DE1954701A1

DE1954701A1 - Verfahren zur Aushaertung von Epoxyharzen

Info

Publication number: DE1954701A1
Application number: DE19691954701
Authority: DE
Inventors: Karl Dr Ney
Original assignee: NEY GYL LABOR KG
Current assignee: NEY GYL LABOR KG
Priority date: 1969-10-30
Filing date: 1969-10-30
Publication date: 1971-05-06
Also published as: DE1954701B2; DE1954701C3

Description

Verfahren zur Aushärtung von Epoxyharzen Bekannt sind Härter -auf der Basis von Epoxyharzen. In der Praxis erweist es sich häufig als erforderlich, die Härtung auch bei Kältegraden, gegebenenfalls auch unter Wasser durchzuführen, wobei die zu stellenden Anforde= rungen bezüglich des Härtegrades an den in Verbindung mit Epoxyharzen zu schaffenden Härter sehr unterschied: lich sein können. Deshalb muß das Aushärteverfahren so geführt werden können, daß sowohl stahlartig harte bis gurrirniartig weiche bzw. elastische Massen hergestellt erden können.
Härter dieser Art finden beispielsweise Verwendung als Kleber, für überzüge und Beschichtungen, Bewehrungen in Tragwerkelementen, Fixierung von Betonbewehrungen oder zum Ausfugen von Rissen in jeder Art von festem i4aterial.
Es wurde bereits vorgeschlagen, daß ein Aushärteverfahren dann diesen Anforderungen genügt, wenn Amine, Polyamine oder Amide mit modifizierten Polybutadienen und/oder E'ralybutadien-itischpolymerisaten zur Reaktion gebracht werden, und zwar mit oder ohne chlorsulfonierten Poly= äthylenen.
Es hat sich erwiesen, daß modifizierte Polybutadiene oder Polybutadien-Mischpolymerisate nicht in ausrei= chendem Maße zur Verfügung stehen oder zumindest wirt= schaftlich nicht ausreichend ausgenutzt werden können.
Es hat sich daher als notwendig erwiesen, diese Kompo= nente durch einen Stoff zu ersetzen, der den gleichen Anforderungen genügt, jedoch billiger verarbeitet werden kann.
Die Erfindung geht von-einer Grundsubstanz aus, die aus Aminen, Polyaminen oder Amiaen besteht, und ver= folgt die Aufgabe, einen Härter zu schaffen, der sowohl bei tiefen Temperaturen als auch unter Wasser in Ver= bindung mit Epoxyharzen eine sowohl stahlharte als auch elastische Konsistenz erreichen kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Aushärten von Epoxyharzen Amine, Polyamine oder Amide in einem Mengenverhältnis von 5 : 1 bis 1 : i zur Reaktion gebracht werden mit chlorsulfonierten Polyäthylenen unter Zugabe von 1 % bis 5 % wässriger Alkohol-Lösung als Vor= reagens.
Dieses Produkt ist sofort verwendbar, bedingt jedoch eine lange Aushärtezeit. Um die Aushärtezeit auf etwa 10 Minuten abzukürzen, wird nach Abschluß der Vorreaktion, etwa nach 24 Stunden, dieser Verbindung ein Gemisch von Bisphenol und Aminoethylpiperazin in einem Nengenverhältnis von 5 % bis 25 % zugegeben. Dadurch wird erreicht, daß Epoxyharz nicht nur innerhalb kurzer Zeit, sondern auch bei niedrigen Temperaturen und unter Wasser aushärten kann.
Beispiele: I. 700 g Polyamin 150 g chlorsulfoniertes Polyäthylen 50 g Alkohol-Lösung 100 g Aminoethylpiperazin + Bisphenol 1000 g Härter I 250 g Härter I ~ 750 g modifiziertes Epoxyharz 1000 g ergibt bei Aushärtung in niedrigen Temperaturen oder Unterwasseraushärtung nach 24 Stunden: Druckfestigkeit ca. 850 kg/cm2 Biegezugfestigkeit ca. 420 kg/cm2 Zugfestigkeit ca. 125 kg/cm2 Bruchdehnung auf den Querschnitt berechnet: 2 - 3 % II. 600 g Polyamin 275 g chlorsulfoniertes Polyäthylen 25 g Alkohol-Lösung 100g Aminoethylpiperazin + Bisphenol 1000 g Härter II 300 g Härter II 700 g modifiziertes Epoxyharz 1000 g ergibt bei Aushärtung in niedrigen Temperaturen oder Unterwasseraushärtung nach 24 Stunden: Druckfestigkeit ca. 450 kg/cm2 Biegezugfestigkeit ca. 300 kg/cm2 Zugfestigkeit ca. 90 kg/cm2 Bruchdehnung auf den Querschnitt berechnet: 20 % III. 450 g Polyamin 450 g chlorsulfoniertes Polyäthylen 20 g Alkohol-Lösung ~ RO g Aminoethylpiperazin + Bisphenol 1000 g Härter III 350 g Härter III -650 g modifiziertes Epoxyharz 1000 g ergibt bei Aushärtung in niedrigen Temperaturen oder Unterwasseraushärtung nach 24 Stunden: Druckfestigkeit ca. 60 kg/cm2 Biegezugfestigkeit ca. 30 kg/cm2 Zugfestigkeit ca. 20 kg/cm2 Bruchdehnung auf den Querschnitt berechnet: 60 % Das ausgehärtete Material wird also umso elastischer, je mehr chlorsulfonierte Polyäthylene an die Stelle des Poly= amin zugegeben werden und je höher der Härteranteil im Verhältnis zum Harzanteil steht.
Die in den Beispielen erwähnten Polyamine können in glei= chem Verhältnis ersetzt werden durch Polyamide oder Amine.
Patentansprüche

Claims

P a to e n t a n s p r ü .c h e 9 Verfahren zur Aushärtung von Epoxyharzen, dadurch gekennzeichnet, daß Amine, Polyamine oder Amide in einem Mengenverhältnis von 5 : 1 bis 1 : 1 zur Reaktion gebracht werden mit chlorsulfonierten Polyäthylenen unter Zugabe von 1 % bis 5 % wässriger Alkohol-Lösung als Vorreagens.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beschleunigung der Aushärtung nach Abschluß der Vorreaktion ein Gemisch von Bisphenol und Aminoethylpiperazin in einem Mengenverhältnis von 5 % bis 25 % zugegeben wird.
3. Härter zur Aushärtung von Epoxyharzen, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung von 1 bis 5 Teilen Amine, Polyamine oder Amide zu einem Teil chlorsulfonierte Polyäthylene.
4. Kunststoffmasse auf Epoxyharzbasis, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung eines nach Anspruch 1 oder 2 hergestellten Härters, dem 2 bis 5 Teile Epoxyharz zugesetzt sind.