DE19530284A1 - Verfahren und Vorrichtungen zur Übertragung von Druckfarbe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtungen zur Übertragung von DruckfarbeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Übertragung von fester bzw. flüssiger
Druckfarbe von einem Zwischenträger, etwa einem Übertragungszylinder,
auf einen weiteren Zwischenträger oder auf ein Substrat, etwa Papier,
sowie mehrere Vorrichtungen zur Durchführung dieser Verfahren.
Um flüssige Druckfarbe von einem Zylinder einer Druckmaschine auf
einen weiteren Zylinder oder auf ein Substrat übertragen zu können, muß
die auf grenzflächenphysikalischen Effekten beruhende Haftung der
Druckfarbe auf dem zweiten Zylinder bzw. dem Substrat größer als
diejenige auf dem Ursprungszylinder sein. Bei der Übertragung findet
jedoch stets eine Spaltung des Flüssigkeitsfilms statt, so daß ein Teil
davon auf dem Ursprungszylinder zurückbleibt, und es ist praktisch
unmöglich, eine nur annähernd hundertprozentige Übertragung von
flüssiger Druckfarbe zu erreichen.
Das gleiche Problem besteht bei der Übertragung von fester Druckfarbe,
die sich in einem körnigen Zustand befindet, z. B. ein Tonerpulver. Es sind
zwar elektrostatische Übertragungstechniken bekannt, mit denen ein
Übertragungswirkungsgrad von maximal ca. 95 bis 98% erreicht wird,
dieses aber auch nur im Anwendungseinsatz mit nichtleitendem Toner.
Für Produktionsmaschinen mit einer Druckleistung von vielen Tausend
Bögen pro Stunde ist dies aber nicht ausreichend, da permanent die
Reinigungseinrichtungen ersetzt bzw. außerhalb der Druckmaschine
gereinigt werden müßten.
In einem Beitrag mit dem Titel "Offset Quality Electrophotography" in der
Zeitschrift "Journal of Imaging Science and Technology", Band 37, Nr. 5,
September/Oktober 1993, S. 458 (nachstehend mit "OQE" bezeichnet),
sind verschiedene xerographische Techniken angegeben, die zur
Übertragung von leitendem Toner auch in hoher Luftfeuchtigkeit geeignet
sind. Eine dieser Techniken besteht darin, den Toner unter Druck auf ein
Substrat zu übertragen und gleichzeitig zu fixieren. Eine weitere Technik
besteht in einer thermischen Übertragung mit zwei Temperaturstufen.
Ferner gibt es Kombinationen aus Druckübertragung und thermischer
Übertragung. Eine solche Kombination ist auf Seite 459 der o.g.
Druckschrift dargestellt. Der Toner wird durch Druck von einem ersten
Zylinder auf einen Zwischenzylinder und dann durch thermische
Übertragung auf ein Papier übertragen, das zwischen dem
Zwischenzylinder und einem heißen Gegendruckzylinder hindurchläuft.
Bei der Übertragung durch Druck soll ein Wirkungsgrad von 95% erzielt
werden, und bei der thermischen Übertragung ein solcher von 100%.
In der Zeitschrift "The Seybold Report on Publishing Systems", Band 24,
Nr. 20, Seite 20, linke Spalte (nachstehend als "Seybold Report"
bezeichnet) wird ein Übertragungssystem beschrieben, bei dem ein Bild
über zwei Bänder auf das Papier übertragen wird. Das erste Band nimmt
den Toner in einer dem Druckbild entsprechenden Verteilung auf. Das Bild
wird dann auf das zweite Band übertragen, das geheizt wird. Dieses Band
ist nicht heiß genug, um den Toner zu schmelzen, bewirkt aber, daß sich
die Tonerteilchen aneinanderheften, und überträgt dann das Bild auf das
Papier, das vorgeheizt wird, wobei das Bild mit einer heißen Druckwalze
fixiert wird. Dadurch wird kein nachfolgendes Schmelzen oder Fixieren
des Toners mehr erforderlich.
Im ersten Schritt, bei der Übertragung von dem ersten Band auf das
zweite Band, kann allerdings kein Übertragungswirkungsgrad von 100%
erreicht werden. Das erste Band ist zwar teflonbeschichtet, übt aber
prinzipiell zumindest geringe Haftkräfte auf den Toner aus, so daß
zumindest im ersten Schritt ein Übertragungswirkungsgrad von weniger
als 100% anzunehmen ist, ähnlich wie bei der in der Beitrag "OQE"
beschrieben Technik.
Bei beiden vorstehend beschriebenen Techniken wird der Toner also nicht
vollständig von dem ersten Zylinder bzw. dem ersten Band übertragen.
Insbesondere bei neueren Drucktechniken, z. B. der im "Seybold Report"
beschriebenen Drucktechnik, ist es jedoch zur Erzielung eines
einwandfreien Druckes erforderlich, die übrigbleibende Druckfarbe vor
einem erneuten Beschreiben des ersten Bandes bzw. des ersten Zylinders
vollständig zu entfernen. Dies kann sehr schwierig und aufwendig sein,
insbesondere wenn die Druckfarbe wiederverwendet werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Übertragungstechniken zu
schaffen, die nicht nur bei einer Übertragung auf Papier, sondern auch
bei einer Übertragung auf einen Zwischenträger einen
Übertragungswirkungsgrad von immer praktisch 100% aufweisen.
Im Falle, daß bei einem gattungsgemäßen Verfahren die Druckfarbe in
einem körnigen Zustand auf dem Zwischenträger haftet, wird die Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Druckfarbe auf ihrer von dem
Zwischenträger abgewandten Seite angeschmolzen wird, bevor sie auf
den weiteren Zwischenträger oder das Substrat übertragen wird.
Im Falle, daß bei einem gattungsgemäßen Verfahren die Druckfarbe in
einem wenigstens teilweise flüssigen Zustand auf dem Zwischenträger
haftet, wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Haftung der Druckfarbe auf dem Zwischenträger vor und/oder während
der Übertragung auf den weiteren Zwischenträger oder das Substrat
durch ein Trennmittel verringert wird.
In einer Ausführungsform hierzu weist der Zwischenträger eine äußere
elastische Schicht auf, z. B. eine Gummischicht, in der das Trennmittel
enthalten ist, wobei das Trennmittel an die Oberfläche der Gummischicht
getrieben wird, wenn der Zwischenträger und der weitere Zwischenträger
oder das Substrat gegeneinandergedrückt werden. Eine weitere
Ausführungsform zum Einsatz eines Trennmittels besteht darin, daß der
Zwischenträger eine harte äußere Schicht aufweist, z. B. eine poröse
Schicht aus einem Sintermaterial oder oder Keramik, die ein Trennmittel
wirkungsvoll speichern kann. Der im Betrieb entstehende Verlust an
Trennmittel kann durch eine entsprechende Zufuhreinrichtung
ausgeglichen werden, oder das Trennmittel wird der Farbe zugesetzt, so
daß sich im Betrieb ein Gleichgewicht in der Trennmittelführung einstellt.
Unter einem Zwischenträger wird eine Einrichtung verstanden, die eine
Oberfläche aufweist, auf der ein Druckbild in Form einer Farbverteilung
aufgebaut, weitertransportiert und anschließend wieder abgebaut wird,
also z. B. ein rotierender Übertragungszylinder oder ein um einen Zylinder
umlaufendes Band, wobei die Farbübertragung wahlweise auf einen
weiteren Zwischenträger oder auf ein Substrat erfolgt.
Sowohl im Falle der erfindungsgemäßen Festfarbenübertragung, d. h.
einer Übertragung durch Anschmelzen, wobei die Druckfarbe
überwiegend fest ist, als auch im Falle der trennmittelunterstützten
Übertragung von flüssigen Farben wird ein Übertragungswirkungsgrad
von praktisch 100% erreicht.
Im Falle des Anschmelzens einer körnigen Druckfarbe von außen wird
erstens bewirkt, daß sich die Farbteilchen aneinanderheften. Zweitens
wird die Haftung der Druckfarbe auf dem Zwischenträger durch das
Anschmelzen nicht vergrößert, da es nur auf der äußeren Oberfläche der
Farbschicht stattfindet, während die Druckfarbe auf der dem
Zwischenträger zugewandten Seite nach wie vor nur an einzelnen
Punkten an dem Zwischenträger haftet. Daher können sich
zusammenhängende Farbinseln auf dem Zwischenträger leicht und
vollständig davon lösen. Drittens bewirkt das Anschmelzen der
Druckfarbe von außen eine stärkere Adhäsion auf dem nachfolgenden
Zwischenträger oder dem Substrat, wodurch die vollständige Übertragung
der Druckfarbe zusätzlich sichergestellt wird.
Anders als bei dem aus dem "Seybold Report" bekannten Verfahren wird
die feste Druckfarbe gemäß der Erfindung nicht von der Innenseite her,
sondern an der Außenseite angeschmolzen. Während die bekannte
Technik das Ablösen von dem Zwischenträger schwieriger macht, bleiben
die erforderlichen Ablösekräfte bei der Erfindung unverändert klein, und
überdies wird die Haftung auf dem Zielträger verbessert. Daher erfolgt bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Festfarbenübertragung der
Übertragungsvorgang in mehrfacher Hinsicht zuverlässiger als bei dem
bekannten Verfahren. Man erzielt mit geringem Konstruktions- und
Energieaufwand einen Übertragungswirkungsgrad von 100%, wobei die
zur Übertragung auf ein Substrat wie Papier erforderlichen Anpreßkräfte
gering sind, so daß das Papier geschont wird.
Dies gilt nicht nur, wenn die Druckfarbe direkt auf ein Substrat wie Papier
übertragen wird, das die Übertragung durch seine starke Kapillarwirkung
unterstützt, sondern auch im Falle eines mehrstufigen Verfahrens, bei
dem die Druckfarbe über einen weiteren Zwischenträger auf das Substrat
zu übertragen ist. Die vollständige Übertragung eines auf einem ersten
Zwischenträger entwickelten latenten Bildes auf einen zweiten
Zwischenträger und von diesem auf ein Substrat stellt an beide Prozesse
konträre Anforderungen. Zunächst muß die Affinität der Druckfarbe zu
dem zweiten Zwischenträger gegenüber dem ersten Zwischenträger
dominieren, dann muß die Affinität der Druckfarbe zum Substrat
gegenüber dem zweiten Zwischenträger dominieren. Der zweite
Zwischenträger muß also zunächst die Druckfarbe annehmen, um sie
dann wieder abzugeben. Da gemäß der Erfindung die Ablösung der
Druckfarbe von dem ersten Zwischenträger nach der Entwicklung
erleichtert wird, benötigt man auf dem zweiten Zwischenträger eine
geringere Affinität als wenn die Ablösung nicht unterstützt wird, um die
Farbe vollständig auf den zweiten Zwischenträger zu übertragen. Die
geringen Haftkräfte auf dem zweiten Zwischenträger erleichtern es, die
Druckfarbe anschließend vollständig auf das Substrat zu übertragen.
Wird bei der Übertragung auf das Substrat ebenfalls das
erfindungsgemäße Anschmelzverfahren angewandt, so benötigt man für
die Übertragung und das abschließende Fixieren insgesamt wesentlich
weniger Wärmeenergie als bei bekannten Techniken, bei denen die
Druckfarbe durch Heizen des Zwischenträgers bzw. durch Vorwärmen
des Papiers geschmolzen wird. Das Papier trocknet beim Druck nicht aus
und wird geschont.
Für den Fall, daß sich die Druckfarbe auf dem Zwischenträger in einem
wenigstens teilweise flüssigen Zustand befindet bzw. in diesen Zustand
gebracht worden ist, wird gemäß der Erfindung ein Trennmittel
verwendet, um eine Übertragung zu 100% zu gewährleisten. Die
Druckfarbe kann sowohl eine Farbe, die bei Normaltemperatur flüssig ist,
als auch eine Schmelzfarbe sein, die bei Normaltemperatur fest ist und
die auf einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur gehalten wird.
Im letzteren Fall wird z. B. der Zwischenträger mit einer beheizten äußeren
Schicht mit hoher Wärmeleitfähigkeit und geringer Wärmekapazität und
mit einer darunter liegenden Isolierschicht versehen, um die
Wärmeverluste gering zu halten.
Die Verwendung eines Trennmittels ist besonders vorteilhaft bei einem
Zwischenträger in Form eines Gummi-Übertragungszylinders, der die
flüssige Druckfarbe auf ein Substrat überträgt. Eine elastische, z. B. aus
Gummi oder einem ähnlichen Material bestehende Schicht des
Übertragungszylinders, die sich für eine gleichförmige Farbübertragung an
eine ungleichmäßige Substratoberfläche anschmiegen kann, ohne
übermäßigen Druck ausüben zu müssen, dient gleichzeitig als Träger für
das Trennmittel, das in der bevorzugten Ausführungsform Silikonöl ist.
Das Aufnahmevermögen der elastischen Schicht für das Trennmittel kann
auf Diffusion und/oder auf einem Eindringen des Trennmittels in
Mikroporen der elastischen Schicht beruhen. Wenn die elastische Schicht
gegen das Substrat gedrückt wird, wird das Silikonöl ausgetrieben, so
daß die Druckfarbe von der Oberfläche des Übertragungszylinders
abgewiesen wird. Gleichzeitig wird die Druckfarbe in die
Substratoberfläche hineingetrieben, so daß auf besonders einfache Weise
eine rückstandfreie Farbübertragung erzielt wird.
Bei neueren Farbwerken, insbesondere digitalen Farbwerken, muß die
Druckfarbe aus technischen Gründen zuerst auf einen ersten
Zwischenträger aufgebracht werden, der eine harte Oberfläche aufweist.
Ist in diesem Fall die Druckfarbe flüssig, so kann vorgesehen werden, daß
der erste Zwischenträger Mikroporen aufweist, durch die vor und/oder
während der Übertragung der Druckfarbe auf einen zweiten
Zwischenträger ein Trennmittel gepreßt wird, für das in diesem Fall nicht
nur eine Flüssigkeit, sondern auch ein Gas in Betracht kommt. Ist
andererseits die Druckfarbe ursprünglich fest, so wird an dem ersten
Zwischenträger die erfindungsgemäße Festfarbenübertragung
durchgeführt, während an dem zweiten Zwischenträger entweder die
Festfarbenübertragung oder die Flüssigfarbenübertragung gemäß der
Erfindung durchgeführt wird.
Mehrere Vorrichtungen zur Durchführung der beiden erfindungsgemäßen
Verfahren und vorteilhafter Kombinationen davon sind in den
Patentansprüchen 4 bis 7 angegeben.
Eine Druckmaschine mit einem oder mehreren erfindungsgemäß
ausgebildeten Druckwerken weist eine Transporteinrichtung auf, z. B. eine
herkömmliche Transporteinrichtung mit Ketten und Greifern oder ein
Transportband, die aufeinanderfolgend Substrate durch die in einer Reihe
angeordneten Druckwerke fördert, wobei die Substrate mit Hilfe von
Gegendruckzylindern gegen die entsprechenden Zwischenträger gedrückt
werden.
Außerdem sind auf Grund des hohen Übertragungswirkungsgrades
vereinfachte Konstruktionen für Mehrfarben-Druckmaschinen möglich,
wie in den Patentansprüchen 8 und 9 angegeben.
Die in den verschiedenen Ausführungsformen zum Anschmelzen oder
zum Fixieren verwendeten Wärmequellen können z. B. Infrarotstrahler
sein, die die Strahlung auf den Zwischenträger bzw. das Substrat
bündeln. Die Stelle auf dem Zwischenträger, auf die die Strahlung
gebündelt wird, sollte so nahe wie möglich an der Stelle der Übertragung
der Druckfarbe auf den weiteren Zwischenträger oder das Substrat
liegen, damit auf dem Weg zur Übertragungsstelle möglichst wenig
Wärme auf den Zwischenträger fließt bzw. die Druckfarbe nicht
wesentlich stärker erwärmt werden muß, als es für die Übertragung
erforderlich ist.
Für die Bündelung am besten geeignet sind Laser, deren Strahlung am
Auftreffpunkt in Wärme umgewandelt wird. Durch geeignete Wahl der
Strahlungswellenlänge kann man erreichen, daß die Strahlung von der
Druckfarbe mit einem höheren Wirkungsgrad und von dem
Zwischenträger bzw. dem Substrat mit einem niedrigeren Wirkungsgrad
absorbiert wird, so daß der Zwischenträger und das Substrat möglichst
wenig erwärmt werden. Eine noch gezieltere Erwärmung ist mit Hilfe
eines Arrays von Lasern oder Laserdioden möglich, die in
Übereinstimmung mit dem übertragenen Druckbild angesteuert werden,
um nur die Druckfarbe tragenden Stellen zu erwärmen. Die zur Erzeugung
eines solchen Erwärmungsmusters notwendigen Informationen sind von
der Ansteuerung des oder der Schreibköpfe her bekannt. Bei einer
entsprechenden Auflösung des Laserdiodenarrays kann eine pixelgenaue
Wärmeübertragung durchgeführt werden, und mit Hilfe der
Grauwertinformationen kann die jeweilige Farbschichtdicke berücksichtigt
werden. Dadurch kann die Wärmezufuhr so bemessen werden, daß die
Druckfarbe bei der Übertragung auf das Papier unabhängig von anderen
Parametern überall die gleiche Temperatur aufweist und eine zuverlässige
Farbübertragung gewährleistet ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung mehrerer
Ausführungsbeispiele und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen
wird. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze eines Druckwerks für Festfarbenübertragung;
Fig. 2 eine Prinzipskizze eines Druckwerks für Flüssigfarbenübertragung;
Fig. 3 eine Prinzipskizze eines Druckwerks mit einer zweistufigen
Farbübertragung, nämlich einer Kombination aus einer Festfarben- und
einer Flüssigfarbenübertragung;
Fig. 4 eine Prinzipskizze eines Druckwerks für eine zweistufige
Flüssigfarbenübertragung;
Fig. 5 eine Prinzipskizze einer Mehrfarben-Druckmaschine mit zweistufiger
Farbübertragung;
Fig. 6 eine Prinzipskizze einer weiteren Mehrfarben-Druckmaschine mit
zweistufiger Farbübertragung; und
Fig. 7 und 8 verschiedene Wärmequellen, die für die
Ausführungsbeispiele von Fig. 1 bis 6 geeignet sind.
In Fig. 1 sind ein Druckwerk mit einem Übertragungszylinder 1, einem
schematisch dargestellten Farbwerk 2 und einem Gegendruckzylinder 3
sowie ein Substrat 4 gezeigt. Gegenüber der Oberfläche des
Übertragungszylinders 1 zwischen dem Farbwerk 2 und dem Substrat 4
ist eine Wärmequelle 5 angeordnet, und gegenüber der bedruckten Seite
des Substrats 4 ist eine Wärmequelle 6 angeordnet.
Im Betrieb des in Fig. 1 gezeigten Druckwerks drehen sich der
Übertragungszylinder 1 und der Gegendruckzylinder 3 in den durch Pfeile
angezeigten Richtungen, während eine nicht eingezeichnete
Transporteinrichtung aufeinanderfolgend Substrate 4 in Pfeilrichtung
zwischen dem Übertragungszylinder 1 und dem Gegendruckzylinder 3
hindurchbefördert.
An dem Farbwerk 2 werden Farbteilchen 7 in einer dem zu erzielenden
Druckbild entsprechenden Verteilung auf den Übertragungszylinder 1
aufgebracht. Die Farbteilchen 7 sind in der Figur als gleich große Kugeln
dargestellt, in der Praxis aber unregelmäßig geformt. Während die
Farbteilchen 7 durch den Übertragungszylinder 1 weitertransportiert
werden, werden sie von der darauf gerichteten Wärmequelle 5 von außen
angeschmolzen, so daß zusammenhängende Farbinseln 8 entstehen. In
den Farbinseln 8 haftet die Druckfarbe nach wie vor nur punktuell auf
dem Übertragungszylinder 1, wie schematisch dargestellt. Solange sich
diese punktuelle Haftung nicht wesentlich ändert, ist die Intensität des
Anschmelzens unkritisch. Wesentlich ist, daß die Plastizität in den
Farbinseln 8 von innen nach außen zunimmt, wobei ihre äußere
Oberfläche noch nicht vollständig geschmolzen sein soll. Auf Grund des
glasartigen Schmelzverhaltens von gebräuchlichen festen Farben lassen
sich diese Bedingungen relativ leicht erfüllen.
Zwischen dem Übertragungszylinder 1 und dem Gegendruckzylinder 3
wird das Substrat 4 auf den Übertragungszylinder 1 gepreßt, wobei die
Druckfarbe auf das Substrat 4 übertragen wird. Da die Druckfarbe auf
ihrer von dem Übertragungszylinder 1 abgewandten Seite angeschmolzen
worden ist, werden die Farbinseln 8 zusammenhängend und leicht auf
das Substrat 4 übertragen. Daher können die Anpreßkräfte zwischen dem
Substrat 4 und dem Übertragungszylinder 1 klein gehalten werden.
Anschließend wird die Druckfarbe mit Hilfe der Wärmequelle 6 fixiert,
wobei es in vielen Fällen ausreicht, die Farbinseln 8 an der Oberfläche zu
erwärmen, um sie zu glätten. Alternativ oder zusätzlich kann das Substrat
4 vor dem Passieren des Übertragungszylinders 1 durch eine nicht
eingezeichnete Einrichtung vorgewärmt werden.
In Fig. 2 sind ein Druckwerk mit einem Übertragungszylinder 21, einem
Farbwerk 22 und einem Gegendruckzylinder 23 sowie ein Substrat 24
dargestellt. Gegenüber der Oberfläche des Übertragungszylinders 21
zwischen dem Farbwerk 22 und dem Substrat 24 ist eine Wärmequelle
25 angeordnet.
Der Übertragungszylinder 21 ist ein Gummizylinder mit einem äußeren
Gummimantel 26. Das Material des Gummimantels 26 ist so gewählt, daß
es ein Aufnahmevermögen für ein Silikonöl aufweist, mit dem es im
wesentlichen gesättigt ist.
Der Betrieb des in Fig. 2 gezeigten Druckwerks gleicht dem von Fig. 1.
Anders als in Fig. 1 bringt das Farbwerk 22 jedoch keine einzelnen
Farbteilchen, sondern eine verflüssigte, bei Normaltemperatur feste
Druckfarbe auf den Übertragungszylinder 21 auf. Entsprechend dem
Druckbild ausgebildete Farbinseln 27 werden auf dem Weg zum Substrat
24 durch die Wärmequelle 25 oder durch Heizen des
Übertragungszylinders 21 flüssig gehalten.
Am Gegendruckzylinder 23 wird der Gummimantel 26 des
Übertragungszylinders 21 etwas zusammengepreßt, so daß Silikonöl
ausgetrieben wird, welches die Haftung zwischen der Druckfarbe und
dem Übertragungszylinder 21 aufhebt. Dadurch erfolgt keine Spaltung der
Druckfarbe, und die Druckfarbe wird vollständig auf das Substrat 24
übertragen.
Nach Entlastung des Gummimantels 26 wird das Silikonöl größtenteils
wieder von dem Gummimantel 26 aufgenommen. Zum Ausgleich von
etwaigen Verlusten wird eine nicht eingezeichnete Ölzufuhreinrichtung
vorgesehen.
Falls erforderlich, kann auch in diesem Ausführungsbeispiel das Substrat
24 vor dem Passieren des Übertragungszylinders 21 durch eine nicht
eingezeichnete Einrichtung vorgewärmt werden.
In Fig. 3 sind ein Druckwerk mit einem ersten Übertragungszylinder 30,
einem zweiten Übertragungszylinder 31, einem Farbwerk 32 und einem
Gegendruckzylinder 33 sowie ein Substrat 34 dargestellt. Gegenüber der
Oberfläche des ersten Übertragungszylinders 30 zwischen dem Farbwerk
32 und dem zweiten Übertragungszylinders 31 ist eine Wärmequelle 35
angeordnet, und gegenüber der Oberfläche des zweiten
Übertragungszylinders 31 zwischen dem ersten Übertragungszylinder 30
und dem Substrat 34 ist eine Wärmequelle 36 angeordnet. Der zweite
Übertragungszylinder 31 weist einen Silikonöl enthaltenden Gummimantel
37 auf, wie in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben.
Im Betrieb des in Fig. 3 gezeigten Druckwerks drehen sich der erste
Übertragungszylinder 30, der zweite Übertragungszylinder 31 und der
Gegendruckzylinder 33 in den durch Pfeile angezeigten Richtungen,
während eine nicht eingezeichnete Transporteinrichtung
aufeinanderfolgend Substrate 34 in Pfeilrichtung zwischen dem zweiten
Übertragungszylinder 31 und dem Gegendruckzylinder 33
hindurchbefördert.
An dem Farbwerk 32 werden Farbteilchen 38 entsprechend einem
latenten Druckbild, das auf eine nicht näher beschriebene Weise von
einem schematisch dargestellten Schreibkopf 39 erzeugt wird, auf den
ersten Übertragungszylinder 30 aufgebracht. Die Übertragung der
Druckfarbe auf den zweiten Übertragungszylinder 31 erfolgt auf die
gleiche Weise wie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben. An dem zweiten
Übertragungszylinder 31 wird die Druckfarbe mittels der Wärmequelle 36
und/oder durch Heizen des Übertragungszylinders 31 vollständig
geschmolzen und dann auf die gleiche Weise wie in Verbindung mit Fig. 2
beschrieben auf das Substrat 34 übertragen.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Anordnung ist es ferner möglich, auf ein
Trennmittel zu verzichten, wenn die Farbübertragung vom zweiten
Übertragungszylinder 31 auf das Substrat 34 ebenfalls analog zu Fig. 1
durchgeführt wird, also durch Anschmelzen auf der Außenseite mit Hilfe
der Wärmequelle 36, während die Innenseite der Druckfarbe auf dem
Übertragungszylinder 31 abgeschreckt wird. Die auf Grund des
vorhergehenden Anschmelzens vergrößerte Haftung auf dem zweiten
Übertragungszylinder 31 wird durch die wesentlich größere Haftung auf
dem Substrat 34 zumindest wettgemacht. Auch in diesem Fall ist eine
vollständige Farbübertragung möglich, gegebenenfalls unterstützt durch
geeignete zusätzliche Maßnahmen, wie ein Vorwärmen des Substrats 34.
Anstelle der in Fig. 3 dargestellten Kombination aus einer Festfarben- und
einer Flüssigfarbenübertragung wird also eine zweistufige Übertragung
von mehr oder weniger fester Druckfarbe realisiert.
In Fig. 4 sind ein Druckwerk mit einem ersten Übertragungszylinder 40,
einem zweiten Übertragungszylinder 41, einem Farbwerk 42 und einem
Gegendruckzylinder 43 sowie ein Substrat 44 dargestellt. Der erste
Übertragungszylinder 40 weist einen Mantel 45 auf, der für ein
Trennmittel durchlässig ist, das von einer Zufuhreinrichtung 46 zugeführt
wird. Die Zufuhreinrichtung 46 ist hier schematisch innerhalb des Mantels
45 des Übertragungszylinders 40 dargestellt, kann aber auch angrenzend
an seine äußere Oberfläche angeordnet sein, um die Menge des in dem
porösen Mantel 45 gespeicherten Trennmittels im Betrieb konstant zu
halten. Wird der Druckfarbe selbst ein Trennmittel zugesetzt, so stellt
sich im Betrieb automatisch ein Gleichgewicht ein. Der zweite
Übertragungszylinder 41 weist einen Silikonöl enthaltenden Gummimantel
47 auf, wie in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben.
Der Betrieb des in Fig. 4 gezeigten Druckwerks gleicht dem von Fig. 3.
Anders als in Fig. 1 bringt das Farbwerk 42 jedoch keine einzelnen
Farbteilchen, sondern eine verflüssigte Druckfarbe auf den ersten
Übertragungszylinder 40 auf. In Übereinstimmung mit einem von einem
Schreibkopf 48 erzeugten latenten Druckbild werden auf dem ersten
Übertragungszylinder 40 Farbinseln 49 gebildet, die auf ihrem weiteren
Weg über den zweiten Übertragungszylinder 41 auf das Substrat 44
flüssig gehalten werden, z. B. durch Heizen der Übertragungswalzen 40,
41.
Bei der Übertragung der Druckfarbe vom ersten Übertragungszylinder 40
auf den zweiten Übertragungszylinder 41 und vom zweiten
Übertragungszylinder 41 auf das Substrat 44 wird jeweils ein Trennmittel
verwendet, wie in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben, wobei allerdings
konstruktiv dafür gesorgt worden ist, daß der erste Übertragungszylinder
40 eine harte Oberfläche aufweist, die durch den Schreibkopf 48
beschreibbar ist.
Die obigen Ausführungsbeispiele für eine Übertragung von Druckfarbe in
flüssiger Form sind zwar in bezug auf eine verflüssigte, bei
Normaltemperatur feste Druckfarbe beschrieben worden, sie eignen sich
grundsätzlich aber auch für eine Übertragung von Druckfarbe, die bei
Normaltemperatur flüssig ist.
In Fig. 5 sind vier erste Übertragungszylinder 50, ein zweiter
Übertragungszylinder 51, ein Gegendruckzylinder 52 sowie ein Substrat
53 dargestellt. Die vier ersten Übertragungszylinder 50 sind
hintereinander am Umfang des zweiten Übertragungszylinder 51
angeordnet, und am Umfang jedes ersten Übertragungszylinders 50 sind
jeweils ein Farbwerk 54 und ein Schreibkopf 55 angeordnet. Außerdem
ist am Umfang jedes Übertragungszylinders 50, 51 jeweils eine
Wärmequelle angeordnet.
Im Betrieb des in Fig. 5 gezeigten Druckwerks drehen sich die ersten
Übertragungszylinder 50, der zweite Übertragungszylinder 51 und der
Gegendruckzylinder 52 in den durch Pfeile angezeigten Richtungen,
während eine nicht eingezeichnete Transporteinrichtung
aufeinanderfolgend Substrate 53 in Pfeilrichtung zwischen dem zweiten
Übertragungszylinder 51 und dem Gegendruckzylinder 52
hindurchbefördert.
Die Druckfarben werden jeweils im wesentlichen wie in Verbindung mit
Fig. 3 oder, in diesem Zusammenhang nicht dargestellt, wie in
Verbindung mit Fig. 4 beschrieben übertragen, wobei bei einer
Umdrehung des zweiten Übertragungszylinders 51 alle vier Druckfarben
übertragen werden.
In Fig. 6 sind ein erster Übertragungszylinder 60, ein zweiter
Übertragungszylinder 61, ein Gegendruckzylinder 62 sowie ein Substrat
63 dargestellt. Der Umfang des zweiten Übertragungszylinders 61 ist
viermal so groß wie der Umfang des ersten Übertragungszylinders 60.
Am Umfang des ersten Übertragungszylinders 60 sind vier Farbwerke 64
und ein Schreibkopf 65 angeordnet. Außerdem ist am Umfang jedes
Übertragungszylinders 60, 61 jeweils eine Wärmequelle angeordnet.
Im Betrieb des in Fig. 5 gezeigten Druckwerks drehen sich der erste
Übertragungszylinder 60, der zweite Übertragungszylinder 61 und der
Gegendruckzylinder 62 in den durch Pfeile angezeigten Richtungen,
während eine nicht eingezeichnete Transporteinrichtung
aufeinanderfolgend Substrate 63 in Pfeilrichtung zwischen dem zweiten
Übertragungszylinder 61 und dem Gegendruckzylinder 62
hindurchbefördert.
Die Druckfarben werden jeweils im wesentlichen wie in Verbindung mit
Fig. 3 oder, in diesem Zusammenhang nicht dargestellt, wie in
Verbindung mit Fig. 4 beschrieben übertragen, wobei bei jeder
Umdrehung des Übertragungszylinders 60 eine Druckfarbe auf den
Übertragungszylinder 61 übertragen wird.
Wie man aus Fig. 5 bzw. 6 sieht, ergeben diese Ausführungsbeispiele
Mehrfarben-Druckmaschinen mit zweistufiger Farbübertragung, bei denen
mehrere Übertragungszylinder eingespart werden.
Für die in den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen verwendeten
Wärmequellen kommen z. B. Infrarotstrahler in Betracht. Weitere,
besonders geeignete Wärmequellen werden in Verbindung mit Fig. 7 und
8 beschrieben.
Fig. 7 zeigt schematisch einen Übertragungszylinder 70, ein Substrat 71,
das in Pfeilrichtung transportiert wird, und einen Laser 72 zum äußeren
Anschmelzen von Druckfarbe, die von dem Übertragungszylinder 70 auf
das Substrat 71 übertragen wird. Der Laser 72 ist z. B. ein
Kohlendioxidlaser, dessen Strahlung entlang der gestrichelten Linie in den
Spalt zwischen dem Übertragungszylinder 70 und dem Substrat 71 zielt,
wo sie von der Druckfarbe absorbiert und in Wärme umgewandelt wird.
An den spitz zusammen laufenden Oberflächen des Übertragungszylinders
70 und des Substrats 71 findet mehrfache Reflexion in Richtung auf die
Übertragungsstelle statt, so daß die Strahlungsenergie sehr nahe an die
Übertragungsstelle herangeführt wird. Die Strahlung wird durch Linsen
oder Spiegel gleichmäßig über die Länge des Spalts verteilt, und/oder es
werden entlang der Länge des Übertragungszylinders 70 mehrere Laser
72 vorgesehen.
Zumindest im Falle der weiter oben beschriebenen Farbübertragung durch
Anschmelzen wird die Strahlung möglichst stark gebündelt d. h. auf einen
möglichst schmalen linienförmigen Bereich längs des
Übertragungszylinders 70 konzentriert. Dies gilt auch bzw. besonders für
einen Fall in dem die Strahlung nicht reflexionsunterstützt direkt in den
Spalt zwischen dem Übertragungszylinder 70 und dem Substrat 71
gerichtet wird, sondern ein (möglichst kleines) Stück vor der
Übertragungsstelle auftrifft. Mit Hilfe von Lasern läßt sich eine
linienförmige Bestrahlungsfläche mit einer Breite im Mikrometerbereich
erreichen, so daß die an der Bestrahlungsfläche vorbeilaufende
Druckfarbe nur sehr kurzzeitig mit Strahlungsenergie beaufschlagt wird.
Dadurch wird gewährleistet, daß die Druckfarbe tatsächlich nur auf ihrer
äußeren Oberfläche erwärmt und somit nur auf der Oberfläche
angeschmolzen wird.
Bei Verwendung eines Kohlendioxidlasers wird die Strahlung auf jeden
Fall von der Druckfarbe absorbiert. Polymere Farbstoffe absorbieren aber
auch kurzwelligeres Licht, so daß z. B. auch ND-YAG-Laser verwendet
werden können. Das kurzwellige Licht hat den Vorteil, daß gezielt die
einzelnen Farbinseln auf dem Übertragungszylinder 70 erwärmt werden
können, bei maximaler Schonung des Substrats 71 und minimaler
Erwärmung des Übertragungszylinders 70. Der letztere Aspekt ist
besonders wichtig, wenn der Übertragungszylinder 70 ein
Entwicklungszylinder ist, der bei einer Erwärmung an der
Übertragungsstelle anschließend wieder gekühlt werden muß, um eine
einwandfreie Entwicklung sicherzustellen.
Ein Ausführungsbeispiel für eine gezielte Erwärmung der Farbinseln, die
eine gleichmäßige Erwärmung von Druckfarbe ermöglicht, die sowohl mit
örtlich unterschiedlicher Verteilung als auch mit unterschiedlicher Dicke
vorliegt, wird anhand von Fig. 8 erläutert.
Fig. 8 zeigt schematisch einen Übertragungszylinder 80, ein Substrat 81,
das in Pfeilrichtung transportiert wird, und ein Laserdiodenarray 82 zum
äußeren Anschmelzen von Druckfarbe, die von dem Übertragungszylinder
80 auf das Substrat 81 übertragen wird. Das Laserdiodenarray 82
erstreckt sich längs der Länge des Übertragungszylinders 80, wobei es
dicht am Übertragungszylinder 80 und möglichst nahe an der
Übertragungsstelle auf das Substrat 81 angeordnet ist.
Das Laserdiodenarray 82 wird von einer Steuereinrichtung 84
angesteuert, die von einem nicht gezeigten Druckmaschinenrechner die
gleichen Bildinformationen einschließlich der Grauwerte empfängt, die
auch dem oder den Schreibköpfen des Druckwerks zugeführt werden. Die
Steuereinrichtung 84 steuert das Laserdiodenarray 82 unter
Berücksichtigung des zeitlichen Versatzes so an, daß die Farbschicht auf
dem Übertragungszylinder 80 entsprechend ihrer Flächenverteilung und
ihrer jeweiligen Dicke mit Wärme versorgt wird.
Auf diese Weise kann erreicht werden, daß die Druckfarbe im Augenblick
der Übertragung von dem Übertragungszylinder 80 auf das Substrat 81
überall die gleich Temperatur aufweist. Bis auf die Wärme, die auf dem
kurzen Weg zur Übertragungsstelle von der Druckfarbe auf den
Übertragungszylinder 80 fließt, nimmt der Übertragungszylinder 80 keine
Wärme auf.
Die gezielte Erwärmung erfolgt am genauesten, wenn die Pixelauflösung
des Laserdiodenarrays 82 gleich der Schreibkopfauflösung ist. Anstelle
eines Arrays mit einzeln ansteuerbaren Laserdioden im Pixelabstand kann
z. B. auch ein einzelner, kontinuierlich strahlender Laser mit einem
abtastenden Spiegel und einem schaltbaren Filter verwendet werden.
Ein ähnlich wie das Laserdiodenarray 82 aufgebautes und angesteuertes
Laserdiodenarray 83 kann hinter der Übertragungsstelle über dem
Substrat 81 angeordnet sein. Das Laserdiodenarray 83 glättet bzw. fixiert
die auf das Substrat 81 übertragene Druckfarbe gleichmäßig
entsprechend ihrer Verteilung auf dem Substrat 81, ohne daß dieses
direkt erwärmt wird.
Anstelle des Laserdiodenarrays 82 können auch ein oder mehrere
kontinuierlich arbeitende Laser verwendet werden, z. B. Kohlendioxidlaser,
welche die auf das Substrat 81 übertragene Druckfarbe linienförmig
bestrahlen, ähnlich wie in Verbindung mit dem Übertragungszylinder 70
beschrieben. Durch die kurzzeitige Strahlungseinwirkung beim Vorbeilauf
der Substrate 81 wird die Druckfarbe auf ihrer Oberfläche
angeschmolzen, was zum Fixieren im allgemeinen ausreicht, jedoch
verhindert, daß zu viel Feuchtigkeit aus dem Papier austritt.
Bei allen vorstehend beschriebenen Erwärmungsmethoden können die
Laserwellenlänge und die Zusammensetzung der Druckfarbe aufeinander
abgestimmt werden, so daß die Druckfarbe mit einem möglichst hohen
Wirkungsgrad erwärmt wird, während gleichzeitig der
Übertragungszylinder bzw. das Papier möglichst wenig erwärmt wird.
Auf diese Weise trocknet das Papier nicht aus.
Bezugszeichenliste
1 Übertragungszylinder
2 Farbwerk
3 Gegendruckzylinder
4 Substrat
5 Wärmequelle
6 Wärmequelle
7 Farbteilchen
8 Farbinseln
21 Übertragungszylinder
22 Farbwerk
23 Gegendruckzylinder
24 Substrat
25 Wärmequelle
26 Gummimantel
27 Farbinseln
30 erster Übertragungszylinder
31 zweiter Übertragungszylinder
32 Farbwerk
33 Gegendruckzylinder
34 Substrat
35 Wärmequelle
36 Wärmequelle
37 Gummimantel
38 Farbteilchen
39 Schreibkopf
40 erster Übertragungszylinder
41 zweiter Übertragungszylinder
42 Farbwerk
43 Gegendruckzylinder
44 Substrat
45 Mantel
46 Zufuhreinrichtung
47 Gummimantel
48 Schreibkopf
49 Farbinseln
50 erster Übertragungszylinder
51 zweiter Übertragungszylinder
52 Gegendruckzylinder
53 Substrat
54 Farbwerk
55 Schreibkopf
60 erster Übertragungszylinder
61 zweiter Übertragungszylinder
62 Gegendruckzylinder
63 Substrat
64 Farbwerke
65 Schreibkopf
70 Übertragungszylinder
71 Substrat
72 Laser
80 Übertragungszylinder
81 Substrat
82 Laserdiodenarray
83 Laserdiodenarray
84 Steuereinrichtung
2 Farbwerk
3 Gegendruckzylinder
4 Substrat
5 Wärmequelle
6 Wärmequelle
7 Farbteilchen
8 Farbinseln
21 Übertragungszylinder
22 Farbwerk
23 Gegendruckzylinder
24 Substrat
25 Wärmequelle
26 Gummimantel
27 Farbinseln
30 erster Übertragungszylinder
31 zweiter Übertragungszylinder
32 Farbwerk
33 Gegendruckzylinder
34 Substrat
35 Wärmequelle
36 Wärmequelle
37 Gummimantel
38 Farbteilchen
39 Schreibkopf
40 erster Übertragungszylinder
41 zweiter Übertragungszylinder
42 Farbwerk
43 Gegendruckzylinder
44 Substrat
45 Mantel
46 Zufuhreinrichtung
47 Gummimantel
48 Schreibkopf
49 Farbinseln
50 erster Übertragungszylinder
51 zweiter Übertragungszylinder
52 Gegendruckzylinder
53 Substrat
54 Farbwerk
55 Schreibkopf
60 erster Übertragungszylinder
61 zweiter Übertragungszylinder
62 Gegendruckzylinder
63 Substrat
64 Farbwerke
65 Schreibkopf
70 Übertragungszylinder
71 Substrat
72 Laser
80 Übertragungszylinder
81 Substrat
82 Laserdiodenarray
83 Laserdiodenarray
84 Steuereinrichtung
Claims (17)
1. Verfahren zur Übertragung von Druckfarbe von einem Zwischenträger
auf einen weiteren Zwischenträger oder auf ein Substrat, wobei die
Druckfarbe in einem körnigen Zustand auf dem Zwischenträger haftet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfarbe auf ihrer von dem
Zwischenträger (1; 30; 31; 50; 60) abgewandten Seite angeschmolzen
wird, bevor sie auf den weiteren Zwischenträger (31; 51; 61) oder das
Substrat (4; 34) übertragen wird.
2. Verfahren zur Übertragung von Druckfarbe von einem Zwischenträger
auf einen weiteren Zwischenträger oder auf ein Substrat, wobei die
Druckfarbe in einem wenigstens teilweise flüssigen Zustand auf dem
Zwischenträger haftet, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung der
Druckfarbe auf dem Zwischenträger (21; 40; 41) vor und/oder während
der Übertragung auf den weiteren Zwischenträger (41) oder das Substrat
(24; 44) durch ein Trennmittel verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zwischenträger (21; 31; 41) eine äußere elastische Schicht (26; 37; 47)
aufweist, in der das Trennmittel enthalten ist, und daß das Trennmittel an
die Oberfläche der elastischen Schicht getrieben wird, wenn der
Zwischenträger und der weitere Zwischenträger oder das Substrat
gegeneinandergedrückt werden.
4. Vorrichtung zur Übertragung von Druckfarbe von einem Farbwerk über
einen Zwischenträger auf einen weiteren Zwischenträger oder auf ein
Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber einer Oberfläche des
Zwischenträgers, die sich zwischen dem Farbwerk und dem weiteren
Zwischenträger oder dem Substrat erstreckt, eine Wärmequelle (5; 25;
35; 36) angeordnet ist.
5. Vorrichtung zur Übertragung von Druckfarbe von einem Farbwerk über
einen Zwischenträger auf einen weiteren Zwischenträger oder auf ein
Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenträger (21; 31; 40;
41) für ein Trennmittel durchlässig ist und/oder ein Speichervermögen für
ein Trennmittel aufweist.
6. Vorrichtung zur Übertragung von Druckfarbe von einem Farbwerk auf
ein Substrat, mit einem ersten Zwischenträger, der angrenzend an das
Farbwerk angeordnet ist, und einem zweiten Zwischenträger, der so
angeordnet ist, daß er den ersten Zwischenträger und ein durch eine
Druckmaschine transportiertes Substrat berührt, dadurch gekennzeichnet,
daß gegenüber einer Oberfläche des ersten Zwischenträgers (30), die sich
zwischen dem Farbwerk und dem zweiten Zwischenträger (31) erstreckt,
eine Wärmequelle (35) angeordnet ist, und dadurch, daß weiterhin eine
Wärmequelle (36) gegenüber einer Oberfläche des zweiten
Zwischenträgers angeordnet ist, die sich zwischen dem ersten
Zwischenträger und dem Substrat (34) erstreckt, und/oder der zweite
Zwischenträger (31) auf seiner der Druckfarbe zugewandten Seite für ein
Trennmittel durchlässig ist.
7. Vorrichtung zur Übertragung von Druckfarbe von einem Farbwerk auf
ein Substrat, mit einem ersten Zwischenträger, der angrenzend an das
Farbwerk angeordnet ist, und einem zweiten Zwischenträger, der so
angeordnet ist, daß er den ersten Zwischenträger und ein durch eine
Druckmaschine transportiertes Substrat berührt, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der erste Zwischenträger (40) als auch der zweite
Zwischenträger (41) auf seiner der Druckfarbe zugewandten Seite für ein
Trennmittel durchlässig ist.
8. Druckmaschine mit mehreren Farbwerken, gekennzeichnet durch
mehrere erste Zwischenträger (50), die jeweils angrenzend an eines der
Farbwerke (54) angeordnet sind, und einen zweiten Zwischenträger (51),
der so angeordnet ist, daß er sämtliche ersten Zwischenträger und ein
durch die Druckmaschine transportiertes Substrat (53) berührt, wobei
jeder erste Zwischenträger gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5
ausgebildet ist und wobei weiterhin eine Wärmequelle gegenüber einer
Oberfläche des zweiten Zwischenträgers angeordnet ist, die sich
zwischen dem oder den ersten Zwischenträgern und dem Substrat
erstreckt, und/oder wobei der zweite Zwischenträger auf seiner der
Druckfarbe zugewandten Seite für ein Trennmittel durchlässig ist.
9. Druckmaschine mit mehreren Farbwerken, gekennzeichnet durch einen
ersten Zwischenträger (60), an den angrenzend die Farbwerke (64)
angeordnet sind, und einen zweiten Zwischenträger (61), der so
angeordnet ist, daß er den ersten Zwischenträger und ein durch die
Druckmaschine transportiertes Substrat (63) berührt, wobei der erste
Zwischenträger gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5 ausgebildet ist und
wobei weiterhin eine Wärmequelle gegenüber einer Oberfläche des
zweiten Zwischenträgers angeordnet ist, die sich zwischen dem oder den
ersten Zwischenträgern und dem Substrat erstreckt, und/oder wobei der
zweite Zwischenträger auf seiner der Druckfarbe zugewandten Seite für
ein Trennmittel durchlässig ist.
10. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der das Substrat berührende
Zwischenträger (21; 31; 41) eine äußere elastische Schicht (26; 37; 47)
aufweist, in der das Trennmittel enthalten ist.
11. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel eine farbabweisende
Flüssigkeit ist.
12. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trennmittel Silikonöl ist.
13. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Zwischenträger jeweils ein
rotierender Übertragungszylinder (1; 21; 30; 31; 40; 41; 50; 51; 60; 61)
oder ein um einen Zylinder umlaufendes Band sind.
14. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß gegenüber der Substratseite, auf der sich die
Oberfläche eines rotierenden Übertragungszylinders oder umlaufenden
Bandes abwälzt, jeweils ein Gegendruckzylinder (3; 23; 33; 43; 52; 62)
gelagert ist.
15. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle (5; 6; 25; 35; 36) so
ausgebildet ist, daß sie Strahlung auf den Zwischenträger (1; 21; 30; 31)
bzw. das Substrat (4) bündelt.
16. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach Anspruch 1 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmequelle ein Laser (72) oder ein Array (82;
83) von Lasern oder Laserdioden ist.
17. Vorrichtung bzw. Druckmaschine nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Laser oder das Array von Lasern oder
Laserdioden mit einer Steuereinrichtung (84) verbunden sind, die
Steuersignale erzeugt, die der Verteilung der Druckfarbe auf dem
Zwischenträger bzw. dem Substrat entsprechen.
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DE59609119T Expired - Lifetime DE59609119D1 (de) | 1995-08-17 | 1996-08-03 | Verfahren zur Übertragung von Druckfarbe und Vorrichtung und Druckmaschinen zur Durchführung des Verfahrens |
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