DE19539410C2 - Heißprägemaschine zum Einfärben von geprägten Schildern, insbesondere von Kraftfahrzeug-Kennzeichenschildern - Google Patents
Heißprägemaschine zum Einfärben von geprägten Schildern, insbesondere von Kraftfahrzeug-KennzeichenschildernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Heißprägemaschine zum
Einfärben von geprägten Schildern, insbesondere von Kraftfahr
zeug-Kennzeichenschildern, mit einer beheizten Prägewalze, beste
hend aus einem Tragkörper und einer diesen umhüllenden Gummi
schicht, einer Gegendruckwalze, sowie einer Ab- und einer Auf
wickelspule für eine Prägefolie, wobei die Prägefolie zwischen
Prägewalze und Gegendruckwalze hindurchgeführt ist, und die zu
prägenden Schilder im Betrieb zur Ausführung des Prägevorgangs
zwischen Prägewalze und Gegendruckwalze eingezogen werden.
Beim Heißprägen wird eine Farbschicht unter Einwirkung von
Druck und Hitze von einer Trägerfolie abgelöst und auf eine zu
bedruckende Unterlage transferiert. Ein Anwendungsgebiet, das
sich in den letzten Jahren dem Heißprägen erschlossen hat, ist
die Beschriftung von Kraftfahrzeug-Kennzeichenschildern. Zumin
dest in den Industrieländern hat sich diese Art der Beschriftung
wegen der damit verbundenen Vorteile gegenüber dem Naßdruckver
fahren durchgesetzt. Allen dafür eingesetzten Heißprägemaschinen
ist gemeinsam, daß sie eine beheizte Prägewalze aufweisen. Mit
tels dieser Walze wird die Prägefolie auf die Ablösetemperatur
der auf der Prägefolie befindlichen Farbschicht erhitzt. Der für
den Prägevorgang erforderliche Druck wird in den meisten Fällen
ebenfalls über diese Prägewalze aufgebracht.
Kraftfahrzeug-Kennzeichenschilder sind in der heutigen Zeit
in aller Regel fälschungserschwerend ausgeführt, indem die auf
den Schildern vorzusehenden Zeichen geprägt werden, d. h. die ein
zufärbenden Zeichen ragen auf der Schildvorderseite reliefartig
hervor. Die bei dieser Kaltverformung entstehenden Aufkantungen
der Zeichen haben einen Sickeneffekt, so daß dadurch dem Schild
eine gewisse Biegesteifigkeit verliehen wird.
Wenn beim Heißprägen dieser Schilder die Prägefolie auf die
Schildvorderseite gedrückt wird, wird die Farbschicht nur an den
erhabenen Stellen abgelöst, da sie nur mit diesen in Berührung
kommt, d. h. nur die Zeichen werden beschichtet. Sie heben sich
dann farblich von der Schild-Grundfläche ab.
Um den über die Prägewalze aufgebrachten Druck abzufangen,
ist üblicherweise auf der Gegenseite eine Gegendruckwalze ange
ordnet. Es sind aber auch Lösungen bekannt, bei denen der Druck
der Prägewalze mittels eines Auflagetisches aufgenommen wird,
über den ein umlaufendes Förderband läuft. Eine derartige Vor
richtung ist z. B. in der DE-A1-37 41 232 offenbart. Allerdings
haben sich derartige Systeme in der Praxis kaum durchgesetzt, da
sie einen zusätzlichen Antrieb für das Förderband benötigen, der
zudem noch synchron zum Antrieb der Prägewalze gestaltet werden
muß.
Mittels des Heißprägens werden bei Kraftfahrzeug-Kennzeichen
schildern gute Beschriftungsergebnisse erreicht. Es hat sich aber
gezeigt, daß sich nach einiger Zeit der Nutzung dieser Schilder
bei Problemzeichen, wie z. B. dem Großbuchstaben "I", dem
Großbuchstaben "E" oder der Ziffer "9" die an sich gut haftende,
und damit dauerhafte Farbe, an einigen Stellen häufig ablöst, wo
durch an diesen Stellen optisch unschöne helle Flecken zu sehen
sind, die zudem die Lesbarkeit des Schildes beeinträchtigen kön
nen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Heiß
prägemaschine für reliefartig geprägte Schilder, insbesondere
Kraftfahrzeug-Kennzeichenschilder zur Verfügung zu stellen, mit
der auch bei den sogenannten Problemzeichen dauerhafte Beschrif
tungsergebnisse erzielt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
einer Heißprägemaschine der gattungsgemäßen Ausführung die Gegen
druckwalze auf mindestens zwei Druckverteilungsrollen läuft, die
im Betrieb jeweils mit Linienberührung auf der Schild-Rückseite
aufliegen, wobei die Berührungslinien der äußeren Druckvertei
lungsrollen einen Abstand voneinander haben, der etwa der Strich
stärke der einzufärbenden Zeichen entspricht.
Diese Lösung beruht auf der Erkenntnis, daß die unbefriedi
gende Einfärbung der sogenannten Problemzeichen auf Verformungen
des reliefartig geprägten Schildes beruht, die während des Heiß
prägevorganges auftreten. Bei diesem Vorgang liegt nach dem Stand
der Technik die Prägewalze mit der dazwischenliegenden Prägefolie
unter Linienberührung auf der Schild-Oberseite auf, während auf
der Gegenseite die Gegendruckwalze ebenfalls unter Linienberüh
rung auf der Schild-Rückseite aufliegt. Über diese Linien wird
der für die Heißprägung erforderliche Druck auf das Schild auf
gebracht. Die beiden senkrecht übereinanderliegenden Drucklinien
"wandern" während des Heißprägevorganges über die gesamte Schild
länge. Solange sie dabei auf kurze waagerechte oder schräge Zei
chenzüge treffen, wird der durch die reliefartige Ausformung der
Zeichen gebildete Hohlraum nicht wesentlich verformt. Anders
sieht das bei längeren senkrechten Schriftzügen aus, denn die
zwischen den Aufkantungen der geprägten Zeichen liegenden, ein
zufärbenden Flächen biegen sich proportional zum Abstand von den
Aufkantungen durch, d. h. je größer die Strichstärke, desto größer
die Durchbiegung. Diese Fläche nimmt dadurch weniger Druck auf.
Hierdurch kann es z. B. beim Großbuchstaben "I" in Längsrichtung
zu hellen, schlecht oder nicht bedruckten Stellen kommen.
Einen noch größeren Druckeinbruch verursacht z. B. der mittle
re waagerechte Strich beim Großbuchstaben "E", denn hier ist die
versteifende Aufkantung an der Innenseite unterbrochen. Die bei
den Zeilendrücke der Walzen verformen das Blech V-förmig zur Mit
te hin. Als Folge davon treten wiederum Fehler im Druckbild auf.
Die meisten auf dem Markt befindlichen Heißprägemaschinen be
sitzen Prägewalzen und Gegendruckwalzen mit einem relativ großen
Durchmesser. Dadurch haben die oben beschriebenen Drucklinien
dieser Maschinen relativ zur Strichstärke der Zeichen eine eher
"flächige" Wirkung, so daß oberflächlich gesehen, ein gutes Be
schichtungsergebnis erzielt wird. Jedoch wird auch mit diesen
Maschinen an den Problemstellen keine ausreichende Haftung zwi
schen Farbschicht und Untergrund erreicht, so daß im späteren Ge
brauch mehr oder weniger häufig helle Flecken sichtbar werden.
Zur Vermeidung der beschriebenen "Fehldrucke" werden nach der
erfindungsgemäßen Lehre mindestens zwei Druckverteilungsrollen
eingesetzt, durch die die Unterstützung der zu prägenden Zeichen
fast die Wirkung einer ebenen Fläche hat. Der Abstand der Druck
linien dieser Druckverteilungsrollen ist etwa gleich der Strich
breite der heiß zu prägenden Zeichen. Hierdurch wird mindestens
eine Seite der geprägten Strichbreite unterstützt, so daß ein
ausreichender Prägedruck auf der gesamten Fläche aufgebaut werden
kann, ohne daß sich die zu beschichtende Zeilenfläche in oben be
schriebener Weise nennenswert verformt. Die Drucklinien der
Druckverteilungsrollen verstärken somit gewissermaßen die ver
steifende Wirkung der Aufkantungen der Zeichen.
In der DE-A1-42 40 938 ist ein neuartiges, sehr effektives
Beheizungssystem für die Prägewalze einer Heißprägemaschine of
fenbart. Damit wurde auch auf diesem technischen Gebiet der Trend
zur Kompaktbauweise eingeläutet. Aufgrund dieses Beheizungssy
stems können nämlich im Vergleich zu dem bis dahin bekannten
Stand der Technik wesentlich geringere Durchmesser der Prägewalze
realisiert werden, wodurch eine Verringerung der Bauhöhe der
Heißprägemaschinen möglich ist. Da darüber hinaus die Bauhöhe
u. a. auch durch den Durchmesser der Gegendruckwalze bestimmt ist,
der bei den bekannten Heißprägemaschinen ebenfalls relativ groß
ist, wäre es mit Blick auf eine kompakte Bauweise der Maschine
wünschenswert, Gegendruckwalzen mit kleineren Durchmessern ein
setzen zu können. Je kleiner aber die Walzendurchmesser werden,
desto größer werden die oben beschriebenen Auswirkungen bei den
Problemzeichen, da mit sinkendem Durchmesser die Drucklinie der
Gegendruckwalze von einer eher "flächigen" Wirkung zu einer Li
nienwirkung übergeht.
Die erfindungsgemäße Lehre schafft auch hier Abhilfe, d. h. es
sind sehr kleine Durchmesser für die Gegendruckwalze realisier
bar, so daß die damit erzielbaren Vorteile nicht nur in einer
Verbesserung der Druckqualität bei Problemzeichen liegen, sondern
auch in der Möglichkeit, die Abmessungen von Heißprägemaschinen
der gattungsgemäßen Art weiter zu verringern, wodurch die Ferti
gung von sehr kompakten Maschinen möglich ist.
Die eingangs gestellte Aufgabe kann auch dadurch gelöst wer
den, daß als Gegendruckelement für die Prägewalze ein Gleitblock,
z. B. aus Teflon, eingesetzt wird, der die zu prägenden Zeichen
etwa auf ihrer Strichstärke flächig unterstützt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Die dazugehörige Zeichnung zeigt einen
schematisierten Querschnitt durch eine Heißprägemaschine, wie sie
insbesondere für die Beschriftung von Kraftfahrzeug-Kennzeichen
schildern eingesetzt wird.
Die Maschine besitzt ein Gehäuse 1, welches gleichzeitig die
Standfläche 2 der Maschine bildet. Im Gehäuse 1 sind eine Ab
wickelspule 3 und eine Aufwickelspule 4 für die Prägefolie 5
drehbar gelagert. Die Prägefolie 5 ist über übliche Straffer 6
geführt.
In die Vorder- und die Rückwand des Gehäuses 1 ist jeweils
ein nicht dargestellter Block aus einem Glas-Epoxidharz-Gewebe eingelassen, in dem
eine Prägewalze 8 und eine Gegendruckwalze 9 in nicht dargestell
ten Sintergleitlagern drehbar gelagert sind. Diese Lagerung
stellt sicher, daß in den Randzonen der Prägewalze keine Wärme
senken entstehen.
Die Prägewalze 8 besteht aus einem zylinderförmigen, hohlen
Tragkörper 10 und aus einer Schicht 11 aus Silikongummi. In ihrer
Längsachse ist ein Infrarotstrahler 12 angeordnet, der sich über
die gesamte Arbeitsbreite erstreckt. Weiterhin ist die Prägewalze
8 beinahe auf ihrem gesamten Umfang mit einer innen verspiegelten
Isolierung 14 umgeben, die lediglich nach oben zum Prägebereich
hin unterbrochen ist.
Die Prägewalze 8 hat einen Durchmesser von etwa 36 mm. Dieser
sehr kleine Durchmesser ist durch das neuartige Heizungssystem
möglich, das Gegenstand der weiter oben bereits erwähnten DE-A1-42 40 938
ist.
Die Gegendruckwalze 9 dient als Antriebswalze. Sie läuft aber
nicht, wie bisher üblich, beim Prägevorgang direkt auf der
Schild-Rückseite, sondern es sind zwei Druckverteilungsrollen 16,
17 zwischengeschaltet, die ihrerseits jeweils mit Linienberührung
auf der Schild-Rückseite aufliegen. Diese Druckverteilungsrollen
16, 17 liegen jeweils auf ihrer gesamten Länge unter Linienberüh
rung am Umfang der Gegendruckwalze 9 an und werden dadurch von
dieser angetrieben. Die Gegendruckwalze 9 läuft damit gewisser
maßen auf den beiden Druckverteilungsrollen 16, 17. Der Durch
messer der Gegendruckwalze 9 beträgt etwa 30 mm, der der Druck
verteilungsrollen 16, 17 etwa 8 mm.
Links und rechts neben der Prägewalze 8 angeordnete, feder
belastete Führungsstifte 13 sorgen dafür, daß die Prägefolie 5
von der beheizten Prägewalze 8 abgehoben wird, wenn sich kein zu
prägendes Schild zwischen der Prägewalze 8 und den Druckvertei
lungsrollen 16, 17 befindet.
Der Prägedruck wird durch die Prägewalze 8 aufgebracht, die
dazu unter der Vorspannung einer nicht dargestellten Blattfeder
steht und in einem engen Rahmen vertikal beweglich gelagert ist.
Die Gegendruckwalze 8 sowie die Druckverteilungsrollen 16, 17
sind dahingegen ortsfest gelagert.
Wenn nun ein Kraftfahrzeug-Kennzeichenschild geprägt werden
soll, wird zunächst der Infrarotstrahler 12 eingeschaltet, und
nach einer kurzen Zeit ist die Betriebstemperatur erreicht. Es
kann dann mit dem Heißprägen begonnen werden. Dazu wird das nicht
dargestellte Schild mit seiner Vorderseite auf die Auflagefläche
15 des Gehäuses 1 gelegt und in Pfeilrichtung zwischen die Präge
walze 8 und die Druckverteilungsrollen 16, 17 geschoben. Dabei
werden nacheinander die Führungsstifte 13 nach unten gedrückt,
wodurch die Prägefolie 5 an der beheizten Prägewalze 8 anliegt.
Die Prägewalze 8 selbst wird durch das eingeführte Schild entge
gen der Federwirkung nach unten gedrückt und übt somit einen Prä
gedruck auf die Schild-Vorderseite aus. Der Druck der Prägewalze
8 wird auf der Schild-Rückseite durch die beiden Druckvertei
lungsrollen 16, 17 aufgenommen, deren Drucklinien etwa im Abstand
der Strichstärke der zu prägenden Zeichen über die Schild-Rück
seite laufen, wobei die Drucklinie der Prägewalze 8 auf der
Schild-Vorderseite etwa mittig zwischen den Drucklinien der bei
den Druckverteilungsrollen 16, 17 liegt. Durch diese Konstella
tion wird die Wirkung einer flächigen Abstützung des in der zeit
lichen Abfolge jeweils zu beschichtenden Zeichenzuges erreicht,
wodurch die eingangs geschilderten Nachteile bei den sogenannten
Problemzeichen nicht auftreten. Die in diesem Beispiel angegebe
nen Maße zeigen auch, daß mit einem vergleichsweise sehr geringen
Durchmesser für die Gegendruckwalze gearbeitet werden kann, wo
durch ein weiterer Schritt in Richtung einer kompakten Bauweise
der Heißprägemaschinen getan ist.
Claims (3)
1. Heißprägemaschine zum Einfärben von geprägten Schildern, ins
besondere von Kraftfahrzeug-Kennzeichenschildern, mit einer be
heizten Prägewalze, bestehend aus einem Tragkörper und einer die
sen umhüllenden Gummischicht, einer Gegendruckwalze, sowie einer
Ab- und einer Aufwickelspule für eine Prägefolie, wobei die Prä
gefolie zwischen Prägewalze und Gegendruckwalze hindurchgeführt
ist, und die zu prägenden Schilder, insbesondere Kraftfahrzeug-Kennzeichenschilder,
im Betrieb zur Ausführung des Prägevorgangs
zwischen Prägewalze und Gegendruckwalze eingezogen werden, da
durch gekennzeichnet, daß die Gegendruckwalze (9) auf mindestens
zwei Druckverteilungsrollen (16, 17) läuft, die im Betrieb je
weils mit Linienberührung auf der Schild-Rückseite aufliegen,
wobei die Berührungslinien der äußeren Druckverteilungsrollen
(16, 17) einen Abstand voneinander haben, der etwa der Strich
stärke der einzufärbenden Zeichen entspricht.
2. Heißprägemaschine zum Einfärben von geprägten Schildern, ins
besondere von Kraftfahrzeug-Kennzeichenschildern, mit einer be
heizten Prägewalze, bestehend aus einem Tragkörper und einer die
sen umhüllenden Gummischicht, einem Gegendruckelement, sowie
einer Ab- und einer Aufwickelspule für eine Prägefolie, wobei die
Prägefolie zwischen Prägewalze und Gegendruckelement hindurchge
führt ist, und die zu prägenden Schilder, insbesondere Kraftfahr
zeug-Kennzeichenschilder, im Betrieb zur Ausführung des Prägevor
gangs zwischen Prägewalze und Gegendruckelement eingezogen wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegendruckelement ein Gleit
block ist, der die zu prägenden Zeichen etwa auf ihrer Strich
stärke flächig unterstützt.
3. Heißprägemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitblock aus Teflon besteht.
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