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Stand der Technik
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Das
erfindungsgemäße System
geht aus von einer Vorrichtung zur Regelung eines Fahrzeugaufbauniveaus
auf ein vorgebbares Niveau mit den Merkmalen des Oberbegriffs der
Ansprüche
1, 2 und 3.
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Ein
gattungsgemäßes Niveauregelungssystem
ist bekannt aus dem Artikel "Elektronisch
geregelte Luftfederung für
Nutzfahrzeuge, VDI-Berichte Nr. 687, 1988, Seiten 161 bis 181''. In diesem Artikel wird eine elektronisch
geregelte Luftfederung beschrieben, die als adaptives System die
beiden Teilsysteme Niveauregelung und Niveauverstellung beinhaltet.
Der Regelkreis wird durch einen Wegsensor gebildet, der den Abstand
zwischen Achse und Aufbau misst, durch ein elektronisches Steuergerät zur Signalverarbeitung,
durch einen Magnetventilblock zur Be- und Entlüftung der Luftfederbälge, durch
die Luftfederbälge
selbst, die die Last zwischen Achse und Aufbau tragen, und durch
den Aufbau mit der Zuladung und der entsprechenden Gewichtskraft.
Eine solche elektronische Luftfederung hat die Aufgabe, die Fahrzeughöhe unabhängig vom
Beladungszustand auf einem vorgegebenen Niveau zu halten. Wie schon
erwähnt,
geschieht dies mittels an den Achsen angeordneter Wegsensoren, deren Signale von
einem elektronischen Steuergerät
mit Soll-Werten verglichen werden, wobei eine Überschreitung einer vorbestimmten
Abweichung dazu führt,
daß vom Steuergerät entsprechende
Stellglieder so angesteuert werden, daß eine Druckerhöhung bzw.
Erniedrigung in den Luftfedertragbälgen erfolgt, um die Fahrzeughöhe wieder
auf den Soll-Stand zurückzuführen. Diese
Funktion ist sowohl im Stand als auch während der Fahrt des Fahrzeugs
wirksam. Eine besondere Funktion kommt der Niveauregelung im Stand
beim Ladevorgang zu. Über
eine Fernbedienung besteht für
diesen Fall die Möglichkeit,
stufenlos ein innerhalb physikalischer Grenzen liegendes Niveau
anzufahren und als Soll-Niveau abzuspeichern. Der typische Anwendungsfall
dieser Funktion ist der Ladevorgang an einer Laderampe, wo eine
bestmögliche Übereinstimmung
des Rampen- und des Fahrzeugniveaus den Ladevorgang erheblich vereinfacht.
Beim Beladen des Fahrzeugs wird dann das durch die zunehmende Last
absinkende Niveau wieder angehoben, beim Entladevorgang wird ein
Ansteigen des Fahrzeugniveaus ebenfalls vermieden. Problematisch
ist das Ent- bzw. Beladen dann, wenn das Fahrzeug mit schweren Flurförderfahrzeugen
wie z. B. Gabelstaplern befahren wird, die schon durch ihr Eigengewicht eine
erhebliche Niveauänderung
hervorrufen. Die von der Luftfederung ausgeführten Niveaukorrekturen bei
jedem Beladungswechsel führen
dann in relativ kurzer Zeit zur Erschöpfung des Druckluftvorrats, wodurch
dann eine weitere Niveaukorrektur nicht mehr möglich ist. Abhilfe ist hier
lediglich durch ein Starten des Fahrzeugmotors und damit durch ein
Befüllen
der Druckluftanlage möglich.
In dem oben genannten Artikel hat der Fahrer die Möglichkeit,
am Bedienteil der Luftfederanlage den jeweiligen Vorgang "Beladen" oder "Entladen" des Fahrzeugs zu wählen. Es
wird dann beispielsweise beim Beladen des Fahrzeugs nur das Heben
des Aufbaus ausgeregelt. Ein zwischenzeitliches Entlasten wird nicht
berücksichtigt.
Weiterhin ist dem obengenannten Artikel zu entnehmen, insbesondere
im Fahrbetrieb ein Totband um das Soll-Niveau zu installieren, damit nicht jede
geringe Abweichung des Ist-Niveaus vom Soll-Niveau zu einem Regelvorgang
führt.
Weiterhin ist hier beschrieben, eine Verzögerungszeit zwischen dem Verlassen
dieses Totbands und dem Beginn der Regelung vorzusehen.
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Die
DE 44 03 467 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Niveauregulierung eines luftgefederten Fahrzeugs
während
eines Be- und Entladebetriebs. Mit diesem Verfahren soll vermieden
werden, dass bei einem Ladebetrieb mit einem schweren Hilfsfahrzeug,
wie beispielsweise eines Gabelstaplers, bei jedem Ladezyklus der
durch das Auffahren auf und das wieder Abfahren von der Ladefläche bedingte
Ein- bzw. Ausfederungsweg der Luftfederung durch die Niveauregulierung
ausgeglichen wird. Das Verfahren sieht dazu vor, dass bei Einfederung
auf ein unteres Fahrzeugrahmenniveau das Fahrzeugrahmenniveau auf
einen herabgesetzten Sollwert ausregelt wird. Dabei entspricht der
herabgesetzte Sollwert dem um den Einfederungsweg des leeren Fahrzeugs
verminderten Fahrzeugrahmenniveau.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Niveauregelung im Falle eines
Be- und Entladens zu optimieren.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2 und 3 gelöst.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Erfindung stellt drei Varianten zur Optimierung der Be- und Entladevorgänge vor.
Diese drei Varianten können
unabhängig
voneinander oder in beliebiger Kombination untereinander zum Einsatz kommen.
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Die
erste Variante der Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur
Regelung eines Fahrzeugaufbauniveaus auf ein vorgebbares Niveau
mit Mitteln zum selektiv wählbaren
Einstellen einer Zeitverzögerung,
bevor ein Regeleingriff auf eine Niveauänderung hin vorgenommen wird,
wobei die Vorrichtung bei bestimmten Betriebsbedingungen des Fahrzeugs in
wenigstens einen Betriebszustand zur Minimierung der Regelvorgänge beim
Be- und/oder Entladen des Fahrzeugs einstellbar ist. Der Kern dieser
Varianten besteht darin, dass in dem einstellbaren Betriebszustand
die Zeitverzögerung
verlängert
wird, wenn als Betriebsbedingung bestimmt wird, dass das Fahrzeug
nicht bewegt werden kann. D. h., dass eine Änderung des Fahrzeugniveaus
erst nach Ablauf einer relativ langen Zeitverzögerung ausgeregelt wird. Appliziert
man nun diese Zeitverzögerung
derart, dass sie in etwa in der Größenordnung eines Be- bzw. Entladezykluses
liegt (im Bereich von ca. 10 bis 60 Sekunden), so werden durch diese
Variante der Erfindung viele unnötige
(lediglich durch das Eigengewicht des Flurförderfahrzeugs bedingten Niveauänderungen
ausgleichende) Regelvorgänge
vermieden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Variante ist vorgesehen,
dass in dem Betriebszustand (Be- und/oder Entladen des Fahrzeugs)
die Bestimmung der aktuellen Verlängerung der Zeitverzögerung abhängig ist
von wenigstens der Niveauänderung
des vorhergehenden Regelzykluses. Diese Ausgestaltung der ersten
Variante hat den Vorteil, dass man zu einer selbstlernenden Adaption
der Zeitverzögerung
gelangt. Durch diese Ausgestaltung trägt man den Be- und Entladevorgängen Rechnung, die
ein sehr unterschiedliches Zeitverhalten aufweisen. Wird festgestellt,
dass in aufeinanderfolgenden Regelzyklen Niveauänderungen unterschiedlicher Vorzeichen
(Aufbauheben bzw. Aufbausenken) stattfinden, so kann man daraus
schließen,
dass diese Niveauänderungen
nicht durch ein Be- oder Entladen des Fahrzeugs zustande kommen,
sondern durch das Eigengewicht des Flurförderfahrzeugs initiiert werden.
In einem solchen Fall wird die Zeitverzögerung verlängert. Wird hingegen festgestellt,
dass die Änderungen
des Fahrzeugniveaus in eine Vorzeichenrichtung getätigt werden,
so wird die Zeitverzögerung
verkürzt
oder konstantgehalten.
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Eine
zweite Variante der Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur
Regelung eines Fahrzeugaufbauniveaus auf ein vorgebbares Niveau
mit einem Regelungstotband um das vorgebbare Niveau, wobei die Vorrichtung
bei bestimmten Betriebsbedingungen des Fahrzeugs in wenigstens einen
Betriebszustand zur Minimierung der Regelvorgänge beim Be- und/oder Entladen
des Fahrzeugs einstellbar ist. Der Kern dieser zweiten Variante
besteht darin, dass in dem einstellbaren Betriebszustand das Regelungstotband
vergrößert wird,
wenn als Betriebsbedingung bestimmt wird, dass das Fahrzeug nicht
bewegt werden kann. Auch hierdurch erreicht man in vorteilhafter
Weise, die Anzahl der Regelzyklen beim Be- und Entladen des Fahrzeugs
zu minimieren. Hierzu wird die Breite des Regelungstotbandes um
das vorgebbare Niveau an das durchschnittliche Gewicht eines in
Betracht kommenden Flurförderfahrzeugs
angepasst.
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Eine
dritte Variante der Erfindung geht wiederum aus von einer Vorrichtung
zur Regelung eines Fahrzeugaufbauniveaus auf ein vorgebbares Niveau, wobei
die Vorrichtung bei bestimmten Betriebsbedingungen des Fahrzeugs
in wenigstens einen Betriebszustand zur Minimierung der Regelvorgänge beim Be-
und/oder Entladen des Fahrzeugs einstellbar ist. Der Kern dieser
Variante besteht darin, dass in dem einstellbaren Betriebszustand
die Regelung auf das vorgebbare Niveau nur dann getätigt wird,
wenn Änderungen
des Fahrzeugaufbauniveaus zum Stillstand gekommen sind und wenn
als Betriebsbedingung bestimmt wird, dass das Fahrzeug nicht bewegt werden
kann. Gemäß dieser
Variante erfolgt eine Regelung des Fahrzeugniveaus erst bei einem "Stillstand" des Niveausensorsignals,
d. h. bei Befahren der Ladefläche
und daraus resultierenden Bewegungen auf der Ladefläche werden
keine Regelungen getätigt.
Hierdurch kommt man in vorteilhafter Weise zu einer Vorrichtung,
bei der die durch das Eigengewicht des Flurförderfahrzeugs bedingten Niveauänderungen
nicht berücksichtigt
werden. Insbesondere bei der dritten Variante ist eine Kombination
mit der oben genannten zweiten Variante vorgesehen. Hierbei erfolgt
eine Reglung des Niveaus zum einen dann, wenn sich das Fahrzeugniveau
nicht oder nur in geringem Ausmaß ändert oder dann, wenn eine vordefinierte
Toleranzgrenze (Regelungstotband) überschritten wird. Hierdurch
sind auch Regelvorgänge
während
des einzelnen Be- bzw. Entladevorgangs (Flurförderfahrzeug befindet sich
auf dem Aufbau) möglich,
wenn die Niveauänderung
eine gewisse Schwelle überschreitet.
Hier wird dem Vorgang Rechnung getragen, dass das Flurförderfahrzeug eine
sehr hohe Masse auf den Aufbau transportiert, wodurch es zu einer
markanten Verschiebung des Aufbaus gegenüber der Laderampe kommen kann. Würde man in
diesem Fall das Aufbauniveau unverändert lassen, so könnte es
zu Schwierigkeiten kommen, wenn das Flurförderfahrzeug vom Kraftfahrzeug
wieder auf die Laderampe fahren will.
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Der
entscheidende Vorteil aller drei Varianten liegt in dem deutlich
reduzierten Luftverbrauch, was sich in einer erheblich verbesserten
Verfügbarkeit
des Gesamtsystems niederschlägt.
Die Notwendigkeit zum Kompressorbetrieb und damit zum Motorlauf
stellt sich wesentlich seltener ein, was somit eine Reduzierung
der Umweltbelastung und der Geräuschbelästigung
zur Folge hat. Hierbei ist insbesondere daran zu denken, daß die Ladevorgänge oft in
Hallen, Höfen
oder auch in Wohnbereichen erfolgen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Bestimmung
der Betriebsbedingungen des Fahrzeugs abhängig von der Stellung des Fahrzeugschalters
getätigt
wird. Hierbei ist insbesondere daran gedacht, daß die Betriebsbedingung des
Fahrzeugs dadurch bestimmt wird, daß sich der Fahrzeugschalter
in einer Stellung befindet, in der der Fahrzeugmotor stillsteht
und/oder die Betriebsbedingung des Fahrzeugs dadurch bestimmt wird,
daß sich
der Fahrzeugschalter nicht in einer Stellung befindet, in der der
Fahrzeugmotor gestartet werden kann oder in der sich der Fahrzeugmotor
im Betrieb befindet oder befinden kann.
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Weiterhin
sind zur Regelung des Fahrzeugaufbauniveaus Aktuatoren zum Heben
oder Senken des Fahrzeugniveaus, Sensoren zur Erfassung des aktuellen
Fahrzeugniveaus und Auswertemittel zur Bildung von Ansteuersignalen
zur Ansteuerung der Aktuatoren vorgesehen.
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Zeichnung
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Die 1 und 2 zeigen
schematisch die Funktionsweise eines bekannten Niveauregelsystems.
Die 3 zeigt den zeitlichen Verlauf
eines Ist-Niveaus gegenüber
eines Soll-Niveaus,
während die 4, 5 und 6 Ablaufdiagramme
der erfindungsgemäßen Varianten
darstellen.
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Ausführungsbeispiel
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Anhand
der im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele sollen die
erfindungsgemäßen Varianten
detailliert beschrieben werden.
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Die 1 zeigt
schematisch eine elektronisch-geregelte Luftfederung für einen
Bus oder einen LKW. Mit dem Bezugszeichen 101 und 102 sind die
Vorder- bzw. Hinterachse markiert. Zwischen dem nicht dargestellten
Fahrzeugaufbau und den Achsen sind mit den Bezugszeichen 104 Niveaugeber
angeordnet, die an das Steuergerät
für die
elektronische Niveauregelung aktuelle Werte für den Relativabstand zwischen
Achse und Fahrzeugaufbau liefern. Mit dem Bezugszeichen 105 ist
ein Magnetventil und mit dem Bezugszeichen 106 ein Magnetventilblock
zu sehen. Durch Ansteuerungen der Magnetventile durch das Steuergerät 107 kann
den Luftfederbälgen 103 gezielt
Luft zugeführt
oder Luft aus den Luftfederbälgen 103 abgeleitet
werden. Weiterhin ist mit dem Bezugszeichen 108 eine Fernbedienung
bezeichnet und mit dem Bezugszeichen 109 eine Warnlampe.
Das Gesamtsystem wird durch den Vorratsbehälter 110 mit Luft
versorgt. Dem Steuergerät 107 werden
die Signale eines Fahrzeuglängsgeschwindigkeitsgebers 111 und
eines Fahrzeugschalters 112 zugeführt.
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Die
Funktionsweise der Niveauregelanlage während einer Fahrt des Fahrzeugs
soll anhand der 2 skizziert werden. Die Abweichungen
vom Soll-Niveau werden dabei nicht sofort ausgeregelt, sondern erst
nach Ablauf einer bestimmten Verzögerungszeit T. Weiterhin ist
zur Vermeidung unnötiger Regelvorgänge während der
Fahrt um das Soll-Niveau ein Regelungstotband DB vorgesehen. Erst wenn
das aktuelle Ist-Niveau
das Regelungstotband DB verläßt, wird
nach einer bestimmten Verzögerungszeit
T die Regelung eingeleitet. In dem in der 2 gezeigten
Beispiel verläßt das Ist-Niveau
das Regelungstotband zum Zeitpunkt 2. Vor Ablauf der Verzögerungszeit
befindet sich das Ist-Niveau jedoch wieder innerhalb des Regelungstotbandes,
woraufhin keine Regelung getätigt
wird. Erst wenn das Ist-Niveau das Regelungstotband zum Zeitpunkt 2' wieder verläßt, wird
nach Ablauf der Verzögerungszeit
T zum Zeitpunkt 3 die Regelung solange getätigt, bis
zum Zeitpunkt 4 das untere Abschaltbegrenzungsband Bu verlassen
wird. Zu den stellgeschwindigkeitabhängigen Abschaltgrenzen Bo und
Bu soll auf den eingangs erwähnten
Artikel verwiesen werden. Die in der 2 zum Zeitpunkt 4 gezeigte
stellgeschwindigkeitsabhängige
Abschaltung der Regelung ist nicht Gegenstand dieser Erfindung.
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Die 3a zeigt
im Zusammenhang mit der 4 die erste Variante des erfindungsgemäßen Systems.
Hierzu werden nach dem Startschritt 401 im Schritt 402 die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
V (1, Sensor 111) und die Stellung des Fahrzeugschalters 112 eingelesen.
In der Abfrage 403 wird abgefragt, ob die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
V den Wert Null aufweist bzw. innerhalb eines Bereichs um Null liegt.
Ist dies nicht der Fall, so bedeutet dies, daß das Fahrzeug nicht stillsteht,
woraufhin im Schritt 406 für die in der 2 zu
sehende Verzögerungszeit
T der Festwert Tf und für
das Regelungstotband DB der Festwert DBf gesetzt wird. Steht das
Fahrzeug jedoch still, so wird im Schritt 404 überprüft, ob der Fahrzeugschalter
in der Stellung "Off" steht. In dieser Stellung
des Fahrzeugschalters kann das Fahrzeug nicht fortbewegt werden.
Steht der Fahrzeugschalter nicht in der Stellung "Off", so wird der oben
beschriebene Schritt 406 unternommen. Signalisiert jedoch die
Stellung des Fahrzeugschalters einen möglichen Be- bzw. Entladevorgang,
so kann im Schritt 405 die Verzögerungszeit auf den Festwert
T1 gesetzt werden, wobei dieser Festwert T1 größer ist als der Wert Tf, der
während
der Fahrzeugfahrt gewählt
wird. Darüberhinaus
kann im Rahmen der zweiten Erfindungsvariante das Regelungstotband
DB auf den Wert DB1 gesetzt werden, wobei dieser Wert DB1 größer ist
als der Wert DBf, der während
der Fahrzeugfahrt gewählt
wird.
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Es
kann vorgesehen sein, daß der
in der 4 gezeigte Ablauf entweder während des gesamten Betriebs
des Fahrzeugs (Fahrbetrieb und Be-/Entladebetrieb) durchlaufen wird.
Insbesondere ist aber daran gedacht, daß der Ablauf nur in Reaktion
auf eine Eingabe am Steuergerät
(bspw. durch eine entsprechende Eingabe "Be-/Entladevorgang" in die Fernbedienung 108)
gestartet wird.
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Die 3a und
b zeigen die Wirkung der gemäß dem in
der 4 dargestellten Ablauf eingeleiteten Maßnahmen.
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Ebenso
wie in der in der schon beschriebenen 2 wird durch
das Regelungstotband DB bedingt erst dann (Zeitpunkt 3)
eine Niveauregelung eingeleitet, wenn das Ist-Niveau das Regelungstotband
um das Soll-Niveau eine bestimmte Zeit T = T1 lang verläßt. Wie
durch den Vergleich der 2 (Fahrbetrieb) mit der in der 3a (Be-/Entladebetrieb)
gezeigten zu erkennen ist, ist die Verzögerungszeit beim (Be-/Entladebetrieb)
länger
gewählt als
im Fahrbetrieb, wobei das Verhältnis
zwischen den in den 2 und 3a dargestellten
Zeitdauern T = Tf (Fahrbetrieb) und T = T1 ((Be-/Entladebetrieb) nur rein qualitativ
(Tf < T1) angegeben
ist.
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Der
in der 3a dargestellte Verlauf soll eine
Niveauänderungen
während
eines der Be-/Entladevorgangs zeigen. Zum Zeitpunkt 1 befährt ein Flurförderfahrzeug
mit einer Ladung die Ladefläche des
Fahrzeugs, was eine Absenkung des Ist-Fahrzeugniveaus zur Folge
hat. Verläßt das Ist-Niveau das
schon beschriebne Regelungstotband DB zum Zeitpunkt 2', so wird nach
Ablauf der erfindungsgemäß gegenüber dem
Fahrbetrieb verlängerten
Verzögerungszeit
T = T1 die Regelung zur Zeit 3 eingeleitet. Zum stellgeschwindigkeitsabhängigen Abschalten
der Regelung zur Zeit 4 soll wiederum auf den eingangs
erwähnten
Artikel verwiesen werden.
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Geht
man davon aus, daß die
Verzögerungszeit
T1 geeignet gewählt ist, so bedeutet dies,
daß spätestens
zum Zeitpunkt 3 das Flurförderfahrzeug nach dem Absetzen
der Ladung auf der Ladefläche die
Ladefläche
wieder verlassen hat und die zur Zeit 3 vorliegende und
auszuregelnde Niveauverschiebung allein durch die Zuladung bedingt
ist. Würde
die Verzögerungszeit
kürzer
gewählt
(bspw. als die im Fahrbetrieb geltende), so würde sich nach Ablauf dieser
kürzeren
Regelungs-Verzögerungszeit
das Flurfahrzeug noch auf der Ladefläche befinden, wobei in diesem
Fall die durch das Eigengewicht des Flurförderfahrzeugs bedingte Niveauverschiebung
ausgeregelt würde.
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Der
Kern bei dieser ersten Variante der Erfindung ist es also, die Verzögerungszeit,
die während des
Fahrbetriebs den Wert Tf einnimmt, auf den Wert T1 zu verlängern.
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In
der zweiten Variante der Erfindung wird, wie in der 3b zu
sehen, das Regelungstotband beim Be- und Entladevorgang gegenüber dem
während
des Fahrbetriebs geltenden Wert DBf auf den Wert DB1 vergrößert (Schritt 405).
Dies hat zur Folge, daß erst
zu dem in der 3b gezeigten Zeitpunkt 3 (nachdem
das Ist-Niveau das Band DB1 verlassen hat) der Regelungsvorgang
begonnen wird. Dem in der 3b zu
sehenden skizzierten Verlauf des Ist-Niveaus ist zu entnehmen, daß dem Zeitpunkt 3 einige
Beladungsvorgänge
vorausgegangen sind, bevor es zu der markanten, überwiegend durch die Zuladung
bedingten, Absenkung des Fahrzeugniveaus unter das Band DB1 kommt.
Auch hier wird die Regelung zur Zeit 4 stellgeschwindigkeitsabhängig beendet.
Es soll bei der 3b ausdrücklich darauf hingeweisen werden,
daß es
sich hier um einen rein qualitativen Verlauf des Ist-Niveaus zur
Darstellung der Erfindung handelt. Insbesondere ist die Regelungszeit
zwischen 3 und 4 im Vergleich zu den durch die
periodische Änderungen
des Ist-Niveaus angedeuteten Beladungszyklen zu lang.
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Anhand
der 3c und 5 soll die dritte Variante der
Erfindung beschrieben werden. Nach dem Startschritt 501 wird
ein Zähler
im Schritt 502 auf den Wert t = 1 gesetzt. Im Schritt 503 wird
das aktuelle Ist-Niveau eingelesen, woraufhin im Schritt 504 abgefragt
wird, ob das aktuell eingelesene Ist-Niveau innerhalb eines Bandes
B liegt. Hierzu wird das aktuelle Ist-Niveau – wie in der 3c zu sehen
ist – mit einer
oberen und einer unteren Bandgrenze verglichen. Die obere und untere
Bandgrenze können
z. B. aus einem gleitenden Mittelwert des Ist-Niveaus der vorangehenden
Zyklen berechnet werden. Liegt das aktuell ermittelte Ist-Niveau
außerhalb
des Bandes B, so wird im Schritt 508 keine Niveauregelung
veranlaßt.
Liegt allerdings das aktuelle Ist-Niveau innerhalb des relativ schmalen
Bandes B, so wird der Zähler
im Schritt 505 um eins erhöht. Im Schritt 506 wird der
Zählerstand
mit einer vorgegebenen Schwelle N verglichen. Ist der Zählerstand
noch unterhalb der fest vorgegebenen Schwelle N, so wird zum Schritt 503 zurückgesprungen. Überschreitet
der Zählerstand
den festvorgegebenen Wert N, so liegt das Ist-Niveau während der
Zeitspanne ΔT
innerhalb des Bandes B, woraufhin im Schritt 507 die Niveauregelung
begonnen wird. Nach dem Endschritt 509 wird der in der 5 zu
sehende Programmdurchlauf erneut gestartet.
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Auch
hier kann vorgesehen sein, daß der
in der 5 gezeigte Ablauf entweder während des gesamten Betriebs
des Fahrzeugs (Fahrbetrieb und Be-/Entladebetrieb) durchlaufen wird.
Insbesondere ist aber daran gedacht, daß der Ablauf nur in Reaktion
auf eine Eingabe am Steuergerät
(bspw. durch eine entsprechende Eingabe "Be-/Entladevorgang" in die Fernbedienung 108)
gestartet wird.
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Wie
in der 3c zu sehen ist, wird das Ist-Niveau
daraufhin überprüft, ob es
sich während einer
Zeit ΔT
markant verändert
oder nicht. Diese Überprüfung findet
dauernd (insbesondere während des
Be-/Entladevorgangs) statt. Wird nun zwischen den Zeitpunkten 1 und 2 erkannt,
daß die Änderungen
des Ist-Niveaus innerhalb eines Bandes B liegen, so wird zum Zeitpunkt 2 die
Regelung des Niveaus auf dem Soll-Wert begonnen. Mit dem Zeitpunkt 4 wird
die Regelung stellgeschwindigkeitsabhängig beendet.
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Gemäß der dritten
Variante wird also nur dann eine Niveauregelung getätigt, wenn
sich das Ist-Niveau während
einer Zeitdauer ΔT
(bspw. ca. 30 sec) so gut wie nicht ändert. Dies ist i. a. während des Be-/Entladevorgangs
nur dann der Fall, wenn sich das Flurförderfahrzeug nicht auf der
Ladefläche
befindet. Befindet sich das Flurförderfahrzeug auf der Ladefläche, so
schwankt i. a. das Ist-Niveau bedingt durch Rangierarbeiten des
Flurförderfahrzeugs
um einen Mittelwert. Durch die erfindungsgemäße dritte Variante wird also
weitgehend sichergestellt, daß nur dann
eine Niveau-Regelung stattfindet, wenn sich das Flurförderfahrzeug
nicht auf der Ladefläche
befindet.
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Im
Zusammenhang mit der oben aufgezeigten dritten Variante der Erfindung
soll an dieser Stelle noch auf eine besonders vorteilhafte Kombination der
zweiten und der dritten Variante hingewiesen werden. Bei dieser
Variante wird zum einen ständig überprüft, ob sich
das Ist-Niveau während
einer Zeitdauer ΔT
innerhalb des oben beschriebenen Bandes B bewegt. Zusätzlich jedoch
wird gemäß der zweiten Erfindungsvariante
das Regelungstotband auf den Wert DB1 erhöht. Da bei der zweiten Erfindungsvariante
in Alleinstellung i. a. das vergrößerte Regelungstotband DB1
dadurch verlassen wird, daß das Flurförderfahrzeug
mit einer Ladung die Ladefläche befährt, wird
im anschließenden
Regelungsvorgang auch die durch das Eigengewicht des Flurförderfahrzeugs
bedingte Niveauänderung
ausgeregelt. Bei der vorgeschlagenen Kombination der zweiten und der
dritten Variante hingegen wird nach Verlassen des vergrößerten Totbandes
erst dann eine Regelung veranlaßt,
wenn sich das Ist-Niveau nicht wesentlich verändert, das heißt, wenn
das Flurförderfahrzeug
die Ladefläche
wieder verlassen hat.
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Eine
Ausgestaltung der ersten erfindungsgemäßen Variante soll anhand der 6 dargestellt werden.
Nach dem Startschritt 601 werden im Schritt 602 die
durch vorhergehende Regelzyklen bedingten Niveauänderungen eingelesen. In der 6 sind
beispielhaft die Niveauänderungen
aus zwei Regelzyklen ΔNn-1 und ΔNn dargestellt. Im Schritt 603 werden nun
die Vorzeichen dieser beiden Niveauänderungen verglichen. Haben
beide Niveauänderungen
in die gleiche Richtung (Anheben oder Absenken des Aufbaus) geführt, so
wird im Schritt 605 die 3a gezeigte
Verzögerungszeit
T um den Wert Δt
verringert. Wird im Schritt 603 festgestellt, daß die Niveauänderungen
in unterschiedliche Richtungen getätigt wurden, so wird im Schritt 604 die
in der 3a zu sehende Verzögerungszeit
T um den Wert Δt
erhöht. Nach
dem Endschritt 606 wird der in der 6 zu sehende
Programmdurchlauf erneut gestartet.
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Auch
hier kann vorgesehen sein, daß der
in der 6 gezeigte Ablauf entweder während des gesamten Betriebs
des Fahrzeugs (Fahrbetrieb und Be-/Entladebetrieb) durchlaufen wird.
Insbesondere ist aber daran gedacht, daß der Ablauf nur in Reaktion
auf eine Eingabe am Steuergerät
(bspw. durch eine entsprechende Eingabe "Be-/Entladevorgang" in die Fernbedienung 108)
gestartet wird.
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Durch
diese Ausführungsform
der ersten Erfindungsvariante gelangt man zu einem selbstlernenden
bzw. an die Ladevorgänge
sich adaptierenden System. Hierzu wird dem Sachverhalt Rechnung
getragen, daß die
Ladevorgänge
je nach Ladungsgut unterschiedlich lange dauern können. Wird
nun durch den Vergleich der Niveauänderungen verschiedener Regelzyklen
(Schritt 603) festgestellt, daß diese Niveauänderungen
in unterschiedliche Richtungen getätigt wurden, so läßt dies
darauf schließen,
daß das
Eigengewicht des Flurförderfahrzeugs
beim Befahren bzw. Verlassen der Ladefläche zu diesen Niveauänderungen
führte.
In diesem Fall wird die Verzögerungszeit
T verlängert.
Haben innerhalb einer vorgegebenen Anzahl von Regelzyklen alle Niveauänderungen
die gleiche Richtung, so kann die Verzögerungszeit entweder konstant
gehalten werden oder, wie in Schritt 605 zu sehen, erniedrigt werden.