DE19539762A1 - Kreuzspulen herstellende Textilmaschine - Google Patents

Kreuzspulen herstellende Textilmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Textilmaschinen, die üblicherweise als Kreuzspulautomaten bezeichnet werden, sind bekannt und beispielsweise im Handbuch "AUTOCONER 238" der Firma Schlafhorst recht ausführlich beschrieben.
Wie auf den Seiten 01.5.1 bis 01.6.15 dieses Handbuches dargelegt ist, verfügen die einzelnen Spulstellen dieser Textilmaschinen jeweils über einen vom Spulstellenrechner angesteuerten Antriebsmotor, der sowohl die Fadenverbindungsautomatik als auch Kopswechselautomatik antreibt. Dieses als Asynchronmaschine ausgebildete Antriebsaggregat ist über eine Getriebeanordnung, die verschiedene Kurvenscheibenpakete aufweist, sowohl mit der Fadenverbindungsautomatik als auch, über eine pneumatisch ansteuerbare Kupplung, mit der Kopswechselautomatik verbunden. Als Überlastsicherung ist im Bereich der Fadenverbindungsautomatik eine an den Spulstellenrechner angeschlossene Sensoreinrichtung vorgesehen. Die Kopswechselautomatik verfügt zusätzlich über eine mechanische Sicherheitsrutschkupplung.
Die vorbeschriebene Antriebsanordnung hat sich bei Kreuzspulautomaten in der Praxis bewährt und ist beim sogenannten "AUTOCONER 238" der Firma Schlafhorst vielfach im Einsatz.
Diese bekannte Einrichtung erfordert allerdings einen relativ hohen konstruktiven Aufwand, um das vom zentralen Antriebsmotor eingeleitete Drehmoment auch auf die Handhabungseinrichtungen der Kopswechselautomatik zu übertragen.
Es ist daher in der DE 36 24 904 A1 bereits vorgeschlagen worden, für die Fadenverbindungsautomatik und für die Kopswechselautomatik jeweils getrennte Antriebe einzusetzen. Nachteilig bei einer solchen Anordnung ist allerdings, daß Asynchronmotoren, wie sie üblicherweise eingesetzt werden, bei Blockierungen zu thermischen Überlastungen neigen. Da Blockierungen insbesondere im Zusammenhang mit einer Kopswechselautomatik nie völlig ausgeschlossen werden können, ist auch bei dieser bekannten Einrichtungen eine relativ kostspielige Sicherheitsrutschkupplung notwendig.
Ausgehend von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen mit Antriebsanordnungen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Antriebsanordnungen derartiger Textilmaschinen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Verwendung eines separaten, über den Spulstellenrechner definiert ansteuerbaren Schrittmotors zum Antrieb der Kopswechseleinrichtung führt zu einer kostengünstigen Antriebsanordnung, da Schrittmotoren gegen Blockierungen unempfindlich sind und daher auf eine zusätzliche Sicherheitsrutschkupplung für die Kopswechseleinrichtung verzichtet werden kann.
Da die als Synchronmotoren betriebenen Schrittmotoren mit relativ niedrigen Drehzahlen von etwa 240 bis 500 min-1 laufen, können einfache, ungekapselte Getriebe, vorzugsweise mit Zahnrädern aus Kunststoff, eingesetzt werden, was sich ebenfalls positiv auf die Herstellungskosten auswirkt.
Durch den Einsatz eines separaten Schrittmotors für die Kopswechseleinrichtung werden außerdem die Kurvenscheibenpakete für die Fadenverbindungseinrichtung und die Kurvenscheibenpakete für Kopswechseleinrichtung mechanisch getrennt, so daß ein weitgehend unabhängiger Betrieb der jeweiligen Handhabungseinrichtungen, mit zum Beispiel getrenntem Vor- und Rücklauf, möglich ist. Der Einsatz eines separaten Schrittmotors für die Kopswechselautomatik führt außerdem zu Schaltzeitverkürzungen, weil die Drehzahl, die Schaltzeitpunkte und die Schaltpausen weitgehend unabhängig vom Kurvenscheibenantrieb im Spulapparat werden.
Die im Anspruch 4 beschriebene Ausbildung ergibt eine einfache, betriebssichere Anbindung der bei einem Kopswechsel benötigten Handhabungseinrichtungen an das vom Schrittmotor beaufschlagbare Kurvenscheibenpaket.
Durch die in den Ansprüchen 5 und 6 dargelegte Ausführungsform ist gewährleistet, daß das Rundmagazin bei jedem Wechselvorgang exakt um eine Teilung weitergetaktet und somit zuverlässig ein neuer Spinnkops in die Kopsabspulposition überführt wird.
Die im Anspruch 7 beschriebene Ausbildung des Steuersegmentes stellt sicher, daß das Rundmagazin zwischen den Schaltvorgängen sicher in seiner jeweiligen Stellung verrastet bleibt, was für einen komplikationslosen Kopswechselvorgang erforderlich ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels kurz erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die rechte Seite einer Spulstelle, das Gehäuse der Kopswechseleinrichtung ist im Schnitt dargestellt,
Fig. 2 in Seitenansicht die linke Seite einer Spulstelle gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Antriebsanordnung der Kopswechseleinrichtung,
Fig. 4 das mit dem Rundmagazin drehfest verbundene Steuersegment sowie das zugehörige Treibelement.
In den Fig. 1 und 2 ist in Seitenansicht eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete Spulstelle dargestellt. Derartige Spulstellen verfügen über drei zu mindestens funktionell trennbare Baugruppen.
Im bzw. am Spulgehäuse 2 sind alle zum Wickeln einer einwandfreien Kreuzspule 10 notwendigen Einrichtungen angeordnet. Diese Einrichtungen sind bekannt und beispielsweise in dem bereits eingangs erwähnten Handbuch "AUTOCONER 238" ausführlich erläutert.
In den Fig. 1 und 2 sind daher lediglich der Spulenrahmen 3 sowie die Fadenführungstrommel 4 angedeutet.
Unterhalb des Spulgehäuses 2 ist die Fadenverbindungseinrichtung 5 installiert, deren Gehäuse 6 an eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Saugtraverse 7 angeschlossen ist. Die Handhabungseinrichtungen der Fadenverbindungseinrichtung 5 sind ebenfalls bekannt und in dem vorgenannten Handbuch beschrieben.
In Fig. 2 sind die wichtigstens dieser Handhabungseinrichtungen schematisch angedeutet. Die Fadenfangdüse trägt beispielsweise die Bezugszahl 11, der Paraffineur ist mit 12, ein Fadenzugkraftsensor mit 13 und ein Fadenreiniger mit 14 bezeichnet.
Des weiteren sind im Bereich der Fadenverbindungseinrichtung 5 eine Saugdüse 15, ein Greiferrohr 16 sowie eine Spleißeinrichtung 17 angeordnet. Unterhalb der Spleißeinrichtung 17 sind noch ein Fadenspanner 18 sowie ein Unterfadensensor 19 positioniert.
Am Gehäuse 6 der Fadenverbindungseinrichtung 5 ist das Gehäuse 8 einer Kopswechseleinrichtung 9 befestigt. Diese Kopswechseleinrichtung 9 verfügt über ein drehbar gelagertes Rundmagazin 20 mit Aufnahmetaschen 21 für Spinnkopse 22. Im Bereich der Kopswechseleinrichtung 9 sind des weiteren Rutschen- und Zentrierklappen 23, ein Hilfsgreifer 24, ein Aufsteckdorn 25, ein Auswerferhebel 26 sowie eine (nicht dargestellte) Restfadenschere vorgesehen.
Die Fig. 2 zeigt einen in der Abspulstellung auf dem Aufsteckdorn 25 positionierten, abzuspulenden Spinnkops 22′. Das ablaufende Fadenende 27 des Spinnkopses 22 läuft auf seinem Weg zur Kreuzspule 10 zunächst durch einen Abzugsbeschleuniger 28 und gelangt dann in den Bereich der Fadenverbindungseinrichtung 5.
Wie in Fig. 1 angedeutet und in Fig. 3 näher dargelegt, erfolgt der Antrieb der Handhabungseinrichtungen der Kopswechseleinrichtung 9 mittels eines vom Spulstellenrechner 36 angesteuerten Schrittmotors 29. Der Schrittmotor 29 beaufschlagt über eine Getriebeanordnung 30 ein Kurvenscheibenpaket 31 sowie über ein Kegelradgetriebe 44, 45 ein Steuersegment 47, das drehfest mit dem Rundmagazin 20 verbunden ist. Am Kurvenscheibenpaket 31 liegen die der Übersichtlichkeit halber in der Fig. 3 nicht dargestellten Steuerhebel 32, 33, 34 an, die über weitere Hebelgestänge, zum Beispiel das Dorn-/Auswerfergestänge 35, wie bekannt, die Handhabungseinrichtungen der Kopswechseleinrichtung 9 ansteuern.
In Fig. 3 ist, in einer in eine Ebene gedrehten Darstellung, die Antriebsanordnung der Kopswechseleinrichtung 9 im Detail dargestellt.
Der über den Spulstellenrechner 36 angesteuerte Schrittmotor 29 ist über eine Lagerplatte 37 oder dergleichen an einer Konsole 38 des Gehäuses 8 festgelegt. Das Ritzel 39 des Schrittmotors 29 kämmt mit dem Eingangsrad einer insgesamt mit 30 bezeichneten Getriebeanordnung. Das Ausgangsrad dieser Getriebeanordnung 30 steht seinerseits mit einem Zahnrad 41, das an das Kurvenscheibenpaket 31 angeschlossen ist, im Eingriff. Wie ersichtlich, findet aufgrund der Getriebeanordnung 30 eine deutliche Untersetzung der Drehzahl des Schrittmotors, die üblicherweise 240 bis 500 m-1 beträgt, statt. Aufgrund der relativ niedrigen Drehzahlen und der verhältnismäßig geringen zu übertragenen Drehmomente bleibt das Getriebe ungekapselt, die Zahnräder sind aus Kunststoff gefertigt.
An den Kurvenscheiben 40, 42, 43 des Kurvenscheibenpaketes 31 liegen die in Fig. 3 nicht dargestellten Steuerhebel 32, 33, 34, an. Am Kurvenscheibenpaket 31 bzw. am Zahnrad 41 ist außerdem ein Kegelrad 44 festgelegt, das mit einem entsprechenden Kegelrad 45 kämmt. Das Kegelrad 45 ist drehfest mit einem Treibelement 46 verbunden, das mit einem am Rundmagazin 20 befestigten Steuersegment 47 korrespondiert.
Das Treibelement 46 besitzt, wie aus Fig. 4 ersichtlich, eine im wesentlichen kreisrunder Außenkontur 48 sowie einen vorstehenden Schaltnocken 49. Das drehfest mit dem Rundmagazin 20 verbundene Steuersegment 47, das nach Art eines Malteserkreuzes aufgebaut ist, weist eine Anzahl Schaltschlitze 50 auf. Die Schaltschlitze 50 sind in ihren Abmessungen an den Schaltnocken 49 des Treibelementes 46 angepaßt. Zwischen den Schaltschlitzen 50 ist die Außenkontur 51 des Steuersegmentes 47 derart konkav gerundet, daß sie mit der Außenkontur 48 des Treibelementes 46 korrespondiert.
Funktion der Einrichtung
Wenn ein in der Abspulposition stehender Spinnkops 22 abgespult ist oder wenn aus irgend einem Grunde ein weiteres Abspulen dieses Kopses nicht mehr möglich ist, wird durch den Spulstellenrechner ein Kopswechselvorgang eingeleitet.
Das heißt, die Leerhülse oder der fehlerhafte Kops wird durch einen neuen Spinnkops 22, der im Rundmagazin 20 bevorratet ist, ersetzt.
Zu diesem Zweck wird über den Spulstellenrechner 36 der Schrittmotor 29 initiiert, der über die Getriebestufe 30 das Kurvenscheibenpaket 31 in eine Stellung dreht, in der der Aufsteckdorn 25 von seiner Spulstellung in eine Auswerf- und Aufsteckstellung geschwenkt wird und der Auswerfer 26 die Leerhülse vom Aufsteckdorn 25 schiebt.
Anschließend dreht der Schrittmotor 29 das Kurvenscheibenpaket 31 in eine Stellung, in der die Rutschen- und Zentrierklappen 23 geschlossen sind. Gleichzeitig wird über das Winkelgetriebe 44, 45 das Treibelement 46 derart gedreht, daß der in einen Schaltschlitz 50 eintauchende Schaltnocken 49 das Rundmagazin 20 um eine Fachteilung weiter taktet. Durch diese Weitertakten gelangt einer der in Fächern 21 des Rundmagazins 20 angeordneten Spinnkopse 22 in den Bereich einer unten liegenden (nicht dargestellten) Austrittsöffnung und fällt, durch die Rutschen- und Zentrierklappen 23 geführt, auf den Aufsteckdorn 25.
Der wiederanlaufende Schrittmotor 29 dreht daraufhin das Kurvenscheibenpaket 31 in eine Stellung, in der der Aufsteckdorn 25 in die Spulposition zurückgeschwenkt wird und der Hilfsgreifer 24 das Fadenende des neu vorgelegten Spinnkopses 22 in den Bereich des Greiferrohres 16 überführt. Das Greiferrohr 16 legt das Fadenende in die Spleißeinrichtung 17, wo es mit dem von der Saugdüse 15 vorgelegten, von der Kreuzspule 10 zurückgeführten Oberfaden verspleißt wird. Der Fadenverbindungsvorgang ist an sich bekannt und kann ebenfalls dem eingangs beschriebenen Handbuch entnommen werden.
Die erfindungsgemäße Antriebsanordnung, das heißt, die Verwendung eines über den Spulstellenrechner definiert ansteuerbaren Schrittmotors zum Antrieb der Kopswechseleinrichtung bietet gegenüber den bekannten Einrichtungen nicht nur den Vorteil einer kostengünstigen Konstruktion; die Trennung des Kurvenscheibenantrieb der Fadenverbindungseinrichtung vom Kurvenscheibenantrieb der Kopswechseleinrichtung und die damit erzielte Unabhängigkeit hinsichtlich der Drehzahl, der Schaltzeitpunkte und der Schaltpausen führt auch zu einer Schaltzeitverkürzung, was sich insgesamt auch durch einen höheren Wirkungsgrad der Spulmaschine positiv bemerkbar macht.
Die völlige mechanische Entkopplung der Antriebe macht auch unabhängige Vor- und Rückläufe der getrennten Kurvenscheibenpakete möglich, was für weitere Zusatzfunktionen an den Spulstellen ausgenutzt werden kann.

Claims (7)

1. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen, die jeweils eine Spuleinrichtung zum Wickeln einer Kreuzspule, verschiedene Fadenverbindungs- bzw. Fadenbehandlungsvorrichtungen sowie eine Kopswechseleinrichtung besitzen, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die Kopswechseleinrichtung (9) einen separaten, über einen Spulenstellenrechner (36) definiert ansteuerbaren, als Schrittmotor (29) ausgebildeten Antrieb aufweist.
2. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrittmotor (29) über eine Getriebeanordnung (30) mit einem Kurvenscheibenpaket (31) für den Antrieb der Handhabungseinrichtungen der Kopswechseleinrichtung sowie über ein Kegelradgetriebe (44, 45) mit einem schwenkbar gelagerten Rundmagazin (20) verbunden ist.
3. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebeanordnung (30) als ungekapseltes Getriebe mit Kunststoffzahnrädern ausgebildet ist.
4. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Kurvenscheibenpaket (31) Steuerhebel (31, 32, 33) anliegen, die über Hebelgestänge mit Handhabungseinrichtungen wie Rutschen- und Zentrierklappen (23), Aufsteckdorn (25), Auswerfer (26) etc. verbunden sind.
5. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein als Malteserkreuz ausgebildete Steuersegment (47) drehfest mit dem Rundmagazin (20) verbunden ist und Schaltschlitze (49) aufweist, in die ein korrespondierendes Treibelement (46) mit einem Schaltnocken (49) einschwenkbar ist.
6. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl und Anordnung der Schaltschlitze (49) des Steuersegments (47) der Anzahl und Anordnung der Kopsaufnahmefächer (21) im Rundmagazin ( 20) entspricht.
7. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Schaltschlitzen (50) verlaufende Außenkontur (51) des Steuersegmentes (47) auf die Umfangskontur (48) des Treibelementes (46) abgestimmt ist.
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