DE19539792C2 - Schriftgutvernichter - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Schriftgutvernichter mit einem unterhalb des Schneidwerkes in einem Unterbau angeordneten Auffangbehälter, vorzugsweise einem Auffangbeutel, für Schnittgut, an dem eine Rütteleinrichtung zur Verdichtung des Schnittgutes angeordnet ist.

Schriftgutvernichter, wie sie z. B. in der DE 44 08 231 A1 beschrieben sind, weisen den Nachteil auf, daß das im Schneidwerk erzeugte Schnittgut im Auffangbeutel nicht verdichtet wird, so daß der Auffangbeutel stets relativ schnell mit Schnittgut gefüllt ist. In der Praxis wird daher von kundigen und aufmerksamen Bedienern die Tür des Unterbaus geöffnet und das Schnittgut manuell zusammengedrückt. Auch vor dem Verschließen, der gefüllten Auffangbeutel ist es jeweils erforderlich, das Schnittgut von Hand zu komprimieren. Diese hier erforderliche Handhabung ist nicht nur umständlich, sondern führt auch sehr leicht zu einer Beschmutzung der Umgebung des Schriftgutvernichters mit Papierschnitzeln.

Durch die DE 37 06 897 C1 ist es bereits bekannt geworden, das Schnittgut eines Schriftgutvernichters mittels eines Preßelementes im Auffangbehälter zu verdichten. Hier treten jedoch Probleme auf, da das Preßelement im Eintrittsbereich des Schnittgutes in den Auffangbehälter unterhalb des Schneidwerkes angeordnet sein muß. Eine Behinderung des Austritts des Schnittgutes kann nur mittels einer aufwendigen speziellen Gestaltung der Preßelemente verhindert werden. Im übrigen besteht bei einer Verwendung der bei Bürogeräten vorteilhaften Auffangbeutel stets die Gefahr, daß diese durch Überfüllung beschädigt werden, was natürlich auf alle Fälle vermieden werden muß.

Durch die DE 42 31 408 A1 ist es auch bereits bekannt geworden, bei Aktenvernichtern als Ersatz für eine aufwendige Ballenpresse das zerkleinerte Material in einem dem Schneidwerk nachgeschalteten Vibrationsverdichter zu verdichten. Der Vibrationsverdichter weist hierzu einen Behälter für das Schnittgut auf, der von einem Elektro-Getriebemotor als Schwingungserzeuger über einen Exzenter und eine Kurbelschwinge in der horizontalen Ebene in eine Vibration relativ hoher Frequenz versetzt wird. Derartige Lösungen sind jedoch insbesondere auch für kleinere, preiswerte Schriftgutvernichter, wie sie im Büro zum Einsatz kommen, zu aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere für kleinere, preiswerte Schriftgutvernichter, wie sie im Büro zum Einsatz kommen, eine störungsfrei arbeitende, einfache und kostengünstige Möglichkeit zu schaffen, das Auffangvolumen eines Auffangbeutels, bzw. auch Auffangbehälters, zu vergrößern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß die Rütteleinrichtung eine vertikal bewegbare Rüttelplatte, auf der der Auffangbehälter (Auffangbeutel) unterseitig aufliegt und eine Betätigungsvorrichtung mit einem um ein Gelenk verschwenkbaren Hebel aufweist, der in einen Betätigungsarm und einen direkt oder über ein Zwischenglied (Tragrahmen) an die Rüttelplatte geführten Hebelarm unterteilt ist, derart, daß durch eine wechselnde Abwärts- und Aufwärtsbewegung des Betätigungsarmes eine vertikale Rüttelbewegung der Rüttelplatte und damit eine Rüttelverdichtung des im Auffangbehälter (Auffangbeutel) befindlichen Schnittgutes erzielbar ist, kann mittels der Betätigungsvorrichtung auf sehr einfache Art und Weise eine überraschend effektive Rüttelverdichtung des im Auffangbeutel befindlichen Schnittgutes durchgeführt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Hebel als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der von einem Betätigungsarm und einem direkt oder über ein Zwischenglied (Tragrahmen) an die Rüttelplatte geführten Hebelarm gebildet ist. Alternativ ist es jedoch auch möglich, einen einarmigen Hebel, der in einen Betätigungsarm und einen direkt oder über ein Zwischenglied (Tragrahmen) an die Rüttelplatte geführten Hebelarm unterteilt ist, an einem Ende am Unterbau anzulenken.

Vorzugsweise ist die Rüttelplatte mittels eines Gelenks im Unterbau einseitig verschwenkbar angeordnet. Diese Lösung zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus und ist dennoch sehr effektiv. Außerdem ist die Betätigungsvorrichtung kostengünstig in den Unterbau eines Schriftgutvernichters zu integrieren.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß der Hebelarm des Hebels der Betätigungsvorrichtung an die Unterseite der Rüttelplatte geführt ist. Hieraus ergibt sich eine besonders einfache und kostengünstige Ausbildung. Vorzugsweise kann der Hebel dabei als Winkelhebel ausgebildet sein.

Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelplatte im Unterbau an einem Tragrahmen hängend angeordnet ist, an dem der Hebelarm des Hebels der Betätigungsvorrichtung angreift. Auch diese Lösung zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus und ist dennoch sehr effektiv, wobei die Betätigungsvorrichtung kostengünstig zu realisieren ist. Bei der zuletzt genannten Ausführungsform ist der Hebel der Betätigungsvorrichtung vorzugsweise im oberen Bereich des Unterbaus angeordnet und dort an dem Tragrahmen der Rüttelplatte befestigt.

Grundsätzlich hat es sich gezeigt, daß eine von Hand betätigte Betätigungsvorrichtung allen Anforderungen gerecht wird, wobei in diesem Fall der Betätigungsarm des Hebels der Betätigungsvorrichtung nach außen geführt und an seinem äußeren Ende mit einer Handhabe versehen ist. Diese Lösung ist natürlich besonders kostengünstig realisierbar.

Alternativ ist es jedoch auch möglich, daß der Betätigungsarm des Hebels der Betätigungsvorrichtung an eine motorisch angetriebene Nockenwelle geführt ist, derart, daß durch eine wechselnde Abwärts- und Aufwärtsbewegung des Betätigungsarmes eine vertikale Rüttelbewegung der Rüttelplatte und damit eine Rüttelverdichtung des im Auffangbehälter (Auffangbeutel) befindlichen Schnittgutes erzielbar ist.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1: eine schematische Darstellung eines Schriftgutvernichters, in dessen Unterbau in Bodennähe die Betätigungseinrichtung der Rüttelplatte angeordnet ist;

Fig. 2: eine schematische Darstellung eines Schriftgutvernichters, bei dem die Betäti­ gungseinrichtung der Rüttelplatte an der Oberseite des Unterbaus angeordnet ist.

In der Zeichnung ist mit 1 ein Schriftgutvernichter mit einem Schneidwerk 2 bezeichnet. Der Schriftgutvernichter 1 ist auf einem Unterbau 3 angeordnet, in dem sich unterhalb des Schneidwerkes 2 ein Auffangbeutel 4 befindet. Der Auffangbeutel 4 ist an einem Rahmen 5 aufgehängt. In der Nähe eines Bodens 6 des Unterbaus 3 ist eine Rüttelplatte 7 mittels eines Gelenks 8 einseitig verschwenkbar geführt. Im unteren Bereich des Unterbaus 3 ist außerdem ein Winkelhebel, der von einem Betätigungsarm 9 und einem Hebelarm 10 gebildet ist und der eine Betätigungsvorrichtung 11 bildet, um ein Gelenk 12 verschwenkbar angeordnet. Der Betätigungsarm 9 des Winkelhebels ist nach außen geführt und mit einer Handhabe 13 versehen. Der Hebelarm 10 ist an die Unterseite der Rüttelplatte 7 geführt und liegt an dieser lose an. Im übrigen liegt auf der Oberseite der Rüttelplatte 7 der Auffang­ beutel 4 mit seinem Boden auf. Der Unterbau 3 des Schriftgutvernichters 1 ist im übrigen auf Rollen 14 verfahrbar.

Sobald in dem Schneidwerk 2 Schriftgut zerkleinert wird, fällt das Schnittgut in den Auffangbeutel 4. Sobald eine in der Zeichnung nicht dargestellte Anzeigevorrichtung signalisiert, daß im Auffangbeutel 4 ein gewisser Füllstand erreicht ist, muß der Bediener die Handhabe 13 des Betätigungshebels 9 mit seinem Fuß nach unten drücken. Der Betätigungshebel 9 wird dadurch in seine in der Fig. 1 der Zeichnung gestrichelt dargestellte Position verschwenkt, was zur Folge hat, daß die Rüttelplatte 7 vom sich nach oben bewegenden Hebelarm 10 des Winkelhebels um des Gelenk 8 nach oben, in die in der Zeichnung gestrichelt dargestellte Position verschwenkt wird. Durch Freigeben der Handhabe 13 des Betätigungsarmes 9 fällt die Rüttelplatte 7 jeweils nach unten, wodurch es zu einer Verdichtung des im Auffangbeutel 4 befindlichen Schnittgutes kommt. Durch mehrfaches Niedertreten der Handhabe 13 läßt sich eine überraschend intensive Verdichtung des Schnittgutes erreichen. Die Verdichtung des Schnittgutes wird im übrigen dadurch unterstützt, daß in der Anfangsphase des Schnittgut zusätzlich gegen die obere innere Begrenzungsfläche 15 des Unterbaus 3 gepreßt wird. Hierdurch wird das Schnittgut vorkomprimiert. Es schließt sich dann die beschriebene Rüttelverdichtung an. Durch die Verdichtung wird im übrigen sichergestellt, daß sich das Schnittgut vor der Entnahme des Auffangbeutels 4 aus dem Unterbau 3 bereits vollständig innerhalb des Auffangbeutels 4 befindet. Es wird so ein unerwünschtes Austreten des Schnittgutes am oberen Rand des Auffangbeutels 4 verhindert, und der freie obere Bereich des Auffangbeutels 4 ermöglicht ein leichtes Verschließen, ohne daß vorher nochmals von Hand komprimiert werden muß.

Insgesamt wird die Entsorgung des Schnittgutes sauberer und einfacher. Im übrigen hat es sich gezeigt, daß überraschenderweise das Auffangvolumen des Auffangbeutels 4 deutlich, je nach Größe des Auffangbehälters des Schriftgutvernichters, um ca. 50 bis 100% vergrößert wird. Der Schriftgutvernichter 1 kann folglich länger betrieben werden, ohne daß der Auffangbeutel 4 ausgetauscht werden muß. Die Wartungsintervalle konnten um 50 bis 100% vergrößert werden.

In der Fig. 2 der Zeichnung ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei dem die Rüttelplatte 7 im Unterbau 3 an einem Tragrahmen 16 hängend angeordnet ist. Auch hier ist der Betätigungshebel 9 der Betätigungsvorrichtung 11 als zweiarmiger Hebel ausgebildet, wobei der Betätigungsarm 9 nach außen geführt ist. Ein innerer Hebelarm 17 ist am Tragrahmen 16 der Rüttelplatte 7 an einer Anlenkung 18 befestigt. Der zweiarmige Hebel der Betätigungsvorrichtung 11 ist im übrigen im Unterbau 3 an einem Gelenk 19 verschwenkbar befestigt.

Durch eine Abwärtsbewegung des Betätigungsarmes 9 wird dessen innerer Hebelarm 17 um das Gelenk 19 nach oben geschwenkt. Der an der Anlenkung 18 am Hebelarm 17 befestigte Tragrahmen 16 zieht folglich auch die Rüttelplatte 7 nach oben, in die in der Zeichnung ge­ strichelt dargestellte Stellung. Wird der Betätigungsarm 9, d. h. dessen Handhabe 13, frei­ gegeben, so fällt die Rüttelplatte 7 schlagartig nach unten, wodurch eine Verdichtung des im Auffangbeutel 4 befindlichen Schnittgutes erfolgt. Vorher ist es, wie bereits beschrieben, zu einer Vorverdichtung des Schnittgutes an der inneren oberen Begrenzungsfläche 15 des Unterbaues 3 gekommen. Durch mehrfaches Niederdrücken des Betätigungsarmes 9 ist eine effektive Rüttelverdichtung des im Auffangbeutel 4 befindlichen Schnittgutes erzielbar. Auch bei der hier beschriebenen Ausbildung ist im übrigen eine deutliche Vergrößerung des Auffangvolumens des Auffangbeutels 4 um 50 bis 100% erzielbar.

Anstelle in den vorstehend beschriebenen Auffangbeutel 4 kann mittels der Betätigungs­ vorrichtung 11 durchaus auch in einen im Unterbau 3 angeordneten starren Auffangbehälter eine Rüttelbewegung eingeleitet werden, so daß auch hier die beschriebene effektive Rüttelverdichtung des Schnittgutes erzielbar ist.

Vorteilhaft ist es im übrigen, daß der Aufwand für die Installation der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung 11 im Auffangbehälter 3 relativ gering ist. Im übrigen ist es durchaus denkbar, den Betätigungsarm 9 der Betätigungsvorrichtung 11 gegebenenfalls auch maschinell, beispielsweise mittels einer Nockenwelle, anzutreiben. Es wäre dann lediglich erforderlich, diese Nockenwelle kurzzeitig oder auch ständig durch den Antriebsmotor des Schriftgutvernichters 1 oder auch einen zusätzlichen Motor anzutreiben. Die Intensität der Rüttelverdichtung ließe sich so nochmals steigern.

Claims (9)

1. Schriftgutvernichter (1) mit einem unterhalb des Schneidwerkes (2) in einem Unterbau (3) angeordneten Auffangbehälter, vorzugsweise einem Auffangbeutel (4), für Schnittgut, an dem eine Rütteleinrichtung zur Verdichtung des Schnittgutes angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rütteleinrichtung eine vertikal bewegbare Rüttelplatte (7), auf der der Auffangbehälter (Auffangbeutel 4) unterseitig aufliegt, aufweist und daß eine Betätigungsvorrichtung (11) mit einem um ein Gelenk (12, 19) verschwenkbaren Hebel vorgesehen ist, der in einen Betätigungsarm (9) und einen direkt oder über ein Zwischenglied (Tragrahmen 16) an die Rüttelplatte (7) geführten Hebelarm (10, 17) unterteilt ist, derart, daß durch eine wechselnde Abwärts- und Aufwärtsbewegung des Betätigungsarmes (9) eine vertikale Rüttelbewegung der Rüttelplatte (7) und damit eine Rüttelverdichtung des im Auffangbehälter (Auffangbeutel 4) befindlichen Schnittgutes erzielbar ist.

2. Schriftgutvernichter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, der von einem Betätigungsarm (9) und einem direkt oder über ein Zwischenglied (Tragrahmen 16) an die Rüttelplatte (7) geführten Hebelarm (10, 17) gebildet ist.

3. Schriftgutvernichter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelplatte (7) mittels eines Gelenks (8) im Unterbau (3) einseitig verschwenkbar angeordnet ist.

4. Schriftgutvernichter (1) nach einem der Ansprüche 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (10) des Hebels der Betätigungsvorrichtung (11) an die Unterseite der Rüttelplatte (7) geführt ist.

5. Schriftgutvernichter (1) nach einem der Ansprüchen 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel als Winkelhebel ausgebildet ist.

6. Schriftgutvernichter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelplatte (7) im Unterbau (3) an einem Tragrahmen (16) hängend angeordnet ist, an dem der Hebelarm (17) des Hebels der Betätigungsvorrichtung (11) angreift.

7. Schriftgutvernichter (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel der Betätigungsvorrichtung (11) im oberen Bereich des Unterbaus (3) angeordnet und dort an dem Tragrahmen (16) der Rüttelplatte (7) befestigt ist.

8. Schriftgutvernichter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsarm (9) des Hebels der Betätigungsvorrichtung (11) nach außen geführt und an seinem äußeren Ende mit einer Handhabe (13) versehen ist.

9. Schriftgutvernichter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsarm (9) des Hebels der Betätigungsvorrichtung (11) an eine motorisch angetriebene Nockenwelle geführt ist, derart, daß durch eine wechselnde Abwärts- und Aufwärtsbewegung des Betätigungsarmes (9) eine vertikale Rüttelbewegung der Rüttelplatte (7) und damit eine Rüttelverdichtung des im Auffangbehälter (Auffangbeutel 4) befindlichen Schnittgutes erzielbar ist.