DE19549381A1 - Spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug - Google Patents
Spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere SchleifwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein spangebendes Maschinen
werkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Rotierende Schleifwerkzeuge weisen herkömmlich einen Trä
ger- oder Aufnahmekörper auf, der auf die Spindel einer
Werkzeugmaschine aufspannbar ist. Der Schleifbelag oder
der schleifende Abschnitt einer Schleifscheibe ist unmit
telbar am Aufnahme- oder Trägerkörper oder über einen be
sonderen Trägerabschnitt angebracht. Bei der Bearbeitung
unterscheidet man zum Beispiel Umfangsschleifen, Plan
schleifen, Bohrungsschleifen oder Profilschleifen. Je nach
Einsatzfall wird in der Regel eine anders aufgebaute
Schleifscheibe eingesetzt. Zudem erfordern die bekannten
Schleifwerkzeuge einen bestimmten Drehzahlbereich, so daß
sie außerhalb von Schleifmaschinen in anderen Werkzeugma
schinen, die einen kleineren Drehzahlbereich aufweisen,
nicht eingesetzt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein spangebendes
Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug, zu schaf
fen, das einen einfachen Werkzeugwechsel, insbesondere für
Schleifwerkzeuge, ermöglicht, insbesondere auf automati
schem Wege, und bei dem die Eingriffslänge auf einfache
Weise verändert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Zur besseren Abstützung der Einsätze am Aufnahmekörper
ist der Aufnahmekörper mit einem Gegenlagerkörper verbind
bar, der Gegenlagerabschnitte aufweist für die Einsätze am
Aufnahmekörper. Dadurch wird der Vorteil erhalten, daß
zwischen Aufnahme- und Gegenlagerkörper zwei oder mehr
Einsätze hintereinander einspannbar sind, um zum Beispiel
eine zylindrische Schleiffläche zu verlängern oder zu ver
kürzen. Die Einsätze können identisch sein bzw. einen
identischen Tragzapfen aufweisen, um sie modular ineinan
derzustecken und mit dem Aufnahmekörper zu verbinden bzw.
am Gegenlagerkörper abzustützen. Beispielsweise weisen die
Einsätze Tragbuchsen auf, deren vorstehender Abschnitt von
den Bohrungen des Aufnahmekörpers auf nehmbar sind und die
am anderen Ende einen Lagerbohrungsabschnitt aufweisen,
der mit dem vorstehenden Abschnitt der Trägerbuchse eines
benachbarten Einsatzes oder mit einem zylindrischen Gegen
lagerabschnitt des Gegenlagerkörpers zusammenwirkt.
Es besteht auch die Möglichkeit, auf einen Aufnahmekörper
verschiedene Einsätze zu kombinieren. Unabhängig von den
Einsätzen und den Einsatzfällen wird ein einheitlicher
Aufnahmekörper verwendet. Es ist daher möglich, in einer
Aufspannung ohne Werkzeugwechsel bzw. mit einer reduzier
ten Anzahl von Aufspannungen und Werkzeugwechseln ein
Werkstück zu schleifen. Der Aufnahmekörper kann bei ent
sprechender Vorfertigung und Lagerung von Schleifeinsatz
sitzen beliebig häufig benutzt werden. Die Anzahl der Ma
schinen bzw. Maschinenachsen läßt sich bei der Erfindung
ebenso reduzieren wie die Rüst-, Stück-, Liegezeiten und
damit der Durchlaufzeiten. Spezialschleifscheiben brauchen
nicht mehr bereitgestellt zu werden oder nur in reduzier
ter Anzahl.
Die Werkzeugeinsätze können verschieden gestaltet sein.
Sie können zum Beispiel eine zylindrische Schleiffläche
bilden und/oder auch eine Profilschleiffläche je nach An
wendungsfall. Ändert sich dieser, werden die Einsätze
durch andere ersetzt, während der Aufnahmekörper aufge
spannt sein kann. Er kann jedoch auch entfernt werden, um
mit anderen Einsätzen bestückt zu werden. Ein anderer Auf
nahmekörper ist indessen nicht erforderlich.
Alternativ können die Einsätze eine kreisförmige Umfangs
linie aufweisen und in unterschiedlichen Drehpositionen am
Antriebskörper befestigbar sein. So kann jeder Einsatz zum
Beispiel eine zylindrische Schleiffläche aufweisen. Durch
Verdrehung um einen relativ kleinen Verdrehwinkel kann
dann eine andere Umfangsfläche zum Einsatz gebracht werden.
Alternativ können die Einsätze auch als Fräseinsätze ge
bildet sein, die nach Verschleiß um einen vorgegebenen
Winkel verdreht werden, um erneut zum Einsatz zu gelangen.
Die Befestigung der zuletzt erwähnten Einsätze erfolgt
vorzugsweise mit Hilfe von Trägerzapfen, die den eigentli
chen spanabhebenden Abschnitt, beispielsweise den Schleif
belag, tragen und die in den Bohrungen des Aufnahmekörpers
einsitzen und befestigt werden. Vorzugsweise sind die
Zapfen mit einer Gewindebohrung versehen, damit mit Hilfe
einer Differenzschraube oder dergleichen eine Befestigung
im Aufnahmekörper erhalten wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß der Aufnahmekörper eine axiale Bohrung aufweist,
die an dem den Einsätzen zugewandten Ende verschlossen ist
und von der axialen Bohrung Kanäle abgehen, die an den
Raum radial innerhalb der Einsätze münden. Auf diese Weise
kann zu den einzelnen Einsätzen ein Kühlfluid geleitet
werden, beispielsweise ein Kühlgas oder eine Kühlflüssig
keit.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
zwischen Aufnahmekörper und Gegenlagerkörper abgedichtet
eine mit radialen Bohrungen versehene Verteilerbuchse ge
spannt ist, welche die Mündungen der Kanäle umgibt. Das
über die Kanäle eintretende Kühlmittel wird dann über die
Verteilerbuchse in dem Raum radial innerhalb der Einsätze
verteilt und gelangt daher gleichmäßig zu den einzelnen
Einsätzen, um eine wirksame Kühlung herbeizuführen. Es
versteht sich, daß auch Mittel vorgesehen werden können,
das Kühlmittel durch geeignete Kanäle radial zwischen be
nachbarten Einsätzen zu führen bis in den Eingriffsbereich
der Einsätze mit dem Werkstück. Hierzu können entspre
chende Schuhe verwendet werden, um das Kühlmittel in
geeigneter Weise zuzuführen. Es versteht sich, daß eine
wirksame Kühlung die Temperatur im Eingriffsbereich redu
ziert und damit die Standzeit des Werkzeugs verlängert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines
Werkzeugs nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform eines Werkzeugs
nach der Erfindung in Vorderansicht ohne Gegenla
gerkörper.
In Fig. 1 ist ein scheibenförmiger Aufnahmekörper 10c
eines Schleifwerkzeugs zu erkennen, der einen Aufspannko
nus 12b und einen scheibenförmigen Aufnahmeabschnitt 14b
enthält. Letzterer weist eine Reihe von achsparallelen
Durchbohrungen auf, die in gleichmäßigem Abstand voneinan
der angeordnet sind, von denen eine bei 16c dargestellt
ist. Sie ist gestuft, wobei der im Durchmesser kleinere
Abschnitt als Gewindebohrung ausgeführt ist zur Aufnahme
eines Bolzens 18c mit Gewindekopf in der Gewindebohrung
16c und einem Gewindeschaft. Im Abschnitt größeren Durch
messers sitzt ein Abschnitt 70 einer Tragbuchse 22c. Sie
hat eine Innengewindebohrung, in die der Gewindeschaft des
Schraubenbolzens 18c eingreift, um die Buchse 22c gegen
die Stirnfläche des Abschnitts 14b zu spannen. Wie aus
Fig. 1 ersichtlich, ist der im Durchmesser größere Teil
der Tragbuchse 22c eingebettet.
Man erkennt aus Fig. 1 ferner, daß eine Nut 50c eine Ver
tiefung aufweist, in der ein O-Ring 62 angeordnet ist.
Ferner weist der Aufnahmekörper 10c im Bereich des Ab
schnitts 14c einen axialen Bund 64 auf, durch den hindurch
sich bis zum Ende die Gewindebohrung 44c erstreckt, in die
eine Schraube 66 eingeschraubt ist.
Erwähnungswert ist ferner, daß die Tragbuchse 22c einen im
Durchmesser erweiterten nach unten weisenden Abschnitt 68
besitzt, der komplementär geformt ist zum nach oben wei
senden Abschnitt 70 der Tragbuchse 22c, die im erweiteren
Bohrungsabschnitt der Bohrung 16c einsitzt. Sie kann daher,
wie angedeutet, den entsprechenden Buchsenabschnitt eines
weiteren Einsatzes 40′c aufnehmen, der vom Aufbau dem Ein
satz 40c gleicht, jedoch eine größere Breite bzw. axiale
Länge aufweist. Mit Hilfe einer Verbindungsschraube 72
können die Einsätze 40c und 40′c miteinander verbunden
werden, wie in Fig. 1 links gesondert herausgestellt. Der
einzige Unterschied ist, daß der Schleifbelag gegenüber
dem Einsatz 40c etwas breiter ausgeführt ist. Daher wird
der obere Einsatz mit 40′′c bezeichnet.
Man erkennt, daß die Tragbuchsen 22c identisch aufgebaut
sind und einen modulartigen Aufbau der Schleifeinsätze
ermöglichen. Zur Abstützung der Schleifeinsätze ist ein
Gegenlagerkörper 74 vorgesehen, bestehend aus einer Front
platte 76 und einem Verteilerkörper 78, die über die
Schraube 66 miteinander und mit dem Aufnahmekörper 10c
verspannt sind. Eine Schraube 80 verschließt die zentrale
Bohrung der Frontplatte nach unten. Die Frontplatte 76
weist eine Reihe von achsparallelen Durchbohrungen 82 auf,
die koaxial zu den Durchbohrungen 16c ausrichtbar sind.
Sie nehmen Gegenlagerbuchsen 84 auf, deren äußerer Ab
schnitt 86 passend in den Bohrungsabschnitt 68 der Träger
buchsen 22c eingreift, wenn Aufnahmekörper 10c und Gegen
lagerkörper 74 gegeneinander verspannt werden. Hierbei
greift der Bund 64 in eine nach oben ringförmige Ausneh
mung 86 des Verteilerabschnitts 78 und gelangt in Anlage
an einen elastischen Dichtring 88, während ein axialer
Bund 90 in den im Durchmesser größeren Bohrungsabschnitt
der Durchbohrung 44c eingreift. Mit Hilfe des Schrauben
bolzens 66 können alle Teile miteinander verbunden werden.
Der ringzylindrische Abschnitt des Verteilerkörpers 78
greift in die Nut 50c ein und gelangt in Anlage an den O-
Ring 82. Dadurch ist im Bereich der Ausnehmung 86 eine
Kammer gebildet, die in Verbindung steht mit einem Ring
raum 92 im Verteilerkörper 78, der seinerseits mit radiale
Bohrungen 94 verbunden ist, die in den Raum radial inner
halb der Einsätze 40c bzw. 40′c münden, damit die Schleif
beläge gekühlt werden. Kühlmittel kann auch zwischen den
einzelnen Einsätzen geführt werden, um näher zwischen
Werkzeug und Werkstück zu gelangen.
Um eine Dichtung zwischen Verteilerkörper 78 und Front
platte 76 zu bewerkstelligen, ist ein Dichtring 96 zwi
schen der unteren Stirnseite des Verteilerkörpers 78 und
der zugeordneten Fläche der Frontplatte 76 angeordnet.
Soweit bei der Ausführungsform nach Fig. 2 mit der nach
den Fig. 1 gleiche Teile vorgesehen sind, werden gleiche
Bezugszeichen verwendet, denen ein Index b hinzugefügt
ist. Der Aufnahmekörper 10b ist identisch dem nach Fig.
1. Statt der Schleifeinsätze 40c sind in Fig. 2 Fräsein
sätze 54 angebracht. Die Ausbildung der Halterung und der
Anbringung am Aufnahmekörper 10b gleicht völlig der Art
und Weise, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Es wird da
her darauf nicht näher eingegangen. Mit Hilfe eines Sechs
kantschlüssels 52b können die Einsätze 54 in ihrer Dreh
position verändert werden, nachdem sie zuvor gelockert
wurden. Um einen präzisen Rundlauf zu erreichen, kann ein
geeignetes Hilfsmittel eingesetzt werden, wie in Fig. 2
dargestellt, nämlich ein Anschlag 56 mit Meßtaster 58. Zur
wirksamen Verdrehung der Einsätze 54 weist der Schlüssel
52b einen Anschlag 60 auf, der mit der zugeordneten
Schneide des Fräseinsatzes 54 zur Anlage gelangt.
Claims (10)
1. Spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleif
werkzeug, mit einem auf die Spindel einer Werkzeugma
schine aufspannbaren, scheibenförmigen Aufnahmekörper,
der eine Reihe von achsparallelen in Umfangsrichtung
gleichmäßig beabstandeten Bohrungen aufweist zur Befe
stigung von Werkzeugeinsätzen auf der einen Seite des
Aufnahmekörpers mit kreisförmiger Umfangslinie und die
in unterschiedlichen Drehpositionen am Aufnahmekörper
befestigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Auf
nahmekörper (10c) mit einem Gegenlagerkörper (74c) ver
bindbar ist, der Gegenlagerabschnitte (84, 86) für die
Einsätze (40c, 40′c) aufweist, und die Einsätze (40c,
40′c) modular ineinandersteckbar so ausgeführt sind,
daß zwischen Aufnahmekörper (10c) und Gegenlagerkörper
(74) jeweils mindestens zwei Einsätze (40c, 40′c) hin
einander einspannbar sind.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Schleifeinsätze (40c) mit einem ringförmigen Schleif
körper oder -belag vorgesehen sind, die mittels eines
Trägerzapfens (22c) in den Bohrungen (16c) des Aufnah
mekörpers (10c) befestigbar sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Fräseinsätze (54) vorgesehen sind, die mittels eines
Trägerzapfens in den Bohrungen des Aufnahmekörpers
(10b) befestigbar sind.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Befestigung der Einsätze (40c) am
Aufnahmekörper (10c) mittels Schrauben (18c) erfolgt.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einsätze Trägerbuchsen (22c) auf
weisen, deren vorstehender Abschnitt von den Bohrungen
(16c) des Aufnahmekörpers (10c) aufnehmbar und mittels
Schrauben (18c) befestigbar sind.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerbuchsen (22c) am anderen Ende einen Lagerboh
rungsabschnitt (68) aufweisen, der mit einem vorstehen
den Abschnitt (72) der Trägerbuchse (22c) eines benach
barten Einsatzes oder mit einem zylindrischen Gegenla
gerabschnitt (86) des Gegenlagerkörpers (74) zusammen
wirkt.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die spanabtragenden Abschnitte neben
einander angeordnete Einsätze (40c, 40′c) aneinander
stoßen und eine durchgehende spanabtragende zylindri
sche Fläche bilden.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (10c) eine axiale
Bohrung (44c) aufweist, die an dem den Einsätzen (40c)
zugewandten Ende verschlossen ist und von der axialen
Bohrung Kanäle (48c) abgehen, die in den Raum radial
innerhalb der Einsätze (40c) münden.
9. Werkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufnahmekörper (10c) auf der die Einsätze (40c)
aufweisenden Seite eine Ringnut (50c) aufweist, in wel
che die Kanäle (48c) münden.
10. Werkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Aufnahmekörper (10c) und Gegenlagerkörper
(74) abgedichtet eine mit radialen Bohrungen (94) ver
sehene Verteilerbuchse (78) gespannt ist, welche die
Mündung der Kanäle (48c) umgibt.
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