DE19536042A1 - Führungsvorrichtung für Vier- oder Mehrwalzengerüste - Google Patents
Führungsvorrichtung für Vier- oder MehrwalzengerüsteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Führungsvorrichtung für
Vier- oder Mehrwalzengerüste mit Arbeitswalzen, Stützwalzen und ggfs.
zwischen den Arbeitswalzen und den Stützwalzen angeordnete Zwischen
stützwalzen, bei denen Biegeblöcke für die Lagereinbaustücke der
Walzen von, in den Fenstern des Walzgerüstes angeordneten Paaren
an Zylinderstäben geführt werden, deren beide Enden direkt oder
indirekt mit dem Walzgerüst verbunden sind, und zwischen denen
jeweils ein, gegen den oberen und den unteren Biegeblock der Lager
einbaustücke eines Walzenpaares abgestütztes Biege-Kolben-Zylinder-Aggregat
angeordnet ist.
Mit solchen Führungen lassen sich alle Biege- und Balancierkräfte
sowie Kräfte, die bei der axialen Verschiebung der Walzen entstehen,
ohne zu große Reibungen und zu großem Verschleiß in das Walzgerüst
einleiten.
Bei einer bekannten gattungsgemäßen Ausbildung der Führungsvor
richtung (DE-A-39 06 618) sind die Enden der Zylinderstäbe ver
schiebefest in ständerfeste Haltestücke eingesetzt, die von den
Fensterseitenwänden her in die Fensteröffnung kragen. Die Biege
blöcke der Lagereinbaustücke der oberen und der unteren Arbeitswalze
weisen seitliche Ansätze mit zylindrischen Längsausnehmungen auf,
die mit Kugelbuchsen ausgestattet, auf den Zylinderstäben längsver
schiebbar sind.
Da die, durch die beim Biegen der Walzen über einen maximalen
Axialverschiebeweg notwendigen Biegekräfte im Bereich der Biege
blöcke von deren Führung abgefangen werden und dabei, in diesen
erhebliche Reibkräfte erzeugen, ist der mit dieser Vorrichtung
praktisch erreichbare, die Verteilung der Reibkräfte auf die Länge
bestimmende Stützabstand der Führungselemente begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Führungsvor
richtung so zu verbessern, daß größere Stützabstände möglich sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die beiden Enden der Zylin
derstäbe nicht verschiebefest, sondern axial verschiebbar in den
Ständerfenstern gelagert sind, wobei einer der Zylinderstäbe eines
Paares in dem einen der Biegeblöcke längsverschiebbar geführt und
mit dem anderen Biegeblock fest verbunden, und der andere Zylinder
stab fest mit dem einen Biegeblock verbunden und in dem anderen
Biegeblock längsverschieblich geführt sind. Mit dieser Ausbildung
werden die wirksamen Stützabstände der Führungslängen gegenüber
denen vergleichbarer bekannter Führungsvorrichtungen deutlich
vergrößert.
Bei Anwendung von, in die Fensteröffnungen des Walzgerüstes einge
setzten, fest mit dem Walzgerüst verbundenen, in die Fensteröffnung
kragenden Haltestücken für die Enden der Zylinderstäbe können diese
Haltestücke erfindungsgemäß axiale Verschiebelager für die Enden
der Zylinderstäbe aufweisen; dabei besteht, zur Schaffung einer
horizontalen Verdrehsicherung für die Biegeblöcke die Möglichkeit,
in den, einander zugeordneten Seitenflächen der Haltestücke und der
Biegeblöcke jeweils aufeinanderlegbare Gleitplatten anzuordnen.
Diese, aufeinanderlegbaren Gleitplatten können, wie die Erfindung
weiter vorsieht, wechselseitig aus Werkstoffen unterschiedlicher
Gefügehärte bestehen.
Bei Walzgerüsten mit einem Arbeitswalzenpaar, einem, diese abstüt
zenden Zwischen-Stützwalzenpaar und einem Stützwalzenpaar können
mit den Biegeblöcken der Lagereinbaustücke der Zwischen-Stützwalzen
jeweils Paare von Zylinderführungsstäben fest verbunden sein, die
parallel zu den Zylinderstabpaaren der Biegeblöcke der Lagereinbau
stücke der beiden Arbeitswalzen längsverschiebbar in den ständerfe
sten Haltestücken geführt sind. Die Führungen zur Längsverschiebung
der Enden der Zylinderstäbe können dabei als Durchgangsöffnungen
in den Haltestücken ausgebildet werden und in den, den Durchgangs
öffnungen zugewandten Unterseiten der Biegeblöcke des Lagereinbau
stücks der Stützwalzen Aufnahmeöffnungen für die Enden der Zylinder
stäbe angeordnet werden. Zur weiteren Vergrößerung der Stützabstände
können erfindungsgemäß die, in den ständerfesten Haltestücken
geführten Längen der Zylinderstäbe eines, fest mit dem Biegeblock
der Lagereinbaustücke der oberen Zwischenwalze fest verbundenen
Zylinderstabpaares und die der Zylinderstäbe des mit dem Biegeblock
des Lagereinbaustücks der unteren Zwischen-Stützwalze verbundenen
Zylinderstabpaares unter sich unterschiedlich bemessen werden.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Führungsvorrichtung bei einem Vier-Walzengerüst,
in einem Schnitt quer zu den Walzenachsen,
Fig. 2 die Draufsicht auf einen Schnitt nach der Linie A-A
durch Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie B-B durch Fig. 1,
Fig. 4 eine andere Ausbildungsform der Führungsvorrichtung
an einem Sechs-Walzengerüst im Schnitt quer zu den
Walzenachsen,
Fig. 5 die Draufsicht auf einen Schnitt nach der Linie A-A
durch Fig. 4,
Fig. 6 einen weiteren Schnitt quer zu den Walzenachsen,
hier nach der Linie E-E durch Fig. 5,
Fig. 7 die Draufsicht auf einen Schnitt nach der Linie B-B
durch Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie C-C durch Fig. 4,
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie D-D durch Fig. 4,
Fig. 10 einen Schnitt durch ein abgewandeltes Ausbildungs
beispiel der Führungsvorrichtung nach Fig. 4 nach
der Linie C-C durch Fig. 4, und
Fig. 11 eine Darstellung dieses Ausführungsbeispiels in
einem Schnitt nach der Linie D-D durch Fig. 4.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 zu ersehen, sind die oberen und unteren
Walzen 1 und 2 des Arbeitswalzenpaares, abgestützt durch die oberen
und unteren Stützwalzen 3 und 4, in oberen bzw. unteren Lagereinbau
stücken 5 und 6 gelagert. Die Lagereinbaustücke 5 und 6 werden
seitlich von oberen bzw. unteren Biegeblöcken 8 bzw. 10, die jeweils
ein Paar bilden, erfaßt. In dem Fenster 7 (Fig. 1) des Walzgerüstes
13 sind, fest mit diesen verbunden, obere und untere Haltestücke
14 bzw. 16 angeordnet, die jeweils in das Fenster 7 hineinkragen
und Axial-Verschiebelager 18 (Fig. 1) aufweisen, in die die Zylin
derstäbe 19 eines Zylinderstabpaares mit ihren jeweiligen Enden 19a
(Fig. 3) längsverschieblich eingesetzt sind. An den Zylinderstäben
19 eines Zylinderstabpaares sitzt der eine (rechte) Zylinderstab
19, wie aus Fig. 3 ersichtlich, fest in dem unteren Biegeblock 10
und ist in dem oberen Biegeblock 8 längsverschieblich geführt,
während der andere (linke) Zylinderstab 19 umgekehrt fest in dem
oberen Biegeblock 8 sitzt und in dem unteren Biegeblock 10 längsver
schieblich geführt wird.
Zwischen den Zylinderstäben 19 eines Zylinderstabpaares in den
oberen bzw. unteren Biegeblöcken 8 und 10 sind jeweils Biege-Kolben-
Zylinder-Aggregate 21 angeordnet.
Bei einem maximalen axialen Verschiebeweg VS der Walzen 1, 2 sind
die Biegemomente aus den Kräften FB mal dem Abstand a (Fig. 1) und
FB mal dem Abstand b (Fig. 3) im wesentlichen die Ursache für die
Entstehung von Reibkräften. Diese Biegemomente werden im Bereich
der Führungsflächen der Zylinderstäbe 19 durch Paare von Normal
kräften abgefangen, die ihrerseits durch die Beziehung Normalkraft
mal Reibzahl entsprechende Reibkräfte erzeugen. Durch den hier
erzielten großen Stützabstand ST (Fig. 3) entstehen entsprechende
Normalkräfte und damit auch niedrige Reibkräfte. Bei weiterer
Herabsetzung der Reibzahl durch eine entsprechende Ausbildung der
Führungsflächen lassen sich diese Reibkräfte in bekannter Weise
zusätzlich verringern.
Zwischen den einander zugewandten Seitenflächen der Haltestücke,
hier 16, und der Biegeblöcke, hier 10, sind, wie aus Fig. 2 zu
ersehen, jeweils Gleitplatten 23 bzw. 24 angeordnet, mit denen die
Vorrichtung gegen die Wirkung von Drehkräften in horizontalen Ebenen
gesichert wird. Diese Gleitplatten 23 bzw. 24 weisen wechselseitig
eine unterschiedliche Gefügehärte auf.
Bei der Ausbildung der Vorrichtung nach den Fig. 4 bis 9 für ein
Walzgerüst mit einem Paar von Arbeitswalzen 25, 26, einem diese
abstützenden Paar von Zwischenstützwalzen 27, 28 und einem Paar von,
diese wiederum abstützenden Stützwalzen 29, 30, sind die beiden
Arbeitswalzen 25, 26 mit ihren Lagereinbaustücken 5′, 6′ von Biege
blockpaaren 8′ bzw. 10′ gehalten, die entsprechend der Ausbildung
nach den Fig. 1 bis 3 von Zylinderstabpaaren 19′ (Fig. 8) geführt
werden, deren beide Enden 19a′ in den Haltestücken 14′; 16′ längs
verschieblich geführt sind. Die Zylinderstäbe 19′ des Zylinderst
abpaares sitzen ebenfalls wie bei der Ausbildung nach Fig. 3 einer
seits fest in dem einen Biegeblock 8′ und werden in dem anderen
Biegeblock 10′ längsverschieblich geführt und umgekehrt. Zwischen
den beiden Biegeblöcken B′, 10′ eines Biegeblockpaares wird jeweils
auch hier ein Biege-Kolben-Zylinder-Aggregat 21′ angeordnet. Die
Zwischenstützwalzen 27, 28 mit ihren Lagereinbaustücken 31, 32
werden von Biegeblockpaaren 33 bzw. 35 gehalten, die ihrerseits
jeweils fest mit Paaren von Führungsstäben (Fig. 9) 37 bzw. 39 ver
bunden sind, die, parallel zu den Zylinderstäben 19′ in den ständer
festen Haltestücken 14′, 16′ geführt werden. Die Biegeblöcke 33 und
35 werden von Biege-Kolben-Zylinder-Aggregaten 41 bzw. 42 (Fig. 6,
7, und 9) beaufschlagt, die sich gegen das Haltestück 14′ bzw. 16′
abstützen. Die Biegeblockpaare 33 bzw. 35 für die Zwischenstütz
walzen 27, 28 können deshalb unabhängig von den Biegeblockpaaren
8′ und 10′ der Arbeitswalzen 25, 26 betätigt und bewegt werden.
Wie aus der Darstellung nach den Fig. 10 und 11 hervorgeht, können
die in den ständerfesten Haltestücken 15′′ längsverschieblich
geführten Zylinderstäbe 37′′ bzw. 39′′ in ihren in den Haltestücken
14′′ geführten Längen L1 und L2 unterschiedlich bemessen werden,
wodurch sich ein größerer, der Länge L1 entsprechender Stützabstand
ergibt.
Claims (8)
1. Führungsvorrichtung für Vier- oder Mehrwalzengerüste mit Ar
beitswalzen, Stützwalzen und ggfs. zwischen Arbeitswalzen und
Stützwalzen angeordneten Zwischenstützwalzen, bei denen Biege
blöcke für die Lagereinbaustücke der Walzen von, in Fenstern
des Walzgerüstes angeordneten Paaren an Zylinderstäben geführt
werden, deren beide Enden direkt oder indirekt mit dem Walzge
rüst verbunden sind, und zwischen denen jeweils ein, gegen den
oberen und den unteren Biegeblock eines Walzenpaares abgestütz
tes Biege-Kolben-Zylinder-Aggregat angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Enden der Zylinderstäbe (19) axial verschiebbar
in den Ständerfenstern (7) gelagert sind, wobei einer der
Zylinderstäbe (19) eines Paares in dem einen der Biegeblöcke
(8) längsverschiebbar geführt und mit dem anderen Biegeblock
(10) fest verbunden, und der andere Zylinderstab (19) fest mit
dem einen Biegeblock (8) und in dem anderen Biegeblock (10)
längsverschiebbar geführt sind.
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1,
mit, in die Fensteröffnungen des Walzgerüstes eingesetzten,
fest mit dem Walzgerüst verbundenen, in die Fensteröffnung
kragenden Haltestücken für die Enden der Zylinderstäbe,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltestücke (14, 16) Axial-Verschiebelager (18) für
die Enden (19a) der Zylinderstäbe (19) aufweisen.
3. Führungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den, einander zugewandten Seitenflächen der Haltestücke
(14, 16) und der Biegeblöcke (8, 10) jeweils aufeinanderlegbare
Gleitplatten (23, 24) angeordnet sind.
4. Führungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufeinanderlegbaren Gleitplatten (23, 24) wechselseitig
aus Werkstoffen unterschiedlicher Gefügehärte bestehen.
5. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1,
für Walzgerüste mit einem Arbeitswalzenpaar, einem dieses
abstützenden Zwischenstützwalzenpaar und einem Stützwalzenpaar,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit den Biegeblöcken (33; 35) der Lagereinbaustücke der
Zwischenstützwalzen (27, 28) jeweils Paare von Zylinder-Füh
rungsstäben (37, 39) fest verbunden sind, die parallel zu den
Zylinderstabpaaren (19′) der Biegeblöcke (8′) der Lagereinbau
stücke (5′; 6′) der beiden Arbeitswalzen (25, 26) längsver
schiebbar zu den ständerfesten Haltestücken (14′; 16′) geführt
sind.
6. Führungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungen zur Längsverschiebung der Enden der Zylinder
stäbe (19; 19′) bzw. der Zylinderführungsstäbe (37; 39) als
Durchgangsöffnungen in den Haltestücken (14, 16; 14′, 16′)
ausgebildet sind.
7. Führungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den den Durchgangsöffnungen zugewandten Unterseiten der
Biegeblöcke (8, 8′) der Lagereinbaustücke der Arbeitswalzen
(1, 2; 25, 26) und/oder der Lagereinbaustücke der
Zwischenstützwalzen (27, 28) Aufnahmeöffnungen für die Enden der
Zylinderstäbe (19; 19′) bzw. der Zylinderführungsstäbe (27;
39) angeordnet sind.
8. Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die, in den ständerfesten Haltestücken (14′, 16′) geführten
Längen eines, fest mit dem Biegeblock (33) des Lagereinbau
stücks (31) der oberen Zwischenstützwalze (27) festverbundenen
Zylinderführungsstabpaares (37′′) und die Zylinderführungsstäbe
(39′′) eines fest mit dem Biegeblock (35) des Lagereinbaustücks
(32) der unteren Zwischenstützwalze (28) verbundenen Zylin
derführungsstabpaares (39′′) unter sich unterschiedlich bemes
sen sind.
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