DE19537182A1 - Preßvorrichtung mit verlängerter Preßzone - Google Patents
Preßvorrichtung mit verlängerter PreßzoneInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
- D21F3/00—Press section of machines for making continuous webs of paper
- D21F3/02—Wet presses
- D21F3/0209—Wet presses with extended press nip
- D21F3/0218—Shoe presses
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Description
Die Erfindung betrifft eine Preßvorrichtung mit verlängerter
Preßzone, die eine Preßwalze, mindestens einen Preßfilz, ein
Preßband und einen Preßschuh aufweist, wobei sich zwischen
Preßschuh und Preßband ein Schmiermittelfilm befindet.
Während der Papierherstellung wird eine Papierbahn einen
fortlaufenden Trocknungsprozeß unterzogen. Dabei durchläuft
die Papierbahn auch eine oder mehrere Trocknungsstufen, in
denen sie zwischen beheizten Walzen einer erhöhten
Temperatur und einem erheblichen Druck ausgesetzt ist. Dabei
wird das noch in der Papierbahn enthaltene Wasser
größtenteils verdampft.
Aus Kostengründen ist es wünschenswert, daß die Papierbahn,
die der Trocknungsstufe zugeführt wird, nur noch wenig
Wasser enthält, denn eine geringere Wassermenge verdunstet
schneller bzw. unter geringerer Energiezufuhr. Zu diesem
Zweck wird der Trocknungsstufe mindestens eine
Preßvorrichtung mit verlängerter Preßzone (Langspaltpressen
bzw. Schuhpressen) vorgelagert. Eine solche Preßvorrichtung
hat in Maschinenrichtung eine größere Andruckzone als zwei
konventionelle, gegeneinanderlaufende Walzen. Die
Preßvorrichtung besteht aus einer Preßwalze und einem
korrespondierenden Preßschuh. Die Papierbahn läuft zwischen
Preßwalze und Preßschuh. So wird jeder Bereich der
Papierbahn über längere Zeit einem erhöhten Druck ausgesetzt
und damit stärker entwässert.
Bei den bisher üblichen Preßvorrichtungen läuft zwischen
Preßschuh und Preßwalze mindestens ein
flüssigkeitsundurchlässiges Preßband. Auf der der Preßwalze
zugewandten Seite befindet sich die Papierbahn zwischen ein
oder zwei Preßfilzen. Die Preßfilze saugen das austretende
Wasser auf.
Um die Reibung zwischen Preßband und Preßschuh zu
verringern, wird das Preßband im allgemeinen mit Öl
geschmiert. Aus diesem Grund muß es auch völlig
flüssigkeitsundurchlässig sein, weil sonst das Öl durch das
Preßband und den Preßfilz durchtreten und die Papierbahn
verschmutzen würde. Daher setzt man üblicherweise Preßbänder
ein, die aus einem Grundgewebe (Karkasse) mit gleichförmiger
Lage und einer Harzbeschichtung mit gleichförmiger Dicke
bestehen und meist mit einer Faserverstärkung (wegen des
hohen Anpreßdrucks) versehen sind. Durch die Beschichtung
wird das Preßband jedoch relativ steif. Das ist von
Nachteil, weil es am Preßschuh sehr großen Drücken, an den
Umlenkwalzen einer erheblichen Walkarbeit und meistens auch
einer erheblichen Zugspannung ausgesetzt ist.
Es gibt daher zahlreiche Vorschläge, das Preßband flexibel
und gleichzeitig flüssigkeitsundurchlässig zu gestalten. In
der europäischen Patentschrift EP 0 194 602 ist z. B. ein
solches Band und ein Verfahren zu seiner Herstellung
beschrieben. Es besteht im wesentlichen aus einem
Grundgewebe, das mit einer wasserundurchlässigen
Polymerschicht imprägniert ist. In der deutschen
Patentschrift DE 32 35 468 ist ein nur einseitig, nämlich
zur Seite des Preßschuhs hin beschichtetes Preßband
beschrieben. Ein ähnliches Preßband ist auch in der
deutschen Patentschrift DE 32 31 039 beschrieben. Die
resultierenden Preßbänder sind aber immer noch
unbefriedigend steif.
In der US-Patentschrift 4 482 430 ist ein ebenfalls
flüssigkeitsundurchlässiges Preßband beschrieben, das mit
Wasser geschmiert ist. Die zur Seite des Preßschuhs hin
aufgebrachte Beschichtung besteht aus einem komprimierbaren
Material und weist Rillen zum Aufnehmen des Wassers auf.
Beim Preßvorgang wird die Beschichtung zusammengedrückt, und
das Preßband schwimmt auf einem Wasserfilm. Nachteilig daran
ist die geringe Belastbarkeit des komprimierbaren Materials
bei Walk- und Zugbeanspruchung.
Die zahlreichen Anstrengungen auf diesem Gebiet
signalisieren, daß ein optimales Preßband, welches sowohl
flüssigkeitsundurchlässig als auch biegsam, zugfest und
verschleißarm ist, noch nicht gefunden wurde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Preßvorrichtung mit verlängerter Preßzone zu schaffen, bei
der das Preßband befriedigend biegsam, zugfest und
verschleißarm ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das Preßband
flüssigkeitsdurchlässig ist und der Schmiermittelfilm aus
Wasser oder einem ein- oder mehrwertigen Alkohol mit bis zu
12 C-Atomen oder einer Mischung aus zwei oder mehreren
dieser Stoffe besteht.
Die erfindungsgemäße Preßvorrichtung hat den großen Vorteil,
daß der oben geschilderte Konflikt vermieden wird. Ein
flüssigkeitsdurchlässiges Preßband ist zwangsläufig
flexibler als ein beschichtetes, flüssigkeitsundurchlässiges
Band. Bei der Verwendung von Wasser oder Alkohol als
Schmiermittel schadet es nichts, wenn ein Teil des
Schmiermittels durch das Preßband in die Papierbahn
übertritt. Die zum Schmieren nötige Menge ist gegenüber der
Menge des in der Papierbahn vorhandenen Wassers sehr gering.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Alkohole können aufgrund
ihres relativ hohen Dampfdrucks beim nachfolgenden
Trocknungsvorgang leicht wieder aus der Papierbahn entfernt
werden. Die Alkohole können auch allein durch thermische
Einwirkung mit den in der Papierbahn enthaltenen Substanzen
nicht reagieren.
Damit stehen für das Material und den Aufbau des Preßbandes
zahlreiche Alternativen zur Verfügung. Geeignet ist z. B. ein
poröses Preßband aus einem Grundgewebe und einer porösen
Beschichtung. Für das Grundgewebe sind alle verspinnbaren,
temperatur- und wasserbeständigen Kunststoffe geeignet, die
eine Faser mit hoher Zugfestigkeit liefern. Es kommen vor
allem stabilisierte Polyester, zahlreiche Polyamide,
Hochmodulpolyolefine, aber auch Polyaramide in Betracht.
Auch Kunststoffe mit aromatischen oder heterozyklischen
Monomeren sind geeignet, ebenso polyfluorierte
Kohlenwasserstoffe. Als Beschichtung bietet sich eine
poröse, im allgemeinen geschlitzte oder perforierte Folie
an. Sie kann durch Wärmeaktivierung mit dem Grundgewebe
verbunden oder auf das Grundgewebe aufgeklebt werden. Als
poröse Beschichtung kann auch ein genadeltes Vlies aus
Filamenten dienen. Geeignet sind dieselben Materialien wie
für das Grundgewebe, darüberhinaus mineralische Fasern,
Glasfasern oder Kohlefasern.
Das Preßband kann aber ebenso gut ein schlichtes Spiralband
sein oder ein einfaches Gewebe ohne Beschichtung.
Wenn man sich für ein Gewebe entscheidet, bietet sich ein
Rippengewebe besonders an, weil dann das Preßband nur mit
einer verringerten Oberfläche auf dem Schuh aufliegt, was
auch zu einer verminderten Reibung führt.
Wenn das Preßband zum Preßschuh hin mit Kunststoffäden
versehen ist, erreicht man ebenfalls einen zusätzlichen
reibungsmindernden Effekt von oben.
Der Preßschuh selbst kann aus Metall, Kunststoff oder
Keramik bestehen. Kunststoff und Keramik bieten sich
besonders an, weil sie eine verringerte Reibung aufweisen.
Das Schmiermittel wird mit Hilfe einer Sprühvorrichtung am
Einlauf der Papierbahn von unten auf das Preßband gesprüht.
Die Sprühvorrichtung am Einlauf kann auch so ausgerichtet
sein, daß nicht das Preßband, sondern der Preßschuh
eingesprüht wird.
Als Schmiermittel können außer Wasser auch z. B. ein- oder
mehrwertige Butylalkohole, Amylalkohole oder Hexylalkohole
sowie Ethylenglycol, Diethylenglycol oder Glycerin verwendet
werden. Besonders geeignet ist eine Mischung aus Wasser und
Glycerin.
Die erfindungsgemäße Preßvorrichtung kann unter den üblichen
Bedingungen wie die herkömmlichen Preßvorrichtungen
betrieben werden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Preßvorrichtung wird im folgenden mit Hilfe der beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Preßvorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Preßvorrichtung 1 mit verlängerter
Preßzone 2, in der eine Papierbahn 7 zwischen einem Preßband
3 (z. B. Preßfilz) und einem Papiermaschinenfilz 3′ in
Richtung des Pfeils A einläuft. Die Preßvorrichtung 1
besteht im wesentlichen aus einer Preßwalze 4 und einem
Preßschuh 5, über den in Richtung des Pfeils B ein
Anpreßdruck auf die zwischen Preßwalze 4 und Preßschuh 5
liegende Papierbahn 7 ausgeübt wird. Der Preßschuh 5 besteht
z. B. aus Keramik. Er weist auf seiner der Preßwalze 4
zugewandten Seite eine konkave Oberfläche 6 auf, auf der das
Preßband 3 aufliegt. Das Preßband 3 besteht aus einem
üblichen Kunststoffgewebe, das auf der Unterseite 8, also
auf der dem Preßschuh 5 zugewandten Seite, mit einer z. B.
porösen glatten Folie kaschiert ist. Das Preßband 3 läuft um
Walzen 12 um. Neben dem Preßschuh 5 auf der Seite des
Einlaufs der Papierbahn 7, befindet sich eine Düse 13, die
über eine Zuleitung mit einem das Schmiermittel enthaltenden
Vorratsbehälter verbunden ist (nicht gezeigt). Damit wird
die Unterseite 8 des Preßbands 3 mit einem Schmiermittel
(eine Mischung aus z. B. Wasser und Glyzerin) besprüht, so
daß zwischen Preßschuh 5 und Preßband 3 ein
Schmiermittelfilm 9 entsteht. Strichpunktiert ist eine
weitere mögliche Anordnung der Düse 14 dargestellt, bei der
nicht die Unterseite 8 des Preßbandes 3, sondern die
Oberfläche 6 des Preßschuhs 5 eingesprüht wird.
Auf der anderen Seite des Preßschuhs 5 befindet sich eine
Absaugwalze 15, die das Schmiermittel vom Preßband 3 wieder
aufnimmt. Das Preßband 3 läuft anschließend über eine
Umlenkwalze 16 und dann über die Walzen 12 zum Einlauf der
Preßvorrichtung 1 zurück.
Bezugszeichenliste
1 Preßvorrichtung
2 Preßzone
3 Preßband
3′ Papiermaschinenfilz
4 Preßwalze
5 Preßschuh
6 Oberfläche von 5
7 Papierbahn
8 Unterseite von 3
9 Schmiermittelfilm
12 Walzen
13, 14 Düse
15 Absaugwalze
16 Umlenkwalze
21 Rippen von 6
22 Grundfläche von 6
2 Preßzone
3 Preßband
3′ Papiermaschinenfilz
4 Preßwalze
5 Preßschuh
6 Oberfläche von 5
7 Papierbahn
8 Unterseite von 3
9 Schmiermittelfilm
12 Walzen
13, 14 Düse
15 Absaugwalze
16 Umlenkwalze
21 Rippen von 6
22 Grundfläche von 6
Claims (18)
1. Preßvorrichtung (1) mit verlängerter Preßzone (2), die
eine Preßwalze (4), mindestens einen Preßfilz (3), ein
Preßband (3) und einen Preßschuh (5) aufweist, wobei
sich zwischen Preßschuh (5) und Preßband (3) ein
Schmiermittelfilm (9) befindet, dadurch gekennzeichnet,
daß das Preßband (3) flüssigkeitsdurchlässig ist und
der Schmiermittelfilm aus Wasser oder einem ein- oder
mehrwertigen Alkohol mit bis zu 12 C-Atomen oder einer
Mischung aus zwei oder mehreren dieser Stoffe besteht.
2. Preßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß nur ein Preßfilz (3′) vorgesehen
ist.
3. Preßvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Preßband (3) porös ist.
4. Preßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Preßband (3) ein Grundgewebe
und auf seiner Unterseite (8) eine poröse Beschichtung
aufweist.
5. Preßvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung eine geschlitzte
oder perforierte Kunststoffolie ist.
6. Preßvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung ein Vlies ist.
7. Preßvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vlies aus Kunststoff-,
Kohlefaser-, Mineralfaser- oder Glasfaser-Filamenten
besteht.
8. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgewebe aus
Verbundwerkstoffen besteht.
9. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgewebe ein Gewebe
oder Gelege ist.
10. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgewebe ein
Rippengewebe ist.
11. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Preßband (3) ein
Spiralsieb ist.
12. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Preßband (3) auf seiner
Unterseite (8) mit Kunststoffäden versehen ist.
13. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Nähe des
Preßschuhs (5) eine Sprühvorrichtung (13, 14) befindet.
14. Preßvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sprühvorrichtung auf die
Unterseite (8) des Preßbandes (3) gerichtet ist.
15. Preßvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sprühvorrichtung (13, 14) auf
die Oberfläche (6) des Preßschuhs (5) gerichtet ist.
16. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol ein ein- oder
mehrwertiger Butylalkohol, Amylalkohol oder
Hexylalkohol oder Ethylenglycol oder Glycerin ist.
17. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittelfilm aus
einer Mischung aus Wasser und Glycerin besteht.
18. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die verlängerte Preßzone 5
bis 25 cm lang ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19537182A DE19537182A1 (de) | 1995-10-06 | 1995-10-06 | Preßvorrichtung mit verlängerter Preßzone |
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Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19537182A Withdrawn DE19537182A1 (de) | 1995-10-06 | 1995-10-06 | Preßvorrichtung mit verlängerter Preßzone |
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AT (1) | ATE188522T1 (de) |
DE (2) | DE19537182A1 (de) |
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- 1995-10-06 DE DE19537182A patent/DE19537182A1/de not_active Withdrawn
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1996
- 1996-09-07 AT AT96114344T patent/ATE188522T1/de not_active IP Right Cessation
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- 1996-09-07 DE DE59604099T patent/DE59604099D1/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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ATE188522T1 (de) | 2000-01-15 |
EP0767271B1 (de) | 2000-01-05 |
DE59604099D1 (de) | 2000-02-10 |
EP0767271A1 (de) | 1997-04-09 |
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