eine Vorwärmkammer
und hinter der Masseaufgabe ein Kühlraum angeordnet sein, durch die die Transporteinrichtung
hindurchläuft. Wenn auch die Füllung an den Wänden des hohlen Bonbonkörpers verteilt
werden soll, kann die Form in einer weiteren Drehstation erneut gedreht und dabei
die Füllmasse ausgeschleudert werden. Die schnellere Verteilung der Deckelmasse
lässt sich durch Zuhilfenahme eines Warmluftstromes erreichen.
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Die Einzelformen können mit Je einem Entleerungsstempel versehen sein,
wobei hinter bzw. im Kühlraum eine Steuervorrichtung für die Entleerungsstempel
derart vorgesehen ist, dass die abgekühlten und verfestigten Süsswarenteile nacheinander
aus ihrer Form ausgestossen und weggeführt werden.
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Der Erfindungsgedanke lKsst die verschiedensten AusSUhrungsmöglichkeiten
zu. Einige davon sind in der anliegenden Zeichnung wiedergegeben, und zwar zeigen:
Fig. 1 bis 8 schematische Darstellungen über die eindenen auszuführenden Verfahrena-
bzw.
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Fertigungssohritte,
Fig. 9 bis 17 verschiedene Ausbildungsmö.glihkeiten
von nach dem Verfahren herzustellenden Bonbons, Fig. 18 bis 25 schematische Darstellungen
Über die Fertigung sogenannter Stielbonbons, Fig. 26 und 27 schematische Darstellungen
einer erfindung gemässen Bonbongiessanlage und Fig. 28 einen Teil der Formentransporteinrichtung
mit dem die zeitweise Drehung der Formen bewirkenden Antrieb.
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Nach dem geschilderten Verfahren lassen sich die verschiedensten Arten
und Formen von hohlen, gefülltes oder ungefüllten Süsswarenteilen herstellen, wobei
die für die Bonbonherstellung verwendeten üblichen Hartzuckermassen oder Bonbonmassen
benutzt werden. Solche Hartzuekermassen werden in an sich bekannter Weise dadurch
hergestellt, dass eine Zuckerlösung kontinuierlich oder absatzweise, gegebenenfalls
unter Vakuum bei gleichzeitiger Hinzuftigung von Aromen und Farben gekocht wird.
Die fertiggekochte Zuckermasse gelangt anschliessend in eine iesseinrichtung, die
mit einem Pumpensystem ausgerüstet ist, so dass die Zuckermasse in dosierten Mengen
durch Giesstüllen in entsprechend vorbereitete Formen abgegeben werden kann. Selbstverständlich
lassen sich für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens aber auch S4hokoladen-
und andere Süsswarenmassen, wie z.B. Lakritz, Gelee, Gummi, Fondant, Creme usw.,
verwenden, wobei zu unterstellen ist, dass alle derartigen Massen sich insbesondere
infolge Wärmebehandlung in einen giessfähigen Zustand überführen lassen und dann
beispielsweise durch Wärmeentzug erstarren und ihre eingenommene Form behalten.
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In den Prinzipskizzen gemäss Fig. 1 bis 8 ist das erfindungsgemässe
Verfahren an einem Beispiel erläutert.
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Grundsätzlich gelangt eine schalenförmige Rotationsschleudergussform
.1 zur Anwendung, die von einer Rotationsachse 2 getragen wird. Diese Form 1 wird
zweckmässigerweise mittels Heissluft auf 30 bis 800 C erwärmt und erforderlichenfalls
auf der Innenseite mit einem Trennöl kurzzeitig besprüht, sofern die Form nicht
mit einer Innenauskleidung, beispielsweise aus Teflon od.dgl., versehen ist.
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Eine für die Bildung eines Süsswarenteiles erforderliche Menge an
Hartzuckermasse 4 wird dosiert durch eine Giesstülle 3 in die Hohlform 1 aufgegeben.
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Schon während dieser Beschickung kann die Form 1 mit der erforderlichen
Geschwindigkeit um die Achse 2 rotieren bzw. ist es auch möglich, die Masseaufgabe
im Formenstillstand zu bewirken und anschlissend die Form schnell rotieren zu lassen.
Die Form muss so schnell umlaufen, etwa mit einer Drehzahl von über 200 Umdrehungen
pro Minute, dass sich die aufgegebene Masse in kürzester Zeit über die Forminnenwand
unter Einwirkung der auftretenden Zentrifugalkraft ausbreitet.
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3e nach der Zähflüssigkeit und Art der Masse und der gewUnsohten Form
des zu erstellenden Hohlkörpers muss die Form mehr oder weniger schnell rotieren.
Dabei wird die aufgegebene flüssige oder zumindest zähflüssige Zuckermasse 4 ausgeschleudert
und zugleich auoh verfestigt und verdichtet, wobei sie sieh auf den BormianenwEnden
verteilt und die Schale 4' bildet
(Fig. 2). Bei diesem Rotationssohleudervorgang,
gegebenenfalls bei Verwendung zusatzlicher Blasdüsen oder Kühlaggregate, wird die
Zuckermasse soweit abgekühlt, dass sie erstarrt, zumindest aber ihre beim Rotationsschleudern
erhaltene Form behält. Nunmehr kann die Form 1 gemäss Fig. 3 unter eine Einfülldüse
5 gelangen, über die in die Form eine bestimmte Portion Füllmasse 6 aufgegeben wird.
Hierbei kann es sich um eine flüssige, um eine pulvrige Füllung oder um Festeinlagen
handeln bzw.
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lassen sich auch flüssige und Festkörper oder beispielsweise Creme-
oder Krokantfüllungen verwenden.
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Schliesslich wandert die so gefüllte Form gemäss Fig. 4 unter eine
weitere Fülldüse 7, die ebenfalls mit einer Dosiereinrichtung verbunden ist und
durch die eine weitere Hartzuckermasse 8 aufgegeben wird, die so bemessen ist, dass
sie einen Deckel über der Hartzuakersehale 4t bildet. Wichtig ist dabei, dass die
Form und die aufzugebende Zuckermasse entsprechend temperiert sind, damit eine innige
Verbindung der Hartzuckerschale 4' mit dem Deckel 8 erfolgt. Notfalls kann die Form
1 auch während der Aufgabe der Deckelmasse nochmals in Drehung versetzt werden,
um ein schnelleres Verteilen der den Deckel bildenden Masse zu erreichten oder es
gelangen Blasdüsen zur Anwendung, durch die ein warmer Luftstrom auf die Deekelmasse
aufgeblasen und diese gut verteilt wird.
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Nunmehr kann die Form durch eine Kühl zone wandern, in der das fertig
gefüllte Bonbon völlig abkühlt und erstarrt.
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Selbstverständlich lassen sioh auch ungefüllte und ungedeckelte Schalen
herstellen, die dann später in anderen Arbeitsgängen weiterbehandelt werden. Nach
dem Durchlauf der Kühlzone erfolgt ein Aus schlagen oder Ausstossen der fertigen
Bonbons bzw. Schalen.
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In Fig. 5 bis 7 ist ein weitergehendes Herstellungsver fahren beschrieben,
wobei praktisch zwei Formenteile 1 und 1' verwendet werden, die gemeinsam eine Hohlkugel
oder einen anderen Rotationskörper ergeben. Zunächst werden beide Formen 1 und 1'
in der eingangs geschilderten Weise mit Hartzuckermasse beschickt und geschleudert,
so dass sich die Zuckerschalen 4' bilden. Nachdem gegebenenfalls in die eine untere
Hälfte eine Füllung 6 aufgegeben wurde, werden jeweils zwei Formen 1 und 1' mit
ihren offenen Seiten aufeinandergebracht und aus der oberen umgestürzten Form 1'
mit Hilfe eines darin vorgesehenen Entleerungsstempels 9 die darin sitzende Zuckerschale
4' gemäss Fig. 6 auf die untere gefüllte Schale 4' gedrückt. Auch hier ist auf die
besondere Wärmebehandlung zu achten, damit die Schalen sich noch in einem solchen
Zustand befinden, dass eine Vereinigung im Randbereich möglich ist. Nach anschliessendem
Durchlauf einer Kühlzone kann die aus zwei Schalenhälften 4' gebildete Kugel gemäss
Fig. 7 aus der Form 1 ausgestossen werden.
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Während bei der Darstellung nach den Fig. 1 bis 6 die Drehung der
Form beim Rotationsschleudern um eine Vertikalachse und die Masseaufgabe in dieser
Achse erfolgt, ist in Fig. 8 eine Anordnung skizziert, bei der eine etwa zylindrische
Form 10 zur Anwendung gelangt, die um eine horizontale Achse 11 rotiert. Die Aufgabe
der Zuckermasse erfolgt durch ein horizontales Füllrohr 12, welches bis an das-innere
Ende der Hohlform 10 heranreicht. Bei der Rotation der Form wird die vorher bestimmte
Menge flüssiger oder zähflüssiger Hartzuckermasse 13 in das Forminnere aufgegeben
und dabei gleichzeitig
auch das Füllrohr 12 allmählich aus der
Form 10 herausgezogen. Es bildet sich dann -ein rohrförmiger hohler Süsswarenteil,
der ebenfalls wieder gefüllt oder in anderer Weise weiterbehandelt werden kann.
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In den Fig. 9 bis 17 sind verschiedene Bonbonformen wiedergegeben.
Zunächst zeigt die Fig. 9 und 10 den üblichen schalenförmigen hohlen Eanbonkdrper
48 aus Zuckermasse, der mit einer Flüssigkeit 6 oder einer pulvrigen Füllmasse 6'
völlig oder nur teilweise ausgefüllt und anschliessend mit einem Zuckermassedeckel
8 abgedeckt ist. Fig. 11 zeigt ein aus einem anderen Rotationskörper gebildetes
Boubon, wobei die Schale 4' mit einer anderen Füllung 6' beispielsweise Kaugummi,
Gelee, Joghurt, Schokolade, Pfefferminz, Zucker, Schokoladestreusel, Kokosfett,
Glasurfüllung, Nuss oder Marzipan mit Früchtekonfitüren und Creme aller Art gefüllt
sein kann. Das Bonbon gemäss Fig. 12 weist ausser der erwähnten Füllung 6' noch
ein Festkörper 14, wie z.B. eine Kirsche oder Rosinen, eine Traube od.dgl., auf.
Ausserdem ist die Zuckerkruste 4" zur Hälfte mit einem Schokoladeüberzug 15 versehen.
Fig.
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13 zeigt das gleiche Bonbon, welches nach an sich bekannten Verfahren
mit einem vollständigen Schokoladeüberzug 16 versehen ist. Bei dem Bonbon gemäss
Fig. 14 hat lediglich die Zuckerkruste 4' eine andere Gestalt.
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Eine weitere Ausführungsform eines Bonbons ist in Fig.
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15 gezeigt. Hier sind mehrere verschiedenartige Zuckerschalen 17,
18 ineinandergelegt, was sich sehr leicht dadurch erreichen lässt, dass beim Schleudern
die Schale unter mehreren Aufgabestellen Mr Zuckermasse hindurch läuft. Ausserdem
ist eine Füllmasse 19 eingegeben, die die vorher gebildeten Schalen ausfüllt.
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Fig. 16 zeigt eine sogenannte Zuckerflöte 20 und Fig. 17 einen sogenannten
Zuckerpfeifer 21. In beiden Fällen handelt es sich um Hohlkörper, die nur aus Zuckermasse
gebildet und nicht gefüllt sind.
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Selbstverständlich lassen sioh aber auch für die Herstellung des hohlen
Bonbonkörpers, d.h. der äusseren Schale alle anderen in der Süsswarenbranche üblichen
Stoffe, wie Lakritz, Fondant, Gelee, Creme, Schokolade od.dgl., verwenden.
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Anhand der Fig. 18 bis 25 ist die Herstellung von Stielbonbons oder
sogenannten Lollibobs nach dem erfindungsgemässen Verfahren erläutert. Nach Bildung
der äusseren Schale 4' wird die durch die Düse 5 aufgegebene Füllmasse 6 mit der
Form 1 erneut geschleudert, so dass sie in der in Fig. 22 gezeigten Weise an der
Innenwand hochsteigt und sich in ihr ein Hohlraum bildet, der anschliessend mit
einer entsprechend grösseren Menge Deokelmasse 8' mit ausgefüllt wird. Solange diese
noch nicht erkaltet ist, wird in dieser der Stiel 60 gemäss Fig. 24 eingesteckt.
Nach völliger Erstarrung kann das Stielbonbon gemäss Fig. 25 ausgestossen werden.
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Alle die hier geschilderten Bonbonformen und Arten lassen sich auch
nachträglich noch in an sich bekannter Weise mit einem ueberzug, beispielsweise
aus Schokolade od.dgl., versehen.
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Fig 23 zeigt eine Düse 7' mit mehreren Austrittsöffnungen 7a, 7b,
7c zwecks besserer Verteilung der Deckelmasse.
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In den Fig. 26 und 27 sind verschiedene nach dem erfindungsgemässen
Verfahren arbeitende Fertigungseinrichtungen schematisch wiedergegeben, wobei in
beiden Fällen die Aufgabe von Bonbonfüllmassen verschiedenster Art möglich ist.
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Wie eingangs erläutert, sitzen eine Vielzahl von Schleuderformen 22
in einer im einzelnen nicht weiter dargestellten Formentransporteinrichtung, die
nach Art einer Kette oder umlaufenden Scheibe odOdgl. ausgebildet ist, wobei jede
Form 22 von einer Achse 23 getragen ist, welche drehbar in ihrer Halterung in der
Transportkette lagert und an ihrem unteren Ende mit einem Kupplungsglied 24 versehen
ist. Die die Formen 22, 23 tragende Kette 25 läuft gemäss Fig. 26 mit ihrem oberen
Drum in der eingezeichneten Pfeilrichtung von links nach rechts, wobei eine schematisch
angedeutete Wärmekammer 26 und eine ebenso schematisch angedeutete Kühistrecke 27
durchlaufen werden. Zwischen den Aggregaten 26 und 27 sind die verschiedenen Arten
von Düsen bzw. Zubring- und Dosieraggregaten 28, 29, 30, 31, 32 und 33 vorgesehen.
Unterhalb dieser Anordnung sitzt an einer bestimmten Stelle ein Antriebsaggregat
34, welches den darüber hinweglaufenden Formen 22 einen in seiner Geschwindigkeit
einstellbaren Drehantrieb erteilt. Dabei gelangt eine von einer Schalteinriohtung
gesteuerte Ubertragungseinrichtung 35 zur Anwendung, die nach einem bestimmten Aufwärtshub
mit einem Kupplungsteil 36 das Gegenkupplungsglied 24 auf der Achse 23 der Form
22 erfasst, so dass nunmehr die Form 22 in eine entsprechend schnelle Drehung versetzt
wird. Hinter dem Antriebsaggregat 34 bis 36 können noch Vibratoren 37 vorgesehen
sein, die auf die Formen dahingehend einwirken, dass eine schnellere und bessere
Masseverteilung erfolgt.
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Mit 28 ist eine Sprühvorrichtung für Trennöl bezeichnet, mit 29 die
Auslauftülle einer Zuckergiessmaschine für die Zuckerschale. 30 ist ein Einlegeapparat
für Nüsse, Rosinen, Kirschen od.dgl. Die Einrichtung 31 ist eine Giessmaschine für
flüssige oder halbflüssige Füllmassen und 32 eine Dosiereinrichtung für pulverförmige
Füllungen, während 33 eine Zuckergiessmaschine für Zuckerdeckel ist. Je nach der
gewünschten Fertigung wird das eine oder andere Aggregat eingeschaltet bzw. ausgesohaltet,
d.h. die Aggregate 29 bis 33 können wahlweise zur Anwendung gelangen.
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In der Kühlzone 27 werden die gebildeten Bonbons zum Erstarren gebracht.
Die Formen laufen mit der Kette in das untere Drum ein, welches von rechts nach
links in der Gegenrichtung sich bewegt. Dabei laufen die Formen an einer Entleerungsvorrichtung
38 vorbei. Diese steuert die in den Formen vorgesehenen Entleerungsstössel so, dass
sie die fertigen Bonbons auf ein Abtransportband 39 abwerfen. Nach dem Einlauf in
die Wärmestrecke 26 kann ein erneutes Aufwärmen der Formen erfolgen.
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Die Anordnung gemäss Fig. 27 gleicht im Prinzip der nach Fig. 26,
wobei jeweils in einem Kettenglied mehrere Formteile angeordnet und die Beschiokungseinrichtungen
entsprechend der Anzahl der Formen pro Kettenglied mit mehreren Ausflussdüsen ausgestattet
sind. Zur Vorwärmung der Formen ist ein Warmluftgebläse 40 vorgesehen, welches über
eine Düsenanordnung 41 Warmluft auf die Formen bringt.
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Schliesslioh ist in Fig. 28 eine konstruktive Ausgestaltungsmögliohkeit
eines einzelnen Formenaggregates wiedergegeben, wobei jeweils mehrere Einzelformen
42
unter Zwischenschaltung von Kugellagern 43 in einem gemeinsamen
Formenträger 44 drehbar gelagert und an ihrem unteren Ende mit KupplungsteiQen 45
versehen sind und in jeder Fon, deren Achse 46 durchsetzend, ein Entleerungs stössel
47 entgegen der--Wirkung einer Druckfeder 48 verschiebbar geführt ist. Die Formenträger
44 sitzen hintereinander auf einer Rollenkette 49, wobei der Drehantrieb der Formen
über Stirnräder 50 eingeleitet wird, deren Achsen 51 am Ende Kupplung6glieder 52
tragen und heb- und senkbar sind, um dadurch zeitweise den Drehantrieb auf die Form
42 zu übertragen.
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In den gezeigten Ausführungsmöglichkeiten der Vorrichtung ist zunächst
davon ausgegangen worden, dass nur die Formen einen Drehantrieb erhalten. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, zusätzlich oder allein die Fülldüsen so schnell rotieren
zu lassen, da dadurch die eingeführte Zuckermasse an die Innenwandung der Form angeschleudert
wird und dort, eine Schale bildend, erstarrt.