DE1954546B2 - Verfahren zur Herstellung von N-Hydroxyalkylpiperazinen und N,N"-Bis-hydroxyalkylpiperazinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Hydroxyalkylpiperazinen und N,N"-Bis-hydroxyalkylpiperazinenInfo
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- C07D295/08—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms substituted by singly bound oxygen or sulfur atoms
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Description
Bei einem älteren Verfahren zur Herstellung von N-Hydroxyalkyl-piperazinen (I) und N,N'-Bishydroxyalkyl-piperazinen
(II) setzt man Piperazin mit einem Alkylenoxid in Wasser als Lösungsmittel
um. Dieses Verfahren hat jedoch verschiedene Nachteile. Einmal entstehen merkliche Mengen an Nebenprodukten
durch Reaktion des Alkyleno:tids mit Wasser, zum anderen verursacht das im Ri:aktionsgemisch
enthaltene nicht umgesetzte Piperazin bei der Aufarbeitung durch Destillation erhebliche
Schwierigkeiten. Es sublimiert nämlich in die kälteren Teile der Destillationsanlage, insbesondere
zwischen. Kondensator und Vakuumpumpe, und führt dadurch zu Verstopfungen und anderen Betriebsstörungen.
Weiterhin sind (I) und (II) im allgemeinen auch nach mehrfacher Destillation noch
gelb bis grün gefärbt, so daß ihr Einsatz für bestimmte Zwecke, z. B. im pharmazeutischen Sektor,
nicht möglich ist. Ein anderer Nachteil des erwähnten Verfahrens besteht darin, daß die Rückstände,
die man bei der Aufarbeitung des rohen Reaktionsgemisches durch Destillation erhält, mehr als 10 Gewichtsprozent
des eingesetzten Piperazins betragen können. Schließlich beträgt die Reinheit von (I)
maximal 99,3 °/o. Für eine Verwendung auf dem pharmazeutischen Sektor wird jedoch im allgemeinen
ein Gehalt von mehr als 99,6% verlangt.
Es wurde nun gefunden, daß man N-Hydroxyalkyl-piperazine
und N-N'-Bis-hydroxyalkyl-piperazine durch Umsetzung von Piperazin mit Alkylenoxiden
in einem Lösungsmittel vorteilhaft erhält, wenn man ein inertes polares Lösungsmittel verwendet,
das bei Atmosphärendruck zwischen etwa 130 und etwa 170° C siedet und bei etwa 50° C
mindestens 5 Gewichtsprozent Piperazin löst.
Man erhält nach dem neuen Verfahren (I) und (II) in hohen Ausbeuten und in sehr guter Reinheit. Bei
der Aufarbeitung der Reaktionsgemische treten keine Störungen durch Ablagerungen von Piperazin
auf. Das bevorzugte Alkylenoxid ist Äthylenoxid. Das Verfahren eignet sich aber auch für die Umsetzung
von anderen Alkylenoxiden, wie Propylenoxid, 1,2- bzw. 2,3-Epoxybutan und 1,2-Epoxycyclohexan.
Es ist ein wesentliches Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung, daß man in einem bestimmten
Lösungsmittel arbeitet. Das Lösungsmittel kann insbesondere ein Alkohol, ein Äther, ein Ätheralkohol
oder ein Carbonsäureester sein. Im einzelnen seien beispielsweise erwähnt: Isoamylalkohol, Cyclohexanol,
Cyclopentanon Di-n-butyläther, Äthylenglykol-mono-n-propyläther,
Äthylenglykol-mono-isopropylätlier,
Äthylenglykol-mono-äthyläther, Essigsäure-isoamylester,
Äthylenglykol-isobutylester, n-Butanol,
Pro|Dylenglykol-(l,2)-isopropyläther, Methyllactat,
Dipropoxyraethan, Isobutylbutyrat, Propylisovalerat,
Äthylhexyläther.
Man seUt die Lösungsmittel, einzeln oder im Gemisch untereinander, zweckmäßig in Mengen von
50 bis 500 Gewichtsprozent, bezogen auf Piperazin,
'Wenn vorzugsweise (I) hergestellt werden soll, wählt man vorteilhaft ein Molverhältnis Piperazin
zu Alkylenoxid wie 1,0:0,2 bis 0,5. Soll in erster
Linie (II) hergestellt werden, so ist ein Molverhältnis Piperazin zu Alkylenoxid wie 1,0:0,9 bis 1,2 vorteilhaft.
Das Verfahren kann kontinuierlich im Gleichoder Gegenstrom, beispielsweise in einem Rührbehälter
oder in einer mit Füllkörpern beschickten Kolonne, durchgeführt werden. Man kann die Umsetzuns
jedoch auch diskontinuierlich in einem Reaktor mit einer Homogenisierungsvorrichtung durchführen.
Es ist zweckmäßig, bei Normaldruck oder, im Interesse einer höheren Reaktionsgeschwindigkeit
insbesondere bei der Umsetzung von Äthylenoxid, bei leicht erhöhtem Druck, etwa bis 5 atm., zu arbeiten.
Die Reaktionstemperatur liegt zweckmäßig ^wischen 80 und 120° C. Bei den genannten Temperaturen
und Drücken ist die Reaktionsgeschwindigkeit im allgemeinen so hoch, daß es nicht erforderlich
ist, Katalysatoren mitzuverwenden. Die Aufarbeitung der Reaktionsgemische erfolgt vorteilhaft
durch Destillation und/oder Kristallisation.
In einem 6-m3-Rührbehälter aus V2A-Stahl werden
3932 kg einer Lösung aus 1310 kg Piperazin und 2622 kg Äthylenglykol-mono-n-propyläther gefüllt.
Im Laufe von 2 Stunden gibt man bei einer Reaktionsgeschwindigkeit von 85 bis 90° C 396 kg
Äthylenoxid unter Rühren des Reaktionsgemisches derart hinzu, daß der Druck im Rührbehälter
1,5 atü nicht übersteigt. Man rührt nach beendeter Äthylenoxidzugabe noch 1 Stunde bei 90° C.
Das Reaktionsgemisch (4305 kg) wird durch 2stufige Destillation aufgearbeitet. In der ersten
Stufe wird bei 50 Torr in einem Oberflächenverdampfer ohne Kolonne der nicht destillierbare
Anteil abgetrennt. Dabei erhält man 4282 kg Destillat und 20 '.:g nicht destillierbare Rückstände.
In der zweiten Stufe werden die 4282 kg Destillat bei 30 bis 3 Torr in einer Destillierapparatur mit
Kolonne (etwa 5 theoretische Böden) in die Komponenten zerlegt. Dabei erhält man
1. Fraktion: 3301kg; Kp.M=bisl35°C;Gemischaus
680kg (7,9MoI) nicht umgesetztes Piperazin und 2621kg
Lösungsmittel, farblos; wird für die Synthese wieder eingesetzt
2. Fraktion: 790 kg; (6,1 Mol) I; Kp.30 = 140°C;
Reinheit = 99,8«/»; Farbzahl nach Hazen (APHA-Wert)=68
3. Fraktion: 189 kg; (1,09 Mol) II; Kp.3O = 180° C;
Reinheit = 99,4 °/o.
Die Destillation erfolgt ohne Betriebsstörungen.
Ausbeute aa I + II: 97,5% der Theorie; Ausbeute an T: 841Vo der Theorie.
Beispiel 2
(Vergleichsversuch)
(Vergleichsversuch)
Es wird wie im Beispiel 1 gearbeitet, der Glykoläther
wird jedoch durch die gleiche Menge (2622 kg) Wasser ersetzt.
Man erhält 4295 kg Reaktionsgemisch, das wie im Beispiel 1 durch 2stufige Destillation aufgearbeitet
wird.
Die Destillation in der ersten Stufe (Oberflächenverdampfer) erfolgt bei 760 Torr. Dabei erhält man
4229 kg Destillat und 108 kg nicht destillierbare Rückstände. Die Anlage muß mehrmals abgestellt
werden, da Piperazin zum Teil in die kalten Stellen dor Destillieranlage sublimiert.
In der zweiten Stufe werden die 4229 kg Destillat aus der ersteri Stufe aufgearbeitet. Die Destillation
der 1. Fraktion erfolgt bei 760 Torr. Man erhält
1. Fraktion: 3095 kg; z. T. flüssig, z. T. kristallin; Gemisch
aus 615 kg (7,2 Mol) Piperazin und 2 480 kg Wasser; wird für die Synthese wieder
S eingesetzt.
Es treten Störungen auf durch teilweises Sublimieren von Piperazin in die kälteren Teile der
Destillieranlage.
ίο Die 2. und 3. Fraktion werden im Vakuum bei
30 Torr bzw. 3 Torr destilliert. Man erhält
2. Fraktion: 711 kg· (5,5 Mol) I; Kp.3O = 140° C;
Reinheit = 98,6 1Vo, Farbzahl nach Hazen (APHA-Wert)
=590; gelb gefärbt.
3. Fraktion: 186 kg; (1,07 Mol) Π; Kp.3O = 180° C;
Reinheit = 98,4%.
Ausbeute an H-II: 81 % der Theorie; Ausbeute an I: 68°/o der Theorie.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung vonN-Hydroxyalkylpiperazinen und N.N'-Bis-hydroxyalkyl-piperazinen durch Umsetzung von Piperazin mit Alkylenoxiden in einem Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man ein inertes polares Lösungsmittel verwendet, das bei Atmosphäreudruck zwischen etwa 130 und etwa 170° C siedet und bei etwa 50° C mindestens 5 Gewichtsprozent Piperazin löst.
Priority Applications (1)
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DE19691954546 DE1954546C3 (de) | 1969-10-30 | 1969-10-30 | Verfahren zur Herstellung von N-Hydroxyalkylpiperazinen und N.N'-Bishydroxyalkylpiperazinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691954546 DE1954546C3 (de) | 1969-10-30 | 1969-10-30 | Verfahren zur Herstellung von N-Hydroxyalkylpiperazinen und N.N'-Bishydroxyalkylpiperazinen |
Publications (3)
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DE1954546C3 DE1954546C3 (de) | 1974-10-17 |
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Family Applications (1)
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-
1969
- 1969-10-30 DE DE19691954546 patent/DE1954546C3/de not_active Expired
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