DE19543900A1 - Vorrichtung zum Befestigen von bodenabdeckenden Folien, Vliesbahnen o. ä. mittels sog. Erdnägel in der Land- sowie Forstwirtschaft bzw. im Gartenbau - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Folien- und Vliesbahnen für die hier zur Rede stehenden Einsatzzwecke werden bislang stets mittels Holzpflöcken, Sandsäcken, Autoreifen und Erdanhäufeln befestigt. Alle diese Methoden sind von der Haltekraft her gesehen unzuverlässig und auch von der Anwendung sehr zeitaufwendig, mühsam und damit teuer.

Durch das DE-GM 295 09 459.1 ist nunmehr erstmals ein sog. Erdnagel bekannt geworden, der durch seine spezielle Formgebung des ausgesparten Kopfbereichs zu Lagerzwecken magazinartig stapelbar ist und somit neben einer geordneten Aufreihung auch nur einen Bruchteil des bisherigen Lager- und Transportvolumen benötigt.

Diese Vorteile macht sich nun die vorliegende Erfindung zunütze mit der Aufgabe, ein in seiner Wirkung mit einem sog. "Tucker" vergleichbaren Erdnagel-Setzgerät zu schaffen, mit dem eine Bedienungsperson in aufrecht stehender Haltung Erdnagel um Erdnagel mittels Hand­ und/oder Fußkraft durch die jeweilige Bodenabdeckung hindurch in das Erdreich treiben kann.

Durch diese Erfindung entfällt somit vor allem das bisherige mühsame Bücken und Ansetzen jedes der Befestigungspflöcke von Hand samt deren schlecht kontrollierbarem Eintreiben in den Boden durch Tritt mittels der Schuhsohle auf den jeweiligen Nagelkopf.

Ein mögliches Ausführungsbeispiel dieser neuen, der Einfachheit halber auch kurz "Tucker" genannten Vor­ richtung ist weitestgehend schematisch in den Zeichnun­ gen dargestellt und anhand dieser im folgenden hin­ sichtlich Aufbau und Wirkungsweise auch näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Systemdarstellung des Tuckers in Arbeitsstellung in Ansicht,

Fig. 2 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab das System der Nagelfrei­ gabe im unteren Bereich des Magazins und

Fig. 3 in wiederum gegenüber Fig. 2 etwas verkleinertem Maßstab das System der Nagelschwenkung in die Setzlage.

Der konstruktive Aufbau des als eine mögliche Ausge­ staltung der technischen Lehre der Erfindung darge­ stellten Tuckers erläutert sich wie folgt:
Der Tucker besteht aus einem Stahlprofilrahmen 1, an dessen Oberteil zwei Handgriffe 2 befestigt sind. An einem dieser Handgriffe 2 sitzt wahlweise links oder rechts ein Bowdenzughandgriff 3 mit Bowdenzug 4. Der Stahlprofilrahmen hat an seiner Außenseite auf jeder Seite zwei Führungslaschen 5. in den Bohrungen der Führungslaschen 5 sitzt beidseitig je ein Feder­ bein 6. Die beiden Federbeine 6 haben an ihrem freien Ende bodenseitig jeweils eine ballige, runde Abstütz­ platine 7. Die zwei Federbeine 6 haben zudem zwischen Abstützplatine 7 und dem unteren Führungslaschen­ paar 5 jeweils eine Druckfeder 8, die leicht vorge­ spannt ist und das Eigengewicht des Tuckers trägt. Am oberen Ende der Federbeine 6 ist eine weitere Verbindungslasche 9 befestigt, welche auf der Bediener­ seite um das Tuckergerät herumführt. Die Verbindungs­ lasche 9 ist dabei auf der dem Bediener abgewandten Seite offen. Der Stahlprofilrahmen 1 hat an seiner Oberseite eine Haltefixierfeder 3, welche das Magazin 11 gegen den Magazinadapter 10 drückt und gleichzeitig das Magazin 11 innerhalb des Stahlprofilrahmens 1 fixiert. Der Stahlprofilrahmen 1 hat an seiner rechten unteren Seite eine Fußraste 14 zum Niederdrücken des Tuckers. Der Magazinadapter 10 hat auf der Bediener­ seite einen Kipphebel 15, der mittels Bolzen 16 am Kipphebelhalter 17 befestigt ist. Der Kipphebelhalter 17 ist am Magazinadapter 10 angeschweißt. Der Kipp­ hebel 15 wird mittels einer Feder 18 in Ausgangs­ stellung gehalten. Der Magazinadapter 10 besitzt an seiner Unterseite eine Nagelauffangplatte 19, die an ihrer Unterseite dünnwandige, biegsame Gummilippen oder Federn 20 aufweist. Die Nagelauffangplatte 19 hat zudem eine Zentrierung für den Nagelkopf und ist auf der bedienerabgewandten Seite offen. Auf der Nagelauffangplatte 19 ist eine Positionierschablone 21 beweglich angeordnet, welche mittels eines elastischen Seilzuges 22 an der Verbindungslasche 9 verbunden und beweglich auf der Nagelauffangplatte 19 befestigt ist. Die Positionierschablone 21 richtet den Nagel automatisch auf die Tuckerzentrumsachse aus und hält den Nagelkopf durch übergreifende Laschen bzw. einen Bund 23 o.a. von einem eventuell nach hinten Ausweichen bzw. Abkippen zurück.

Funktionsweise und Handhabung des zuvor beschriebenen Tuckers sehen dabei wie folgt aus:
Der Tucker hat am oberen Teil des Profilrahmens 1 zwei Handgriffe 2, die seitlich an ihm befestigt sind.

An einem der Handgriffe 2, wahlweise links oder rechts, ist der Handgriff 3 für einen Bowdenzug be­ festigt 4. Wenn der Bedienungsmann einen Nagel in die Erde einbringen will, löst er durch Betätigung des Bowdenzugs 3, 4 die Freigabe eines Erdnagels aus. Die Freigabe geschieht mittels eines Kipphebels 15, der über seinen Drehpunkt mittels des Bowdenzugs 4 aus seiner Ruheposition geschwenkt wird. Der Kipp­ hebel 15 gibt jetzt einen Nagel frei, welcher nach unten auf die Nagelauffangplatte 19 fällt, wobei der Nagel aus der horizontalen Lage im Magazin 11 durch seine Schwerkraft in die vertikale Lage schwenkt. Der aktivierte Kipphebel 15 gibt immer nur einen Erdnagel frei und sperrt gleichzeitig den nachfol­ genden Erdnagel und damit den gesamten Magazininhalt vor dem vorzeitigen Nachrutschen. Wird der Bowden­ zughandhebel 3 entlastet, schwenkt der Kipphebel 15 mittels der Feder 18 automatisch in seine Aus­ gangslage zurück. Jetzt können alle Nägel im Magazin­ schacht eine Stufe nach unten rutschen.

Durch Niederdrücken des Tuckers über die mittels der Druckfedern 8 leicht vorgespannten Federbeine 6 werden zwei sich überlagernde Bewegungen ausgelöst. Der Tucker-Profilrahmen 1 gleitet an den Federbeinen nach unten. Ober einen elastischen Seilzug 24, der an der Verbindungslasche 9 befestigt ist, wird eine Positionierschablone 25 auf der Nagelauffang­ platte 9 in Richtung Tuckerzentrumsachse bewegt. Die Positionierschablone bringt den Erdnagel mit seinem Schaft dabei zentrisch und fluchtend zur Tuckerachse in Setzposition. Das Positionieren des Erdnagels fluchtend zur Tuckerachse kann auch über eine Hebelkinematik oder Zahnstange samt Zahnsegment bzw. andere Mechaniken, welche Stand der handwerk­ lichen Technik sind, erfolgen. Beim weiteren Nieder­ drücken des Tuckers wird jetzt der Erdnagelschaft durch die Folie oder Vliesbahn gedrückt, bis der Nagelkopf auf der Folie und der Erde aufliegt. Beim Zurückziehen des Gerätes stülpt sich eine an der Nagelauffangplatte befestigte dünne und elastische z. B. Gummilippe oder Feder 20 über den Nagelkopf und gibt diesen frei. Der Bedienungsmann kann jetzt einen neuen Nagelsetzvorgang einleiten.

Bezugszeichenliste

1 Stahlprofilrahmen
2 Handgriff
3 Bowdenzughandgriff
4 Bowdenzug
5 Führungslasche
6 Federbein
7 Abstützplatine
8 Druckfeder
9 Verbindungslasche
10 Magazinadapter
11 Erdnagelmagazin
12 Fixierlasche
13 Fixierfeder
14 Fußraste
15 Kipphebel
16 Bolzen
17 Kipphebelhalter
18 Feder
19 Erdnagelauffangplatte
20 Federelemente, Gummilippe o. ä.
21 Positionierschablone
22 elastischer Seilzug
23 Lasche, Bund

Claims (2)

1. Vorrichtung zum Befestigen von bodenabdeckenden Folien, Vliesbahnen o. ä. mittels sog. Erdnägel in der Land- sowie Forstwirtschaft bzw. im Gartenbau, gekennzeichnet durch einen ein Magazin (11) für eine Vielzahl aneinander­ gereihter Erdnägel enthaltenden Rahmen (1), der durch eine Bedienungsperson mittels Handgriffen (2) weitest­ gehend vertikal auf den Erdboden aufgesetzt und der jeweils in ebenfalls vertikale Position (Fig. 1) aus dem Magazin (11) über einen Bowdenzug (3, 4) o. ä. ausgeschwenkte Erdnagel danach durch Muskel­ kraft über die Bedienungshandgriffe (2) und/oder eine am Rahmen (1) befestigte Fußraste (14) in das Erdreich eingedrückt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Detailausgestaltung wie aus den Zeichnungen und deren Beschreibung ersichtlich.