Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlmittel-Zuführein
richtung in einem Wälzfräser nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Aus der DE 31 05 933 A1 ist ein Wälzfräser mit einer Kühlmit
tel-Zuführeinrichtung bekannt geworden, an dessen Umfang
in gleichen Abständen achsparallel verlaufende Schneidein
sätze angeordnet sind, die mittels einer Spannvorrichtung
am Grundkörper befestigbar sind. Eine zentrale Bohrung des
Grundkörpers nimmt einen länglichen Körper auf, der einen
an eine Kühlmittelquelle anschließbaren Kanal aufweist,
der über eine radiale Bohrung im länglichen Körper, eine
Ringkammer und mit der Ringkammer verbundenen radialen
Bohrungen je Schneideinsatz im Grundkörper Kühlmittel zu
den Schneideinsätzen führt. Die stollenförmigen Schneid
einsätze sind im Bereich der Zahnköpfe mit Kanälen ausge
stattet, die an der Rückseite der Einsätze enden, wobei
die Austrittsrichtung gegen die Vorderseite des in Dreh
richtung nachfolgenden Schneideinsatzes weist. Das auf
diese Weise zugeführte Kühlmittel wird somit auf die Vor
derseite der Zähne gespritzt.
Bei derartigen Wälzfräsern ist immer nur ein begrenzter
axialer Bereich der Schneideinsätze mit den Stirnrädern in
Eingriff, wobei dieser axiale Bereich sich allmählich ver
schiebt nach Maßgabe des Verschleißes der in Eingriff be
findlichen Schneideinsatzabschnitte. Bei der bekannten
Kühlvorrichtung wird jedoch über die gesamte axiale Länge
Kühlmittel austreten gelassen. Es wird daher unnötig viel
Kühlmittel verbraucht. Dies entgegen der Tendenz auf der
Anwenderseite, möglichst wenig oder kein Kühlmittel ein
setzen zu müssen. Die Formung von Kühlkanälen in den
Schneideinsätzen ist darüber hinaus aufwendig, insbeson
dere, wenn diese auf preßtechnischem Wege aus Hartmetall,
Cermet oder Keramik geformt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kühlmittelzu
führeinrichtung für Wälzfräser zu schaffen, bei der die Kühlmittel
menge drastisch reduziert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Wälzfräser wird für jede Reihe
Schneideinsätze in Achsrichtung des Grundkörpers eine
Mehrzahl von Bohrungen im Grundkörper vorgesehen. Darüber
hinaus ist ein Verteilerkörper in der zentralen Bohrung
des Grundkörpers aufgenommen, der so ausgebildet ist, daß
er immer nur einen Teil der Bohrungen in Achs- und/oder
Umfangsrichtung mit Kühlmittel versorgt. Auf diese Weise
kann sichergestellt werden, daß stets nur der axiale Be
reich, der im Eingriff mit dem Werkstück ist, gekühlt wird.
Darüber hinaus kann auch in Umfangsrichtung nur ein be
grenzter Bereich mit Kühlmittel versorgt werden, und zwar
derjenige, der jeweils mit dem Werkstück in Eingriff ist.
Auf diese Weise wird die Kühlmittelmengenzufuhr auf ein
Mindestmaß begrenzt.
Das Kühlmittel kann ein geeignetes herkömmliches flüssiges
Kühlmittel sein, es kann jedoch auch ein Gas sein, bei
spielsweise Stickstoff. Das Kühlmittel kann darüber hinaus
dazu verwendet werden, die Späne fortzuspülen. Zu diesem
Zweck sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die
radialen Bohrungen im Grundkörper mit einer Drosselstelle
versehen sind, vorzugsweise nahe ihrem radial außen lie
genden Ende.
Die Erfindung ist auf Wälzfräser mit beliebig ausgestal
teten Schneideinsätzen anwendbar. Statt einer einzigen
durchgehenden Leiste kann eine Vielzahl von Einzelzähnen,
die Stoß an Stoß nebeneinander angeordnet sind, verwendet
werden. Es können auch mehrere relativ kurze kammartige
Leisten Stoß an Stoß am Umfang des Grundkörpers eingesetzt
werden. Schließlich können auch beschichtete oder unbe
schichtete Vollstahlwälzkörper mit der erfindungsgemäßen
Kühleinrichtung versehen werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der
Verteilerkörper entfernbar im Grundkörper angeordnet. Bei
Entfernen des Wälzfräsers aus der Wälzfräsmaschine kann
der Verteilerkörper entfernt und in den neuen Fräskörper
eingeführt werden. Bei der Entfernung des Verteilerkörpers
ist ferner von Vorteil, wenn das Fräswerkzeug zur erneuten
Beschichtung, zum Beispiel nach dem PVD-Verfahren, in
einen entsprechenden Ofen eingebracht wird.
Es sind verschiedene konstruktive Möglichkeiten denkbar,
den Verteilerkörper zu gestalten. Eine besteht erfindungs
gemäß darin, daß ein mit dem Grundkörper mitdrehender Ab
schnitt des Kühlmittelverteilers mit der zentralen Bohrung
eine Kammer bildet, die über eine Querbohrung des Ab
schnitts mit einer axialen, mit der Kühlmittelquelle ver
bindbaren Bohrung einer Stange verbunden ist, die von ei
ner Seite in die zentrale Bohrung einführbar und verstell
bar ist zwecks Ausrichtung des Abschnitts mit in Achsrich
tung des Grundkörpers unterschiedlichen radialen Bohrungen, und
daß der Abschnitt von einer Buchse gebildet ist, die drehbar auf
der Stange gelagert ist und am Umfang axial beabstandete
Dichtungen aufweist, zwischen denen die Kammer gebildet
ist. Mit dem Vorschub des Wälzfräsers kann die Stange
und damit die Buchse relativ zum Fräser verschoben werden,
wodurch der jeweilige Eingriffsbereich des Wälzfräsers mit
Kühlmittel versorgt wird. Die Buchse kann zum Beispiel mit
Hilfe eines Kugellagers auf der Stange gelagert sein. Die
Dichtungen auf der Buchse sorgen dafür, daß sie mit dem
Grundkörper umläuft, während die Stange stationär ist. Bei
auswechselbaren Schneideinsätzen kann der Aufwand durchaus
gerechtfertigt sein, wenn nach einer Ausgestaltung
der Erfindung der Grundkörper auch einteilig mit
Spanndornen an beiden Enden für die Lagerung an der An
triebsseite der Wälzfräsmaschine und am Gegenlager vorge
sehen ist und der längliche Verteilerkörper über den hohlen
Spanndorn in den Grundkörper einführbar ist.
Die Stange des Kühlmittelverteilers ist
nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise über
eine Schraubverbindung mit einem Kühlmittelzuführrohr ver
bindbar. Die Schraubverbindung liegt vorzugsweise innerhalb
des Aufspanndorns. Dadurch kann der Fräser zusammen
mit dem Kühlmittelverteiler auf einfache Weise auf der
Wälzfräsmaschine angebracht bzw. aus dieser entfernt
werden.
Bei der oben beschriebenen Ausführungsform ist es möglich,
die Wälzfräsmaschine auf einfache Weise zusätzlich mit
einer Kühlmittelversorgung auszurüsten, um den erfindungs
gemäßen Wälzfräser mit Kühlmittel zu versorgen.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist der
Verteilerkörper in Achsrichtung mehrere axial beabstandete
Dichtabschnitte auf, zwischen denen die Kammern für die
Kühlmittelzufuhr zu den den Axialbereichen des Grundkör
pers zugeordneten Radialbohrungen des Grundkörpers über
axiale Kanäle in dem Verteilerkörper angeordnet sind, und daß der Verteilerkörper eine durchgehende Stange ist, mit durch Dichtungen am Umfang abgeteilten eingeschnürten Abschnitten, die über eine Querbohrung mit einem Kanal in der Stange verbunden sind. Bei
einer derartigen Ausführungsform ist jede Kammer mit einem
separaten Kanal im Verteilerkörper zu verbinden. Je nach
dem, welcher Kanal mit der Kühlmittelquelle verbunden wird,
wird ein entsprechender Axialbereich des Wälzfräsers mit
Kühlmittel gespeist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Wälzfräser mit
einer Kühlvorrichtung nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt einen Kühlmittelverteiler des Wälzfräsers
nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig.
1 entlang der Linie 3-3.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig.
1 entlang der Linie 4-4, wobei der Kühlmittelver
teiler nicht dargestellt ist.
Fig. 5 zeigt eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1, jedoch
mit einer abgewandelten Kühlvorrichtung.
Ein Wälzfräser 10 nach den Fig. 1, 3 und 4 weist
einen Grundkörper 12 auf mit einer zentralen Bohrung 14
und einem Aufspanndorn 16 an einem Ende und einem Aufspann
dorn 18 am anderen Ende, welche einteilig mit dem Grund
körper 12 geformt sind und zur Lagerung auf der Antriebs
seite bzw. der Gegenlagerseite der Wälzfräsmaschine die
nen. Wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, sind am Um
fang des Grundkörpers 12 Tragzähne 20 geformt mit Sitz
flächen 22. Die Tragzähne bilden in Achsrichtung Zahnrei
hen und sind in Umfangsrichtung auf einer Schraubenlinie
angeordnet, wobei die Steigung der Schraubenlinie von dem
Modul des Stirnrads abhängt, das mit dem Wälzfräser 10
bearbeitet werden soll. Zwischen den Tragzähnen 20 sind
achsparallele Nuten 24 geformt, die eine untere Sitzfläche
26 bilden. Die Sitzflächen 22, 26 dienen zur Abstützung
von kammartigen Schneideinsätzen 28 von begrenzter Länge,
die zu mehreren, hier zu viert Stoß an Stoß in den Nuten
24 angeordnet sind. Der Fügespalt 30 befindet sich im Pro
filgrund. Die Zähne 32 der Schneideinsätze sind zu den
Tragzähnen 20 ausgerichtet. Daher liegen die Zähne 32 auf
der gleichen Schraubenlinie wie die Tragzähne. Die
Schneideinsätze sind zum Beispiel aus Hartmetall, Keramik
oder Cermet und werden im preßtechnischen Verfahren herge
stellt.
Die Schneideinsätze 28 haben an der Vorderseite im unteren
Bereich axial durchgehende Ausnehmungen 32 zur Aufnahme
des Kopfes von Spannschrauben, von denen eine in Fig. 1
bzw. 3 bei 34 dargestellt ist. Axial sind die Schneidein
sätze 28 durch Befestigungsscheiben 36, 38 gehalten, die
auf Ringbunden des Grundkörpers 12 angeordnet und durch
Schrauben (nicht gezeigt) am Grundkörper 12 befestigt sind.
In der zentralen Bohrung 14 des Grundkörpers 12 ist ein
Verteiler 40 für Kühlmittel angeordnet. Er weist eine
Stange 42 auf, deren Außendurchmesser etwas geringer ist
als der Innendurchmesser der Spindel 18, in die vom freien
Ende ein Rohr 44 eingeführt ist, das mit einer nicht ge
zeigten Kühlmittelquelle in Verbindung steht und Kühlmit
tel in die Durchbohrung 46 der Stange 40 einleitet. Stange
42 und Rohr 44 können über eine Schraubverbindung 48 mit
einander verbunden sein, und die Stange 42 kann über eine
Feststellschraube, wie bei 50 angedeutet, in der zentralen
Bohrung 14 axial und drehfest gehalten werden. Auf diese
Weise kann die Stange 42 auf das Rohr 44 zur Verbindungs
zwecken aufgeschraubt werden. Anschließend wird die Fest
stellschraube 50 wieder gelöst.
Die Stange 42 weist eine umlaufende Einschnürung 52 auf,
die über eine radiale Bohrung 54 mit dem axialen Kanal 46
verbunden ist. Ferner ist eine Buchse 56 vorgesehen mit
einer Einschnürung 58, zu deren beiden Seiten ein Dichtab
schnitt mit einem O-Ring 60 angeordnet ist. Die O-Ringe 60
treten mit der Wandung der Bohrung 14 in Eingriff. Die
Buchse 56 nimmt in einer stirnseitigen Durchmessererweite
rung am rechten Ende ein Kugellager 62 auf, gegen dessen
inneren Laufring sich das rechte Ende der Stange 42 anlegt,
wenn sie in die Buchse 50 eingeführt wird. Eine Schraube
64 wirkt mit einem Innengewindeabschnitt 66 der Stange 42
zusammen und spannt die Stange 42 gegen das Kugellager 62
vor. Die Buchse 56 kann sich daher auf der Stange 42 dre
hen, wobei die längliche Querbohrung 48 zum Grundkörper 12
relativ stationär ist. Durch die Einschnürung 58 ist zwi
schen den Dichtungen 60 ein ringförmiger Raum 70 gebildet,
der auf die beschriebene Art und Weise mit Kühlmittel ver
sorgt werden kann.
Der Grundkörper 12 ist in Achsabständen mit radialen Boh
rungen 72 versehen, wobei eine Reihe von Bohrungen, hier
vier an der Zahl, mit jeweils einer Nut 24 verbunden ist.
Die Bohrungen 72 sind von Nut 24 zu Nut 24 versetzt, zum
Beispiel um 10 mm in Achsrichtung. Aus Fig. 1 wird deut
lich, daß nur die Bohrung 72 am rechten Ende des Grundkör
pers 12 mit Kühlmittel versorgt werden kann, während die
anderen frei bleiben. Wird nun der Wälzfräser 10 nach
und nach relativ zum Werkstück verstellt, wird die Ver
teilvorrichtung 40 relativ zum Grundkörper 12 so bewegt,
daß die jeweils nächste radiale Bohrung 72 mit Kühlmittel
versorgt wird, so daß jeweils nur die axialen Eingriffsbe
reiche Kühlmittel erhalten, die übrigen indessen nicht.
Die Relativbewegung von Wälzfräser 10 und Kühlvorrichtung
40 kann dadurch geschehen, daß die Stange 40 bzw. das Zu
führrohr 44 stationär bleiben, während der Wälzfräser 10
zugestellt wird.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen, ist die Einschnürung 58 durch
eine Längswand 74 unterbrochen. Eine entsprechende Längs
wand kann auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet
sein. Dadurch wird jeweils nur 180° eines axialen Ab
schnitts des Fräsers 10 mit Kühlmittel gespeist. Es ver
steht sich, daß durch entsprechende Vorkehrungen an der
Buchse 56 beliebige Sektoren mit unterschiedlichen Winkeln
mit Kühlmittel versorgt werden können. Voraussetzung für
die sektorweise Versorgung ist indessen, daß die Buchse 56
für diesen Fall stationär ist.
Aus den Fig. 1 und 4 ist ferner zu erkennen, daß die
Bohrungen 72 nahe dem radial außen liegenden Ende eine
Drosselbuchse 76 enthalten, die den Strömungsquerschnitt
verringern. Dadurch kann das Kühlmittel mit größerer
Geschwindigkeit ausströmen und zum Fortblasen der Späne
beitragen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist der Wälzfräser mit dem
nach Fig. 1 weitgehend gleich, so daß für mit Fig. 1 glei
che Teile gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Die Dar
stellung nach Fig. 5 unterscheidet sich jedoch von der
nach Fig. 1 durch einen anders gestalteten Kühlmittelver
teiler 80. Er weist eine Stange 82 auf, die in Achsabstän
den zwischen Dichtabschnitten 84 Einschnürungen 86 auf
weist. Die Dichtabschnitte 84 tragen O-Ringe 88. Die Stange
82 ist über den Dorn 16 eingeführt bis an das andere Ende
der zentralen Bohrung 14 und mit einem Abschnitt 90 mit
einem Gewindeabschnitt 92 der Bohrung 14 verschraubt. Die
Stange 82 weist vier achsparallele Kanäle auf, die gestri
chelt eingezeichnet sind und in Querbohrungen, von denen
eine bei 94 dargestellt ist, enden.
Über die einzelnen Kanäle können daher Kammern 96, die
durch die Einschnürungen 86 mit der Bohrung 14 gebildet
sind, mit Kühlmittel versorgt werden. Die Kammern 96 sind
jeweils zu den radialen Bohrungen 72 im Grundkörper 12 ausge
richtet. Die Verbindung der Kanäle in der Stange 82 durch
einen geeigneten Drehverteiler ist in Fig. 5 nicht darge
stellt.