DE19526596A1 - Scherenhubtisch - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Scherenhubtisch mit zwischen einem Untergestell und einer Plattform angeordnete, sich kreuzende und in einer Scherenachse gelenkig miteinander verbundenen Scherenarme als Innen- und Außenschere, welche mit je einem Ende in einer Schwenklagerung ortsfest und mit dem anderen Ende verschiebegeführt an dem Untergestell und der Plattform gehalten sind und durch einen motorischen Spindelantrieb über Lenker zum Heben und Senken der Plattform auseinander- und zusammenfahrbar sind.

Ein derartig aufgebauter Scherenhubtisch ist z. B. aus dem DE 91 08 825 U1, der DE-PS 35 02 641 und der US-PS 3 034 765 bekannt geworden. Hierbei sind für das Zusammen- und Auseinanderfahren der Scherenarme verhältnismäßig viele gelenkig miteinander und an den Scherenarmen sowie an dem Spindelantrieb angelenkte Lenker erforderlich, was die Konstruktion des Scherenhubtisches kompliziert und somit verteuert.

Außerdem müssen diese Lenker und deren Anlenkpunkte in Bezug auf die Scherenarme und den Spindelantrieb in einem gewissen Abstandsverhältnis angeordnet werden, um günstige Kräfteverhältnisse zu erreichen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen nach der eingangs genannten Art aufgebauten Scherenhubtisch dahingehend zu verbessern, daß die Zugkraft für das Auseinanderfahren der Scherenarme zur Plattformanhebung einerseits lediglich über zwei günstig am Spindelantrieb und an der Scheren angreifende Lenker und andererseits in das Scherensystem direkt eingeleitet wird, was in einfacher, kostengünstiger und sicherer Weise erfolgen soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Die sich daran anschließenden Unteransprüche beinhalten Gestaltungsmerkmale, welche vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.

Der Scherenhubtisch gemäß der Erfindung ist für die Hubbewegung der Plattform durch Auseinanderfahren der Scherenarme lediglich mit zwei in sich starren Winkelhebeln als Lenker ausgestattet, die einerseits mit der Gewindespindel des Spindelantriebes bewegungsmäßig gekoppelt sind und andererseits kraftschlüssig an zwei Scherenarmen angreifen.

Diese beiden Winkelschenkel bilden Aufstellenker, welche beim anfänglichen Auseinanderspreizen der Scherenarme kraftschlüssig diese Scherenarme auseinanderdrücken und nach einem gewissen Hubweg die Kraftverbindung mit den Scherenarmen lösen, und dann wird die Zugkraft für das weitere Auseinanderspreizen der Scherenarme vom Spindelantrieb direkt in das Scherensystem eingeleitet.

Beim Auseinanderfahren der zusammengefahrenen Schere werden durch die Zugkraft des Spindelantriebes die beiden Winkelhebel betätigt und dabei wird die Schere unter Anhebung der Plattform gespreizt. Nach ausreichender Spreizung der Scherenarme, d. h. nach einem gewissen Hub der Plattform, wirkt dann der Kraftfluß direkt in das Scherensystem, in dem die Winkelhebel keine Kraftschlußverbindung mehr mit den Scherenarmen eingehen, sondern mit ihrer Gelenkachse an zwei Scherenarmen über den Spindelantrieb die weitere Spreizung der Scherenarme ergeben.

Die beiden Winkelhebel sind über eine gemeinsame Achse mit den äußeren Scherenarmen verbunden und wirken über einen Druckpunkt auf die inneren Scherenarme für den Anfangsbereich der Hubbewegung ein und nach Unterbrechung der Kraftschlußverbindung mit den inneren Scherenarmen zieht dann der Spindelantrieb über die Winkelhebelachse die Scheren weiter in die Hubbewegung der Plattform.

Für diese Hubbewegung sind somit lediglich zwei in sich starre Winkelhebel erforderlich, die in einfacher und kostengünstiger Weise bei optimalem Kraftangriff zwischen Spindelantrieb und Scherensystem eingesetzt sind.

Dieser Scherenhubtisch ist für die kraftgünstige Hubbewegung der Plattform in einfacher, kostengünstiger und sicherer Weise lediglich mit einem Spindelantrieb, zwei Winkelhebeln und zwei Steuerbahnen ausgestattet, die eine einleitende, d. h. anfängliche Auseinanderspreizung der Scherenarme in Kraftschlußverbindung auf günstigem Hubweg ermöglichen und anschließend den weiteren Hubweg direkt in das Scherensystem einleiten, so daß die gesamte Krafteinwirkung für die Hubbewegung der Plattform im Scherenhubtisch optimal mit einfachen und dauerhaft haltbaren Mitteln gelöst ist.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches nachfolgend näher erläutert wird. Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht der zusammengefahrenen Scherenarme eines Scherenhubtisches mit Spindelantrieb und damit gekoppelten Winkelhebeln als Aufstellenker für die Scherenarme,

Fig. 2 eine Draufsicht gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Scherenhubtisches in der auseinandergefahrenen Scherenarmstellung mit angehobener Plattform.

Der Scherenhubtisch weist zwischen einem Untergestell (1) und einer Plattform (2) - Tischplatte - vier sich kreuzende und in einer Scherenachse (3) gelenkig miteinander verbundenen Scherenarme (4, 5) als Innen- und Außenschere auf; diese Scherenarme (4, 5) sind mit je einem Ende in einer Schwenklagerung (6, 7) ortsfest und mit dem anderen Ende durch Rollen (8, 9) verschiebegeführt an dem Untergestell (1) und der Plattform (2) gehalten.

Die Scherenarme (4, 5) werden durch einen Spindelantrieb (10) über Lenker (11) zum Heben und Senken der Plattform (2) auseinander- und zusammengefahren.

Die Lenker (11) sind zwei in sich starre Winkelhebel (11) und in ihrem Winkelscheitelpunkt um eine in zwei die Außenschere bildenden Scherenarmen (5) gehaltene Achse (12) höhenverschwenkbar gelagert.

Diese beiden Winkelhebel (11) sind mit einem Winkelschenkel (11a) über eine Gelenkachse (13) mit einer Spindelmutter (14) des Spindelantriebes (10) bewegungsmäßig gekoppelt.

Die beiden Winkelhebel (11) weisen an ihrem anderen Winkelschenkel (11b) endseitig je einen auf einem Teilhub der Scherenarme (4, 5) mit den beiden anderen Scherenarmen (4) kraftschlüssig zusammenwirkenden Druckpunkt (15) auf.

Die Winkelschenkel (11a, 11b) der beiden Winkelhebel (11) stehen rechtwinklig zueinander und sind unterschiedlich lang ausgebildet; der kürzere Winkelschenkel (11a) ist mit der Spindelmutter (14) gelenkig verbunden und der längere Winkelschenkel (11b) hat am freien Ende den Druckpunkt (15).

Der Druckpunkt (15) der beiden Winkelhebel (11) ist von je einer Laufrolle (15) gebildet, welche mit einer am benachbarten inneren Scherenarm (4) vorgesehenen geradlinigen und/oder bogenförmigen Steuerbahn (16) zusammenwirkt. Diese Steuerbahn (16) ist von einer an der Innenseite der Scherenarme (4) befestigten Leiste gebildet.

Der Spindelantrieb (10) lagert mit einer Schwenklagerung (17) pendelnd zwischen den beiden innenliegenden Scherenarmen (4) und liegt mit seiner Gewindespindel (18) und der darauf kardanisch sitzenden Spindelmutter (14) mittig zwischen den Scherenarmen (4, 5).

Der Spindelantrieb (10) hat einen die Gewindespindel (18) antreibenden, an der Schwenklagerung (17) angeflanschten Getriebemotor (19) und ist mit der Schwenklagerung (17) - Traverse mit Lagerzapfen - zwischen der ortsfesten Scherenarmlagerung (6, 7) und der Scherenachse (3) angeordnet.

Die im Winkelscheitelpunkt der beiden Winkelhebel (11) verlaufende Achse (12) lagert endseitig in den beiden äußeren Scherenarmen (5) und die beiden inneren Scherenarme (4) fassen mit einer Aussparung (20) über diese Achse (12) in der zusammengefahrenen Stellung, wie in Fig. 1 gezeigt.

Die im Winkelscheitelpunkt der beiden Winkelhebel (11) verlaufende Achse (12) liegt zwischen Scherenachse (3) und losem Scherenarmende (8) und ihr Abstand zur Scherenachse (3) ist kleiner als zum verschiebegeführten Scherenarmende (8).

Die beiden Laufrollen (15) der Winkelhebel (11) sitzen auf einer gemeinsamen die Winkelschenkel (11b) durchfassenden Achse (21).

In der abgesenkten Plattformstellung gemäß Fig. 1 sind die Scherenarme (4, 5) zusammengefahren, liegen ineinander in waagerechter Ebene und die inneren Scherenarme (4) greifen mit ihren Aussparungen (20) über die Gelenkachse (12). Dabei liegen die Winkelhebel (11) mit ihrem längeren Winkelschenkel (11b) ebenfalls waagerecht und der kürzere Winkelschenkel (11a) steht senkrecht.

Zum Anheben der Plattform (2) zieht der Spindelantrieb (10) über seine sich drehende Gewindespindel (18) auf die Schwenklagerung in Pfeilrichtung "A" zu und dadurch werden die beiden gekoppelten Winkelhebel (11) um die Achse (12) verschwenkt, in dem ihr Winkelschenkel (11b) um die Achse (12) hochgeschwenkt wird. Die beiden hochschwenkenden Winkelschenkel (11b) wirken mit ihrer endseitigen Laufrolle (15) auf die Steuerbahn (16) des jeweiligen inneren Scherenarmes (4) ein, der dann zwangsläufig unter Mitnahme des äußeren Scherenarmes (5) nach oben schwenkt und alle sich kreuzenden Scherenarme (4, 5) fahren auseinander und heben die Plattform (2) an.

Nach einem gewissen Hub der Plattform (2), d. h. Spreizen der Scherenarme (4, 5) gelangt der längere Winkelschenkel (11b) der Winkelhebel (11) in eine vertikale Stellung und verläßt dann die Steuerbahn (16).

Beim weiteren Zug der Spindelmutter (14) werden dann die Scherenarme (4, 5) über den kürzeren in Zugrichtung der Gewindespindel (18) verlaufende Winkelschenkel (11a) und die in den äußeren Scherenarmen (5) lagernde Achse (12) unter Plattformanhebung weiter auseinandergespreizt, wie in Fig. 3 gezeigt.

Das Absenken der Plattform erfolgt sinngemäß umgekehrt.

Es liegt im Rahmen der Erfindung, die beiden Winkelschenkel (11a, 11b) der Winkelhebel (11) auch gleich lang auszubilden oder aber den Winkelschenkel (11a) länger als den Winkelschenkel (11b) auszuführen, also in umgekehrten Längenverhältnissen.

Claims (7)

1. Scherenhubtisch mit zwischen einem Untergestell und einer Plattform angeordnete, sich kreuzende und in einer Scherenachse gelenkig miteinander verbundenen Scherenarme als Innen- und Außenschere, welche mit je einem Ende in einer Schwenklagerung ortsfest und mit dem anderen Ende verschiebegeführt an dem Untergestell und der Plattform gehalten sind und durch einen motorischen Spindelantrieb über Lenker zum Heben und Senken der Plattform auseinander- und zusammenfahrbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Lenker zwei in sich starre Winkelhebel (11) sind,
• - die beiden Winkelhebel (11) im Scheitelpunkt um eine in zwei Scherenarmen (5) gehaltene Achse (12) höhenverschwenkbar lagern,
• - die beiden Winkelhebel (11) mit einem Winkelschenkel (11a) über eine Gelenkachse (13) mit einer Spindelmutter (14) des Spindelantriebes (10) bewegungsmäßig gekoppelt sind und
• - die beiden Winkelhebel (11) an dem anderen Winkelschenkel (11b) endseitig je einen auf einem Teilhub der Scherenarme (4, 5) mit den beiden anderen Scherenarmen (4) kraftschlüssig zusammenwirkenden Druckpunkt (15) aufweisen.

2. Scherenhubtisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelschenkel (11a, 11b) der beiden Winkelhebel (11) rechtwinklig zueinander stehen und unterschiedlich lang ausgebildet sind, und dabei der kürzere Winkelschenkel (11a) mit der Spindelmutter (14) gelenkig verbunden ist und der längere Winkelschenkel (11b) am freien Ende den Druckpunkt (15) hat.

3. Scherenhubtisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckpunkt (15) der beiden Winkelhebel (11b) von je einer Laufrolle gebildet ist, welche mit einem am benachbarten inneren Scherenarm (4) vorgesehenen geradlinigen und/oder bogenförmigen Steuerbahn (16) zusammenwirkt.

4. Scherenhubtisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelantrieb (10) mit einer Schwenklagerung (17) pendelnd zwischen den beiden innenliegenden Scherenarmen (4) lagert und mit seiner Gewindespindel (18) und der darauf kardanisch sitzenden Spindelmutter (14) mittig zwischen den Scherenarmen (4, 5) liegt.

5. Scherenhubtisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelantrieb (10) mit seiner Schwenklagerung (17) zwischen der ortsfesten Scherenarmlagerung (6, 7) und der Scherenachse (3) angeordnet ist.

6. Scherenhubtisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die im Winkelscheitelpunkt der beiden Winkelhebel (11) verlaufende Achse (12) in den beiden äußeren Scherenarmen (5) gelagert ist und die beiden inneren Scherenarme (4) mit seiner Aussparung (20) über diese Achse (12) in der zusammengefahrenen Stellung fassen.

7. Scherenhubtisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Winkelscheitelpunkt der beiden Winkelhebel (11) verlaufende Achse (12) zwischen Scherenachse (3) und losem Scherenarmende (8) angeordnet ist und ihr Abstand zur Scherenachse (3) kleiner als zum verschiebegeführten Scherenarmende (8) ist.