DE2216786C3 - Verwendung von unverzweigtem Polychloropren als Zusatz für Klebemittel auf Epoxidharzbasis - Google Patents

Verwendung von unverzweigtem Polychloropren als Zusatz für Klebemittel auf Epoxidharzbasis

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DE2216786C3
DE2216786C3 DE19722216786 DE2216786A DE2216786C3 DE 2216786 C3 DE2216786 C3 DE 2216786C3 DE 19722216786 DE19722216786 DE 19722216786 DE 2216786 A DE2216786 A DE 2216786A DE 2216786 C3 DE2216786 C3 DE 2216786C3
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Arnold Dr.; Fo ck Jürgen Dr.; Holtschmidt Ulrich Dr.; 4300 Essen Laqua
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Evonik Operations GmbH
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TH Goldschmidt AG
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Description

Bei der Verklebung zweier Gegenstände unterscheidet man allgemein die Zugscherfestigkeit (gemessen in kp/mm2) und die Schälfestigkeit (gemessen in kp/mm).
Es ist eine Eigenschaft der Epoxidharze, als Klebmittel, insbesondere als Metallklebmittel, hervorragend brauchbar zu sein. Sie weisen dabei eine hohe Zugscherfestigkeit auf, jedoch läßt die Schälfestigkeit zu wünschen übrig. Verbessert man durch Zusätze organischer Substanzen die Schälfestigkeit, hat sich entsprechend dem Stand der Technik gezeigt, daß die Zugscheifestigkeit herabgesetzt wird. Dieser Sachverhalt gilt in besonderem Maße für schnellhärtende Klebmittel auf Epoxidharzbasis.
Erwünscht ist aber die Kombination von hoher Zugscher- und Schälfestigkeit. Diese gelingt überraschenderweise erfindungsgemäß durch die Verwendung von unverzweigtem Polychloropren als Zusatz für Klebmittel auf Epoxidharzbasis, die mit Aminen und/oder Amiden oder deren Derivaten ausgehärtet werden, in Mengen von 1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 9 Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamtgewicht des Klebmittels.
Der Einfluß des erfindungsgemäßen Modifizierungsmittels hängt in gewissem Maße vom Typ der als Härter verwendeten Aminoverbindung und auch von der Härtungstemperatur ab.
Besonders effektvoll ist der erfindungsgemäß verwendete Zusatz, wenn die Epoxidharze mit Polytminoamiden gehärtet werden. Dieses Harzhärter-Klebsystcm führt im unmodifizierten Zustand bei der Kalt- und Heißhärtung zu einer guten Zugscherfestigkeit, während die Schälfestigkeit zu wünschen übrig läßt. Sem man dim System erfindungsgemäß unver- so iweigtes Polychloropren zu, so wird die Schälfestigkeit, besonders bei der Heißhärtung, erheblich gesteigert, während die ohnehin schon gute Zugscherfestigkeit nicht oder nur unwesentlich beeinflußt wird. Man kommt also hier zu der erwünschten Kombination einer guten Scher- und Schälfestigkeit. Dieser Effekt ist für den Fachmann deshalb besonders überraschend, weil alle bisher bekannten Maßnahmen, die die Schälfestigkeit einer Klebverbindung durch Zusätze organischer Substanzen erheblich steigern, auf Kosten der Scherfestigkeit gehen.
Verwendet man andererseits als Härter Polyamine, wie z. B. Hexamethylendiamin, Triäthylentetramin, Diäthyleiitriamin oder Isophorondiamin, so resultiert bevorzugt bei der Heißhärtung eine erhebliche Verbesserung der Zugscherfestigkeit der Verklebung; die Schälfestigkeit wird hier nur in geringem Ausmaße erhöht.
Als Epoxidharze können die allgemein als Klebmittel üblichen Epoxidharze auf Diphenylolpropanbasis verwendet werden, ferner Epoxidharze auf aliphatischer und cycloaliphatischer Basis. Der Effekt, der durch den Zusatz des unverzweigten Polychloroprens bewirkt wird, hängt aber eicht oder nur in untergeordnetem Maße von der Art des verwendeten Epoxidharzes ab. Bei der Herstellung des Klebmittels ist zu empfehlen, das Polychloropren dem Härter bzw. Härtergemisch zuzusetzen und mit diesem in das Epoxidharz einzubringen.
Die folgenden Beispiele zeigen verschieden zusammengesetzte Klebmittel und deren Eigenschaften. Dabei wird die Zugscherfestigkeit im Zugversuch nach DIN 53283 ermittelt. Die Schälfestigkeit wird durch den Winkelschälversuch nach DIN 53282 bei einer Klebfugendicke von etwa 0,1 mm bestimmt, wobei der Schälwiderstand und nicht der Anriß-Schälwiderstand als Meßgröße zugrunde gelegt wird.
Als Fügeteilwerkstoff wird aus Vergleichsgründen die in DIN 53281 vorgeschriebene plattierte AlCuMgz-Legierung verwendet.
Die Oberflächenvorbehandlung des Fügeteilwerkstoffes erfolgt durch Entfetten in Trichloräthylen und Beizen nach dem bekannten Pickling-Verfahren.
Die Herstellung der Prüfkörper zur Bestimmung der Zugscher- und Schälfestigkeit erfolgt nach DIN 53281.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert, und zwar in den Beispielen 1 bis 4 an Hand der Härtung mit Polyaminoamiden, in den Beispielen 5 bis 8 an Hand der Härtung mit Aminen
Vergleichsbeispiel A
10 g eines Epoxidharzes auf Diphenylolpropanbasis mit einem Epoxidäquivalentgewicht von etwa 195 werden mit 11g eines Polyaminoamides mit einer Aminzahl von etwa 300 (die Aminzahl gibt die Menge KOH in mg an, die einem Gramm Polyaminoamid äquivalent ist) versetzt und intensiv vermischt. Mit dieser Klebmittelmischung werden Prüfkörper für die Ermittlung der Zugscher- und Schälfestigkeit gefertigt. Die Klebverbindung wird bei Kontaktdruck unter verschiedenen Bedingungen ausgehärtet.
Ergebnisse:
Aushärtungsbedingungen Zugscher- Zeit festigkeit Schäl
24 Std. festigkeit
Temperatur 48 Std. (kp/mm1)
CC) 96 Std. 1,7 (kp/mm)
20 20 min 2,5 <0,05
20 40 min 2,8 <0,05
20 10 min 3,2 <0,05
80 20 min 3,3 <0,05
80 10 min 3,3 <0,05
120 3,4 <0,05
120 3,4 <0,05
140 Beispiel 1 <0,05
10 g eines Epoxidharzes auf Diphenylolpropanbasis mit einem Epoxidäquivalentgewicht von etwa 195 werden mit 11g einer Mischung aus 100 Gewichtsteilen eines Polyaminoamides mit einer Aminzahl von
etwa 300 und 5 Gewichtsteilen eines unverzweigten Polychloroprens mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 2000 versetzt und intensiv vermischt. Mit dieser Klebnüttelmischung werden Prüfkörper für die Ermittlung der Zugscher- und Schälfestigkeit hergestellt. Die Klebverbindung wird bei Kontaktdruck unter verschiedenen Bedingungen ausgehärtet.
Ergebnisse:
Ergebnisse:
Aushärtungsbedingungen
Temperatur (0Q
Zeit
Zugscherfestigkeit
(kp/mm1)
Schälfestigkeit
(kp/mm)
0,45 0,29 0,28 0,35 0,36 0,48 0,55 0,52 0,54
Analog Beispiel 1 werden Klebmittelmischungen mit unterschiedlichen Anteilen von unverzweigtem Polychloropren hergestellt und Festigkeitsprüfungen durchgeführt. Die Klebverbindungen werden unter Kontaktdruck 15 Minuten bei 12O0C ausgehärtet.
Ergebnisse:
20 24Std. B 2,1
20 48 Std. 2,6
20 120 Std. 2,8
80 20 min 3,0
80 40 min 3,3
120 . S min 3,3
120 15 min 3,5
140 5 min 3,4
140 15 min 3,4
eispiel
Gewichtsteile ■ Zugscher Schälfestigkeit
unverzweigtes festigkeit
Polychloropren/
100 Gewichtsteile
Harzhärtergemisch (kp/mm*) (kp/mm)
3,4 3,4
3,3
3,3
3,4
3,2
3,0
2,9
2,6
<0,05 0,3 (Schäldiagramm ungleichmäßig) 0,33 0,40 0,55 0,59 0,57 0,55 0,55
Beispiel 3
Gewichtsteile Zugscher Schälfestigkeit
unverzweigtes festigkeit
Polychloropren/
100 Gewichtsteile
Harzhärtergemisch (kp/mm2) (kp/mm)
ίο
12
15
3,4 <0,05 Vergleichsbeispiel B
3,3 0,37
3,5 0,43
3,4 0,48
3,2 0,58
2,9 0,57
2,7 0,55
10 g eines Epoxidharzes auf Diphenylolpropanbasis mit einem Epoxidäquivalentgewicht von etwa werden mit 1,2 g Triäthylentetramin versetzt und intensiv verrührt. Mit dieser Klebmittelmischung werden Prüfkörper für die Ermittlung der Zugscher- und Schälfestigkeit hergestellt. Die Klebverbindung wird bei Kontaktdruck unter verschiedenen Bedingungen ausgehärtet.
Ergebnisse:
Aushärtungsbedingungen
Temperatur (0C) Zeit
Zugscherfestigkeit
(kp/mm·)
Schälfestigkeit
(kp/mm)
20 20 20
35 120 120 24 Std. 48 Std. 96 Std. 5 min 15 min 30 min
0,8 1,1 1,1 1,0 1,2 1,3
<0,05 <0,05 <0,05 <0,05 <0,05 <0,05
Beispiel 4
Analog Vergleichsbeispiel B wird eine Klebmittelmischung hergestellt, der unterschiedliche Anteile eines unverzweigten Polychloroprens mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 2000 zugesetzt werden. Es werden Prüfkörper für die Ermittlung der Festigkeitswerte hergestellt. Die Klebverbindungen werden bei Kontaktdruck unter verschiedenen Bedingungen ausgehärtet.
Ergebnisse:
55 Gewichtsteile Polychloropren- 100 g Harzhärter gemisch
Härtungsbedingungen
Temperatur
CQ
Zeit
Zugscher- Schälfestigkeit festigkeit
(kp/mm·) (kp/mm)
10 g eines Epoxidharzes auf Diphenylolpropanbasis mit einem Epoxidäquivalentgewicht von etwa 240 werden mit 6,5 g eines Polyaminoamides mit einer Aminzahl von etwa 380, dem verschiedene Mengen eines unverzweigten Polychloroprens mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 2500 zugesetzt sind, versetzt und intensiv vermischt. Mit den erhaltenen verschiedenen Klebmittelmischungen werden Prüfkörper für die Ermittlung der Zugscher- und Schälfestigkeiten hergestellt. Die Klebverbindungen werden unter Kontaktdruck 15 Minuten bei 120° C ausgehärtet.
5
5
5
5
5
12
12
12
12
12
20
20
20
120
120
20
20
20
120
120
24 Std.
48 Std.
96 Std.
5 min
15 min
24 Std.
48 Std.
96 Std.
5 min
15 min
1,5 2,1 2,4 2,9 3,1 1,2 1,8 2,2 2,4 2,9
0,11 0,09 0,09 0,12 0,11 0,07 0,10 0,11 0,10 0,11
Es resultieren ungleichmäßige Schaldiagramme.
Vergleichsbeispiel C
Analog Vergleichsbeispiel B werden 10 g Epoxidharz mit 2,3 g Isophorondiainin intensiv vermischt und entsprechende Prüfkörper hergestellt. Bei Kontaktdruck wird die Klebverbindung unter verschiedenen Bedingungen ausgehärtet.
Ergebnisse:
Aushärtungsbed indungen Zugscher Schäl
festigkeit festigkeit
Temperatur
CO Zeit (kp/mm1) (kp/mm)
<0,05 <0,05 <0,05 <0,05 <0,05 <0,05
Analog Vergleichsbeispiel C wird eine Klebriiittelmischung hergestellt, der unterschiedliche Anteile eines unverzweigten Polychloroprens mit einem mitt-
20 24 Std. 0,5
20 48 Std. 0,8
20 96 Std. 0,8
120 S min 1,2
120 15 min 1,7
120 30 min 1,8
Beispiel
leren Molekulargewicht von etwa 2000 zugesetzt werden. Mit diesen Klebmittelmischungen stellt man Prüfkörper für die Ermittlung der Festigkeitswerte her, durch Aushärtung unter Kontaktdruck bei verschiedenen Temperatur- und Zeitbedingungen.
Ergebnisse:
Gewichts Härtungs Zugscher Schäl
teile PoIy- bedingungen festigkeit festigkeit
10 chloropren/
100 g Harz- Tempe
härter- ratur
gemisch (3Q Zeit (kp/mm1) (kp/mm)
30
20
120
120
120
120
24 Std. 48 Std. 96 Std.
5 min 15 min 24 Std. 48 Std. 96 Std.
5 min 15 min
0,7 0,8 1,0
2,1 2,7 0,5 0,7 0,9 2,0 2,5
0,09 0,12 0,13 0,14 0,15 0,07 0,13 0,16 0,18 0,16
Es resultieren zum Teil diagramme.
ungleichmäßige Schäl-

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von unverzweigtem Polychloropren als Zusatz für Klebmittel auf Epoxidharzbasis, die mit Aminen und/oder Amiden oder deren Derivaten ausgehärtet werden, in Mengen von 1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamtgewicht des Klebmittels.
DE19722216786 1972-04-07 Verwendung von unverzweigtem Polychloropren als Zusatz für Klebemittel auf Epoxidharzbasis Expired DE2216786C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722216786 DE2216786C3 (de) 1972-04-07 Verwendung von unverzweigtem Polychloropren als Zusatz für Klebemittel auf Epoxidharzbasis

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DE19722216786 DE2216786C3 (de) 1972-04-07 Verwendung von unverzweigtem Polychloropren als Zusatz für Klebemittel auf Epoxidharzbasis

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2216786A1 DE2216786A1 (de) 1973-10-18
DE2216786B2 DE2216786B2 (de) 1976-02-26
DE2216786C3 true DE2216786C3 (de) 1976-10-07

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